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Veränderte Hitzewallungen, kaum ertragbar

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

15.06.2019 | 14:52 Uhr

Ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 52 Jahre und quäle mich schon einige Jahre mit den WJ rum. Vor 3 Jahren begann ich eine HET mit 2 Hub Gynokadin+1 Utrogest. Meine Beschwerden wurde etwas besser. Allerdings die Periodenprobleme so unterträglich, das meine Gebärmutter entfernt wurde. Danach habe ich Utrogest nicht mehr genommen. Die Probleme hielten sich in Grenzen. Lediglich Schlafprobleme mit 1-2 Hitzeschüben pro Nacht, tagsüber Herzstolpern, Schwäche, Übelkeit, Gereiztheit .... ich sag mal, das übliche, wenn man hier so liest.

Jetzt habe ich seit einem viertel Jahr ungefähr unerträgliche Probleme:HELP:. Nachts bis zu 6 x klatschnass, kaum Schlaf möglich, tagsüber bei jeder kleinen Anstrengung wieder Hitzewallungen, Kreislauf schwankt, der Puls klebt mir am Hals, massive Übelkeit. Mein FA meinte, ich sollte mal Gynokadin absetzen, dafür abends Utrogest nehmen ????????? Gesagt, getan. Geändert hat sich nichts, irgendwie gehts mir noch schlechter. Gerade die Hitzeschübe nachts sind anders. Sonst bin ich 1-2 mal nassgeschwitzt aufgewacht, aufgestanden, umgezogen, weitergeschlafen. Jetzt ist es so, ich wache bis zu 6 x auf, dann dauert es zwischen einer halben und einer Minute, dann schießt die Hitze ein, wenige Minuten, umziehen, weiterschlafen .... soweit man das Schlaf nennen kann.

Ergänzend noch zu erwähnen, ich nehme seit ca. 15 Jahren Thyronajod gegen leichte Unterfunktion der Schilddrüse.

Mein HA meinte, ich sollte mal zum Endokrinologen, gesagt, getan: Termin im OKTOBER:HEADSHOT:

Irgendwo macht sich eine Angst in mir breit, dass es nicht die Wechseljahre sind, vielleicht habe ich was anderes? Ich bin so schrecklich unsicher, keiner kann richtig helfen. Deswegen suche ich hier nach Hilfe,  einfachen Tips, oder auch 'nur' Gleichgesinnten!

Vielleicht mag mir jemand antworten:-) liebe Grüße

(SORRY FÜR SO VIEL TEXT)

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15.06.2019, 15:59 Uhr
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Hallo mir geht es genau wie dir nur noch anspannung angst herzrasen Übelkeit weinen Puls hoch innerliches zittern kopfdruck usw .war auch bei viele Ärzte keiner hilft ein . Opripram hilft nicht blutdruck trotz tabletten durch anspanung hoch .mal ein halb guter Tag dann nur noch schlecht .glaube immer was ist das denk an deppresion angststorung..psyachter sagt ist eine  somatische Störung .könnte verrückt werden weiss nicht mehr so richtig weiter.schwitze nachts und am Tage dann oft frieren .manchmal traurig dann wieder gut .morgens bis mittags am schlimmsten 

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15.06.2019, 16:55 Uhr
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Ach herrjehh, da bist du ja auch voll dabei=-O

 

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15.06.2019, 22:57 Uhr
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Wenn geteiltes Leid halbes Leid ist, dann sollten sich deine Beschwerden rasch mindern... Ich (54) bin neu hier und heilfroh, auf Frauen zu treffen, die in Worte gefasst haben, was meinen Alltag bestimmt. Ein kleiner Unterschied zu dir: meine Beschwerden nehmen meist erst nach Mittag zu - dafür gibt es seit Monaten keinen einzigen entspannten und unbeschwerten Abend mehr, weil jeder Sessel, jeder Stuhl und jedes Sofa mit meinem hochfrequentierten Herzschlag mitzuschwingen scheint - es ist zum wahnsinnig werden! Dazu kommen eben, wie bei dir, Sorgen und Ängste, Zweifel an Ärzten und Diagnosen, an Medikamtenten und Sorgen um Nebenwirkungen - eine grosse Lebensunlustigkeit halt. 

Seit ein paar Tagen versuche ich es mit Oestrogel - bisher merke ich nichts, hoffe aber auf etwas Entlastung! Danke, für dein Schreiben, das mich grad etwas aus der vermeintlichen Einsamkeit geholt hat! Alles Gute und viel Durchhaltevermögen dir! 

:JOKINGLY:

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16.06.2019, 09:12 Uhr
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Da gebe ich dir Recht, irgendwie tut es schon etwas gut, wenn man das 'Elend' mal aufschreibt und dann noch Frauen findet, denen es ähnlich geht.

Lebensunlustigkeit :THUMBS UP: nenne ich mal auf den Punkt gebracht. Ich habe echt Angst, in eine Depression zu rutschen.

Nimmst du außer dem Oestrogel nichts? Wieviel und wann setzt du es ein?

 

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16.06.2019, 17:52 Uhr
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Um die Wirkung besser beobachten zu können (ich reagiere manchmal etwas schräg auf Medikamente und hatte das Progesteron alleine und oral eingenommen, extrem schlecht vertragen), hat mir die Gynäkologin für ein paar Tage das Östrogel alleine verordnet. Täglich ungefähr zur gleichen Zeit 1-1,5 Hub. Morgen, also nach 6 Tagen, werden wir die Erfahrungen besprechen. Mit Sicherheit kommt dann wieder Progesteron dazu, allerdings vaginal, damit die Leber geschont wird und vermutlich erstmal in einer etwas kleineren Dosis als beim ersten Versuch. 

Eigentlich möchte ich das ganze Zeug nicht - aber wer möchte das schon, gell... Wäre halt schön, wenn ich mir wieder etwas ähnlicher würde ;-)

 

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17.06.2019, 07:45 Uhr
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Gib mal Bescheid, wie es sich entwickelt.

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15.06.2019, 18:35 Uhr
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Hallo Leidensgenossinnen, ich bin auch neu hier und finde es toll, dass man nicht alleine mit dem Problem ist, auch wenn ich es natürlich keinem gönne :-( ich hatte auch mal mehr, mal weniger Probleme mit den Hitzewallungen. Aber momentan ist es bei mir wie bei dir Judith, unerträglich. Dazu kommen Stimmungsschwankungen, die besonders durch den Schlafmangel extrem geworden sind. Die Nächte sind am schlimmsten, da ich vorher nie wirklich Schlafprobleme hatte. Das geht dann soweit, dass ich echt auch Angst bekomme, dass es doch eher etwas "unnormales" ist, was mich quält. Ein Treufelskreis :-( Ich habe keine Probleme mit dem Älterwerden, aber mit den Begleiterscheinungen schon! Einfach nur Ätzend! Der Schlafmangel, die Ängste und Sorgen kratzen schon ganz schön am Selbstbewußtsein. Ich bin nur froh, dass ich vom Naturell her ein sehr positiver Mensch bin, der sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Aber auch da beschleicht mich manchmal die Angst, dass das auch noch verloren geht, denn bisher habe ich mich immer aus dem Loch, in dem man fällt, rausholen können. Ich wünsche uns, dass es nur eine vorübergehende Episode ist und dass wir es schaffen, die Hitzewellen und die Stimmungsschwankungen wieder auf ein erträgliches Mass zu bekommen. Ein paar Nächte mit besserem Schlaf würde auf jeden Fall schon mal helfen. Ich bin ja schon bescheidener geworden und bin von meinem Traum, wieder Nächte durch zu schlafen, ab,und freue mich über jede Stunde, die ich schlafen kann. 

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16.06.2019, 09:16 Uhr
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Herzlichen Dank für die schönen Worte, das tut echt gut, Leidensgenossinen zu finden.

Für mich ist der Schlaf zu einem reinen Luxusgut geworden und auch ich bin da sehr bescheiden geworden,was die Annsprüche an den Schlaf angeht. Sich tagsüber wach zu halten ist mittlerweile eine große herausforderung geworden, aber in der Regel hält mich davon mein Herzrasen sowieso ab.

 

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15.06.2019, 23:14 Uhr
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Grüss dich

Ich kenne sie sehr gut, die Angst. Irgendwann zweifelt man an allem, gell, an den Ärzten, den Medikamenten, den Diagnosen - an sich selber... Ich habe seit März eine Nacht auf dem Notfall (mit Ambulanzfahrt - wegen nächtlichem extremem Herzrasen), Kardiologe, Krankschreibung, Psychiaterin, Nasen- Ohren-Hals-Spezialist (Schwindel), Augenarzt (Sehstörung), Hausarzt (Blutwerte, Schilddrüsenwerte), Manuelle Medizin (Blockaden und Verspannungen), sowie Gynäkologin (nun HET -Versuch) durch. Dass ich mich körperlich betätige, mich vollwertig und pflanzlich ernähre, den Kreislauf mit Wechselduschen ankurble, Salbeitee und verschiedene Phytotherapeutika einnehme gehört schon länger zum Standart. Trotzdem rast mein Herz allabendlich vor sich hin, 20 Hitzeschübe in 24 Stunden sind es locker und das Leben macht längst keinen Spass mehr. Zudem fühle ich mich ziemlich alleine - scheinbar hat niemand in meinem Umfeld ähnliche Beschwerden (meine Mutter ist früh gestorben - ich habe keine Ahung, ob und wie sie Beschwerden erlebt hat) und selber hatte ich ich mich bis vor 1 Jahr auch gar nicht gross mit Wechseljahren beschäftigt... Nun, fast alle Untersuchungen gaben wenig Grund zur Besorgnis (dafür zwei komische Zufallsbefunde: ein erhöhter Leberwert und erhöhte Harnsäure - beides hat mich am Boden zerstört - obwohl sie gar nicht so gravierend sind... die Nerven liegen blank.) Vielleicht hilft dir zu wissen, dass sich noch durch die Tage quälen... MIr jedenfalls hilt es :). Ich wünsche dir guten Mut und viel Gelassenheit und Vorfreude auf die Zeit danach und die Pausen im Sturm!

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16.06.2019, 09:22 Uhr
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'Pausen im Sturm', das hast du schön gesagt, die Highlights des Tages .... ich muss fast schmunzeln, wenn es nicht so nervig wäre.

Ich versuche auch an allen Ecken des Lebens zu arbeiten.  Viel Bewegung, gute Ernährung, Verzicht auf viele 'ungesunde' Lebensmittel, regelmäßge Saunagänge ..... und auch bei mir scheint es nicht wirklich hilfreich zu sein. Obwohl, vielleicht ging es uns sonst noch schlechter.

Nimmst du aktuell etwas ein? Ich bin mir nicht sicher, ob ich wieder zum Östrogel greifen soll?

 

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16.06.2019, 17:47 Uhr
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Momentan habe ich gaaanz tief dosiert einen Betablocker. Seit Dienstag, also 5 Tage, das Oestrogel. Morgen werde ich vermutlich das Progesteron dazu nehmen. Ich hatte mit der oralen Einnahme von Progesteron ziemlich schlechte Erfahurung. Innert 10 Minuten nach der Einnahme war ich quasi "im Koma"... Nun werde ich erstens eine tiefere Dosis versuchen und zweitens nicht mehr oral. Ich bin sehr dankbar, dass mich meine Gynäkologin ernst nimmt und gut begleitet - momentan brauche ich einfach jemanden "zum Händchenhalten" :SORRY: 

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17.06.2019, 07:51 Uhr
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Hast du denn das Gefühl, dass dir das Gel hilft?

Und was meinst du mit 'im Koma' nach der Einnahme vom Progesteron? Bist du davon müde geworden? .... Wenn ich es abends genommen habe, hat es an meinem schlechten Schlaf nichts verändert, außer dass ich Verstopfung davon bekommen habe.

Viel Kraft für dich, ich kann dir leider nicht die Hand geben, aber fühl dich auch von mir Verstanden :-)

 

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17.06.2019, 09:17 Uhr
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Müde - das ginge noch... innert 10 Minuten eingeschlafen, egal wo und nicht mehr ansprechbar. Dann irgendwann erwacht, wie aus einer Narkose...

 

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17.06.2019, 15:27 Uhr
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Ne, oder? na das ist ja heftig=-O=-O=-O=-O=-O

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16.06.2019, 12:25 Uhr
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Hallo Judith 67,

wenn Du das Östrogengel verwendest,nimmst dazu auch die Progesteronkapseln?

Ösrogenegel ohne Progesteron darf man doch nicht nehmen.

 

Lg.

Anemonne

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16.06.2019, 14:12 Uhr
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Ich habe keine Gebärmutter mehr, dann geht es auch ohne Progesteron.

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16.06.2019, 15:23 Uhr
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Hallo Judith67, das ist nicht richtig,  auch wenn du keine GM mehe hast MUSST du PG nehmen!!

Hallo Eva-Elisa,  der erhöhte Leberwert kann auch von der SD kommen,  ist da bei dir alles i.o.?

Glg chipgirl 

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16.06.2019, 17:42 Uhr
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Hallo Judith

Nun, der Zufallsbefund Leberwert (GGT)-Erhöhung ergab sich beim Kontrollieren der Schilddrüsenwerte - diese sind aber ok :).  

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16.06.2019, 17:43 Uhr
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Sorry- hallo Chipgirl (wollte ich schreiben...)

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17.06.2019, 07:53 Uhr
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Hi Chipgirl, das ist mir ja komplett neu, dass ich auch ohne GM PG nehmen muss. Und ich dachte, ich wäre in guter Behandlung. Da muss ich gleich mal den FA kontaktieren.

Danke für deine Info!

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18.06.2019, 15:15 Uhr
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Hi Chipgirl, ich war nochmal beim FA. Hier habe ich wiederholt die Info bekommen, dass ich kein Utrogest nehmen brauche:-X ohne GM.

Ich starte jetzt einen Versuch mit Lenzetto und hoffe auf Besserung. 

Schöne Grüße:-)

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18.06.2019, 16:30 Uhr
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Sorry, das ist leider falsch....Brüste hast du ja auch noch...auch ohne GM brsucht man Progesteron. Leider wird das in der normalen Schulmedizin so nicht gelernt . Da bestell dir PG Creme im Internet,  aber du brauchst es wirklich. 

Glg chipgirl 

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19.06.2019, 11:30 Uhr
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Danke für deine Info. Ich habe noch Utrogest Tabletten. Sollte ich dann diese nehmen? Allerdings habe ich von denen immer wieder Verstopfung bekommen. Könnte das mit der PG Creme vielleicht besser laufen?

GLG Judith

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19.06.2019, 11:14 Uhr
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Hallo isikomm,

das klingt ja bei Dir nach aufbrausendem Endstadium der WJ. Sind Deine Werte der SD wirklich okay??? Viele Ärzte gehen nach den Laborwerten und dann heisst es "okay", nur wohlfühlen muss man sich selber damit...

Es ist ja bewiesen, dass viele Frauen in den WJ in eine Unterfunktion rutschen und dann, wenn eh vorher schon SD Probleme hatte wie ich, fährt das Hormonkarusell erst recht Achterbahn....

 

Was ist mit Deinen Nebennieren? Auch mal gecheckt??? Die werden bei SD Patienten in Mitleidenschaft gezogen..

Und ich befürworte auch, ohne GM braucht die Frau Progesteron dazu.

LG

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19.06.2019, 11:41 Uhr
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Hi,

ich denke mal, du meintest mich? Judith? oder wolltest du 'isikomm" schreiben?:-)

Also falls du mich meintest, hoffe ich mal, dass deine Vermutung, des aufbrausenden Endstadiums, richtig ist!!!!:DRINK:

Die SD Werte kontrolliert mein FA, im letzten halben Jahr 3 x. Ansonsten bin ich beim Nuklearmediziner alle 3 Jahre, das nächste mal im August wieder. 

Ich muss dir ehrlich gestehen, dass ich oft das Gefühl habe, dass mit der Schilddrüse irgendwas nicht richtig läuft, ich habe oft Druck am Hals (deswegen der Termin beim Facharzt).

Wegen den Nebennieren, kann ich dir gar nicht sagen, ob die jemals gecheckt werden. Welcher Arzt sollte das denn machen? 

Und auch bei dir bin ich überrascht, dass du sagst, ich brauche Progesteron auch ohne GM ...... dann bin ich ja verdammt lange falsch behandelt worden. Sogar die Ärzte im Krankenhaus haben mir gesagt, dass ich nach der GM-Entfernung auf Progesteron verzichten kann ........ ist schon erschreckend, wie das gehandhabt wird .... da steht ja nur ein leidender Mensch dahinter%)

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19.06.2019, 12:05 Uhr
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Oh sorry, ja Judith, ich meinte Dich.

Wir sind ja alles hier keine Ärzte, nur leidende Frauen, die sich durch jahrelanges Lesen, Arztbesuchen, beratschlagen und so weiter ihr eigenes Wissen aufbauen, denn jeder Körper ist ja nun mal anders.

Ich weiß von mir aus meiner HRT Zeit, dass mein Arzt damals sagte, auch nach der GM Entfernung ich Progesteron erhalten werde.

 

Kennst Du das Buch "Die Hormonrevolution"?

Ist alles darin ausführlich beschrieben.

 

Wie sagte schon Voltaire ?????

Ärzte verordnen Medikamente, über die sie wenig wissen
An Patienten, über die sie noch weniger wissen 

Gegen Krankheiten, über die sie überhaupt nichts wissen

 

;-) 

 

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20.06.2019, 21:43 Uhr
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Das Buch kenne ich nicht. Wäre mal eine Idee.

Danke dir!

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20.06.2019, 14:47 Uhr
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Liebe Judith,

ich hoffe, es ist okay, wenn ich meinen Senf dazu gebe... ich muss sagen, als du erzählt hast, dass dir nach HRT mit Östrogengel und Progesteronkapseln die GM wegen Periodenproblemen entfernt wurde, bekam ich richtig Sorge...und war froh, dass ich vor drei Jahren diese HRT wegen zunehmender Blutungen unter durchgehender Einnahme von Progesteron abgesetzt habe... 

Zuallererst : deine FA hat Recht, wenn du keine Gebärmutter mehr hast, musst du kein Progesteron dazu nehmen. Früher wurde das sogar als Vorteil gesehen, denn insbesondere synth. Gestagene haben ja auch ihre Risiken. Ja, oft kennen sich die Ärzte nicht gut aus mit Hormonen, aber ehrlich in dem Fall haben sie Recht. Wozu sich die Risiken mit zwei Hormongaben aufladen, wo du ohne GM sehen könntest, ob du mit einer möglichst geringen Dosis von Ö-Gel vielleicht die Hitzewallungen gut handeln kannst...

Das bioidentische Progesteron (Utrogest, Famenita) gilt zwar als risikoärmer (genau wie auch das Östrogen als Gel verträglicher und risikoärmer ist). Von NehmenMÜSSEN kann aber keine Rede sein nach Gebärmutter Entfernung, denn das Progesteron ist in erster Linie für den Schleimhautschutz da. Und keine GM bedeutet, keine Schleimhaut mehr, die sich aufbauen kann.

Gegen Hitzewallungen - das ist bislang nachgewiesen - hilft in erster Linie das Östrogen. Progesteron wird oft gegeben, auch nahc GM Entfernung, wenn Frauen es gut vertragen, denn es kann Symptome wie psychische Schwankungen mildern und bei Schlafproblemen helfen.

Manche Frauen vertragen es aber nicht so gut (siehe die obige Schilderungen, dass Progesteron z, B. extrem müde machen kann, das war auch meine Erfahrung).

Ich freue mich für alle Frauen, denen das Utrogest/Famenita hiflt, aber gerade hier im Forum wird manchmal das Progesteron angepriesen, dass ich mich schon wundere...es ist nicht umsonst ein verschreibungspflichtiges Medikament und muss daher abgewogen werden, wann es nützt, und wann es schadet.

Die Progesteroncreme - da ist umstritten, wieviel überhaupt ankommt - mir war sie ehrlich gesagt immer viel zu teuer, dafür dass es kaum Beweise gibt, dass sie wirklich hilft. Für den Schleimhautschutz (wenn man Ö-Gel nimmt) macht sie keinen Sinn, aber ich sage immer: wenn eine Frau bereit ist, dieses Geld zu zahlen und das Gefühl hat, es hilft ihr, dann warum nicht.

Ehrlich, wenn ich deine Geschichte lese, dann wäre mein Rat, dass du dich in einer endokrinologischen Praxis vielleicht noch vorstellst, damit sie deine hormonelle Situation erfassen. Die erheben auch das Cortisol, dann klärt sich, ob du eine Nebennierenschwäche hast. Die Schilddrüse mag das Hormonchaos auch oft nicht und kann ja leider ähnliche Probleme und Symptome bis hin zu Hitze machen wie die Hormone. Und blöderweise kann man auch beides, Hormonprobleme und SD Probleme zur gleichen Zeit haben. Eine gute Endo-Praxis könnte da auch einen Blick auf die Situation werfen.

Ich wünsche dir alles Liebe, Jorinde

 

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20.06.2019, 21:49 Uhr
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Liebe jorinde,

lieben Dank für deine Mühe, für diesen ausführlichen, sehr interessanten Text. Es beruhigt ja schon ungemein, dass mein Frauenarzt nicht komplett daneben dami lag .... *schwitz* ..... , mir keine Progesteron zu geben (nur mal versuchsweise, wegen meinem schlechten Schlaf, hat aber nicht geholfen, kann gar nicht nachvollziehen, wie andere davon müde werden .....tja, so verschieden sind wir Frauen)

Einen Termin beim Endokrinologen habe ich leider erst im Oktober, ich hoffe, bis dahin ändert sich etwas, sonst drehe ich durch.

Lieben Dank, Gruß Judith:-)

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20.06.2019, 17:01 Uhr
Antwort

Hallo Judith,

ich schalte mich hier nochmal kurz ein und stimme im Endeffekt Jorinde zu. Grundsätzlich sollte man immer nur das nehmen, was man braucht und einem hilft.

Progesteron muss bei fehlender GM nach den Leitlinien der Deutschen Frauenarztgesellschaft oder wie auch immer das heißt nicht genommen werden. Ich kenne Frauen die alleine mit dem Östrogen sehr gut zurecht kommen und das Progsteron auch gar nicht gut vertragen haben.

Es kann aber gerade bei Schlaflosigkeit und psychischen Problemen helfen, wenn man es denn vertrgägt und für bestimmte Funktionen ist es wichtig.

Es gibt auch Frauen, die nur mit PG bestens durch die WJ kommen.

Man kann das nicht verallgemeinern auch wenn der eine Hormonpapst mal wieder das eine Hormon in den Vordergrund stellt und das andere verpönnt.

Von der Natur her sind beide Hormone wichtig für die Frau aber eine HT ist ja auch immer noch eine andere Sache als der natürliche Zyklus.

Ich halte es mit dem ehemaligen Experten hier vom Pflanzlichen bis hin zu synthetischen Hormonen ist alles ok, solange es hilft und vertragen wird und der Arzt seinen Segen gibt.

Ich würde dir auch empfehlen, dich an einen endokrinologischen Gynäkologen zu wenden, alles durchchecken zu lassen und dann schauen, was man dir rät.

Es gibt Frauen, die nehmen das Ö schlecht über die Haut auf und manche brauchen ein Pflaster was kontinuierlich Östrogen abgibt und die damit besser fahren. Das Ganze ist schon sehr individuell.

LG Ringelblume

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20.06.2019, 21:53 Uhr
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Hallo Ringelblume,

danke für deine netten Worte. 

Progesteron hatte ich tatsächlich mal versuchsweise bekommen, weil mein Schlaf so schlecht ist, hat mir aber nicht geholfen.

Jetzt hoffe ich auf die Untersuchung beim Endokrinologen. Leider habe ich da erst im Oktober einen Termin, das heißt durchhalten.

Liebe Grüße Judith

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