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PMS ohne Periode?

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

25.12.2017 | 09:35 Uhr

Hallo ihr Lieben,

ich habe mich ganz neu angemeldet, weil mich die Erkennntnis heute wie ein Schlag getroffen hat: das müssen die Wechseljahre sein! Mit 45 vielleicht jetzt nicht sooo eine Überraschung, aber man denkt ja vielleicht immer, dass es möglicherweise an einem vorbei geht ;)

Seit Tagen leide ich ganz furchtbar unter PMS. Meine Zyklus war mit  24 Tagen ohnehin schon recht kurz - allerdings konnte ich die Uhr danach stellen. Dann letzten Monat nur 20 Tage, eine Woche Schmierblutungen - und jetzt ist Tag 28 und es passiert - nichts.

Außer eben dem furchtbarsten PMS das man sich vorstellen kann: Migräne, Unterleibskrämpfe, Benommenheit, Gereiztheit und Weinerlichkeit im Wechsel. Heute Nacht bin ich nach drei Stunden Schlaf mit Herzrasen aufgewacht und hatte auf einmal so selbstzerfleischende Gedanken (ich bin schlecht im Job, ich bin eine schlechte Mutter...) - so kenne ich mich gar nicht!

Jeden Tag habe ich gehofft, das nun endlich die Blutung einsetzt, weil dann erfahrungsgemäß der Spuk schnell vorbei ist - aber wenn sie jetzt nicht kommt: gütiger Himmel, wie lange hält denn dann dieser Zustand an?!?

Hat hier jemand Erfahrung damit, dass trotz ausbleibender Periode das PMS so schlimm ist? Oder sind das einfach nur Wechseljahresbeschwerden?

Ich könnte echt nur heulen! Für mich ist das so schlimm, weil ich mich als aktiven, fröhlichen, lebenslustigen, ja fast lebenshungrigen Menschen kenne. Und seit Monaten verliere ich die Lust an allem, sehe keinen Sinn mehr in den Dingen, die mir immer Spaß gemacht haben. Im Nachhinein fallen mir jetzt auch noch weitere Symptome auf: das Deo wirkte plötzlich nicht mehr und auch diese Schlafstörungen mit Herzrasen hatte ich schon häufiger. Nur eben das ich das mit den Wechseljahren nicht wahrhaben wollte. Zumal wir uns immer noch ein viertes Kind gewünscht haben. Vielleicht sind die Symptome umso heftiger, je mehr man dagegen ankämpft? 

Ich habe zur Zyklusregulierung wegen dem Kinderwunsch noch Agnus Castus hier rumliegen und das hat mir heute Nacht dann auch wirklich geholfen. Ansonsten kann ich meine alten Yoga Kenntnisse wieder ausgraben und eine große Runde mit den Hunden an der frischen Luft wird sicher auch gut tun. Und trotzdem würde ich gerne wissen, ob das mit dem PMS und ausbleibender Periode jemand kennt. Es war eben schon sehr beruhigend, mich durch dieses Forum zu lesen und zu sehen, dass ich nicht allein bin. 

Liebe Grüße! 

Ach und ein eher belustigendes Symptom ist mir eben auch noch eingefallen, als ich das Wohnzimmer nach der gestrigen Weihnachtsschlacht gesehen habe: ich war immer ein absoluter Putzteufel und habe alle mit meinem Ordnungswahn gestresst. Jetzt ist es mir echt SO egal - dann wird eben später aufgeräumt. Diese Gelassenheit ist tatsächlich ein Gewinn...vielleicht ist ja auch nicht alles schlecht in den Wechseljahren...

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25.12.2017, 12:56 Uhr
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Hallo Waldfee!

Dass du mit 45 von den Wechseljahren überrascht bist finde ich persönlich gar nicht komisch, denn ich selbst hatte die ersten Symptome die ich den beginnenden Wechseljahren zugeordnet habe erst mit 51. Und zwar genau die selben die du hast, Schlafstörungen, Aufwachen mit Herzrasen, Stimmungsschwankungen, zusätzlich hatte ich noch eine wahnsinnige innere Unruhe. Da ich von solchen Symptomen schon gelesen hatte habe ich das sofort mit den Wechseljahren verbunden. Obwohl, mein Frauenarzt sagt mir heute, mehr als ein Jahr danach, ich wäre angeblich immer noch nicht im Wechsel. Mein Hormonspiegel und meine monatlichen Blutungen sprechen dagegen. Ich denke aber trotzdem dass ich zumindest in einer Art "Vorwechsel" bin. Ich habe damals angefangen Klimaktoplant zu nehmen, da sind vier Wirkstoffe drin, unter anderem Traubensilberkerze. Mir hat das sehr gut geholfen. Aber du musst es einfach ausprobieren, es gibt auch andere hier im Forum, denen hat es nicht geholfen. Ich denke, wenn dein Kinderwunsch noch sehr groß ist, musst du das jetzt noch nicht komplett abschreiben. Aber das musst du mit deinem Arzt besprechen. Zu PMS und ausbleibender Periode kann ich dir leider nichts sagen, da ich ja meine immer noch habe. Bei mir ist es so, dass sich der regelmäßige Zyklus von 28 Tagen auf meistens 24 Tage verschoben hat, aber letztes Mal waren es zB wieder 30 Tage. Meine Blutung ist nicht mehr so furchtbar stark wie früher, was ja eigentlich ein Vorteil ist. Und letztes Mal hat sie sogar nur ca. vier Tage gedauert wo es sonst immer ca 6 bis 7 waren. Also es gibt bei mir schon deutliche Veränderungen gegen früher.

Du wirst hier sicher noch viele Antworten von anderen "Leidensgenossinnen" bekommen. Willkommen im Forum.

LG

Toffiffe

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25.12.2017, 18:09 Uhr
Antwort

Liebe Toffife,

vielen Dank für deine Nachricht. Ein Zyklus von 28 Tagen? Ein Traum! Früher hatte ich mindestens 34 Tage, das fand ich schon ganz in Ordnung so, mehr brauchte ich nie ;)

Ich hab ja auch erst gedacht, dass ich vielleicht schwanger bin. Theoretisch wäre das denkbar und ein paar Symptome hätten ja durchaus gepasst (Ziehen im Unterleib, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen), aber als das dann mit den Hitzewallungen und Herzrasen anfing, war mir eigentlich klar, was es nur sein kann.

Und: wir waren vor einem Jahr in Behandlung im einer KiWuKlinik, nicht mal mit Hormonen hat es geklappt. Aber was das angeht, will ich mal gar nicht runheulen, weil ich drei tolle und gesunde Kinder habe (21, 18, 15). Ich weiß: trotzdem kann es noch passieren. Aber dieses "vielleicht" macht mich eher ungeduldig und rastlos. Deswegen habe ich schon darüber nachgedacht, wieder zu verhüten. Ich glaube ein "vorbei" ist für mich leichter in mein Leben zu integrieren, als dieses ewige "vielleicht". 

Meine Schwester kam übrigens auch so um diese Zeit in die Wechseljahre und auch bei ihr fing es mit Herzrasen und Hitze an. Und trotzdem habe ich gedacht "mir kann das nicht passieren, ich lebe doch so gesund!" :D Tja man glaubt ja auch nicht so wirklich, das man mal alt wird - und dann geht man plötzlich doch steil drauf zu.

Aber was mir im Rückblick auf die letzten Monate auch noch so aufgefallen ist: auch meine Haare sind sehr dünn geworden und ich brauche viel länger, um morgens in Schwung zu kommen. Noch vor einem Jahr bin ich aus dem Bett gehüpft und war joggen - jetzt schlurfe ich erstmal in die Küche und brauche Kaffee. Mit viel Glück hab ich nach drei Tassen genug Elan, um dann doch noch loszulaufen. Hab gedacht, dass Kaffee jetzt vielleicht nicht sehr förderlich ist, aber ich habe gelesen (oh und ich habe heute viel gelesen :D), dass Kaffee vermutlich sogar hilft bei Wechseljahresbeschwerden. Vielleicht hab ich ja deshalb so einen Japp drauf. 

Ein schönes Zitat habe ich heute gefunden bei Veit Lindau:

„Schüler rennen stetig weiter. Meister vollenden. Sie schöpfen so den vollen Wert aus ihren Lektionen und beginnen den nächsten Kreislauf weiser, gesammelt und frisch.“

Da dachte ich - ein Zeichen! :D Vielleicht ist es ja jetzt wirklich an der Zeit, nicht mehr zu rennen. Fühlt sich auch irgendwie ganz gut an, weil ich echt viel gerannt bin in meinem bisherigen Leben. Trotzdem brauche ich wohl noch viel Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen, jetzt in den Wechseljahren zu sein ;)

Schön dass es dieses Forum gibt! 

Liebe Grüße und noch schöne Feiertage!

 

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