Liebe Mädels,
ich möchte die Tradition, die es mal gab, die Woche mit einem schönen Gedicht oder besinnlichen Spruch ausklingen zu lassen, wieder auf greifen. Ich fange mal an mit einem Gedicht des persischen Dichters Rumi (13. Jahrhundert, Urheberrechte dürften also geklärt sein...). Es ist mir diese Woche wirklich angesichts der ständigen Stimmungsschwankungen ein großer Trost:
Dieses menschliche Dasein ist ein Gasthaus.
Jeden Morgen ein neuer Gast. Freude, Depression und Niedertracht – auch ein kurzer Moment von Achtsamkeit kommt unverhofft als Besucher.
Begrüsse und bewirte sie alle! Selbst wenn es eine Schar Sorgen ist, die gewaltsam Dein Haus seiner Möbel entledigt, selbst dann behandle jeden Gast ehrenvoll.
Vielleicht reinigt er Dich ja für neue Wonnen.
Dem dunklen Gedanken der Scham und Bosheit - begegne ihnen lachend an der Tür und lade sie zu Dir ein.
Sei dankbar für jeden, der kommt, denn alle sind zu deiner Führung geschickt worden aus einer andern Welt.
Mir hilft dieses Gedicht immer, mir klarzumachen, dass Gefühle und Zustände kommen und gehen, je mehr man sie loswerden will, desto hartnäckiger bleiben sie. Bietet man ihnen eine Tasse Tee an und signalisiert aber, dass man gerne mal zuhört, aber auch nciht endlos Zeit hat, gehen auch die schwierigsten Gedanken und Gefühle wieder weg.
Seid mir lieb gegrüßt und habt ein schönes Wochenende
eure Jorinde