Hallo liebe Frauen,
ich habe mich 2020 aus diesem Forum verabschiedet und mir fest vorgenommen, mich nach ein paar Jahren noch einmal zu melden. Mein Bauchgefühl sagt mir, das jetzt der passende Zeitpunkt gekommen ist.
Ich fand es immer schön, wenn sich Frauen nach einer Zeit gemeldet haben, um zu berichten, wie es mit ihnen weitergegangen ist.
Ich bin jetzt 56 Jahre alt und habe inzwischen wieder eine Katze. Ich hatte allerdings ganz vergessen, wie sehr man an diesen Tieren hängt und wieviel Tränen man ihretwegen vergießen kann, vor allen Dingen wenn sie krank sind. Trotzdem eine wunderbare Sache.
Vor nicht langer Zeit habe ich meine Mutter beim Sterben begleitet und wenn ihr mal körperliche Symptome der Trauer googelt, kann ich sagen, ich hatte sie fast alle. Es war kein friedlicher Tod und hat mich viel Kraft gekostet. Es gibt Bilder, die man nicht vergisst.
Meine heissgeliebte Schwiegermutter bin ich durch einen Umzug endlich losgeworden und fühle mich um Ziegelsteine erleichtert. Wir haben kein Auto mehr, keinen Garten, kein Haus aber eine wunderbare Wohnung in der wir uns sehr wohl fühlen.
Was die WJ angeht, bin ich noch nicht durch, ich habe durch eine Ablation schon lange keine Blutungen mehr aber immer noch Anzeichen eines Zyklus, jedenfalls immer mal wieder. Meine Endo hat mir kürzlich bestätigt dass ich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit noch nicht in der Menopause bin. Ich war kürzlich völlig angenervt von einer Person, habe eine Tüte Chips und eine Tafel Schokolade verdrückt und einen Tag später zierte Herpes meine Lippe. Ein typischen Zeichen von Hormonschwankungen.
Ich nehme immer noch Hormone. Es geht mir gut damit, ich kann arbeiten, was mir sehr wichtig ist, aber die Alte bin ich nicht und werde ich auch nicht mehr. Ich war nie ein stabiler Mensch, eher ein Sensibelchen, aber inzwischen stolz darauf.
Wie Prof. Dr. Bohnet so schön sagte, den alten Zustand bekommen wir nicht wieder und richtig stabil werden die Frauen häufig erst 10 Jahre nach der Postmeno. Die frühe Postmenopause ca. 5 Jahre ist immer noch eine Anpassungsphase des Körpers an die neue Situation mit verschiedenen Beschwerden. Da habe ich noch ein bißchen vor mir.;)
Man darf nicht glauben, dass wenn ein Hormonsystem zum Erliegen kommt, welches Rezeptoren im Gehirn und im ganzen Körper hat, dass das nicht enorme Auswirkungen haben kann.
Streß haut mich schnell aus den Puschen. Ich habe immer mal wieder Stimmungsschwankungen, trockene Haut, trockene Augen und mein Reizdarm macht was er will, egal was ich esse.
Wie ich gelesen habe, schlagen beim Thema Hormone immer mal wieder die Wellen hoch. Ich kann nur sagen, locker bleiben Mädels.
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass jede Frau das Recht hat sich die Hilfe zu holen, die für sie passt und egal ob sie nüscht macht, Tees trinkt, BIH, AD oder synthetische Hormone nimmt.
Unser lieber alte Experte hier im Forum der TomDoc, war für alles offen. Seine eigene Frau nahm synthetische Hormone, weil sie mit den Bioidentischen nicht zurechtkam. Ich kenne Frauen, die völlig paradox auf die BIH reagieren und mit einer LaFamme froh und glücklich sind und wieder Andere, denen ein AD geholfen hat oder die pflanzliche Präparate genommen haben.
Die meisten Frauen, die ich hier kennengelernt habe, haben ihren Weg gefunden, mit Einschränkungen aber das gehört zum Älterwerden einfach dazu. Wenn man zu den Frauen gehört, die schwer unter den WJ zu leiden haben, ist der Weg um einiges härter als nur HW zu haben.
An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es an der Körperchemie liegt, wie man durch die WJ kommt und überhaupt nichts mit Stärke oder Schwäche zu tun hat. Lasst euch da nicht verrückt machen.
An die Neuen:
Es gibt nicht die eine Therapie.
Sucht euch wenn möglich einen endokrinologischen Gyn, die FAs haben oft weder die Zeit, noch das Budget, um sich richtig um euch zu kümmern und leider oft auch keine Ahnung.
Guckt euch die 34 Symptome der WJ und lasst euch nicht erzählen, dass das was ihr durchmacht, nicht von den WJ kommen kann.
Habt Geduld, rechnet mit Rückschlägen.
Wenn ihr eine HT versuchen solltet, mind. 3 Monate abwarten, bevor ihr etwas ändert. Alles davor hat meistens keine Aussagekraft. Es kann sogar bis zu einem Jahr dauern, bis es richtig funzt.
Ihr werdet noch sehr lange Eigenproduktionen haben, die auch trotz HT Beschwerden machen. Es wird immer wieder Schwankungen geben.
Ich hatte früher ständig Östrogenüberschüsse und Follikelpersistenzen. Die BIH können das zum Beispiel nicht unterdrücken, weil sie keine negative Rückkopplung machen.
Seid kritisch, wenn jemand meint, die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben.
Achtet nicht auf jeden Pups, denn nicht alle kommen von den WJ.;)
Falls hier noch Mädels aus meiner Zeit mitlesen, ganz liebe Grüße auch an dich Victoria. Ich hoffe es geht euch gut.
LG und alles Gute
Ringelblume