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Veränderungen in den Wechseljahren

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

17.11.2021 | 09:34 Uhr

Liebe wechslerinnen,

heute habe ich mir die Frage gestellt, ob es abgesehen von den körperlichen Symptomen, bei Euch noch andere Veränderungen in der Wechselzeit gibt oder gegeben hat und wie ihr damit umgeht. Ich fange mal bei mir an: In diesem Jahr habe ich meinen Vater verloren. Er ist im Krankenhaus verstorben ohne das wir ihn nochmals sehen durften. Aber ich habe auch meine Familie verloren, weil ich Entscheidungen getroffen habe, die gut für mich waren, aber nicht verständlich für meine Familie. Beziehungweise sie wollen oder können das nicht verstehen. Nun ist mir eben aufgegangen, das ich im Grunde genommen, niemanden mehr habe, ausser meine eigene Familie. Freunde meinerseits wohnen weit weg, und das ist hart. Da ich eine Therapie schon seit einem Jahr mache, lerne ich gerade, meine Grenzen neu setzten und auch einzufordern. Das ist füe manche schwer zu verstehen und zu akzeptieren. Auch für meinen Mann. Auch hier fordere ich jetzt bewusst Dinge ein. Auch er stellt jetzt fest, das die Klappehaltende Ehefrau auch mal explodieren kann und klar formuliert was sie will. Das ist echt neu für mich und auch echt ne Gradwanderung. Aber ich finde es toll, das ich jetzt nicht mehr alles klaglos hin nehme. Ich überlege genau, mit wem ich meine Zeit verbringen möchte. Menschen, die mir Dinge madig machen wollen, lasse ich jetzt nicht mehr in mein Leben. Ich traue mich mehr und erfülle mir auch mal eigene Wünsche. Bei mir ist durchaus nicht alles paletti, ich kämpfe an mehren Fronten, aber ich kämpfe mehr für mich und setze mich auch mehr durch. Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr Veränderungen , die euch gut tun? Dinge, auf die ihr jetzt mehr Wert legt? Ich bin gespannt auf Eure Berichte.

Liebe Grüße

Summer

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17.11.2021, 12:43 Uhr
Antwort

Hallo Summer,

also ich achte auch mehr auf mich und meine Bedürfnisse und versuche nicht mehr es jedem Recht zu machen.

Allerdings weiß ich nicht ob das unbedingt mit den WJ zusammen hängt.

Wir befinden uns in der Mitte des Lebens, den größeren Teil an Lebenszeit haben wir hinter uns, wir werden uns unserer Vergänglichkeit mehr und mehr bewusst, Eltern, Freunde sterben und man kommt ins Grübeln.

Bleibe bei dir und schau was dir gut tut und wenn es Freunde oder auch Familie nicht verstehen, dann lasse sie ziehen. Ich weiß das ist nicht einfach, aber für mich der einzige Weg glücklich zu werden und zu bleiben.

Ich wäge sehr genau ab wem ich meine restliche Lebenszeit noch widme, ohne wenn und aber.

 

LG Shonah

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17.11.2021, 12:53 Uhr
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Ein Beispiel aus dem letzten Jahr.

Meine Schwiegermutter ist 70 geworden und hat alle in der Familie eingeladen ein paar Tage zusammen zu verreisen und gemeinsame Unternehmungen durchzuführen.

Meine Schwiegermutter und ich verstehen uns ganz gut.

Und dennoch, die Vorstellung Tage mit ihnen zu verreisen, der Druck jede Unternehmung mit machen zu müssen haben mir den Magen umgedreht.

Früher wäre ich aus Pflichtgefühl mitgefahren. Der Schwiegermutter zuliebe, meinem Mann zuliebe, meinem Sohn zuliebe.

Nur mir selbst nicht zuliebe.

Ich habe abgesagt und auch keine Ausreden benutzt sondern klipp und klar geäußert das ich nicht mitfahre.

Alle waren etwas überrascht, entsetzt, geschockt. Aber das war mir egal.

Mein Mann und mein Sohn sind allein mitgefahren (neben den Geschwistern meines Mannes und deren Familien).

Und mir ging es sehr gut mit dieser Entscheidung.

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17.11.2021, 13:24 Uhr
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Liebe Shonah,

du hast Recht, wir sind in der Mitte des Lebens oder eben schon drüber. Die Wechseljahre tun ihres dazu zu unserem Befinden. Aber ich denke eben doch, das alles zusammen auf unser Leben einwirkt. Durch die Wechseljahre wird einem ja auch erst bewusst, das man eben endlich ist und irgendwann die Zeit abläuft.. Da tickt sozusagen die bilogische Uhr sehr laut....Ich wäre auch nicht zu einer Familienreise aufgebrochen. Das wäre mir auch zuviel. Das sind die Dinge, die ich meine. Vor 10 Jahren hättest Du anders entschiede. Ob es jetzt mit den Wechseljahren zusammen hängt? Wer weiß das schon. Aber bei mir ist das ähnlich. Auf manche Familienbesuche habe ich keine Lust mehr, bzw. sind sie mir zu anstrengend. Die lasse ich dann auch sein. Familienmitglieder einfach so ziehen lassen fällt mir sehr schwer. Ichweiß, das das für mich der richtige Weg wäre, aber ich arbeite dran. Denn unnötige verletzende Bemerkungen brauche ich nicht.

Vieles was ich früher einfach so ausgehalten habe, mache ich nicht mehr. Mein Motto ist: Ich brauche nichts mehr aushalten. Ich bin in einem Alter, wo es mir egal ist, wie andere darüber denken. Ich muss niemanden mehr gefallen. Ich darf mit unrasierten Beinen rumlaufen , fettigen Haaren, wenn ich das möchte. Ich möchte mich keinem Diktat mehr unterwerfen, nicht mehr macen, was geellsachaftlich so erwartet wird. Zum Glück habe ich einen Mann, der damit umgehen kann, und auch selber so ist. Welch ein Glück!

Liebe Grüße

Summer

 

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17.11.2021, 14:09 Uhr
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:THUMBS UP:

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17.11.2021, 18:05 Uhr
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Hallo Summer, 

ich schließe mich an. 

Mein Lieblingssatz: Ich bin 51, habe viel geleistet bisher, und muss niemandem mehr etwas beweisen!

Gerade durch die teilweise massiven WJ-Beschwerden, die ich über Monate hatte, musste ich gewisse Dinge absagen und mich von Leuten zurückziehen, dir mir nicht gut tun bzw. zu dem Zeitpunkt nicht gut für mich waren. Ich nenne sie "Energieräuber".

Meine Gesundheit, sowohl physisch als auch psychisch, ist MEIN Hauptaugenmerk, ich kümmere mich um meine Bedürfnisse. Es fällt mir ab und zu noch schwer, weil ich niemanden vor den Kopf stoßen möchte. Aber ich will authentisch sein  ich mag es nicht, irgendetwas vorzuspielen. 

Wir machen das Richtige! [:-}

LG

Claudia 

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18.11.2021, 15:35 Uhr
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Hallo Summer,

ich muss sagen, dass ich gerade sehr erstaunt war. Da ich das Gefühl hatte ich lese meine eigene Geschichte! Auch ich habe ein Elternteil im letzten Jahr verloren, nämlich meine Mutter. Und mit diesem Verlust auch diesen Teil der Familie, weil auch wir uns nicht einig waren über die Pflege beziehungsweise Versorgung meiner Mutter!

Außerdem habe ich ebenfalls in den letzten drei Jahren damit begonnen Grenzen zu setzen. Dies war für mich in der Vergangenheit immer ein sehr schwieriges Thema! Und es ist auch für meine Familie beziehungsweise meinen Mann teilweise schwer zu akzeptieren, dass sie jemand neuen vor sich haben! Aber mir ist dieses Thema unheimlich wichtig geworden. Da ich erkannt habe, dass ich nur so ein zufriedenes und glückliches Leben führen kann!

ich würde sagen die Wechseljahre sind eine große Herausforderung, denn neben den ganzen körperlichen Symptomen die man tagtäglich mit sich herumschleppt, kommen die geschilderten Dinge auch noch dazu! Meine Persönlichkeit hat sich verändert...

Liebe Grüße Kiki

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19.11.2021, 15:41 Uhr
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Liebe Kiki,

 vielen Dank für deine Geschichte. Ist doch schon komisch, das man sich im  ForuG durch Lesen der Geschichten wiederfindet. Bei mir war dasVerhältnis zu meinen Eltern und Geschwister immer schwierig. Lange Zeit hatte ich das Gefühl, das das niemals meine Familie sein kann. Alles was ich tue,oder auch nicht tue wird kommentiert, bewertet, und natürlich für nicht gut befunden. Das war shon immer so, nur habe ich das durch den Tod meines Vaters erst erkannt. Das ist alles sehr schwierig für mich, sicherlich auch für Dich. es fällt mir doch tatsächlich immer noch schwer, zu akzeptieren, das ich bei denen nicht weiterkomme. Aber na ja, ich kann jetzt darüber jammern oder aber auch nach vorne schauen. Wie sagte mal mein Theraopeut: die äusseren Umstände kannst du nicht ändern, nur die Inneren. Das ist jetzt mein Mantra geworden. Das hilft mir ungemein. Ich wünsche dir viel Kraft. Komme gut durch diese schwierige Zeit.

Liebe Grüße

Summer 52

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18.11.2021, 17:16 Uhr
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Hallo Summer 

Ich finde es super das Du dabei bist an Dich zu denken also das zu tun was Du möchtest oder eben nicht .Ich kenne das leider nur zu gut .Auch was die Familie angeht. Auch finde Ich es Klasse das Du eine Therapie machst. Das trauen sich leider die wenigsten .

LG Lucy 

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19.11.2021, 15:44 Uhr
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Liebe Lucy,

 ich habe und hatte nie Probleme damit mir Hilfe zu holen. Das tut mir gut und ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Ich bin aber auch nciht gleich gesprächig in der Therapie. Das braucht auch bei mir Zeit. Ich kann es nur empfehlen. Manchmal ist es durchaus hilfreich, einen Unbeteiligten drauf schauen zu lassen.

Liebe Grüße

Summer 52

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