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Progesteron Nebenwirkungen

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

20.01.2025 | 08:42 Uhr

Hallo zusammen,

ich habe mich hier neu angemeldet und hoffe ihr könnt mir helfen. Ich habe keine Gebärmutter mehr und scheine in der Perimenopause zu sein, habe zuviel Östrogen und zu wenig Progesteron, seit 1,5 Jahren habe ich ziemlich heftige Beschwerden die bis jetzt noch keiner mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht hatte. Meine Frauenärztin hat mir Progestan aufgeschrieben und meinte ich solle es mal ausprobieren. Ich tue mich mit Medikamenten sehr schwer und habe sie liegen lassen. Jetzt geht es mir seit über einer Woche wieder richtig mies und ich habe vor 3 Tagen angefangen Progesteron zu nehmen, habe aber den Eindruck es geht mir noch schlechter. Ich kann nicht schlafen, ca 15-20 Minuten nach Einnahme wird mir ganz Elend und mein Blutdruck geht hoch und seit gestern abend ist mir schlecht. Ich habe ja gelesen das man erst einen Spiegel aufbauen muss und weiss nun nicht sollte ich aufhören oder weiterhin abends 100 mg nehmen? Hat jemand Erfahrung damit und kann mir weiterhelfen? Ich habe auch eine Histamin Intoleranz seit letztem Sommer und da ist ja Soja auch so ein Auslöser? Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen?

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20.01.2025, 09:22 Uhr
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Hallo,

willkommen im Forum.

Du nimmst das P oral, richtig?

Welche Beschwerden hast Du denn in den letzten Wochen gehabt?

Vielleicht wäre eine vaginal Anwendung eine Möglichkeit.

Mir war nach der oralen Einnahme von P auch immer schlecht, allerdings kam diese Nebenwirkung erst nach ein paar Jahren.

Wann genau nimmst Du das P? Zum Abendessen?

Und ja: Soja ist bei Histaminintoleranz kontraproduktiv.

Irene

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20.01.2025, 10:12 Uhr
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Hallo Irene,

 

vielen Dank. Ich nehme P oral ca 1/2 Stunde vorm ins Bett gehen.

Meine Beschwerden haben vor 1,5 Jahren angefangen mit Schwindelattacken, dann kamen Flush und Bluthochdruck dazu. Habe ab und an Fieber, mir ist duselig im Kopf und jetzt habe ich auch Tage mit dauerhaft schwindelig, Unruhezustände, Panikattacken die ich von mir garnicht kenne. Mir tut ständig irgendetwas weh, ich sage immer ich brauchte 44 Jahre keinen Arzt und jetzt kenne ich sie alle. Ich war bei HNO Arzt, beim Augenarzt, beim Endokrinologen und beim Hämatologen und beim Kardiologen. Ich gehe nächste Woche noch Magen und Darmspiegeln und dann weiss keiner mehr weiter. Meine HÄ wollte mich ins Krankenhaus einweisen da haben sie mich nach Haus geschickt mit den Worten ich kann laufen, essen und trinken warum söllte ich dann ein Bett blockieren und für meine Beschwerden ist in unserem Gesundheitssystem keine Zeit.Im Moment übel Magenprobleme und mein Blutzucker spinnt gerade total, der geht ständig nach dem Essen hoch. Seit letzten Sommer Histamin und ne Katzenallergie und allergisches Asthma. Mein Körper spielt total verrückt und im Moment bin ich bisl verzweifelt...

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20.01.2025, 09:30 Uhr
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Guten Morgen LeseRatte,

 

ich bin selbst in der Perimenopause mit eine Östrogendominanz, so wie du und relativ neu mit den Famentia Kapseln unterwegs. Vorher hatte ich jahrelang eine 10%ige P-Creme. 

Was ich hier jetzt schon einige Male gelesen habe ist das Einschleichen der P Dosis. Bei meinem ersten Versuch habe ich es mit einer 1/2 100er P-Kapsel probiert, doch die hat mich total umgehauen. Ich kam morgens gar nicht aus dem Bett, mir war wahnsinnig schwindelig und ich war total erschöpft. Ich habe dann die Kapsel auf 3 Portionen verteilt vaginal vercremt und das ging dann. 

Eine Einstellung mit Schilddrüsen Hormonen macht man ja auch nicht anders. Wäre ich damals von 0 auf 100 LT eingestiegen hätte es mich auch umgehauen. 

Hier ist eine Frau, die nach dem 3 Monatigen P-Einschleichen auch das Ö weitere 3 Monate eingeschlichen hat. 

Vielleicht hilft dir das ja. 

Liieben Gruß 

Alundra 

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20.01.2025, 09:50 Uhr
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Liebe Alundra,wer ist die Frau hier im Forum die 3 Monate das P und dann 3 Monate das Ö eingeschlichen hat ? Ich habe leider auch Probleme mit P .

Lg Anthrin

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20.01.2025, 10:01 Uhr
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20.01.2025, 10:37 Uhr
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Super,danke liebe Alundra!

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20.01.2025, 10:23 Uhr
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Hallo Alundra,

ich finde es halt nur komisch weil es bei mir das Gegenteil bewirkt, Herzrasen , Unruhe und ich kann nicht schlafen und bin extrem drüber...

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20.01.2025, 10:29 Uhr
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Hallo,

wurden alle weiteren Hormone auch geprüft (Schilddrüse, Nebennieren, also Cortisol etc.)? Das wäre ganz wichtig.

Irene

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20.01.2025, 11:19 Uhr
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Ja beim Endokrinologen wurden ganz viele Tests gemacht unter anderem auch Cortisol und es ist alles in Ordnung.  Es viel halt nur das Anti-Müller-Hormon auf 0,05 ng/ml und Beta Estradiol1452.0pmol/L Progesteron 0.84nmol/L wenn das jemandem etwas sagt.

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gestern, 08:43 Uhr
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Liebe Leseratte,

wann wurde deine Gebärmutter entfernt und aus welchem Grund? Hattest du Auffälligkeiten? Du bist 44 oder?

Das ASH sagt etwas über den Follikell-Vorrat aus und die Funktion der Eierstöcke. Ich denke aber, dass der Endokrinologe etwas dazu gesagt hätte wenn etwas nicht stimmt. Wurdest du nach der GM-Entfernung darauf aufmerksam gemacht dass dein Risiko für eine Osteoperose steigt und daher eine Hormongabe sinnvoll sein kann?

LG Nelam

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gestern, 08:44 Uhr
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* nicht Follikell liebe Autokorrektur sondern Follikel 

:-D

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20.01.2025, 11:21 Uhr
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Liebe Leseratte,

ich würde dir gerne in Sachen Histaminintoleranz weiterhelfen - aus eigener Erfahrung, denn ich habe die gesamte Prä- und Perimenopause damit verbracht ohne dass ein Arzt auf die Idee gekommen wäre, dass es an  den Hormonen liegt.

Zuerst einmal zur allgemeinen Erklärung: Ö ist abhängig vom Histamin - das heisst: isst du was östrogenähnlich Wirkendes geht das Histamin ebenso hoch. Ö ist auch abhängig vom Vitamin D3 und nun kommt das was ich teilweise verantwortungslos finde: es wird bei einer Histaminintoleranz Vitamin D3 empfohlen. Du kannst dir selbst zusammenreimen was ich nun damit sagen will?

Dann enthalten sehr sehr viele Nahrungsmittel sogenannte Phytoöstrogene (Isoflavone, Lignane und Coumestane). Als Bsp: Soja, Weizen, Haferflocken, Milch, Hopfen, Johanniskraut, Brennessel, Leinsamen, Rotklee, Hülsenfrüchte, Grüner Tee, Knoblauch... Diese Liste wird sehr sehr lange - du kannst selbst online nachsehen und dir eine Liste davon machen wenn du magst. Zudem haben wir Frauen ein großes Problem mit Fructose in aller Art - wir verstoffwechseln anders und belasten damit massiv unser Leber/Gallen-System.

Wir pushen uns also selbst zusätzlich in eine Ö-Dominanz und kommt nun noch ein etwas höheres Gewicht und wenig Bewegung dann kann unsere Leber das überschüssige Ö (und Histamin) nicht mehr loswerden. Ein Kreislauf beginnt welcher dafür sorgt, dass wir unter immer noch mehr Ö-Überschuss (und damit auch Histaminüberschuss) klarkommen müssen. Zudem kurbelt Ö unser Immunsystem an indem es die Produktion von Antikörpern ankurbelt - ist ja einerseits gut, aber andererseits eben auch ein Risiko vor allem in Sachen autoimmunem Geschehen.

So, das war nun alles einfach nur zum Verständnis - nun komme ich zu dem was ich gemacht habe um meinem Körper zu helfen dass er sich wieder "normalisieren" kann:

1. Ernährungsumstellung auf Nahrungsmittel mit möglichst wenig Phytoöstrogen(Unterstützen kann Schafgarben-Tee weil er progsteronähnlich wirkt)

2. tägliche Bewegung mit 10.000 Schritten

3. Mariendistel zur Unterstützung von Leber/Galle sowie eine regelmässige Kontrolle von den Gallen- (AP, GGT) und Leberwerten (GOT, GPT; Bilirubin) vor allem bei Einnahme von egal was (NEM, Hormone, Medis usw.)

4.folgende Vitamine und Nährstoffe beim HA checken lassen: Biotin und Vitamin E Warum? Weil diese Beiden elementar sind für die Leber/Galle-Funktion und ein Mangel führt zu einer schlechteren Entgiftung und am Ende zu einer Fettleber

5.eine langsame Änderung deiner Gewohnheiten damit dein Körper nicht sofort wieder überreagiert

Nimmst du Antihistamine wenn du Schübe hast? Das könnte in Notfällen helfen und deinen Körper entlasten von der Histaminintoleranz.

Wenn du Fragen hast - melde dich. Ich (48, postmeno) habe mit dem Wechsel in die Postmenopause deutlich mehr Ruhe und weniger Probleme. Ich muss immer noch aufpassen mit der östrogenähnlichen Ernährung, aber mir geht es deutlich besser als noch in der Post- und Perimenopause.

LG Nelam

 

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20.01.2025, 13:28 Uhr
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Liebe Nelam,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Ich habe hier ja schon ein bißchen was gelesen und ich bin schon ins grübeln gekommen ob nicht meine plötzliche Katzenallergie, mein Asthma und das hohe Histamin und nun das plötzlich der Blutzucker spinnt, was mit den Hormonen zu tun hat. Und ja wenn man weiter denkt vielleicht auch mit der Ernährung...Ich habe seit letztes Jahr April 14 Kilo abgenommen einfach so ohne zu wissen warum und ich bin eigentlich ein Typ Mensch der sehr auf seine Ernährung achten muss und viel Sport machen muss um abzunehmen. Ich hatte jetzt ein Ultraschall vom Bauch und da meinte die Ärztin auch das ich eine verfettete Leber habe und das hat mich gewundert da ich ja seit Sommer meine Ernährung komplett umgestellt habe und doch sehr Gemüse lastig esse. Meine Zölliaki Werte sollen jetzt noch kontrolliert werden, die waren im Blut erhöht.

Ich habe einen Vitamin d Mangel und zuviel Kalzium das weiß ich schon und habe heute mit Lavita Saft angefangen um mal zu schauen ob mir das bekommt. Auch hat man beim Endokrinologen festgestellt das ich zu wenig Kalium, Natrium und Kalzium ausscheide.

Wenn ich mir die Liste anschaue mit den Östrogen Lebensmitteln was bleibt dann noch? Kannst du mir Beispiele geben wie du dich ernährst?

Ceterizin nehme ich ab und an wenn ich denke es könnte ne allergische Reaktion sein.

Liebe Grüße

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20.01.2025, 14:33 Uhr
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Liebe Leseratte,

nun dann hast du bereits eine Erklärung für deine starke Symptomatik. Hier muss man dann übrigens mit Hormonen extrem aufpassen. Sie werden allesamt über die Organe verstoffwechselt - ob das nun Galle, Leber oder Haut ist.

Wissenschaftlich bewiesen ist seit Kurzem, dass wir Frauen hormonell bedingt ein höheres Risiko für die Entwicklung einer Fettleber haben und die Symptome Schwitzen und Hitzewallungen seien oft ein Hinweis darauf - so die aktuelle Studienlage. Zudem weiss man inzwischen dass eine Fettleber sehr oft der Fructose geschuldet ist. Diese findet man inzwischen überall und vor allem Säfte, Softdrinks, Joghurt und Zuckerersatz wie Stevia, Agavendicksaft, Dattelsirup weisen einen enorm hohen Fructosegehalt auf welcher die Leber exorbitant belastet. Du weisst am Besten was du zu dir nimmst und so manch vermeintlich Gesundes ist eine Fructosefalle. Also dahingehend einfach mal überprüfen. Der "an apple a day" weist die optimale Tages-Frucose-Menge aus - mehr sollte es tatsächlich nicht sein am Tag um seine Leber gesund zu halten!

Ist deine GGT erhöht oder nur der Zöllakie-Wert? Eine unbehandelte Zöllakie führt zu einer starken Belastung der Leber. Gut dass das nun geprüft und ggf. behandelt wird. Wurdest du denn auf eine Insulinresistenz untersucht? Diese tritt bei uns WJ-Frauen ebenso mehr auf als sonst. Und wurde eine Screening auf Lebererkrankungen gemacht? Also alles an Hepatitis-Viren usw?

Also ich kann dir sagen wie ich mich während der Histaminintoleranz ernährt habe: ich habe alles selbst gebacken mit Dinkelmehl. Das war das einzige Mehl was ich vertragen habe. Dann habe ich viel Gemüse (dampfgegart) gegessen, allerdings immer saisonal und ausgewogen. Reis ist sehr gut und Brokkoli liebe ich und bin froh, dass er in beide Richtungen reguliert. Kohl wirkt auf die Östrogenrezeptoren und reguliert einen hormonellen Überhang. Mandeln habe ich gern gegessen bzw. esse sie immer noch sehr gern. Die anderen Nüsse vertrage ich nach wie vor nicht. Obst habe ich fast vollständig weg gelassen da die Fructose zur weiteren Belastung meiner Galle/Leber geführt hat. Ich bin von Geburt an vorbelastet mit der Galle und mein Haupt-Ausweichorgan ist meine Haut.

Wichtig für einen gut funktionierenden Progsteronumsatz im Körper ist Magnesium. Ohne Magnesium keine gute Aufnahme usw. B-Vitamine sind ebenso wichtig für unseren Progesterospiegel. Das kannst und solltest du dann testen lassen wie z.B. B6 und B12 bei dir ist.

Unser Ö wird vor allem im Darm verstoffwechselt. Dieser ist übrigens in der Lage völlig eigenständig Ö zu produzieren was zum Problem werden kann bei einer Ö-Dominanz. Da bei dir nun der Verdacht auf Zölliakie besteht könnte das mit eine Ursache sein für deine Probleme.

Noch etwas aus rein informativer Sicht: Östrogen ist gefässweitend und P gefässverengend. Deine Symptome könnten auch daher rühren dass es für deinen Körper schlicht für den Anfang zu viel an P ist.

Ich bin ebenso bei einem Hämatologen "unter Aufsicht" und kann dir nur nahelegen bei ihm zu bleiben. 1x im Jahr soll er dich gründlich unter die Lupe nehmen und die Zöllakie wird vom Gastroenterologen beobachtet. So fährst du zweigleisig und sobald irgendwas auffällt kann gehandelt werden.

Ceterizin habe ich auch genommen. Bitte hier darauf achten, dass Ceterizin die Transaminasen (Gallen- und Leberwerte) erhöhen kann!

LG Nelam

 

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gestern, 09:29 Uhr
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Nochmal ich - zu den erhöhten Kalziumwerten und der schlechten Ausscheidung von Kalium, Natrium und Kalium die du ansprichst: wurden denn deine Nebenschilddrüsen überprüft? Eine Unterfunktion kann mit einer Erhöhung der Kalziumspiegel einhergehen aber das weiß dein Endokrinologe- vielleicht hat er das ja bereits mit untersucht?

Das nur als Anregung :-)

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