Mila neurax

Hallo Isikomm!

Ich kann gut verstehen, dass du Angst davor hast, das AD zu nehmen, ich hatte bevor ich vor langer Zeit mit meinem AD begann auch wahnsinnige Angst davor. Im Prinzip habe ich sowieso bei jedem Medi Angst vor Nebenwirkungen, aber beim AD war das noch schlimmer, da man sich irgendwie keine richtige Vorstellung machen kann, wie das eigentlich  wirkt, ob man dadurch irgendwie verändert wird, die Kontrolle über seinen Geist verliert usw. Ich war immer total gegen Psychopharmaka und habe mich sehr lange geweigert, welche zu nehmen, bis es mir so schlecht ging, dass es nicht mehr anders ging. Das hatte aber alles nichts mit den WJ zu tun, da war ich noch viel jünger. Ich litt unter starken Panikattacken und generalisierter Angststörung. Hätte ich gewusst, wie gut mir das AD hilft hätte ich es schon viel früher genommen und mir viel Leid erspart.

Ich habe in einem anderen Thread gelesen, dass Psychotherapie bei dir abgelehnt wurde weil du keine Depression hättest. Das ist eine bodenlose Frechheit! So wie du es beschreibst, bräuchtest du dringend Therapie, aber zusätzlich auch medikamentöse Hilfe. Deine Hausärztin sieht das anscheinend anders, sonst hätte sie dir kein AD verschrieben. Natürlich könnte es auch sein, dass dir eine Hormontherapie helfen könnte. Jede Frau muss für sich selbst entscheiden, ob sie psychische WJ-Beschwerden mit Hormonen oder mit AD bekämpfen will. Bei mir ist es so, dass ich sowieso schon lange AD‘s genommen hatte, doch die Dosierung reduziert hatte. Und dann ist letztes Jahr bei mir alles in eine Schieflage geraten, ich vermute durch die WJ und stärkere Hormonschwankungen, sowie durch die Dosisreduzierung. Mir ging es letztes Frühjahr extrem schlecht, ich war depressiv, weinerlich, konnte mich über nichts freuen, hatte starke Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit usw. Ich bin von einem Arzt zum anderen gerannt im Endeffekt hat mir eine Erhöhung meiner AD-Dosis geholfen.

Ich möchte dich ermutigen, es mit dem AD zu versuchen. Opipramol ist eher ein Beruhigungsmittel als ein AD, auch andere hier im Forum haben schon geschrieben, dass es ihnen nicht geholfen hat. Das AD, das deine Ärztin dir verschrieben hat dürfte eine neue Generation sein, habe es vorhin gegoogelt und gelesen, dass weniger Nebenwirkungen hat als viele andere AD‘s. Ich selbst hatte kaum Nebenwirkungen bei meinem AD, Gewichtszunahme und Libidoverlust muss man denke ich bei allen AD‘s einkalkulieren. Aber lieber ein paar Kilo mehr und wieder wohlfühlen und mit Freude am Leben teilhaben können als dünn zu sein, so sehe ich es. 

Mir geht es zur Zeit (toi,toi,toi) wieder sehr gut. Natürlich habe ich auch schlechte Tage, habe auch mal Ängste und muss aufpassen mich nicht reinzusteigern oder ähnliches. Aber kein Vergleich mit letztem Jahr, das war die reinste Katastrophe.

Ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft und Mut, es wird alles wieder besser werden, auch wenn du dir das im Moment nicht vorstellen kannst. 

LG

Toffifee

Ich steigere mich auch da rein wie machst du das oder was machst du um dich zu beruhigen 

Liebe Isikomm!

Es dauert einige Wochen, bis ein AD anschlägt und mehrere Monate bis sich die Wirkung dann voll entfaltet. Bei mir war es letztes Jahr auch so, dass es mir morgens/vormittags schlechter ging. Da war ich immer besonders unruhig. Ich verspürte eine furchtbare innere Unruhe. Außerdem musste ich ständig grübeln. Ich konnte gar nicht mehr normal denken, war ständig nur am Gedankenkreisen und Grübeln. Ich denke, das entsteht durch die Hormonschieflage, durch innere Anspannung, körperliches Unwohlsein das dadurch entsteht. 

Wichtig ist, dass du die Situation annimmst, wie sie jetzt ist. Es hat keinen Sinn, innerlich dagegen anzukämpfen, dadurch geht es dir nur noch schlechter. Sag dir: Heute geht es mir nicht gut, das kommt durch die Hormonschwankungen, das ist normal. Morgen ist wieder ein neuer Tag, morgen kann es schon ganz anders sein. Ich fand das Akzeptieren und Annehmen sehr erleichternd gegenüber dem ständigen Ankämpfen davor. Du kannst dir selbst erlauben, dass es dir mal schlecht geht. Wir sind keine Maschinen, die ständig funktionieren. Mach dir selbst so wenig Druck wie möglich. Z.B. denke dir: Meine Kinder kommen, schön. Wir werden ins Kino gehen. Es ist egal, falls ich mal weinen muss. Danach wird es mir auch wieder besser gehen. Meine Kinder verkraften das, wenn es mir mal nicht gut geht. Ich darf auch einmal schwach sein.

Ich habe mir zB folgende Sätze aufgeschrieben zum immer wieder Durchlesen:

„Ich kann auch mit Stimmungsschwankungen ein schönes Leben führen. Die Stimmungsschwankungen sind nicht wichtig. Wenn ich mich schlechter fühle werde ich mich danach auch wieder besser fühlen. Ich muss nicht über die Stimmungsschwankungen nachdenken. Am besten ist es, die Stimmungsschwankungen anzunehmen und nicht dagegen anzukämpfen. Wenn es mir heute nicht gut geht, dann ist das eben so. Morgen ist wieder ein neuer Tag und dann kann es wieder anders sein. 

In den Wechseljahren kann man öfters Stimmungsschwankungen und komische Gefühle oder Gedanken haben. Das ist normal. Man muss deshalb keine Angst haben. 

In den Wechseljahren hat man manchmal keinen Appetit oder leidet unter Übelkeit. Das ist normal. Man muss sich deshalb keine Sorgen machen.

Wenn man unter Ängsten, komischen Gedanken oder Gefühlen leidet, dann kann deshalb nichts passieren. Man wird deshalb nicht verrückt. Am besten ist es, die Ängste, Gedanken und Gefühle nicht überzubewerten. Man darf sie nicht zu wichtig nehmen. Dann werden sie auch wieder verschwinden. 

Wenn ich keinen Appetit habe ist das nicht schlimm. Wenn ich nicht schlafen kann macht das nichts. Wenn der Körper müde ist wird er einschlafen. Der Körper holt sich soviel Schlaf wie er braucht. Wenn ich Herzklopfen habe ist das nicht schlimm, das wird von selbst wieder vergehen. Wenn ich Magnesium trinke ist das gut fürs Herz und eine ich werde weniger Herzstolpern und Herzklopfen haben. 

Ich muss gar nichts. Wenn ich keinen Hunger habe muss ich nicht essen. Wenn ich mich gerade nicht gut fühle muss ich nicht fröhlich sein. Wenn ich nicht schlafen kann, dann bleibe ich einfach munter. 

Wenn ich mich selbst nicht unter Druck setze, dann geht es mir besser.“

Vielleicht helfen dir diese Sätze etwas oder du stellst dir deine eigenen zusammen. 

LG

Toffifee

Was für ein ad nimmst du .bin jetzt seit 3 Tagen nur noch benommen und müde und mein Körper juckt weiß nicht ob es von  den ad kommt  das macht mir schon wieder Gedanken .es gibt sehr viele aber auch sehr viele negative bewertungen von dem AD was ich nehme 

Habe seit gestern Abend kein weinen mehr  und die traurig Zeit auch nicht mehr aber kribbeln schwindel kopfdruck .da weiss ich schon wieder nicht  ob das normal ist den das ad kann ja noch nicht wirken außer nebenwirkungen her vorrufen .der schwindel und die Müdigkeit sind schlimm  bin bis vor kurzem noch so aktiv gewesen 

Du nimmst ja das Opi auch noch oder? Ich habe schon öfters hier im Forum gelesen, dass Opi Schwindel, Kopfdruck und Müdigkeit hervorruft. Vielleicht werden diese Symptome durch zusätzliche Einnahme eines AD‘s verstärkt? Wieviel mg nimmst du denn? Vielleicht könnte man das Opi reduzieren, bis du es ganz weglässt? Ich habe nach einigen Wochen AD kein zusätzliches Betuhigungsmittel mehr genommen, war nicht mehr nötig.

LG

Toffifee

Ich nehme 50 morgens und 50 abends .hab die nacht nicht geschlafen  und wieder angste  ohne opri geht es nicht  bin ich noch unruhiger  habe aber auch noch atosil bekommen zu Bedarf wenn ich es nicht aushalte 

Ich nehme übrigens Floxyfral, das ist schon ein älteres AD, ich habe es von Anfang an gut vertragen. Zur Beruhigung hatte ich anfangs noch Gewacalm, das hat mich aber zu müde gemacht. Einerseits konnte ich damit wieder sehr gut schlafen, war endlich wieder entspannt, fühlte mich aber wie in Watte gepackt (was die ersten Tage richtig angenehm war nach all meinen Ängsten und meinem Stress), aber es hat mich zu müde gemacht. Als ich nach drei Wochen wieder arbeiten ging, habe ich das abgesetzt. 

Natürlich ist es möglich, dass du auf dein AD Nebenwirkungen hast, kann aber auch an der Kombi mit dem Opi liegen. Am Anfang beobachtet man sich ja auch sehr stark selbst und wartet nur auf Nebenwirkungen. Wenn du das Gefühl hast, dass es nicht passt musst du zum Arzt gehen und auf ein anderes AD wechseln.

LG

Toffifee

Danke versuche mich zu beruhigen möchte weg gehen und dann wieder nicht .steigere mich schon wieder in alles rein .therapie platzieren ist auch nicht zu bekommen. Telefoniere  überall Rum. Nuf einer wurde es machen wenn ich es selbst bezahle da er nicht mit der Krankenkasse arbeitet es ist zum verrückt werden .danke das ich dir das alles schreiben kann und du mir antwortest 

Kein Problem, ich kenne das ja selbst aus eigener Erfahrung. Was mir noch eingefallen ist, mein AD ist ein reiner SSRI-Hemmer, deines ein SSNRI-Hemmer. Das heißt bei mir wird nur das Serotonin an der Wiederaufnahme gehindert, bei dir auch das Noradrenalin. Das heißt, dein AD ist auch antriebssteigernd. Ein AD sollte immer eingeschlichen werden, also zuerst mit einer niedrigeren Dosis anfangen und dann steigern. Ich weiß nicht, ob dir deine HA das gesagt hat, HA sind ja keine Fachmänner auf dem Gebiet. Dadurch kann sich der Körper besser an das Medi gewöhnen. Du hast geschrieben , das Weinen wäre weg. Das deutet doch darauf hin, dass sich schon positive Effekte einstellen. Vielleicht wartest du mal ab, wie sich die Lage in ein, zwei Wochen entwickelt, außer die Nebenwirkungen sind so stark, dass du es für untragbar hältst.

LG

Toffifee

Hallo,

ich klinke mich hier mal kurz ein. Bei der Suche nach einem Therapieplatz sind die neuen Terminservicestellen evtl. hilfreich. Ich weiß nicht, ob du es darüber schon versucht hast? Hier in dieser Karte findet man die Kontaktdaten aller Bundesländer:

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/?id=368

Ansonsten kann man es auch über die Krankenkasse versuchen.

Die SZ hat viele Tipps und Adressen/Links in einem Artikel zusammengefasst:

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/psychotherapeuten-finden-wie-sie-schneller-an-einen-termin-kommen-1.2523229

Falls die Medikamente vom HA verschrieben wurden, wäre es gut, wenn du einen Termin bei einem FA für Neurologie und Psychiatrie vereinbarst und die Medikation überprüfen lässt. Drei unterschiedliche Medis halte ich für schwierig, nicht nur wegen der vielleicht paradoxen Wirkungen, sondern auch weil jedes für sich NW haben kann und man das nicht mehr trennen kann. Jedes dieser Mittel greift in den Hirnstoffwechsel ein (daher oft Schwindel etc.), das sind sehr potente Mittel.

Ein AD braucht mindestens zwei Wochen bis es anfängt zu wirken, der volle Effekt kommt erst nach und nach.  Am Anfang sind auch die Nebenwirkungen am stärksten, das ist normal. Deshalb versuche dich nicht in jedes Symptom reinzusteigern, auch wenn das leichter gesagt ist als getan, ich weiss.

Viel Glück bei der Therapeutensuche!

Nein das kann ich finanziell nicht werde aber morgen den Neurologen noch mal anrufen und nachfragen ob er mich nicht dazwischen schieben kann