Hallo zusammen,
Würde mich interessieren ob hier auch jemand mit zeitweise Verwirrung zu kämpfen hat und wie ihr damit umgeht. Mir macht das immer total Angst und das macht es dann noch schlimmer
Hallo zusammen,
Würde mich interessieren ob hier auch jemand mit zeitweise Verwirrung zu kämpfen hat und wie ihr damit umgeht. Mir macht das immer total Angst und das macht es dann noch schlimmer
Hallo Tobi, ich hatte so lange mit Verwirrung zutun, immer wieder. Manchmal hab ich das immer noch etwas. Man kann kaum mit umgehen. Ich muss alles ganz ganz langsam machen. Und nur ganz wenig. Hab mich dann oft ins Bett einfach gelegt und die Augen geschlossen, auf die Atmung konzentriert und zu mir dann im inneren gesagt, beruhig Dich, es sind die Hormone, das bist jetzt nicht du. Irgendwann wird es weg sein. Ich weiß nur das bei mir die Östrogene das ausgelöst haben. Denn es geht langsam weg. Kann wieder kochen und mehrere Sachen machen. Mein Ö Spiegel ist nun unter 5. Es sind brutale Jahre.
Viele Grüße und gute Besserung Andrea
Hallo Andreaa,
Vielen Dank für deine Antwort. Mich belastet das wirklich extrem mit dieser Verwirrung, denke immer das ich jetzt verrückt werde oder dieser Zustand nicht mehr weggeht.Bin 57 Jahre alt ,schon mindestens 12 Jahre in den Wechseljahren, seit November 20 ohne Blutung. Diese Verwirrung, Konzentrationslosigkeit,Brainfog, Angst und Unruhe sind tatsächlich so extrem seit Anfang letzten Jahres. Hab aber außer denen Problemen wirklich an Symptomen glaube ich alles was die Wechseljahre zu bieten haben. Eine HET kommt nicht in Frage, nach 3 Versuchen mit heftigen Nebenwirkungen in Form von Migräne und Schwindel .Wie lange hast du diese Probleme gehabt?
Liebe Grüße Andrea
Bei mir kam das Perimeno, damals schlagartig mit der 1. Drehschwindel Attacke. Musste ja dann alle Ärtze durch. Der HNO Arzt hat mir dann ne Notfal Überweisung zur Uniklinik gegeben. Unten vor der Türe dann wusste ich nicht wie ich dort hinkomme. Bin dann heim gelaufen, das wusste ich noch. Und dann halt immer und immer wieder. Manchmal ging's besser, manchmal ging nichts. Da das bei dir erst nach der letzten Blutung kam könnte ich mir einfach vorstellen das deine Eierstöcke immer nochmal Gas geben und diese Symptome auslösen. Kannst du arbeiten damit?
Hallo, ja kann damit arbeiten, diese absolute Verwirrung uist meist nur relativ kurz, paar Minuten, manchmal auch mit Orientierungslos, oft Derealisation und Watte im Kopf. Interessant ist das du auch diesen Schwindel hast, den hab ich auch und der Arzt hat Morbus Menière diagnostiziert. Vor kurzem war ich aber 3 Wochen krank geschrieben weil absolut nix mehr ging ,habe auch extrem Schlafstörungen, oft Wochen nur 2 Std in der Nacht und das macht auch viel mit der Psyche. Bist du denn jetzt durch oder hast du immer noch irgendwelche anderen Probleme durch die Wechseljahre?
Ich bin leider noch nicht durch, meine Migräne, Sehstörungen und Schwankschwindel macht mir noch zu schaffen.
Glaubst du die Diagnose Morbus meniere? Bist du schwerhörig? Mittlerweile zweifle ich alles an. Hauptsache der Schwindel hat eine Diagnose.
Also die Diagnose glaube ich schon, hab seit Jahren beidseitig Hörgeräte, hatte im April letztes Jahr einen Hörsturz und danach diese Schwindelattacken mit heftiger Übelkeit und übergeben, Notarzt, dann stationär im Krankenhaus, die haben verschiedene Tests gemacht und die Diagnose gestellt. Mein HNO hat diese dann gesondert noch mal bestätigt. Nehm Medikamente dagegen....,aber ja oft denke ich das das auch mit den Wechseljahren zusammen hängt.
Ach so, oh je wie furchtbar. Dann ist es wirklich diagnostiziert. Ach ich bin so durch und genervt vom Jahrelangen Schwindel.
Liebe Tobi,
ich schalte mich hier mal rein informativ ein:
Studien haben gezeigt dass wir Frauen (bei Männer ist das auch so, aber da ist es das Testosteron) über Hormonrezeptoren im Innenohr verfügen. Diese sind es auch welche in der hormonellen Umstellung sensibel reagieren und bei Manchen dann Schwindel auslösen können.
Am Häufigsten leiden wir WJ-Frauen an Lagerungsschwindel welcher nachweislich auf den Ö-Mangel zurückzuführen ist. Das haben ebenso neue Studien gezeigt. Die Anfälle treten auf nach Lagerungsveränderung (meist beim Umdrehen im Bett oder beim Aufrichten) und sind kurz, oft mit heftiger Übelkeit. Behandelt wird diese Schwindelform mit Lagerungsübungen (Semont oder Epley). Die Anfälle bei Morbus Meniere dauern deutlich länger und gehen auch durch die sogenannten Lagerungsmanöver nicht weg. Hörstürze können hier vorkommen und Übelkeit natürlich auch. Bei Morbus Meniere steht auch eine reaktivierte Herpes-Typ1-Infektion im Verdacht der Auslöser zu sein. Bist du/Warst du anfällig für Herpes?
Bei Morbus Meniere wurde eine Zusammenhang zum Prolaktinspiegel gefunden. Dieser ist bei MM-Patienten oft erhöht und zudem kann ein Sinkender Ö-Spiegel MM auslösen.
Vielleicht ist es möglich, dass deine FÄ mal deine Hormone (insbesondere Prolaktin, Androgene und Ö) misst, so dass du hier einen Anhaltspunkt hast. Die schwankenden Hormone sorgen oft für die Flüssigkeitsansammlungen im Innenohr was wiederum zu den Ausfällen und Attacken führt. Ein Zyklustagebuch kann dir auch postmenopausal helfen herauszufinden ob die Hormone dahinter stecken. Dafür schreibst du einfach über Monate hinweg die Attacken genau auf und meist ist nach 3-6 Monaten ein Muster erkennbar. Eine hormonelle Behandlung macht durchaus Sinn um die Anfälle zu verhindern.
Was ebenso Einfluss haben kann ist: niedriger Calciumspiegel und ein niedriger Vitamin-D3-Spiegel. Diese sind z.B. bei Lagerungsschwindel ein sehr häufiger Auslöser und durch diese haben Patienten mit Lagerungsschwindel ein höheres Osteoperose-Risiko.
LG Nelam
Vergessen: auch die Schilddrüse sollte untersucht werden beim Auftreten von MM oder Schwindel. Beides kann durch eine Unterfunktion begünstigt werden...
Hallo Nelam,danke für die super Erklärung und Aufklärung. Also der Morbus Menière ist bei mir zu 100 % bestätigt durch Tests mit der Frenzelbrille und anderen .So ein Anfall dauert bei mir immer 5 bis 6 Std.,in denen kann ich gar nichts mehr machen außer mit geschlossenen Augen liegen und abwarten das es vorüber geht, oft muss ich mich aber auch noch übergeben während eines Anfalls.Wie du schon sagst hab ich tatsächlich auch mit Herpes zu tun. Ein Hormonstatus wurde noch nie erhoben....immer die Aussage das es während der Wechseljahre immer nur ne Momentaufnahme ist und nicht aussagekräftig. Ich bin trotzdem davon überzeugt das es tatsächlich am drm Hormonen liegt....aber man wird nicht ernst genommen oder belächelt....leider.Werde aber trotzdem meine Hausärztin mal drauf ansprechen, die ist ne liebe und vielleicht erreiche ich bei ihr was.
Liebe Grüße Andrea
Liebe Andrea,
beim Abschicken vorhin hab ich oben deine Unterschrift gesehen und da dämmerte es mir - wir haben ja schon mal über den Schwindel und die hormonellen Ursachen geschrieben.
Meine Oma hatte MM und bei ihr war es ein kalter Knoten in der Schilddrüse welcher diese Probleme verursacht hat. Sie hatte leider furchtbar Angst vor einer OP und daher hat sie das leider ertragen müssen. Die Schilddrüse ist bei dir aber okay? Also nicht nur anhand von Werten sondern auch via Ultraschall? Die Werte sind oft total unauffällig...
Bei den Herpes-Geschichten wäre Engystol eine Option. Es ist ein Homöopathisches Komplexmittel welches gerne bei Virusinfektionen (auch reaktivierten) helfen kann. Man muss sich aber ganz genau an die Vorgaben halten wenn man es anwendet. Ziel ist es die aktivierten Viren so schnell wie möglich aus dem Körper zu bekommen. Vielleicht magst du ja mal darüber lesen? Ich habe eine Bekannte die sogar eine halbseitige Gesichtslähmung in den WJ bekam durch eine reaktivierte EBV-Infektion. Engystol hat ihre Symptome massiv verbessert. Oft sind es ja die Virus-Toxine welche uns zu schaffen machen.
Das größte Problem für uns in den WJ ist der sinkende Ö-Spiegel. Er ist unser größter Immunschutz und grade durch das Sinken werden gerne "schlafende" Erreger geweckt bzw. reaktiviert. Normalerweise gibt sich das aber im Laufe der Jahre wieder, da das Immunsystem dennoch irgendwann die Erreger eindämmen kann.
Dass in der ausführenden Medizin die Hormonkenntnisse noch nicht angekommen sind liegt zum Großteil an den Leitlinien. Diese sind leider größtenteils mindestens 5, meist 10 Jahre alt und berücksichtigen neue Erkenntnisse und Studienergebnisse leider nicht. Dran bleiben Andrea - du kannst ihnen auch gezielt Studien um die Ohren hauen. Am Besten aus dem englischsprachigen Raum, ausdrucken der Bitte sie sollen das lesen. Ob sie es machen steht auf einem anderen Blatt, aber sie sehen z.B. medscape als Quelle und da sagt kein Arzt "das ist nur Humbug". Es müssen halt die richtigen medizinischen Quellen sein.
Hier habe ich dir nochmal den Link zu der aktuellsten norwegischen Studien (veröffentlicht April 2024):
https://tidsskriftet.no/en/2024/03/perspectives/dizzy-and-female-could-there-be-hormonal-explanation
MM ist ein Teil der Studie gewesen und ich zitiere (übersetzt):
"...
Es wird angenommen, dass Morbus Menière durch ein erhöhtes Endolymphvolumen und eine Erweiterung des Labyrinths im Innenohr verursacht wird, höchstwahrscheinlich aufgrund einer Obstruktion des endolymphatischen Systems (20). Basierend auf einer Bevölkerungsstudie aus England beträgt die Inzidenz der Erkrankung 13 pro 100.000, wobei 65,4 % der Frauen betroffen sind (4). Klinisch ist Morbus Menière durch episodische Schwindelanfälle, Hörverlust, Tinnitus und ein Druckgefühl im betroffenen Ohr gekennzeichnet (20). Bei Frauen im gebärfähigen Alter wurde beobachtet, dass Anfälle häufig im Zusammenhang mit dem Eisprung und einem verminderten Östradiolspiegel auftreten (11). Bei Frauen mit Morbus Menière, denen hormonelle Verhütungsmittel verschrieben wurden, wurden weniger und weniger intensive Anfälle beobachtet (21). Mehrere Frauen erleben im Zusammenhang mit den Wechseljahren eine Verschlimmerung der Symptome (5). Eine Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen der Funktion des Innenohrs und dem Östradiolspiegel bei postmenopausalen Frauen mit Morbus Menière im Vergleich zu gesunden postmenopausalen Frauen (14). Im Allgemeinen wiesen die erkrankten Frauen im Vergleich zur Kontrollgruppe niedrigere Östradiolspiegel im Serum und eine abnorme Latenz in der Hirnstammaudiometrie auf. Die Studie kam zu dem Schluss, dass reduzierte Östradiolspiegel zur Verschlechterung der Symptome bei postmenopausalen Frauen beitragen können und sich die Funktion mit sinkendem Serumöstradiolspiegel zunehmend verschlechtert (14). Die Frauen, die eine Hormontherapie in den Wechseljahren erhielten, hatten weniger starke Anfälle und berichteten im Allgemeinen über weniger Schwindelprobleme als die Kontrollgruppe. Die Studie kam zu dem Schluss, dass reduzierte Östradiolspiegel die Symptome bei postmenopausalen Frauen mit Morbus Menière verschlimmern können. Der pathophysiologische Mechanismus hinter den Auswirkungen von Östradiol und Progesteron ist wenig erforscht. Es wird angenommen, dass niedrige Östradiol- und Progesteronspiegel die Mikrozirkulation im Innenohr beeinträchtigen. Dies kann zu Endolymphstörungen und Flüssigkeitsansammlungen führen. Wie bereits erwähnt, können eine Hormontherapie in den Wechseljahren (MHT) und hormonelle Kontrazeption eine lindernde Wirkung haben. Die vorhandenen Forschungsergebnisse und Studien reichen jedoch nicht aus, um diese Schlussfolgerungen zu ziehen (9, 15, 21). (Tabelle 2)
..."
Natürlich müssen weitere Studien erfolgen - das ist ja immer so und diese Zeit haben aber Viele von uns nicht wenn sie denn noch was haben wollen von ihrem Leben in den WJ *seufz*! Für mich war und ist der Schwindel (ich hab ja BPLS) der einzige Grund weshalb ich manchmal überlege Hormone zu nehmen. Allerdings ist er bei mir durch D3 und Calclium-Gaben sehr viel besser als früher.
LG Nelam
Liebe Nelam ,
ich wünschte das sich mal irgendein Arzt so mit der Materie auseinandersetzen würde wie Du . Ich denke das es vielen Frauen besser gehen würde und man viel besser untersucht würde. Ich habe noch keinen Arzt kennengelernt der sich so dafür einsetzt bestimmte Symptome zu hinterfragen ...
Toll wie du das machst .......Danke
L.g
Oh Danke - du bist sehr lieb
Ich für meinen Teil bin ja von Geburt an autoimmunkrank und ich kam zum ersten Mal mit der Macht der Hormone nach der Geburt meiner Tochter in Berührung. Heute bin ich froh um all diese Erfahrungen denn diese haben mir dabei geholfen mich selbst mehr um das Verständnis der Zusammenhänge in unserem Körper zu bemühen. Ärzte bzw. Fachärzte sind dafür ausgebildet ihr jeweiliges Fachgebiet abzudecken - Zusammenhänge können nicht erkannt werden solange die medizinische Ausbildung nicht übergreifender geschieht. Dass es auch im Jahr 2025 immer noch kaum geschlechtsspezifische Medizin gibt ist eigentlich eine Schande.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Mediziner bei Studien und wissenschaftlich fundierten Quellen zumindest interessiert sind vor allem wenn sie auch Männer betrifft! Die haben nämlich genau die gleichen Probleme z.B. in Sachen Schwindel und Co ist es oft der Testosteronmangel. Allgemeinmediziner haben gar keine Zeit für Lesen von Studien - die meisten Fachärzte leider auch nicht und für Fortbildungen wo diese Studien diskutiert werden auch nicht. Je selbstbewusster wir auftreten mit der Aussage dass unsere Symtome von den Hormonen her rühren umso eher werden wir ernst genommen.
Natürlich hatte ich auch solche die mir gegenüber herablassend waren und die hab ich dann erst mal dran erinnert dass sie mich nicht kennen und schon gar nicht über mich oder mein Gefühl für meinen Körper urteilen können. Witzigerweise lenken sie dann sofort ein und sind sehr viel kooperativer. Wenn es nach Diagnosen ginge hätte ich auch die schlimmsten Krankheiten - nicht Eine in den WJ hat sich bisher bewahrheitet weil es eben doch "nur die Hormone" waren.
Ich plädiere dafür, dass wir Frauen uns nicht einreden lassen dass wir "krank" sind nur weil wir in den WJ sind. Im Gegenteil: wir sind hoch sensibel und bemerken nun jede noch so kleine Veränderung in unserem Körper. Diese sind aber nicht durchweg negativ sondern sie werden uns als Solches eingeredet. Unser Körper war und ist schon immer hormonell gesteuert und so wie in der Vorpubertät und Pubertät findet nun eine Angleichung statt. Zwar rückwärts aber nicht minder wichtig. Ich möchte nicht wissen wie viele Männer und Frauen Medikamente schlucken weil Hormonmängel übersehen werden.
Es wird Zeit für ein Umdenken!
LG Nelam
Hallo liebe Tobi ,
es hört sich jetzt bestimmt blöd an aber ich bin froh daß du auch diese Symptome hast . Ich bin 60 geworden und habe auch immer noch manchmal das Gefühl ich werde verrückt, dement oder so weil ich mich auch seit Jahren nicht mehr fühle wie früher. Ich komme zwar langsam damit klar aber es kommen immer wieder Momente wo ich denke es können doch langsam nicht mehr die WJ sein oder ??? Angst , Unruhe und das Gefühl man ist verhuscht . Aber wenn ich dann so etwas lesen wie deinen Post dann ist es wahrscheinlich doch immer wieder mal ein Aufflackern von Hormonen und das auch noch in unserem Alter.
Im Moment habe ich auch wieder vermehrt mit Schwindel zu tun . Keine Ahnung wie lange das noch geht aber du siehst du bist nicht allein .
L.g.
Liebes Pferdemädchen,ich weiß wie erleichtert man sein kann zu lesen oder zu hören das es andere gibt mit den gleichen Problemen und du musst dich nicht entschuldigen dafür ,wirklich nicht. Mir geht das ja auch s,man fühlt sich nicht mehr ganz so alleine und verzweifelt wenn man weiß das es wirklich " nur" die blöden Hormone sind die uns " verrückt " machen. Hab grad erst ein tolles Buch gelesen von einer Gynäkologen,ist neu erschienen und heißt " Das Gehirn in der Menopause " ,sehr interessant und hilfreich Kann ich sehr empfehlen.
Liebe Grüße Andrea
...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten