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Über alles Gedanken machen?

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

21.04.2020 | 18:44 Uhr

Hallo ihr Lieben, 

ich habe ja nun,daß Opi.. ausgeschlichen.

Zur Zeit nehme ich Neuraxan bei Bedarf. Heute war seit langem ein guter Tag.

Ich bin auch wieder Auto gefahren in Begleitung .

Aber ich habe festgestellt, daß ich über alles ,was ich mache nachdenke??auch hinterher noch.Einerseits freue ich mich,daß alles eigentlich geht und auf der anderen Seite, wird nur nachgedacht und hinterfragt.

Früher wurde das gemacht und gut war.Kann ich mir heute, garnicht mehr vorstellen. 

Kennt das jemand von Euch???Das kann einen auch richtig fertig machen .

Einen schönen Abend! 

Liebe Grüße. 

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21.04.2020, 19:10 Uhr
Antwort

Liebe Melanie

So ähnlich kenne ich das auch. Was bei mir ist, das ich mir zuviele Gedanken mache in bestimmten Situationen. Das führt denn dazu, das ich sämtliche Eventualitäten abwäge, um sozusagen gewappnet zu sein.Das Blöde in ist ja nur, das man sich nicht wappnen kann. Ich habe aber das Gefühl ,besser vorbereitet zu sein. Wenn du verstehst ,was ich meine. Ich nehme zur Zeit hoch dosiertes Johanniskraut. Das hilft mir ganz gut. Auch dabei entspannter und ruhiger zu sein. Vielleicht ist rs ja bei Dir nur do, weil du drin AD abgesetzt hast und jetzt alles hinterfragst was du machst. Ich kann mir vorstellen das das so eine Art Selbstreflexion ist. Sozusagen als würde dein anderes Ich dir helfen mit dem Alltag zurecht zu kommen... 

Lg Summer 52

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21.04.2020, 23:49 Uhr
Antwort

Liebe Melanie!

Ich würde sagen, das ist eine Art „Selbstbeobachtung“. Dadurch versucht man, alles unter Kontrolle zu behalten. Im Endeffekt entsteht diese Selbstbeobachtung durch Ängste. Durch die Ängste fängt man an, sich zu beobachten, einerseits weil man unbewusst die Ängste unter Kontrolle bringen will und weil man generell Kontrolle über alles haben will weil man eben angespannt und ängstlich ist. Man kann nicht loslassen. Doch umsomehr man sich selbst beobachtet umso weniger vergehen diese Ängste, im Gegenteil, sie werden dadurch noch geschürt. Es ist anstrengend immer alles unter Kontrolle zu haben (bzw. haben zu wollen, denn man hat ja tatsächlich nichts unter Kontrolle). Man kreist immer mehr um die selben Gedanken, ist immer angespannter und fühlt sich immer unwohler. 

Ich denke das ist ähnlich wie bei Zwangsgedanken. Zwangsgedanken werden durch Ängste ausgelöst (auch durch biochemische Vorgänge im Gehirn, für die man eine Disposition haben kann). Wenn man nun diffuse Ängste  hat, entweder vor etwas bestimmten, oft aber auch unbewusste Ängste, dann versucht man diese Ängste unter Kontrolle zu bringen. Manche Menschen müssen dann immer wieder alles überprüfen, ob die Tür abgeschlossen ist, ob der Herd abgedreht ist. Es manifestiert sich eine Art „magisches“ Denken: Wenn ich nochmal kontrolliere ob der Herd abgedreht ist kann ich drohendes Unheil abwenden. Das kann auch in sinnlose Handlungen münden, wie Dinge eine bestimmte  Anzahl oft zu berühren, zurechtzurücken, alles im zwanghaften Bemühen diffuses Unheil abzuwenden. Auch in Gedanken kann es sich manifestieren. Im Endeffekt steckt dahinter Angst und der Versuch diese Angst zu kontrollieren. Das funktioniert aber nicht. Wenn man das erkennt, ist schon ein großer Schritt getan. Im Endeffekt verschwinden Zwangshandlungen und Zwangsgedanken erst dann, wenn man entspannter wird, weniger Angst hat. Wie man das erreicht ist wieder eine andere Sache, da gibt es verschiedene Möglichkeiten, wenn man psychisch sehr belastet ist, ist ein AD auf jeden Fall eine Möglichkeit. Das Opi, was du genommen hast, ist ja kein AD. Da wäre es wichtig, dich einmal gut fachmännisch beraten zu lassen. Aber ich glaube, du hast dich ja in einer Tagesklinik angemeldet? Dort kannst du dich sicher gut beraten lassen.

LG

Toffifee

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22.04.2020, 18:19 Uhr
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Liebe Toffifee, 

du hast das Problem mit den Zwangsgedanken ganz wunderbar erklärt!! Ich bin begeistert!! Es verhält sich tatsächlich so, dass je mehr man zu kontrollieren versucht umso zwanghafter und angstvoller es wird. Das einzig hilfreiche ist diesen Vorgang zu stoppen.

Freue mich immer wieder über deine Erklärungen!:GIRL 061:

Danke! :IN LOVE:

Honigbienchen

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22.04.2020, 22:39 Uhr
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Danke liebes Bienchen :-*

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22.04.2020, 19:03 Uhr
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Hallo Toffifee 

Dankeschön, für Deine Antwort. 

Ich sehe es ja genauso und es gibt sie auch die Tage ,wo es mir gelingt, nicht daran zu denken. 

Heute Mittag war es auch wieder schlimm, weil ich mich selbst reingesteigert habe.

Dann dachte ich,so geht's nicht weiter und habe mich in's Auto und bin einkaufen gefahren und siehe da,alles hat geklappt. Ohne diese Gedanken. 

Eigentlich ist es völlig absurd,worauf ich achte.Seit dem Tag,wo ich schlecht Luft bekam und ich gähnen wollte und es ging nicht, bin ich total in Panik geraten. 

Und nun achte ich nur darauf .Wenn es klappt o.k.ansonsten bekomme ich wieder Angst .

Bis jetzt ist ja auch nichts weiter passiert und eigentlich mache ich mich selbst völlig fertig. 

Liebe Grüße! 

 

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22.04.2020, 22:39 Uhr
Kommentar

Liebe Melanie!

Ja das kenne ich alles sehr gut. Ich weiß nicht ob dir das irgendeine Erleichterung bringt, aber ich kann dir versichern, dass auch in Zukunft nichts weiter passieren wird. Man steigert sich einfach rein und beobachtet sich und fühlt sich dadurch immer schlechter. Du wirst weder ersticken, noch ohnmächtig werden, noch verrückt werden oder sonst was. Was allerdings passieren kann ist, dass man immer mehr ausgelaugt wird von diesen Ängsten, dass man, wenn man nicht selbst aus diesem Kreislauf rauskommt, Hilfe in Anspruch nehmen muss. Das ist aber nichts negatives, sich Hilfe zu suchen ist immer gut. Das mit dem Gähnen kenne ich von mir selbst von früher noch so gut! Das entsteht rein durch Anspannung. Mir ging es damals ganz genauso. Man glaubt, das beobachten zu müssen, um es unter Kontrolle zu haben. Umso mehr man sich aber darauf konzentriert, um so angespannter wird man, man kann nicht mehr loslassen und statt sich besser zu fühlen, weil man alles kontrolliert, fühlt man sich dadurch immer schlechter. 

Ich bin ein gutes Beispiel dafür, dass man aus soetwas wieder rauskommen kann. Auch du wirst das schaffen. Wie du es schaffst, das wird die Zukunft zeigen.

LG

Toffifee

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