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Unruhe und Ängste, helfen AD?

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

18.04.2016 | 15:04 Uhr

Hallo an alle,

bin noch nicht so lange hier und habe bisher nur innerhalb eines Threads mitgeschrieben.

Habe aber viele alle Threads gelesen, und denke mir, hier bin ich richtig, wir alle haben ähnliche Probleme.

Ich denke, dass meine Beschwerden zu 90% durch die WJ kommen. Bin mir aber nicht ganz sicher. Vielleicht schilder ich euch mal kurz meine Geschichte.

Seit Dez. 15 Rauschen in bd. Ohren. Bin eine ganz Zeit relaxt damit umgegangen, dachte es gibt sich wieder. Dann Anfang Februar total  in die Ohrgeräusche reingesteigert,dass ich sowas wie eine Panikattacke bekam.

Seit dem Tag, bin ich nicht mehr ich selbst. Jeden Morgen wache ich mit fürchterlicher Unruhe auf, teilweise mit Spucken nach dem Aufstehen, habe Angstgefühle, bin nervös.

Zum Nachmittag hin geht´s mir besser und abends dann sogar gut. Schlafen kann ich auch gut.

Habe mir als erstes Neurexan besorgt, dann Lasea. Das Lasea hatte auch gut gegen die Angstgefühle geholfen, dafür kamen aber verstärkt Niedergeschlagenheitsgefühle.

War dann 5x bei einem Psychotherapeuten, der nur meinte, dass es lediglich an meiner falschen Atmung läge. Von Hormonen und Wechseljahren hatte er keine Ahnung. Bin da dann auch nicht mehr hin, weil der in meinen Augen wirklich inkompetent war. 

Bin dann zu einer Heilpraktikerin gegangen, die mit Hypnotherapie arbeitet. Sie hat eine Entspannungshypnose bei mir durchgeführt, und was soll ich sagen, danach ging es mir 3 Tage super. Aber dann fing es wieder an.

Außerdem gab sie mir Neurapas balance und Pascofemin Tropfen. Da das homöopathisch ist, braucht es natürlich seine Zeit bis es wirkt. Sollte aber das Lasea weglassen. Und schon waren die Ängste wieder da.

Mittlerweile komme ich so schlecht mit der Unruhe und vor allem den Ängsten zurecht, fühle mich vormittags total schlapp, stehe quasi neben mir.... so dass ich zu meiner Hausärztin gegangen bin (wo ich auch zwischendurch immer war, sie ist also im Bilde).

Und die hat mir nun zu Antidepressivum geraten, weil es auch gegen Ängste wirkt. 

Das nehme ich heute nun den 4. Tag und mir geht´s schlechter denn je.Die Unruhe ist massiv und die Ängste so doll, dass ich fast nicht mal das Haus verlassen mag. Selbst in der Nacht wurde ich mit starker Unruhe wach.

Habe gegoogelt, und es sind wohl sogenannte Erstverschlimmerungen, weil die positive Wirkung erst nach frühestens 1 Woche einsetzt. Das Mittel heißt Citalopram. Nehme 1/2 Tablette am Tag (=10mg) Nach einer Woche soll ich eine ganze nehmen.

Kennt sich da jemand mit aus? Mit diesen Erstverschlimmerungen? Mir geht´s gerade richtig mies.

Vorher hatte ich in speziellen Situationen auch schon Ängste, z.B. fing es an, dass ich nicht durch den Elbtunnel fahren mag und mittlerweile insgesamt nicht mehr auf der Autobahn. Werden solche Ängste durch die WJ verstärkt.

Ihr Lieben, sorry für den langen Text, wäre froh eure Erfahrungen hier zu lesen, in Bezug auf Unruhe , Ängste, AD´s.

Liebe Grüße

Floraly

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19.04.2016, 09:48 Uhr
Antwort

Hallo Floraly, 

auch von mir noch ein herzliches Willkommen. 

Hoffe, es geht dir heute morgen um diese Uhrzeit schon ein klein wenig besser. Hast ja schon viele Antworten erhalten,  aber ich weiß ja auch wie es ist, wenn man gerade in so einer Tiefphase steckt, da kann man gar nicht genug Trost und hilfreiche Antworten bekommen. 

Ich hatte auch Citalopram und habe es 3x wieder ausgeschlichen. In meiner Anfangszeit war ich zu meiner Verzweiflung auch noch ahnungslos, wusste nicht wieso, woher, warum etc. Dazu verunsichert und ganz schön eingeschüchtert durch diese plötzlichen, heftigen Symptome. 

Ich hatte keine Erstverschlimmerung durch Citalopram und auch keine Probleme beim langsamen ausschleichen. (Meine Höchstdosis lag bei 60 mg)

Ich bin nun ca. 10 - 11 Jahre im Wechsel und seid 9 Jahren mit Angst, Panik, Depri und den ganzen Mist.

Keine Angst, muss bei dir nicht so lange dauern. 

Meine bisherigen Beobachtungen sind, egal ob mit Citalopram oder ohne , die Beschwerden kommen trotzdem in Phasen , die Abstände dazwischen sind größer geworden. 

Man lernt zwar dazu, wird auch irgendwie stärker, dass Negative daran  (für mich zumindest) ist, nach jeder überstanden Phase denkt man, jetzt ist es vorbei,  jetzt hat man es geschafft und man ist bei einem erneuten Tiefpunkt ziemlich depremiert und verzweifelt. 

Es kommen aber immer wieder gute und sehr gute Zeiten, auch wenn man mitunter nicht daran glaubt und irgendwann ist es ganz vorbei. Es muss keine 10 Jahre oder länger dauern, viele Frauen haben es schon in wenigen Jahren überstanden und der größte Trost war/ist für mich immer, dass ich nicht alleine bin, die wirklich vielen netten, hilfsbereiten Frauen hier.

Ich wünsche dir einen schönen und weniger ängstlichen Tag.

LG Emma 

 

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19.04.2016, 19:47 Uhr
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Liebe Emma,

danke für deinen Zuspruch. Und die vielen Antworten sind wirklich toll, kann ich mich nur bedanken, das tut wirklich sooo gut.  10 Jahre sind ja schon eine ziemlich lange Zeit. Hast du nie über Hormone nachgedacht?

LG Floraly

 

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19.04.2016, 09:54 Uhr
Antwort

Hallo Floraly, laut Beipackzettel von Citalopram kann während der ersten Behandlungswochen eine quälend erlebte Ruhelosigkeit auftreten. In diesem Fall kann eine Dosiserhöhung schädlich sein (siehe: http://www.hennig-am.de/fileadmin/dokumente/Publikum/PDF/Gebrauchsinformationen/Citalopram_Hennig_10_mg.pdf). Da solltest Du auf jeden Fall mit der behandelnden Ärztin drüber reden. Von Lasea halte ich wenig, da das Präparat Aluminiumverbindungen enthält, die im Verdacht stehen, u.a. die Alzheimererkrankung zu fördern. Ich bin selber in den Wechseljahren und mir geht es psychisch besser als vorher. Ich pflege einen gesunden Lebensstil, d. h. ich ernähre mich vitalstoffreich (v.a. mediterran-asiatisch) und kaufe vorwiegend Bio-Lebensmittel. Zudem walke ich täglich eine Stunde ohne Stöcke. Mein morgendliches Müsli verfeinere ich mit gerösteten Sojakernen, die reich an Isoflavonen (sog. pflanzlichen Östrogenen) sind. In den Wechseljahren hat sich vor allem auch die Einnahme von Präparaten mit Traubensilberkerze (Cimicifuga) bewährt. Deine Unruhe und Ängste könnten zusätzlich durch die Einnahme von Magnesium (z. B. Magnetrans, rezeptfrei aus der Apotheke) gelindert werden, das als Antistress-Mineral gilt.

Gute Besserung!

 

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19.04.2016, 19:53 Uhr
Kommentar

Liebe GrüneMelanie,

danke für die vielen Tipps. Magnesium nehme ich bereits (2x300mg)

Statt Traubensilberkerze hatte ich die sibirische Rhabarberwurzel (femi loges) von meinem Frauenarzt bekommen. Hat aber leider nicht viel bewirkt. Nehme ich zur Zeit auch nicht mehr.

Aber dein gesundheitsbewußter Weg hört sich sehr gut. 

GLG Floraly

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21.04.2016, 11:44 Uhr
Antwort

Liebe Floraly,

von mir auch ein herzliches Willkommen. Du hast ja schon viele Antworten erhalten.

Ich kann dir auch nur noch einmal bestätigen, dass Citalopram anfangs eher unruhig macht, ich habe da auch einen Versuch hinter mir. Ich konnte anfangs nicht mehr schlafen damit, war dann morgens schon hibbelig und gleichzeitig müde. Sollte zum Schlafen dann noch ein anderes AD nehmen.

Aber es ist natürlich schwierig auseinanderzuhalten, was von der eigenen Unruhe kommt und was das Mittel dann macht. Ich habe es dann abgesetzt, weil es mir überhaupt nichts brachte, nur unangenehme Nebenwirkungen. Aber es gibt natürlich Menschen, denen es hilft. Leider kriegt man das ja immer nur durchs Ausprobieren heraus.

Es gibt AD, die von Anfang an beruhigender wirken: Mirtazapin oder Opipramol. Die werden auch oft zum Schlafen eingesetzt. Meine Erfahrung ist, dass sich Psychiater damit am Besten auskennen, welches AD bei welchen Symptomen hilft. Hausärzte haben immer so ihre Standardmittel, die sie dann jedem verordnen.

Ich bin derzeit letztlich erstaunt, dass sich bei mir Schlaf und Stimmung durch die bioidentischen Hormone deutlich verbessert haben. Hätte ich vor ein paar Jahren nie geglaubt, obwohl ich ja selber merkte, dass meine Depri-Angst-Phasen und auch die Schlaflosigkeit immer zyklusabhängig kam. 

Ich drücke dir die Daumen, dass du bald eine gute ärztliche Betreuung findest und du dadurch herausfindest, was dir hilft, diese wechselhaften Zeiten gut zu bewältigen.

GLG Jorinde

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23.04.2016, 16:35 Uhr
Kommentar

Liebe Jorinde

danke für deine hilfreiche Antwort. Nehme das Citalopram nun den 9. Tag, und noch keine Besserung. Da ich ja weiß,dass es frühestens nach 2 Wochen wirkt, halte ich auch die Zeit noch durch. Ja, die Nebenwirkungen sind natürlich da. Kopfschmerzen, am Anfang mit Zähnen geklappert, Augen sehen unschärfer. Puuuhh....

Wie lange hast du es denn eingenommen, bis du herausgefunden hast, dass es bei dir nicht hilft?

Ja, das glaube ich auch, dass die Hausärzte nur so Standardmittel verschreiben. Als ich ihr von den Nebenwirkungen erzählte, auch das mit dem schlechter sehen, kannte sie sich damit nicht wirklich aus. Aber ich bekomme einfach nicht so schnell eine Psychotherapeutentermin.

Was sind eigentlich bioidentische Hormone? Hast du dich diesbezüglich beim Frauenarzt beraten lassen und verschreibt der die? Ich habe am Freitag einen Frauenarzttermin, extra die Praxis geweichselt, weil meine alte Frauenärztin mir überhaupt nicht weitergeholfen hatte.

Freue mich, wenn du mir noch mal antworten magst. Und wünsche eine schönes Wochenende.

LG Floraly

 

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10.08.2017, 06:45 Uhr
Kommentar

Hallo Floraly, lange her unser Austausch zu Deinem Thema. Wie erging es Dir mit Deinem AD und wie geht's Dir heute? Ich hoffe, Du hast Deine Wege gefunden. LG 

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