Hallo ihr Lieben,
ich hab schon vor geraumer Zeit zu diesem Thema geschrieben, doch habe ich durch die Tagesklinik noch einen intensiveren Einblick auf depressive Erkrankungen bekommen können.
Wir alle kennen die wechseljahrsbedingten Stimmungstiefs, das Weinen, die plötzlichen Ängste, das Grübeln, die Dünnhäutigkeit und das Nachlassen der Kraft.
Ich habe 4 Jahre ausgeharrt und gehofft und gebetet, dass diese Symptome aufhören und ich endlich wieder leben kann- stattdessen wurde es immer schlimmer, sodass ich nur noch ein nervliches Wrack war.
Ich weiss nicht, ob in meinem Zustand noch das Östrogen hätte helfen können, wenn, dann hätte ich es schon viel früher nehmen müssen.
Dank des guten Zuredens von Toffifee und anderen Mitgliedern des Forums, wagte ich den Schritt in Richtung Antidepressiva, wenn auch mit schlechtem Gefühl. Der Anfang ging voll daneben, ich hatte einfach Pech mit dem Psychiater der mich zu schnell hochdosiert hat. Dann nahm ich Opipramol, was zwar meine Ängste dämpfen aber nicht beseitigen konnte, zusätzlich wurde ich eher depressiver, weil es stark sediert und den Antrieb nimmt. Ich lag nur noch auf dem Sofa/Bett und war verzweifelt weils nicht besser wurde.
Dann hatte ich das Glück in unserer kleinen (max.30 Pat.) Tagesklinik einen Platz zu bekommen und ich merke nun nach 4 Wochen, wie gut es mir tut.
Was ich damit sagen will? Ich möchte all die Leidensgefährtinnen Mut machen sich wirklich psychologische Hilfe zu holen wenn es zu lange stagniert. Besonders in den Wechseljahren neigen wir zu ausgewachsenen Depressionen und je eher wir sie in Angriff nehmen umso schneller sind wir geheilt.
Das witzige ist, dass ich nie zuvor an Depressionen gedacht habe, weil bei mir diese fürchterlichen Panikattacken im Vordergrund standen. Dass sich Depressionen jedoch in vielen Variationen zeigen können war mir bis dato nicht bekannt, und das bei meinem Krankenpflege Hintergrund! Depressionen können auch Antriebssteigerung machen, innere Unruhe, besonders Morgens auftretende Superängste, körperliche Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen, HWS, und Rückenschmerzen wie auch Muskelbeschwerden.
Hormonabfall bewirkt dasselbe, aber wie lange und ab wann sollte man genauer hingucken?
Ich habe definitiv zulange gezögert und kann froh sein, diese Beschwerden mithilfe des AD's und der in der Therapie erlernten Maßnahmen gelindert werden, im besten Fall geheilt werden.
Und was die AD betrifft, ich selbst war einer ihrer größten Gegner und bin nun aber froh, dass es sowas gibt um die schlimmste Phase zu überwinden.
Habt keine Angst vor psychiatrischen Tageskliniken, zu sehen, dass es vielen Menschen genauso geht wie einem selbst ist sehr tröstend, der Austausch tut unheimlich gut, aber auch der geschützte Rahmen mit Fachärzten, Schwestern und Therapeuten. Das Üben der verschiedenen Entspannungsübungen bewirkt es in akuten Phasen anzuwenden, aber mir persönlich hat der soziale Kontakt zum Team und den Mitpatienten sehr geholfen. Achtsamkeitsübungen helfen die negativen Denkspiralen zu durchbrechen...etc etc...
Mit lieben Grüßen
euer Honigbienchen