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Körperliche Belastbarkeit

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

31.10.2022 | 10:54 Uhr

Hallo in die Runde! Ich habe eine Frage zur körperlichen Belastbarkeit – eines meiner großen Probleme, wie ich hier und da schon mal schrieb.

Ich hatte im WInter 2013, also vor fast 10 Jahren, Grippe (nicht nur ein Infekt). Daraufhin kam ich nicht mehr richtig auf die Beine. Im Frühjahr 2013 großes Blutbild – alles okay, das würde schon wieder werden, sagt die Ärztin. Damals war ich 44 und hatte die erste Phase der WJ mit sehr starken Blutungen schon hinter mir.

Leider wurde es nicht wieder. Wenn jetzt von Schwäche durch Long Covid die Rede ist, kann ich nur rmüde lächeln: habe ich seit 10 Jahren. Evtl. damals durch die Grippe ausgelöst und / oder durch die fortschreitenden WJ und /oder durch Betablocker, die ich von 2017 bis Anfang 2022 genommen habe (Ruhepuls von max 55, auch unter 50).

Bei jedem Checkup habe ich meine HÄ darauf angesprochen, Blutbild immer gut, Ergometer-Test unterirdisch; Langzeit-EKG und Herz-Ultraschall o.B. Ich müsse halt aktiver werden. Haha!!! Würde ich ja gerne!

Die Betablocker nehme ich nun seit 9 Monaten nicht mehr, der sehr schlechte Eisenwert durch die starken Blutungen vor 12-14 Jahren ist wieder gut (leider hat mich mein FA damals nicht auf die möglichen Folgen der starken Blutungen hingewiesen). Auch B12 war im Frühjahr okay. Ich hatte gehofft, dass ich dieses Jahr fit genug bin für moderate körperliche Betätigung, seien es längere Spaziergänge oder Gartenarbeit. Leider hat das nicht geklappt. Hin und wieder gibt es ein, zwei oder sogar drei Tage, an denen ich mich richtig gut fühle; sonst reicht es gerade so für die tägliche todo-Liste. Oft nicht mal das. An den sehr guten Tagen darf ich es auf keinen Fall übertreiben, das rächt sich fast immer mit Migräne oder besonders deutlicher Schwäche. 

Wer von Euch kennt oder kannte das? Habt Ihr Tipps? Ab Januar habe ich eine neue Hausärztin, die ich natürlich darauf ansprechen werde. Könnt Ihr Tipps geben, welche Blutwerte ich noch untersuchen lassen soll?

Danke und lG, Nordsonne

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01.11.2022, 09:20 Uhr
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Liebe Nordsonne,

ich hatte so eine chronische Erschöpfung mit 30 (jetzt bin ich 56).

Ausgelöst wurde das bei mir damals durch das Pfeiffer Drüsenfieber. Ich hatte aber kein Halsweh oder so sondern nur sehr lange Übelkeit und Durchfall. Dann kam die Erschöpfung dazu, Herzrasen bei Anstrengung und vieles mehr. Erst nach fast 1 Jahr hat eine neue Hausärztin die idee mit dem Pfeiffer Drüsenfieber und hat im Blut auf den EBV Virus untersucht. Und siehe da, wir wurden fündig. Viellecht kannst Du danach mal schauen. Da muss aber speziell danach geschaut werden. Das sieht man im normalen Blutbild nicht.

Leider gibt es da auch nicht wirklich eine Therapie. Aber es hilft manchmal schon, wenn man weiß woher das kommt und man sich nicht für verrückt hält :-)

Bei mir wurde das dann nach Jahren besser und mir ging es dann so zwischen 40 und 46 ganz gut. Dann kamen die Wechseljahre und es wurde alles wieder schlechter. Hatte jetzt auch eine ganz schlimme Phase nach einer Erkältung und es hat auch fast 8 Monate gedauert, bis ich wieder auf dem Niveau von davor kam. Leider habe ich aber immer noch viele Hitzewallungen und oft innere unruhe und bin auch nicht mehr so Belastbar. Ich hoffe, dass das irgendwann besser wird, wenn ich mit den Wechseljahren durch bin.

Liebe Grüße

Chips

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04.11.2022, 08:30 Uhr
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Liebe Chips,

danke für den Tipp, das werde ich ansprechen. Auch wenn man nichts dagegen machen könnte, wüsste ich, was der Grund ist.

Vielleicht ist es auch „einfach" das fehlende Alltagstraining im Rahmen normaler körperlicher Betätigung. Wir wohnen seit 15 Jahren Hochparterre – praktisch mit kleinen Kindern, aber null Training durch tägliches Treppensteigen. Seit vielen Jahren kein Kinderwagen mehr zu schieben :GIRL 154:, mit den Kleinen rennen, im Buddelkasten hocken usw. Als das aufhörte, nahmen die WJ Fahrt auf und es ging mir einfach schlecht, an Sport oder auch nur etwas mehr körperliche Bewegung war nicht zu denken. Plus Betablocker, die setzten mich zusätzlich auf Sparflamme.  In der Summe hänge ich jetzt schlapp rum ...

Ich finde es schwierig, ein gutes Maß an Training zu finden. Sobald es ein Hauch mehr ist (z. B. 30 qm Laub harken), bin ich so erschöpft, muss mich ausruhen, riskiere Migräne. Gibt auch mal einen Tag, an dem es gut läuft, aber das weiß ich vorher nie. Neulich haben mein Mann und ich unsere Standardrunde gedreht, eine Stunde am Stadtrand spazieren, und ich hätte von jetzt auf gleich die letzten 500 Meter fast nicht mehr geschafft. Wie Schalter umgelegt.

Danke und lG, Nordsonne

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05.11.2022, 15:15 Uhr
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Hallo Nordsonne,

wenn ich das lese, sehe ich mich. Bei mir fing es im Frühjahr 19 an. Heftige langanhaltende Blutungen und Migräne. Die Migräne war mal da und wieder weg. Im Frühjahr 21 hatte ich chronische Migräne und völlige Erschöpfung. Geistig und Körperlich. Ich habe nur darum gelegen und nichts mehr auf die Reihe bekommen. Im Herbst 21 wurde mein Ferritinwert durch Eiseninfusionen aufgefüllt. Dann war ich 6 Monate Schmerzfrei und echt froh. Doch im Mai 22 kam alles mit dem Hammerschlag zurück. Ich bekam nach 8 Monaten eine heftige Blutung. Es fing an mit Tagelangen Auren. Manchmal 3 mal am Tag, dann kam der MigräneSchmerz und die Blutungen.  Ich bin körperlich total geschwächt. Ich muss dauernd aufpassen das die Migräne nicht wieder durchbricht. Etwas zu viel gemacht, manchmal auch nur vom zu viel sprechen, rauscht schon mein Kopf und es geht nix mehr. Ich muss auf Geräusche, Licht und zu viel Tätigkeiten aufpassen. Es sind alles trigger.  Ich nehme ein kleines bisschen Progesteron über die Haut, das tut mir sehr gut, es darf aber nicht zu viel sein, sonst schießt der Schmerz wieder ein. Östrogengabe geht garnicht. Also ich hoffe mal das es mit der Migräne und der Erschöpfung mal nach der Menopause etwas besser wird. Da es ja die 6 Monate viel besser war in meiner Blutungsfreien Zeit. Ich bin froh mit meinem Schicksal nicht alleine zu sein. Ich denke manchmal ich werde verrückt. Alle funktionieren nur ich nicht. Hast du denn eigentlich noch Blutungen? Oder bist du Postmeno?

Viele Grüße Andrea

 

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05.11.2022, 16:00 Uhr
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Tipps zur Blutuntersuchungen habe ich leider keine. Meine ganzen Werte, Eisen, B12 und alle anderen B Vitamine, Folsäure, D3, Calzium, Magnesium sind oben. Ich müsste top fit sein. Es können nur noch die Hormone sein. Am meisten zu schaffen macht mir diese ständige Benommenheit und dieses nicht klar denken können. Das ist besonders stark bei mir ausgeprägt. Naja nach 3 Jahren Dauermigräne, kein Wunder.

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05.11.2022, 18:29 Uhr
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Liebe Andrea,

ich bin „mehr oder weniger postmeno“: Jahreswechsel/Winter 2019/20 mehr als 3 Monate ohne Blutung, es ging mir richtig gut, und nur 3 mal Migräne in der ganzen Zeit  (obwohl mein Vater gestorben ist und es mir in dem Zusmmenhang natürlich nicht gut ging und ich viel zu erledigen hatte). Ich dachte, das wars jetzt – supi! Dann im April 20 wieder eine unglaublich starke und auch lange Blutung, dann im Mai noch eine moderate Blutung. Ab April wieder öfter Migräne. Im Juli 20 dann die vermeintlich letzte, ganz leichte Blutung. Die Migräne seitdem auf einem für mich akzeptablen Level mit 5 Schmerzmitteltagen pro Monat. 2021 keine Blutung, Migräne weiterhin im Schnitt 5 mal im Monat.

2022 ab Ende Januar 6 Wochen wie PMS, und Anfang März nach 1,5 Jahren tatsächlich  wieder eine Blutung, wenn auch ganz, ganz schwach.  Im August 7 Schmerzmitteltage,  Oktober 8. Ich hoffe sehr, dass es zwei Ausrutscher waren. Allerdings habe ich seit Ende September wieder verrmehrt PMS-Symptome, ein Ziehen im Bauch, als wäre eine Blutung im Anmarsch – wie im März 21. Ich kann also leider nicht mit Bestimmtheit sagen, ob ich postmeno bin. Wie ist es bei Dir?

So viel zur Migräne, von der Du ja auch wirklich arg geplagt bist! Die Dauermigräne war bei Dir durch die Eiseninfusion weg? Weiß man natürlich nicht genau, könnte auch ohne Eisen eine gute Phase gewesen sein... Was nimmst Du als Schmerzmittel? Auch Triptane?

Zur Erschöpfung: Die schlimmste Phase hatte ich im Herbst 2017, den ich im Grunde ab nachmittags 15 Uhr auf der Couch verbracht haben, nix ging mehr. Mein Mann ist zum Glück extrem entspannt, und auch die Kinder waren ja schon vergleichsweise groß. Anfang 2018 war es wie von Zauberhand besser. Seitdem habe ich nicht mehr diese Dauererschöpfung, völlig unabhängig von dem, was ich mache. Stattdessen gibt es einzelne Tage oder auch stundenweise Phase, in denen ich gar nichts oder nur ganz moderat körperlich etwas machen kann. Wenn die Schwäche ganz plötzlich kommt, also auf einer Radtour oder einem Spaziergang, ist es natürlich besonders blöd. Ansonsten ist meine „Fitness" auf einem niedrigen, für mich unakzeptablem Level stabil. Wenn ich mich etwas mehr verausgabe, kriege ich meistens die Quittung.

Benommenheit: Kenne ich sehr gut! Brain fog ist im Zusammenhang mit den WJ nicht ungewöhnlich. Als ich das gegoogelt hatte, war mir besser, wenngleich die Symptome natürlich noch da waren. Ist aber in letzter Zeit sehr selten. Hatte ich vor ein paar Jahren auch massiv. Sehr unangenehm auch im Job, wenn man geistig neben sich steht und das auch noch mitkriegt. Ist von alleine besser geworden.

Nimmst Du außer Progesteron noch andere Sachen?

Liebe Grüße, Nordsonne

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05.11.2022, 18:55 Uhr
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Hallo Nordsonne,

als erst dachte ich es war der Eisenmangel. Weil es zeitlich im Zusammenhang stand. Aber jetz wei ich das es eher die Blutungspause von 8 Monaten war. Deshalb bin ich zuversichtlich das es sich mal bessert. Ja ich nehme Triptane, Naratriptan wirkt sehr gut und lange. Merke aber trotzdem im Untergrund immer das pulsierende Gefühl. Sehr schrecklich finde ich das. So bedrohlich. Im Moment bin ich bei ca.6 bis 7 Schmerzmitteltagen. Aber nur weil ich echt nicht viel mache. Auch diese Erschöpfung. Ich raffe mich halt auf um mal eine Std im Wald zu laufen. Geht aber nur langsames spazieren. Oder schwimmen. 20 min am Stück, dann bin ich platt. Ausser Progesteron nehme ich noch Vitamin d3, Calcium, Magesium und BVitamine. Sonst nichts. Aber alles nur alle paar Tage mal. Das bekommt mir besser als so überdosiert. Ich habe bald einen Termin bei der Neurologin, dachte mal doch mal über eine Prophylaxe nach. Ja dieses Brainfog ist schrecklich. Hirnnebel des Grauen nenne ich’s mittlerweile. Geistig voll neben sich. Arbeiten kann ich nicht. Ich bin Friseurin, da brauchst du alle Sinne. Das funktioniert leider nicht obwohl ich meinen Job so sehr vermisse. 

Viele liebe Grüße Andrea

 

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05.11.2022, 19:26 Uhr
Antwort

Hallo Andrea,

Naratriptan wirkt bei mir auch am besten. Leider kann man die Schmerzmittel (ich nehme manchmal auch Aspirin) nicht so oft nehmen, weil sie dann selbst Kopfschmerzen hervorrufen können. Kennst Du die 20/10-Regel?  Denn Kopfschmerzen habe ich deutlich öfter, plus-minus 15 Tage im Monat. Je näher ich an die 10 Schmerzmitteltage / Monat komme, desto nervöser werde ich.

Ich war wegen der Migräne (leider auch mit z. T. starker Übelkeit) bei der Neurologin, auch in der Uniklinik. Ich habe, weil ich auch erhöhten Blutdurck hatte / habe, Betablocker bekommen. Metroprolol wird auch zur Migräne-Prophylaxe eingesetzt. Ca. 100 mg / Tag sind da die empfohlene Menge. Mein Blutdruck war aber schon bei der Hälfte wieder gut eingestellt, und ich hatte einen ganz niedrigen Ruhepuls von oft unter 50 (normal sind 60-80). Ich konnte also unmöglich auf 100 mg gehen. Ich habe den Betablocker 5 Jahre genommen, und die Nebenwirkungen waren nicht akzeptabel. Seit dem Winter bin ich ihn los, nehme jetzt Cadesartan wg. des Blutdrucks. Ich dachte, mit einem normalen Puls wäre ich fitter, könnte mehr machen. Ist aber leider nicht so.

Auf dieser Seite kann man sich sehr gut über Migräne informieren, auch über Prophylaxe: https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/ Ich nehme täglich Magnesium und Vitamin B2.

Musstest Du denn wg. des Gehirnnebels deine Arbeit als Friseurin aufgeben? Das wäre ja wirklich dramatisch!

Ich hoffe auch sehr, dass die Migräne besser ist, wenn ich wirklich postmeno bin. Habe aber im Netz gelesen, dass die Hormone auch nach der (vermeintlich) letzten Blutung noch lange aktiv sind, bis die Level irgendwann wirklich dauerhaft stabil niedrig sind. Kann also noch dauern...

LG Nordsonne

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05.11.2022, 19:58 Uhr
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Vielen Dank für den Link. Sehr lieb von Dir. Ich bin seit 2020 bei der Neurologin deswegen in Behandlung und sehr gut informiert. Magnesium und b2 habe sehr lange täglich eingenommen. Das hatte keine Wirkung bei mir. Die 10/20 Regel kenne ich. Habe ich nie überschritten. 8 Triptane waren das höchste. Ich habe auch die Migräne App von Dr. Göbels, also der Schmerzklinik in Kiel. Mit sehr viel Informationen auch dazu und der Austausch mit Patienten. Ich konnte seit der heftigen Migräne nicht mehr arbeiten. Ich bin sogar seit Juli in der Erwerbsminderungsrente. Ein riesen Weg und jetzt eine Erleichterung und gleichzeitig denke ich wann wachst du aus dem Albtraum auf? Es muss einfach nach der Menopause besser werden. Ich hoffe es so sehr. Einen Blutdrucksenker kann ich nicht zur Prophylaxe nehmen da ich immer einen eher niedrigen  Bludruck habe. Da komme ich ja garnicht mehr hoch. Ich dachte an Flunarizin. 5 mg langsam einschleichen. Erst mal mit einer halben oder viertel Tablette. Mal sehen. Wir sind schon echt geplagt. Du machst ja schon viel länger mit deiner Erschöpfung rum. Was für eine Plage. Das tut mir echt leid. Ich war bis 2019 fit. Ich bin jetzt 55. Aber meinen Job habe ich sicher. Ich arbeite schon 17 Jahre dort und ich kann jeder Zeit wieder anfangen. Sogar Std.weise. War vor 3 Wochen mal zu Besuch dort und mein Chef hat mir das nochmal ans Herz gelegt. Einfach wunderbar.

Also es wird alles besser werden. LG

 

 

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05.11.2022, 20:06 Uhr
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Genau, es wird wieder!

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du wieder in Deinem Salon arbeiten kannst!

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