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nicht immer WJ

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

27.12.2010 | 11:18 Uhr

Symptomatik: Das depressive Syndrom


Körperliches Erscheinungsbild :

Schlafstörungen
Trotz Müdigkeit Ein- und Durchschlafstörungen, frühes Erwachen, unruhiger, zerhackter Schlaf, schwere Träume, gelegentlich auch gesteigertes Schlafbedürfnis (häufiger aber Flucht ins Bett)

Appetitstörungen
Appetitlos mit Gewichtsverlust, manchmal rapide in kurzer Zeit; gelegentlich auch Appetitzunahme (und starker Durst), ja sogar Heißhunger bis zum Verlust der Kontrollfähigkeit

Magen- und Darm-Beschwerden
Übelkeit, Brechreiz, Völlegefühl, Blähungen, Darmgase, Sodbrennen, Schluckauf, saures Aufstoßen, Trockenheit im Hals, belegte Zunge, Magendruck, spastische Magen-Darm-Beschwerden, bandartige oder diffus wechselnde Druckschmerzen im Baumraum, Verstopfung und/oder Durchfall

Blasenstörungen
erschwerte (scherzhafte) Harnentleerung, häufiger Harndrang, Ziehen und Druckgefühle in der Blase, Harninkontinenz (unfreiwilliger Harnabgang)

Kopfschmerzen
Diffuser Kopfdruck oder Kopfschmerzen unterschiedlicher Lokalisation: meist Druck über den Augen, Stirn- oder Hinterhauptdruck, Spannungsschmerz mit Muskelverspannung im Nacken-Kopf-Bereich bis in die Stirn, „Helmgefühl“

Augen
Beschwerden über angebliche Kurzsichtigkeit, Klagen über falsche oder nicht ausreichende Sehkorrekturen, chronische Entzündung der vorderen Augenabschnitte, schlechtes Sehen ohne objektiven Befund, Lichtempfindlichkeit, Muskelabweichungen, Doppelbilder

HNO-Symptomatik
Globus- oder Würgegefühl im Hals („Knödel“), Druckgefühl auf beiden Ohren, Ohrengeräusche (Klingeln, Sausen), Schmerzen, Verminderung des Hörvermögens ohne organischen Befund, verstärkt bei vorliegender Schwerhörigkeit, Geräuschempfindlichkeit

Zahnbereich
Zahnschmerzen trotz unauffälligen Befunds, insbesondere „unverändert schlecht sitzender Zahnersatz“ (trotz mehrfach überprüfter Prothese)

Atmung
Enge im Brustkorb bis in den Hals reichend, Druck auf der Brust, „Reifengefühl“, Atemenge, Atemnot, Lufthunger, flache Atmung, unregelmäßige Atemfrequenz, schweres Atmen, Hustenreiz

Herzsensationen
Schmerzen in der Herzgegend (Stechen, Brennen, Klopfen, Druck), Angstgefühl, das in der Herzgegend verspürt wird, Herzrasen (Tachykardie), unregelmäßiger Herzschlag, Extrasystolie (außerhalb des regulären Grundrhythmus vorzeitig oder verspätet auftretende Herzschläge)

Kreislaufstörungen
Flimmern vor den Augen, Schwindel, Koordinationsstörungen, „weiche Knie“, Kollapsneigung

Muskulatur und Skelettsystem
Muskuläre Verspannungen im Schulter- und Armbereich, Rücken- und vor allem Nackenschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen

Allgemeine Missempfindungen
Ziehen, Zerren, Reißen, wie Stechen von Nadeln, Kribbeln, „dumpfes Gefühl“ teils diffus, teils lokalisiert, teils wandernd am ganzen Körper, Schweregefühl oder Unruhe in den Beinen, Gefühl, ein dauerndes Gewicht nachzuschleppen

Haut- und Schleimhäute
Zungenbrennen, unangenehmer Geschmack, übler Mundgeruch, Trockenheit von Nase (Neigung zu Nasenbluten) und vor allem Mund (schon vor der Antidepressiva-Einnahme, die häufig zu Mundtrockenheit führt), Hautüberempfindlichkeit, unklarer Juckreiz, reduzierter Spannungszustand des Gewebes, Haut trocken und blass, welker und müder Gesichtsausdruck, nach außen fallende Oberlidfalte, Haar spröde, struppig, glanzlos, Haarausfall

Vegetativum
Hitzewallungen, Kälteschauer, Zittern, erhöhte Empfindlichkeit gegen Temperaturschwankungen, insbesondere Wärme, aber auch Kälte, leichtes Erröten („hektische Flecken“), kalte Extremitäten, erniedrigte Körpertemperatur, herabgesetzter Grundumsatz, Blutdruckschwankungen (vor allem hypotone Kreislaufregulationsstörungen, d.h. Neigung zu niedrigem Blutdruck)

Sexualität
Libido- und Potenzstörungen, Frigidität, Erektionsstörungen, Scheidenausfluss, Genitalbeschwerden, Menstruationsbeschwerden bis hin zum Aussetzen der Regel, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Allgemeiner Eindruck
Leise, monotone Stimme, vornübergebeugt, kraftlose Motorik, schleppende Schritte,allgemein reduzierte Körperkraft und Leistungsfähigkeit

Tränen- und Schweißsekretion
Versiegen der Tränenausscheidung (glanzlos-verschleierter Blick: „tränenlose Trauer“), verminderte Schweißsekretion, zwischendurch aber auch lokale und generalisierte Schweißausbrüche

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Bisherige Antworten
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28.12.2010, 20:06 Uhr
Antwort

hallo hermana,
ich beschäftige mich ja auch schon lange mit diesem thema.
nachfolgend habe ich eine seite gefunden, die vll. eher zutrifft.
nur das akzeptieren muß man noch lernen.
lg
eifelchen

www.gesundheit-heute.de/gh/ebene3.html?id=2010

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29.12.2010, 09:45 Uhr
Antwort

Als ich diese Liste gelesen habe.....wurde mir auch ganz mulmig

Und welchen Sinn hat es noch hier mitzulesen......Welchen Rat sollte es geben? Mut machen, bei einigen Wehwehchen?

Jeder ist mal depri drauf, jeder Mensch hat mal Ängste.....

Ich dachte dieses Forum ist da um uns aufzubauen, und gegenseitig mal zu trösten......

Allen WJ Schwestern......wünsche ich einen guten Rutsch ins neue Jahr


Gruss M.

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29.12.2010, 10:48 Uhr
Antwort

Hallo Zusammen!!

Interessante Aufstellung!!!
Na, wenn das so ist, dann triffen ja 80% der Beschwerden auf mich zu d.h. dann, daß das alles unter depressives Syndrom fällt.
Dass z.B. meine Tränendrüsen ihre Arbeit reduzieren fällt dann auch unter depressiv ?
Es ist doch eher der Umkehrschluss zu ziehen !!
Da sich so viele Baustellen auftuen ( Augen, Herz, Schwindel ....)
daraus resultiert doch die depressive Verstimmung.
Also brauche ich lt. Augenarzt Creme für die trockenen Augen,
Tropfen zur Beruhigung fürs Herz usw. usw.
und zu guter letzt werfe ich mir noch ein paar Johanniskrautkapseln ein, wegen der depressiven Verstimmung.
Meine Schlußfolgerung ist die, daß erst durch die WJ-Beschwerden die depressive Stimmung aufkommt!
Durch die Beiträge im Forum werde ich immer ruhig gestellt, da ich
lesen kann, daß andere Frauen die gleichen Beschwerden haben.
Das hilft mir mehr als irgendwelche Beruhigungstabletten.
Ich wünsche euch Allen gute Nerven und Gelassenheit !!
Gruss
Eveline

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29.12.2010, 15:20 Uhr
Antwort

Gut gesagt, Eveline :-)
Mir geht es umso besser, je mehr ich positive Ressourcen aktiviere - die wohltuenden Dinge verdrängen dann einfach blöde Stimmungen. Mir tun auch Gespräche am besten; gerade telefonierte ich mit meiner Freundin, die wegen heutigem Bluthochdruck unser Abendessen absagen wollte. Jetzt haben wir 10Min. geplauscht, schon gings ihr besser und wir treffen uns doch.
Füreinander dasein ist immer noch die beste Medizin.

Wünsch Euch noch nette Gespräche heute und Zuversicht.
vg
hermana

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29.12.2010, 15:27 Uhr
Antwort

Danke Hermana Du liebes Menschenkind

für Deinen gesunden Menschenverstand.......hier

Deine Freundin ist zu beneiden, dass sie Dich hat.......

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29.12.2010, 15:28 Uhr
Antwort

Danke Eifelchen,
das ist eine interessante Seite. Es scheint, dass ich über dieses Stadium hinweg bin, im Gegenteil - mache einen Bogen um alle Ärzte. Allerdings habe ich kaum mehr Probleme, also ist das nicht schwer.

Wünsche Dir ein freudvolles neues Jahr!
lg
hermana

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29.12.2010, 15:37 Uhr
Antwort

:-)
Kannst Du bestimmt auch haben/finden!

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29.12.2010, 15:45 Uhr
Antwort

Ich hab mich dran gewöhnt.......

Hauptsache meinem Schnuckelchen geht es bis zum Wochenende wieder besser

dann bin ich wie befreit.......als könnte ich abheben...als hätte ich Flügel

Meine Vorstellung war immer das meine Tochter gut ohne mich in ihrer WG leben kann.....und ich bis dahin steinalt werde
natürlich bei klarem Verstand.....

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29.12.2010, 16:44 Uhr
Antwort

Hallo Ihr wunderbaren Frauen (und Männer ;-),

alles richtig, aber woher kommt die tränenlose Trauer?
Sind die Symptome nicht nur eine Folge ?
Darauf, dass wir alle nicht dumm sind und die Zeichen der Zeit erkennen? Und beginnen MÜSSEN, Abschied zu nehmen von dem, was wir glaubten, das uns ausmacht.

Ich bin ganz neu hier und musste euch finden, weil am Heilig Abend, als ich meinen besten und sau teuren Hosenanzug angezogen habe, mein 12jähriger Sohn zu mir sagte :Mama, das geht nicht, du siehst total alt aus.
Da ist sie, die tränenlose Trauer.
Ich habe die halbe Nacht wach gelegen.

Abschied ist es doch.

Die Männer sehen einen nicht mehr. Lächeln ist entweder freundlich oder ein bisschen hilfsbereit.
Und ich bin 43 Jahre alt... !

Die körperlichen Symptome, gut, die könnte man vielleicht noch ertragen (wobei ich schon ganz viele habe, aber weitestgehend ignoriere), aber dieses Gefühl, dass eine Lebensphase zu Ende ist und einfach nicht mehr zurück zu holen geht, das ist schlimm.

Um ehrlich zu sein, ich brauche eine neue Form der Motivation, einen neuen Stil zu leben, mit neuer Mode, neuem Make Up... im Moment völlig planlos, weil ich immer denke, alles falsch zu machen und im Hintergrund zu hören die kann wohl nicht alt werden...

Noch nie habe ich einen derartigen Selbstbewusstseinsdämpfer bekommen wie an Heilig Abend. Wie geht Ihr damit um, Ihr wunderbaren Frauen ?

ich grüße euch herzlich und wünsche euch einen kuschlig weichen Abend

Nida

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