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Schaffe kaum noch was

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

11.11.2020 | 13:19 Uhr

Liebes Forum.

Ich bin zutiefst verunsicht. Seit Wochen "verändert" sich bei mir etwas. Kann es schwer beschreiben. Ich habe kaum noch Antrieb und sitze nur noch herum. Ich habe sonst gerne Sprachen gelernt und bin raus gegangen. Augrund meiner Unverträglichkeiten koche ich viel. Alles strengt nur noch an. Dazu die Schweißattacken in der Nacht.

Ich wollte eine Fortbildung starten, aber ich sitze vor dem Bildschirm und den Büchern und schlage sie nach wenigen Minuten zu. Keine Konzentration, kein Antrieb. Das kenne ich so nicht. Hätte nie gedacht, dass man nicht in der Lage sein kann zu lernen.

Meine Launen gehen stündlich rauf und runter. Ich bin happy und kurz darauf traurig.

Manchmal tröstet mich nichts. Das ist dann ganz schlimm.

Dazu Migräne, Gelenkschmerzen usw.

Das beunruhigt mich.

Mit 54 Jahren wollte ich nochmal was Neues anfangen, aber ich packe es einfach nicht. Vor allem kann ich mich zwischen zwei Themen einfach nicht entscheiden. Heute ist Thema X mein Favorit, morgen Y und dann doch wieder X. Was soll das? Ich wusste sonst immer, was ich will. Kann es sowas geben?

Und dann kommt die Panik, dass mir die Zeit davon läuft, wenn ich nicht bald in die Pötte komme. Nichts macht derzeit richtig Sinn. Auch im Alltag finde ich mal dies gut, dann wieder jenes. Und diese Wechsel passieren Tag für Tag. Wie soll man da weiter kommen? Ich war früher nicht ansatzweise so.

Ist das normal? Mir macht das alles Angst. Ich stehe manchmal neben mir und frage mich: Was passiert mit mir? Oder auch das Thema Wortfindungsstörung. Vergesslichkeit. Das setzt mir so zu, weil ich Angst habe, dass ich verdeppern könnte. Kennt Ihr das?

Habt Ihr vielleicht Tipps?Wird das wieder besser? Muss ich nur Geduld haben?

Ich habe seit 2 Jahren keine Regel mehr.

LG

Kröte4

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11.11.2020, 16:41 Uhr
Antwort

Liebe Kröte, 

Ach, ich kenne das nur zuuuu gut... 

Ich war auch immer eine "Macherin", habe (z. T echt wirklich weitreichende, mein Leben betreffend) Entscheidungen getroffen UND umgesetzt (Auslandsaufenthalte, Scheidung incl. komplettem Neuanfang und und und) Mein Umfeld war oftmals bass-erstaunt... "dass Du dich das traust...". Ja, habe ich mich, ohne mit der Wimper zu zucken... einfach durchgezogen - und alles auch hin bekommen!

Und jetzt, jetzt geht es mir wie dir, ich schaffe nichts mehr, ich schleppe mich von Tag zu Tag, habe weder Antrieb noch Energie (in Gedanken ab und an - glücklicherweise - noch, nur Umsetzten klappt einfach nicht)

Inzwischen bin ich der Meinung, dass, eben weil ich "früher" so anders war, mich diese Wechseljahre ganz grauenhaft getroffen haben, in dem Sinne, dass ich nicht damit umgehen konnte /kann und es auch nicht akzeptieren kann. Ich kann z. B teilweise stundenlang heulen ob der Situation.

Ich habe das starke Gefühl, ich habe dadurch (da spielen auch noch ein paar andere Dinge z. Z in meinem  Leben mit rein) zwischenzeitlich eine Depression entwickelt - was ich lange für mich kategorisch ausgeschlossen habe und habe mich, nach ewigem Zaudern, mit meinem Arzt, entschieden, eine leichte Dosis AD zu versuchen und eine Therapie zu machen.

Auf was ich hinaus möchte, ist, beobachte dich selbst genau und wenn Du das Gefühl hast, die Situation (Stimmung) "entgleitet dir bzw. Du kannst nicht mehr wirklich effektiv gegensteuern, dann hole dir Hilfe von" Außen", das ist keine Schwäche (das konnte ich auch lange nicht so sehen) sondern eher das Gegenteil.

Liebe Grüße 

Uschi 

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12.11.2020, 10:39 Uhr
Antwort

Danke Dir, Uschi. Bin ja froh, dass sich jemand gemeldet hat, dem esh geht. Sonst würde mich das noch weiter runter ziehen.

Leider habe ich massive Probleme mit Medikamenten usw. Ich kann ggf. eine Babydosis nehmen und das nur von "leichten" Medikamenten. Suf stärkere reagiere ich mit heftigen Nebenwirkungen. 

Mich zieht das auch sehr runter. Vor allem auch das nächtliche Schwitzen oder die Magen-Darm-Probleme.

Ich habe einen Arzt und es ist gar nicht so einfach. 

Termine sind ein Horror geworden, weil ich nicht weiß, wie es mir da gehen wird. Morgens gut, nachmittags down.

Und das soll noch über Jahre gehen? OMG!

LG

Kröte4

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13.11.2020, 10:13 Uhr
Antwort

Liebe Kröte4,

wie viele Wochen dauert denn dieser Zustand, den Du beschreibst, schon an?

Ich finde es total klasse, dass Du nochmal etwas Neues starten willst!

Ich habe das auch schon eine ganze Weile im Hinterkopf, weil ich das, was ich im Moment mache, zwar mag, mir aber nicht vorstellen kann, diese Tätigkeit auszuüben, bis ich 67 bin. Leider habe ich noch nicht mal ansatzweise eine Idee, wohin die Reise beruflich als nächstes gehen könnte. Du bist da doch schon einen ganzen Schritt weiter und hast zumindest einen Plan!

Wenn ich Dich richtig verstehe, stehst Du sozusagen auf dem Sprungbrett und müsstest Dich jetzt nur noch abstoßen und springen, oder? Aber dann ist da diese Angst ...

Ach Kröte, wenn ich Dich jetzt von hinten .... so ein kleines bisschen .... nur ganz leicht ... hmmm, antippen .... anschubsen ...würde? So dass Du es kaum merkst?

Dann wäre der Absprung geschafft - und Du auf dem Weg in eine bessere Zukunft! Vielleicht wird es einfacher, wenn die Sache erst mal ins Rollen gekommen ist? Bitte lass Dich nicht verunsichern! Es sind nur die blöden Hormone, und die werden sich auch mal wieder einkriegen. Du schaffst es!

Ich drück Dich!

Anori

 

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16.11.2020, 14:20 Uhr
Kommentar

Hallo Anori! Dane für Deine aufmunternden Worte.

Ich habe derzeit massive Konzentrationsprobleme. Deshalb traue ich mir den Schritt nicht zu. Eine Seite Buch lesen und dann geht es los. Was habe ich gerade gelesen? Gedanken schweifen ab usw.

Mich zieht das total runter.

Vielleicht hast Du zu einem Studium Lust? Habe mal von einer Dame gelesen, die mit Ü 60 studierte, mit 70 ihren Doktor machte und in die Wissenschaft ging. 

LG

Kröte4

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17.11.2020, 16:45 Uhr
Antwort

Liebe Kröte,

Konzentrationsfähigkeit ist nicht unbedingt an das Alter gebunden. Ich habe viel mit jungen Leuten zu tun und erlebe immer wieder, dass deren Aufmerksamkeitsspanne nicht einmal für die Zeit reicht, die ich brauche, um eine Frage zu beantworten, die sie mir gestellt haben. Soviel dazu.

Was ich an mir selber feststelle, ist, dass meine Konzentrationsfähigkeit "störanfälliger" geworden ist. Es nervt mich zunehmend, wenn ich etwas abarbeiten soll und dauernd unterbrochen werde. Das führt dann irgendwann dazu, dass ich selber dauernd abschweife, unruhig bin, wegrenne, um etwas anderes zu tun, was mir gerade in den Sinn kommt und so nicht mehr so konzentriert an einer Sache bleiben kann wie früher. Ich verzettel mich dann irgendwie.... und befürchte manchmal, dass ich gerade so eine Art Alters-ADHS entwickle.... =-O

Vielleicht hat man als Frau einfach immer zu viele Dinge gleichzeitig im Kopf, Stichwort Multitasking. Bei der Arbeit überlegt man sich schon, was man auf dem Heimweg noch einkaufen muss, der Mülleimer muss auch noch raus. Zwei Überweisungen müssen erledigt werden, aber zuvor noch schnell eine Ladung Wäsche in die Maschine .... Im Vorbeigehen nimmt man dann die Dreckschuhe vom Wochendende mit in den Keller. Könnte man doch gleich noch putzen, die Teile. In der Zwischenzeit pfeift in der Küche der Dampfkochtopf, den man auf den Herd gestellt hat, um sein Leben.... Kennst Du sicher!

Ich glaube, über die Jahre wirkt sich dieser ganz normale Wahnsinn nicht gerade förderlich auf die Konzentrationsfähigkeit aus. Eine wechseljahresbedingte depressive Phase dazu on top - und dann ist Schicht im Schacht. Trotzdem glaube ich nicht, dass das nun ein Dauerzustand bleiben muss.

Ich würde Dir sehr gerne Mut machen. Du hast in Deinem Eingangspost erwähnt, dass Du früher gerne Sprachen gelernt hast. Du hast also die Fähigkeit, Dich zu konzentieren! Du musst jetzt nur an eine Möglichkeit gelangen, diese Fähigkeit wieder herauszukitzeln!

Sieh mal: Ganz offensichtlich funktionierte bei der besagten Dame, die mit Ü60 noch ein Studium begonnen und sogar noch promoviert hat, die Sache mit der Konzentration wieder ganz vorzüglich! Ist das nicht toll?

Deine Idee mit dem Studium hat was! Ich habe mir das tatsächlich schon mal überlegt, und ich hätte bestimmt Spaß daran. Bei mir scheitert es eher an meiner Angst, einen sicheren Job für eine ungewisse Zukunft aufzugeben. Ich habe eine Menge Flausen im Kopf, die alle einen entscheidenden Haken haben: Sie ernähren mich nicht. Leider. Ich wäre so ein Kandidat für das bedingungslose Grundeinkommen.... :GIRL 252:

 

Was würdest Du machen, wenn Du es bekommen würdest?

Auch wenn gerade vielleicht nicht allzu viel geht, liebe Kröte: Gib nicht auf. Und höre nie auf zu träumen!

Herzliche Grüße

Anori

 

 

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