Vorzüge des Älterwerdens?

Ein gutes Thema, schyn, was mich oft beschäftigt. Danke dafür.

Für mich spüre ich, dass mein Körper (unangenehm) altert, und mein Geist und meine Seele (angenehm) gereifter sind. Vor allem durch die Krisen!!

Mit den Jahren fällt es mir immer leichter Zusammenhänge zu erkennen, was das Weltgeschehen und das menschliche Miteinander betrifft. Ich kann mich selber viel bewusster einschätzen, als früher. Meine Stärken, Schwächen, Grenzen und gehe verständnisvoller und milder mit mir selber, aber auch mit anderen um.

"Das Kind" in mir, die "Pipi Langstrumpf",  lebt weiter und ich gewähre ihr mehr Mitspracherecht, als früher. Ich habe meine Begeisterungsfähigkeit und Neugierde nicht verloren. Ich bin viel mutiger, als früher. Mir ist selten etwas peinlich und ich kann über mich selber lachen. In mir ist oft eine Freude, die ich früher nicht kannte.

Die zwei Worte "ich muss..." überdenke ich ganz genau, ob ich wirklich "muss" oder doch nicht.

Die Jahre, wo es fast nur um Kinder, Existenzsicherung und arbeiten ging, die wünsche ich mir nicht zurück. Da ist auch ein Stück Verantwortung von mir abgefallen, was sich erleichternd anfühlt. Viele Ängste, die ich früher hatte, basierten auf der Verantwortung, die ich für meine Kinder hatte. So in dem Sinne, was passiert mit ihnen, wenn mir etwas passiert. Das ist heute anders. Wenn mir etwas passiert, werden sie ihr Leben auch ohne mich leben können. Dadurch traue ich mir mehr zu....z.B. den Motorradführerschein und Reisen auf zwei Rädern.....so lange das noch möglich ist. Ich liebe das Leben, aber ich hänge nicht mehr so daran, wie früher.....

Haben oder Sein? Früher war da mehr "Haben", also Matrialismus und Konsum, heute mehr "Sein", also Minimalismus und "im Moment leben" und das Hier und Jetzt geniessen.

Hallo Wuppertalerin,

was für ein schöner Beitrag. ich habe schon lange nichts mehr geschrieben  aber lese regelmäßig mit.

durch das meiste der wj bin ich durch und auch bei mir hat sich vieles verändert. mehr Gelassenheit, öfter nein sagen und bei vielen Sachen denk ich brauchst du das wirklich?

manchmal falle ich noch in alte Verhaltensmuster zurück, es braucht halt alles seine Zeit . was mir aber immer wieder hilft, ist der liebevollerer Umgang mit mir selbst. Jahre lang hat der Körper funktioniert, jetzt wird es Zeit ihm dafür zu danken und mehr auf seine Bedürfnisse einzugehen.

meine Kinder sind auch aus dem Haus und ich bin froh, das sie ihren Platz gefunden haben. und zurück möchte ich auf keinen Fall.

also ich denke es gibt eine Zeit nach dem Wechsel und die kann richtig gut werden.

in diesem Sinne einen schönen Tag und liebe Grüße 

Hallo dalli3, ich freue mich, dass es dir ähnlich geht, du das ähnlich empfindest, wie ich und das könnte und sollte denen, die noch im "Sumpf" stecken, Mut machen auf das Licht am Ende des Tunnels. Es gibt sicher verschiedene Wege, um nach den WJ zu einer nie gekannten Zufriedenheit zu finden und sich selber wirklich anzunehmen und zu lieben, auch faltig mit grauen Haaren und den diversen Beschwerden.....das gelingt mir noch nicht so wirklich....

Niemand wird ein ganz anderer Mensch nach den WJ und so bleiben auch gewisse Verhaltensmuster vorhanden. Das kenne ich auch von mir Überhaupt das bewusste wahr nehmen dieser Verhaltensmuster ist ja schon mal eine Leistung und der erste Schritt, etwas zu verändern.

Liebevoller Umgang mit sich selber....ganz wichtig. Dann fällt der liebevolle Umgang mit anderen auch viel leichter.

LG aus dem