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Weltschmerz

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

27.06.2024 | 09:23 Uhr

Hallo, Ihr Lieben...

Wie schon öfter geschrieben, ich nehme Hormone.

momentan geht es mir gut.

mein körperlicher Schmerz ist weg...endlich!! Dafür habe ich jetzt Weltschmerz..

ich bin so melancholisch und irgendwie auch traurig...

denke soviel an mein vergangenes Leben und all die verpassten Chancen nach...der Verfall macht mir echt zu schaffen...

auch , weil ein Neuanfang sich mit 60 schwerer durchdenken lässt, als mit 30.

manchmal würde ich am Liebsten Auf und Davon..dabei geht es mir doch gut..

Ins Auto setzen und ins blaue fahren...immer davon geträumt und immer zu feig dazu gewesen..

Die Zeit verfliegt so und ich mach nix draus.., weil ich auch so matschig bin und eigentlich nur meine Ruhe haben will, und dann fühle ich mich doch wieder einsam...

 ich weiß überhaupt nicht, was ich eigentlich will..bin irgendwie so verwirrt...bei Allem frage ich mich, warum ich das überhaupt mache?!

mein Hirn ist so komisch und so diffuse Ängste kommen...

manchmal sitze ich nur herum und starr in den Himmel..

als würde ich verrückt werden...

meine Feundinnen zerstreuen sich auch, jede wurschtelt irgendwie anders herum und versucht sich abzulenken...wenn man sie fragt, geht es ihnen wunderbar , obwohl ich was anderes spüre...

Ich habs nicht so mit Ablenkung, ich gehe Dingen gerne auf den Grund, doch jetzt bin ich irgendwie gestrandet...in meinen eigenen,schweren Gedanken...

 denke, ich bin sehr schwierig für mein Umfeld geworden...

Danke fürs Zuhören...

kennt das jemand? 

Sorry fürs Jammern 

schmerzilein 

 

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27.06.2024, 10:59 Uhr
Antwort

Hallo Schmerzilein

du hast es treffend beschrieben. Ich denke du bist nicht allein damit.

Ich noch 56 fühle oft gleich. Alle haben was zu tun keine hat (angeblich) mal Langeweile oder das Gefühl von allein sein. Wie geht das frage ich mich?

Ich nehme mir auch oft wenn ich auf der Arbeit vor, auf dem Weg nachhause noch dieses und jenes zu machen. Shoppen oder Kaffee trinken. Manchmal klappt es oft nicht. Dann hadere ich mit mir. Ist doch blöd.

Und komisch ist, wenn sich der Körper gut anfühlt, schwächelt die Psyche und andersherum. Beides zusammen ist gut ist eher selten.

Wir sollten uns nicht anstecken lassen von dem was um uns herum ist. Das schaffe ich zwar auch nicht immer aber ich versuche mich dann popsitiv zu beeinflussen indem ich mir sagen, wenn ich jetzt zwingen shoppen hätte wollen weil ich dringend was brauche hätte ich es auch getan. 

Lass den Kopf nicht hängen....

LG Lilavendel

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27.06.2024, 11:02 Uhr
Kommentar

Oh, nächstes Mal sollte ich meinen Text vor dem abschicken noch mal lesen. 

Kleine Teufelchen haben sich eingeschlichen...

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27.06.2024, 13:03 Uhr
Antwort

Hallo Schmerzilein, ich fühle es so wie Du auch, hätte es nicht besser beschreiben können. Viele Gedanken und Gefühle was das gelebte Leben betrifft und genauso in die Richtung des Lebensabschnitt's der vor mir liegt. Mir hat letztens Jemand gesagt: Das Leben will vorwärts gelebt werden und rückblickend gesehen und verstanden werden. Ich finde das trifft es ganz gut, aber ich bin nicht gut im Hier und Jetzt des Wechselchaos's...es strengt so an, an einem Tag so an dem Anderen wieder so. Manchmal geht es ganz gut dem Gedankenwirrwarr nicht alles zu glauben, aber oft eben auch nicht. Ich wünsche uns Kraft um den Weg weiterzugehen und zu vertrauen (die Meisterleistung für mich). So jetzt bin ich auch ins "Jammern" gekommen ;). Sorry und LG ONetti

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27.06.2024, 15:29 Uhr
Antwort

Hallo Schmerzilein,

ich denke, diese Phase(n) macht jede Frau durch, nur geben es viele nicht zu.

Ich habe keine Kinder. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele Paare - und besonders die Wj-Frauen - in eine Art "psychisches Loch" fallen, wenn man vom Familienstatus zum Paarstatus zurückgeht. Dieses No-Nester-Syndrom ist ja allseits bekannt und auch anerkannt.

Was aber von der Gesellschaft sehr unterschätzt wird, sind eben diese Denkprozesse, die aufgrund der hormonellen Änderungen gestartet werden. Oftmals will frau das gar nicht, es ergibt sich.

Für mich sind die Gründe u. a. in den ganzen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu suchen, sei es die permanente Berieselung mit schlechten Nachrichten (Klimawandel, Wirtschaft bricht ein, Kriege usw.). Durch die hormonellen Veränderungen werden wir auch sensibler für viele Themen, die uns früher vielleicht gar nicht so beschäftigt hätten.

Außerdem wird man sich seiner Endlichkeit bewusst. Ich war 26, als mein Vater starb. Damlas hatte ich nur ganz wenig daran gedacht, dss auch noch weitere liebe Menschen aus meinem Umfeld sterben könnten. Je älter ich werde, desto bewusster wird mir das. Ich habe schon viele Menschen aus meinem Umfeld verloren, das beschäftigt mich sehr und lässt mich auch nicht so schnell los. Das war früher anders.

Auch meine eigene Lebensplanung stelle ich öfter in Frage. Früher habe ich meinen Job gemacht, wollte weiterkommen. Das habe ich auch geschafft, aber ich weiß nicht, ob ich das noch bis 60 oder 65 durchhalte. Es regt mich viel zu viel auf, das ganze Gedöns außenrum, die ständigen Systemneuerungen, alles muss schneller, weiter und höher sein. Hat mich früher auch nicht belastet, aber ich kapiere nicht, wieso man alles immer ändern muss, wenn es dann doch nicht besser ist?

Ich denke, wir haben auch Phasen von Angst. Angst, etwas zu versäumen, Träume nicht zu verwirklichen. Da bin ich relativ entspannt. Ich will gesund sein, ein angenehmes Leben haben und nicht verarscht werden (sorry, aber das ist so ;-))

Hier kommt dann aber auch der Druck, weil man rundherum Leute sieht, die mit 75 Jahren noch mit dem E-Bike Berge rauffahren, topfit sind und man sich selbst wie durchgekaut und ausgespuckt fühlt.

Vergleiche und Wettbewerbe habe ich aus meinem Leben verbannt. Wenn ich schlechte Gedanken habe, versuche ich, mich selbst neu zu justieren. Es geht auch wieder vorbei, ich war schon öfter mal schelcht drauf.

Ich war neulich mal wieder zur Vorsorge bei meinem Gyn. Über meine Mini-Dosis biH war er nicht begeistert, weil die ja nix bringe usw. Er war aber auch so ehrlich zuzugeben, dass ich das selbst entscheiden müsse und es nur um MEIN Wohlbefinden gehe. Danke, er hats verstanden. Und dass ich damals, als ich mehr biH genommen hatte, so viele Beschwerden hatte, kommentierte er mit "Damals waren Sie aber auch in einer anderen Phase Ihres Lebens."

Ich war wirklich überrascht. Und er hat recht. Es sind Phasen, die wir durchleben.

Irene

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27.06.2024, 15:50 Uhr
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Danke!Das hast du wieder mal sooo schön geschrieben.Mußte doch glatt wieder heulen.Aber gleichzeitig könnte ich dich dafür knuddeln (wenn´s nicht so warm wäre),weil es einfach passend geschrieben ist.

LG Sunflower51

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27.06.2024, 15:55 Uhr
Kommentar

Danke Irene, es hat mal wieder gut getan Deinen Beitrag zu lesen. LG ONett

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27.06.2024, 21:10 Uhr
Kommentar

Ja! So schön geschrieben!

Bin froh, euch gefunden zu haben, fühle mich dann nicht mehr so alleine...

der Austausch tut sehr gut...

gedanklich buche ich gerade eine Reise , mit euch ans Meer...

Wechselweiber Tours.. oder so...

wir sitzen , lachen und schauen in den Sonnenuntergang ,hören den Möven und den Wellen zu..

Sanfte Wellen...innen und aussen

wie in einem französischen Film

einfach einmal eine Pause von der Menopause 

alles Liebe 

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01.07.2024, 20:37 Uhr
Antwort

Hallo auch ich bin noch 56 und habe viele Wechseljahre geschafft. Mein Leben hat sich total verändert von totaler Leichtigkeit,  Sorglosigkeit und Symptomausblendung. Jetzt bin ich voller Sorgen, Ängste, kaum merke ich was komisches gehe ich gleich vom schlimmsten aus. Manchmal drehe ich fast durch. ich denke es ist besser als vor 2-3 Jahren aber noch nicht perfekt. Ich bin der totale Hypochonder und weiß nicht wie ich es in den Griff bekomme. da bin ich wie im Tunnel. lese gerne hier und merke das ich nicht allein "verrückt" bin. Danke 

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09.07.2024, 15:18 Uhr
Antwort

Hallo Schmerzilein , der Text hätte auch von mir sein können.

Mir geht es sehr ähnlich , erkenne mich auch nicht wieder , bin Postmeno und nur noch down und müde , möchte kaum was unternehmen da ich mich nicht gut fühle , aber es ärgert mich da ich früher ein agiler aktiver Mensch war .

Verspüre auch so eine innere Leere, Traurigkeit.

Ich dachte das es nach der Menopause besser wird aber seelisch psychisch geht es mir eher schlechter. Habe mich soweit ohne Hormone durch all die Jahre der WJ gekämpft mit etlichen Wehwehchen, auf und ab ...und nun das Ende ? Das Forum hier tut gut , da man hier ja lesen kann das es vielen ähnlich geht . Ich möchte mich gerne wieder wohl fühlen , fitter sein und nicht nur noch abhängen ..... das ist keine Lebensqualität mehr und ich sehe derzeit kein Licht im Tunnel.

 

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