geschwollenes Zahnfleisch (Eiter und Blut)

Liebe Marina,

verlagerte Weisheitszähne, welchen keinen Platz haben, vollständig in die Mundhöhle durchzubrechen, sollten in den meisten Fällen besser entfernt werden, um genau die von Ihnen beschriebenen Beschwerden zu vermeiden.
Da Weisheitszähne das Bestreben haben, aus dem Kiefer heraus zu kommen, können Sie bei fehlendem Platzangebot entzündliche Prozesse, teilweise mit Zystenbildung, verursachen.

Die Entscheidung zur operativen Entfernung wird in erster Linie bei Vorliegen von durch den Weisheitszahn verursachten krankhaften Befunden getroffen.
(Prophylaktische Weisheitszahnentfernungen sind heutzutage nicht mehr angezeigt. Die Entscheidung zur operativen Entfernung wird in erster Linie bei Vorliegen von durch den Weisheitszahn verursachten krankhaften Befunden getroffen.)
Laut der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, DGZMK, sprechen nachfolgende Veränderungen für die Entfernung (verlagerter) Weisheitszähne:

1. Vorliegen krankhafter Veränderungen in der Umgebung der Weisheitszähne, Karies oder Wurzelauflösungen an den Nachbarzähnen durch nahe gelegene Weisheitszähne; Zysten, Tumore im Bereich der Weisheitszähne,

2. vor der Erstellung von Zahnersatz, wenn Gefahr besteht, dass zuvor symptomloser (verlagerter) Weisheitszahn doch eine Verbindung zur Mundhöhle bekommt und dann weitere Komplikationen (z.B. Entzündungen) auslöst,

3. vor einer Strahlentherapie oder einer Zytostatikabehandlung im Mund - Kiefer - Gesichtsbereich,

4. beim Verdacht des Vorliegens eines Entzündungsherdes im Mund - Kiefer - Gesichtsbereich


Zudem sprechen weitere Veränderungen für die Entfernung von Zähnen allgemein, wenn:

a. der Zahn tief zerstört (Karies) und keine Wiederherstellung (Füllung, Krone) möglich,

b. der Zahnhalteapparat des Zahnes zerstört (Parodontitis),

c. der geschädigte aber behandlungsfähige Zahn keine Kaufunktion hat und auch für eine weitere prothetische Versorgung unbedeutet ist. > Hier muss man zwischen eventuellem Risiko und Nutzen abwägen!

Liegen keine der oben genannten Gründe vor, wird eine rein prophylaktische Entfernung kritisch beurteilt. Es sollte dann ein Abwägen zwischen dem Erfolg der Weisheitszahnentfernung und der möglichen Komplikationen und deren Konsequenzen (Nervschädigung, Eröffnung der Kieferhöhle bei Entfernung der Weisheitszähne im Oberkiefer) erfolgen. Der Patient muss die dafür nötige Aufklärung erhalten. Bitte befragen Sie datzu auch Ihren Zahnarzt oder einen Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen, der unter zur Hilfenahme von Röntgenbildern die Situation besser beurteilen kann. U.U. müssen Sie zur Beseitigung der aktuell akuten Entzündung ein Antibiotikum einnehmen. Auch dies kann ein Behandler vor Ort am besten entscheiden.


Mit freundlichen Grüssen
Ihr sanvartis-Expertenteam

Liebe Marina,

Ihre Fragen lassen sich nur beantworten, wenn sich mit einem Röntgenbild die genaue Situation darstellen lässt. Ob sich die Lücke, die bei der Entfernung des Backenzahns entstehen würde, allein durch den Druck des Weisheitszahns wieder schliesst, hängt von dessen genauer Lage ab. U.U. gelingt dies nur mit zusätzlichen kieferorthopädischen Massnahmen. Außerdem muss geklärt werden, ob der Zahn vor dem Weisheitszahn tatsächlich insofern geschädigt ist, dass er entfernt werden muss.

Generell sind Reimplantationen (Entfernen eines gesunden Zahns und Verpflanzung an eine andere Stelle) möglich. Dazu wird jedoch der zu implantierende Zahn zunächst Wurzelkanal behandelt, da seine Versorgung durch den Organismus nach dem Implantieren nicht mehr stattfindet.

Ihre Beschwerden können sehr wohl durch den Druck des Weisheitszahns entstehen. In einigen Fällen drückt der Zahn innerhalb des Kieferknochens auf die Wurzeln des davor liegenden Zahns und kann diese schlimmstenfalls sogar völlig zerstören.

Unsererseits ist eine genaue Beurteilung jedoch ohne visuelle Betrachtung nicht möglich. Bitte habe Sie Verständnis dafür, dass wir Sie daher an Ihren Zahnarzt verweisen.

Mit freundlichen Grüssen
Ihr sanvartis-Expertenteam