Guten Morgen ihr Lieben,
wie versprochen berichte ich euch weiter von der Tagesklinik. Gestern ging die 5te Woche zuende und ich mache weiterhin immer wieder neue Erfahrungen. Da ich das Fluoxetin so langsam hochdosiert habe, ich nehms grad 10 Tage mit 20 mg, habe ich noch eine Woche Verlängerung bekommen, statt 6 Wochen also 7. Ich hoffe das die Zeit reicht und ich mich bald besser fühle. Ich hatte in der letzten Woche arge Abstürze mit Panikattacken, so als wie in meinen besten "Zeiten". Das liegt zum einen daran, dass das AD noch nicht ausreichend wirkt, zum anderen habe ich das Opipramol auf 25 mg reduziert, sodass meine Dämmung wegfällt. Aber das ist notwendig, um zu sehen wann und wie das andere wirkt.Da muss ich nun durch, durchhalten und hoffen, dass das Fuoxetin irgendwann wirkt, ist angesagt. Wenn es gang dicke kommt, kann ich Atosil nehmen, doch die machen so unangenehm müde.
Ich habe ein paar gute Übungen erlernt um den Ängsten zu begegnen oder gar im Aufbau zu verhindern..aber es ist super anstrengend. Ich frage mich immer wieder, wie es dazu kommen konnte, dass es mir so mies geht. Es gibt da dieses schöne Beispiel mit den drei Fässern, im Kindesalter noch wenig mit negativen Erlebnissen gefüllt, sind wir in der Lage und schnell zu regenerieren wenn mal was Fieses passiert, später im Erwachsenenalter wird es schon voller, da beginnt eigentlich der Zeitpunkt, wo wir drauf achten sollten, das Fass nicht zu voll werden zu lassen. In meinem Fall ist das Fass zum Überlaufen gekommen, ich habe nicht schnell genug eingelenkt und immer weiter gemacht, Arbeit, Stress, zusätzlich noch Sorgen, etc, etc... Wenn man bedenkt, dass die Depressionsrate in Deutschland bei 10% der Bevölkerung liegt, und das sind nur die gemeldeten, sollte man sich fragen was da verkehrt läuft in unserer Gesellschaft. Ist das der Preis des "Wohlstandes"?
Ich muss mich positiv ausrichten, heute Morgen fällt es mir schwer, werde mich bisschen bewegen, dann gehts vllt besser. Ach man, bin heute jaulig...aber ich habs ja bei meinen Mitpatienten gesehen, dass es ein paar Wochen dauert bis es sich zum Guten einpendelt, bis der Schalter sich plötzlich umlegt. Schade, dass es nicht schneller geht.
Hoffung geben dann immer wieder die Patienten die entlassen werden und die vor zwei Wochen noch wie ein Häuflein Elend waren, dann aber den Stimmungsaufschwung hatten... darauf warte ich auch.
Drückt mir die Daumen, dass es bald passiert.
Ich hoffe, dass es euch allen gut geht und wünsche ein entspanntes und beschwerdefreies Wochenende!
LG
Euer Honigbienchen