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Ist euch das Thema Menopause unangenehm?

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

27.06.2019 | 10:04 Uhr

Hallo,

ich habe mal eine Frage. Eine ganz liebe Freundin von mir ist ziemlich früh in die Wechseljahre gekommen. Sie hat mir davon erzählt, aber irgendwie war sie dabei auch ein Stück verlegen. Als würde sie sich dafür schämen, dass sie das jetzt schon bekommt. Sie ist Anfang 40.

Dabei ist die Menopause doch was ganz normales. Sicherlich nicht angenehm, weil man ja diverse Beschwerden wie Hitzewallung und so weiter bekommt, aber nichts was einem ungenehm sein müsste. 

Auch bei meiner Mutter, die nun ende 50 ist und auch mitten in der Wechseljahren steckt mit diversen Leiden wie Schlafstörungen und Müdigkeit, ist das thema nicht besonders angenehm.

Wie ist es euch ergangen als ihr in die Menopause gekommen seid?

War euch das auch unangenehm? 

Wie habt ihr euch gefühlt?

Ich hab mal im Netz recherchiert, wo es es Foren für Frauen gibt. Und irgendwie habe ich dabei das Gefühl bekommen, dass das Thema Menopause auch im Netz verhältnismäßig wenig repräsentiert wird.

Ich meine auch hier, ist das Thema nur eines von vielen. Aber immerhin gibt es ein tolles Forum in dem viele Frauen zusammen kommen. Das find ich ja schonmal super.:)

Dann hab ich auf der Seite der Menopause Gesellschaft e.v. geschaut, ob es auch abseits der Onlinewelt Frauengruppen für Frauen in den Wechseljahre gibt. Statt einer Gruppe für Frauen in der Menopause wurden mir dort nur Selbsthilfegruppen für Osteroporose und Brustkrebs auf deren Seite empfohlen. (Also Gruppe für die Leiden, die vielleicht bei der einen oder anderen durch die Menopause entstehen können)

Das ist doch irgendwie komisch? Woran liegt das bloß?

Freu mich auf eure Meinung zu dem Thema!

Vielen Dank und alles Liebe

Adrienne

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27.06.2019, 14:31 Uhr
Antwort

Liebe Adrienne,

sehr interessante Frage... es kommt sicherlich darauf an, mit wen man sich über das Thema Wechseljahre unterhält. Die WJ sind ja keine anerkannte Erkrankung, sondern eine Vielzahl von, nenne es mal provokant „ Wehwehchen “ mit denen man sich rumschlägt. Also ich fühlte mich in letzter Zeit schon von einigen  Ärzten belächelt und nicht ernst genommen, mit meinen derzeitigen Beschwerden. Es wird halt gerne alles auf die Psyche geschoben, da bin ich mittlerweile schon vorsichtig beim formulieren meiner „ Symptome “ geworden. 

Außerdem wird es einem doch überall suggeriert das man immer zu funktionieren hat, der Jugendwahn und die auf Leistung getrimmte Gesellschaft hat wenig Platz für Frau in den Wechseljahren. 

Habe auch schon mal nach einer Selbsthilfegruppe für Wechslerinnen geschaut und bin leider in meiner Region nicht fündig geworden. Um so glücklicher bin ich über dieses Forum, wo ich mich wieder finde und aufgehoben/verstanden fühle. 

Frauen werden heutzutage immer noch über ihren Körper definiert und denke das Deine Freundin die WJ mit Vergänglichkeit definiert und sich deshalb schämt/bzw. es unangenehm findet, darüber zu reden. 

Liebe Grüße 

Tini

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27.06.2019, 16:00 Uhr
Antwort

Hallo Adrienne,

vom Alter deiner Mutter schließe ich, dass du dann noch keine Vierzig bist? Habe mich nur gefragt, ob dein Interesse wegen der Freundin und deiner Mutter kommt oder du auch schon einen gewissen hormonellen Wechsel merkt.

Es beginnt ja oft schon mit Mitte 30, dass man merkt, es ändert sich was, Zyklen werden kürzer, PMS Symptome nehmen zu oder treten erstmalig auf.

In jüngeren Jahren war Menopause / Wechseljahre kein Thema, mit dem ich großartig zu tun haben wollte. Von meiner eigenen Mutter her wusste ich auch, dass es eine schwierige Phase ist, das hat sie selbst erzählt.

Irgendwie dachte ich wohl, dass ich drumherum komme, obwohl auch ich schon so ab Mitte/Ende 30 zunehmend Probleme hatte (zum Beispiel zunehmendes PMS). Generell hatte ich immer mit hormonellen Umbruchphasen Probleme.

Seit Mitte 40 lässt es sich nicht leugnen, mittlerweile mit 50 sowieso nicht mehr. Ich bin in der Perimenopause und die Menopause wird irgendwann da sein.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es etliche Frauen, die davon gar nichts hören wollen und es leugnen, dass sie etwas merken. Es gibt aber auch welche, die offen darüber reden, vor allem diejenigen, die sehr auffällige Symptome wie Hitzewallungen haben. Oft ist es so, wenn ich Frauen anspreche, dann reden sie darüber, aber ich muss den Anfang machen. Und obwohl viele Symptome ganz offensichtlich sind (z. B. Schlafstörungen, Hitze, Stimmungsschwankungen, Schwindel, depressive Verstimmungen, usw.) wollen es Frauen dann gar nicht mit der Menopause verbinden. Ich glaube, mit der Menopause gilt man als alt.

Das ging mir anfangs auch so, dass ich das mit "jetzt bin ich alt" gleichgesetzt habe. Es ist tatsächlich auch ein Abschied von der jugend und der reproduktiven Fruchtbarkeit, das ist schon erst mal happig. Selbst wenn man keine Kinder (mehr) will und auch keine Miniröcke mehr braucht. Aber man wird plötzlich in eine andere Kategorie "Frau" gesteckt.

Auch Ärzte sind über die Wechseljahre überhaupt nicht gut informiert. Viele haben nicht mal Ahnung, dass vor der Menopause auch die Perimenopause kommt und sich der ganze Prozess ohnehin über ein Jahrzehnt und länger erstrecken kann. Also was wir Frauen hier im Forum schon an Blödsinn von Ärzten gehört haben. Mein Lieblingssatz war ja immer "Sie sind doch noch viel zu jung für die Wechseljahre" - klar, mit 47 konnten das keine Wechseljahre sein...mannomann

Es ist fast ein bisschen wie bei der ersten Menstruation, so richtig gut ist die Aufklärung nicht. Ich hatte z.b. (obwohl ich medizinisch sehr versiert bin) keine Ahnung, dass auch Blutungsstärke und Häufigkeit erst einmal zunehmen kann bis dann endlich mal die Blutung ausbleibt. Aus meiner Sicht ist es ein Tabuthema und gerade in Deutschland wird durch diese Vereinfachung ("Ein Drittel hat gar keine Probleme mit den Wechseljahren, ein Drittel mittlere bis wenig Probleme und ein Drittel hat massive Probleme"...) so getan, als ob nur wenige Frauen Probleme haben (dürfen) mit der hormonellen Umstellung.  In anderen Ländern sagt man eher, dass zwei Drittel der Frauen die Wechseljahre Beschwerden haben. 

Ich bin auch noch auf keine Selbsthilfegruppe bei mir vor Ort gestoßen. Es gibt eher Gruppen zu Depressionen (wo dann komischerweise Frauen zwischen 45 und 55 sitzen, also genau die am häufigtsten von den Wechseljahren betroffene Altersgruppe). Dankbar bin ich für diese Forum hier, vielleicht fällt es anonymer leichter, darüber zu reden. Mir sind hier aber viele auch sehr ans :IN LOVE: gewachsen und ich habe schon viele gute Tipps und einfach Zuspruch bekommen, so dass ich trotz der heißen Jahre, die ich hinter mir und vor mir habe, das Gefühl habe, doch Gleichgesinnte zu kennen, die mich unterstützen.

GLG Jorinde

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27.06.2019, 17:56 Uhr
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Hey liebe Jorinde, 

danke für deine Nachricht. Nein ich bin noch keine Vierzig.

Und habe auch noch keinerlei Symptome. Durch das Aufkommen der Menopause bei meiner besten Freundin habe ich angefangen mich intensiver damit zu beschäftigen, weil ihr gerne helfen wollte. Sie möchte die Wechseljahre gerne aufhalten und macht nur eine Hormontherapie und ich wollte gerne wissen wie gefährlich das ist, weil ich gehört habe, dass es Brustkrebs begünstigen kann. Ich habe mir einfach sorgen gemacht. Und bei der Recherche im Netz, habe ich rigendwann das Gefühl bekommen, dass es nicht wirklich viele Foren gibt. Und das Frauen insgesamt nicht so viel und auch nicht besonders gerne über dieses thema reden und das es anscheinend gesellschaftlich ein Stück weit tabusiert wird. So wie du ja auch geschrieben hast. 

Ich persönlich finde das total traurig. In Zeiten in denen wir über alles mögliche offen sprechen, Homosexualität, Diversität, Inklusion ist sowas auf einmal ein Tabuthema. 

Ich habe das Gefühl man müsste das thema gesellschaftsfähiger machen. Schon alleine, dass es keine Selbsthilfegruppen für das Thema gibt, ist doch ein Unding. Es gibt doch für alles mögliche irgendwelche Gruppen. Vielleicht müsste man das thema gesellschaftlich mal richtig anstoßen! Frauen in den Wechseljahren brauchen eine Lobby, find ich.

Ich arbeite im Kommunikationsbereich und frage mich gerade wie man das am besten anstoßen könnte...Ich muss mal darüber nachdenken....

Besonders erschreckend finde ich, das anscheinend selbst Ärzte das Thema nicht ausreichend ernst nehmen. Kann doch nicht sein. Vielleicht liegt das auch daran, dass es eben nicht so viel thematisiert wird in der Öffentlichkeit. Oder?

Liebe Grüße
Adrienne

 

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28.06.2019, 09:52 Uhr
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Hallo Adrienne, deine Freundin ist noch einmal in einer speziellen Situation, denn Anfang Vierzig ist heutzutage natürlich recht früh für die Menopause. Kommt vor, aber heutzutage ist das ein Alter, in dem viele Frauen noch Kinderwunsch haben und ihn ggf. verwirklichen.

Du tust ihr auch keinen Gefallen, mit dem Hinweis aus Brustkrebs Risiko bei Hormontherapie. Kommt jemand verhältnismäßig früh in die Menopause (oder hat andere Faktoren wie eine Disposition für Osteoporose), kann die Hormontherapie besonders die heutige bioident. Transdermale Östrogengabe und das Progesteron sinnvoll und angemessen sein, die Risiken sind nach neueren Studien geringer als der Benefiz. 

Es kommt mir auch ein wenig übertrieben vor, die Menopause mit den von dir genannten Themen zu vergleichen. So tabuisiert ist es dann auch nicht, es nur einfach nicht "sexy".

Die Frauenzeitschriften, gerade die für ältere Zielgruppen, berichten aber viel darüber. Bei den jüngeren Frauen, denke ich, die haben eine andere Lebensphase und ehrlich, ich hätte mich in jüngeren Jahren auch nicht so intensiv damit beschäftigen wollen. Man wächst in vieles eben rein. 

Verstehe also meinen obigen Beitrag nicht als Aufforderung, dich als Lobbyisten zu betätigen, sondern als persönliche Antwort auf deine Frage. Ja, es ist ein Tabuthema, aber wir Frauen machen es oft auch selbst dazu. 

Ich finde, das Internet ist die moderne Art der Selbsthilfe. Ob ich vor Ort dauerhaft in einer Gruppe mit gleichbetroffenen Frauen bliebe, ich könnte es auch nicht sagen. Guck dich mal im englischsprachigen Bereich um, da gibt es viel interessante Info. 

Glg Jorinde 

 

 

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28.06.2019, 10:38 Uhr
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Hey Jorinde,

Du hast sicher total recht.

"Unsexy" triffts wohl eher als "tabuisiert. Die Vergleiche waren jetzt viel zu pauschalisiert.:) So war es nun auch nicht gemeint. Entschuldige.

Das mit dem Brustkrebs Risiko hat mir übrigens meine Freundin selbst erzählt (ihr hat es der Arzt erzählt) und daraufhin habe ich erst angefangen für mich nochmal zu recherchieren. Weil das für mich erstmal nicht so toll klang. Und ich mehr darüber wissen wollte. Ich habe sie damit aber auch nicht behelligt. 

Ich möchte sie ja auch verrückt machen. Die Situation ist ja eh schon schwer genug, wenn man sich mit der Menopause auf einmal auseinander setzen muss. Gerade wenn man recht jung ist.

Aber was du gerade geschrieben hast finde ich schon interessant. 

In deinen Augen braucht das Thema Wechseljahre also nicht unbedingt mehr Beachtung in der Öffentlichkeit, weil es im Netz und in den altergerechten Medien ausreichend repräsentiert wird? 

Liebe Grüße und danke für den spannenden Austausch.

Adrienne

 

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28.06.2019, 11:59 Uhr
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Woran hättest du denn gedacht, wie du Öffentlichkeitsarbeit  zu dem Thema machen würdes t? Was wäre dein Ansatz? Glg Jorinde 

 

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28.06.2019, 12:07 Uhr
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Hier noch ein Link zu einem von Conche vor kurzem gepolsterten Beitrag des Deutschlandfunks zum Thema aund unsere Diskussion dazu.

 

https://fragen.lifeline.de/expertenrat/frage/Forum-Wechseljahre/Link-zum-Thema-Wechseljahre?threadId=15106035

Ist vielleicht interessant für dein Anliegen. 

 

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28.06.2019, 14:45 Uhr
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Liebe Jorinde,

danke für diesen tollen Beitrag vom Deutschlandfunk, den du mir weitergeleitet hast. Ich fand ihn wahnsinnig aufschlussreich. 

Und nun zu deiner Frage:

Wie ich aufmerksamkeitsarbeit machen würde? Eine genaue antwort darauf habe ich noch nicht. Ich glaube dafür bräuchte man Frauen, die auch den Mut haben, das Thema offen zu thematisieren. Und mein Eindruck ist, viele Frauen wollen, das gar nicht. Darum wäre mein Gedanke jetzt erstmal: Man muss die Frauen stärken! 

Nach dem ich den DF-Beitrag gehört habe, habe ich spontan das Gefühl, dass Frauen in der Menopause viel Unterstützung und Begleitung brauchen. Und das vorallem auch seelisch, weil es einfach eine Zeit des Umbruch und des Umdenkens ist.

Die positive Aufladung des Thema finde ich toll. Das sollte viel mehr passieren. 

Ich denke gerade spontan darüber nach, ob ich nicht eine Art digitales Forum im Netz ins Leben rufen sollten, in dem Frauen sich nicht nur wie hier austauschen können, sondern in dem sie auch explizit die seelischen Probleme angehen können.

Ich könnte dafür Web-Coaching-Sessions mit Experten für Seelische Gesundheit auf der Seite veröffentlichen. Vielleicht gibt es auf der Seite Vorträge zur bewussten Selbstreflexion. Online-Sprechstunden mit Psychologen oder Sexualtherapeuten, an denen man teilnehmen kann. 

Vielleicht werden auf der Seite Juna-Yoga-Videos oder Podcasts für Autogenes Training veröffentlichen, so dass man auch mal Zuhause ausprobieren kann, ob einem das gut tut.

Dann bräuchte die Seite vielleicht auch ein Ernährungsforum mit Experten, wo vielleicht Phytoöstrogen-betonte Gerichte geteilt werden, die einem gut tun.

Vielleicht gibt es ein Forum für alternative Medikamentierungen, in denen Frauen sich austauschen können, was sie schon ausprobiert haben, was am besten funktioniert hat? 

Vielleicht gibt es für alle Frauen tägliche Motivations-Nachricht, die ihnen einen positiven Blick auf die Zeit der Wechseljahre mitgibt und hilft das Selbstbild positiv zu ändern und sich von den gesellschaftlichen Korsett ein Stück weit zu befreien. 

Und vielleicht geht man, wenn die Community groß genug ist auch mal raus und bietet Veranstaltungen im echten Leben an, wie Selbstreflexions Workshops oder Yoga-Reisen-Speziell für Frauen in der Menopause an oder ähnlich. Je nachdem, was laut Community am besten hilft und gut tun. Die Community entscheidet über die angebote, die irgendwann entstehen. Und nicht die Pharmaindustrie oder die Industrie, die Geld mit der Zielgruppe verdienen will. 

Das fänd ich toll. 

Das sind nur ein paar Ideen, die mir jetzt so einfallen. Was man auf dieser Plattform machen könnte. Wie fändest du sowas?Meinst du,dass würde Frauen in der Menopause helfen und gut tun? 

LG
Adrienne

 

 

 

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29.06.2019, 10:09 Uhr
Kommentar

Hallo Adrienne, ich habe mich ehrlich gesagt nach deinen umfangreichen Ausführungen gefragt, wie es kommt, dass du dich so engagieren willst und dich auch extra hier im Forum angemeldet hast, obwohl du selbst ja gar nicht betroffen bist. Reiner Altruismus oder das Suchen nach einer beruflichen Nische für dich? Deiner Freundin hilfst du bestimmt am ehesten durch freundschaftliches Zuhören und Akzeptanz.

 

Ich weiß nicht, was ich von deinen Ideen halten soll. Für mich klingt es sehr bunt zusammen gewürfelt. Also hab ich mich wirklich gefragt, was deine Beweggründe sind. Mein Misstrauen ist geweckt, weil es letztes Jahr schon mal so einen Fall gab, dass jemand dachte, er könne sich hier engagieren und beraten, obwohl es ja ein Forum für den Austausch unter betroffenen Frauen ist. Was im Übrigen gut und niedrigschwellig funktioniert. 

Auch wenn du mit der Pharmaindustrie kommst, das ist immer so schnell gesagt, es zeigt mir, dass du nicht wirklich drin bist im Thema, denn viele Frauen sind froh, Dank einer Hormontherapie eine bessere Lebensqualität zu erreichen, die sie mit Luna Yoga oder Homöopathie leider nicht fanden.

Ich bin viel im englischsprachigen Raum unterwegs und da gibt es wie gesagt mehr Angebote und Öffentlichkeit als hier, vieles sicher auch kommerziell gedacht, aber initiiert eben von Frauen, die selbst in den Wechseljahren stecken oder sie hinter sich haben. Die wissen, wovon sie reden. Ich finde das einen wichtigen Punkt, das ist einfach viel authentischer.

GLG Jorinde 

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29.06.2019, 13:19 Uhr
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Guten Tag Adrienne,

als Community-Managerin von Lifeline schalte ich mich hier kurz in den Thread ein, denn auch ich habe die Empfindung das Sie mit Ihrem Beitrag hier eine bestimmte Absicht verfolgen.

Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass sich hier im Forum nur Nutzerinnen befinden die wirklich ernsthaftes Interesse haben sich über die Wechseljahre auszutauschen. Es wäre daher nicht fair gegenüber diesen Damen eine Diskussion mit einer anderen Intension zu beginnen.

Wie gesagt, leider deutet Ihr Beitrag hier auf eine andere Intension als der Austausch mit Betroffenen hin.

Ich möchte Sie daher auf unsere Nutzungsbedingungen bei Lifeline hinweisen, die Sie mit der Registrierung auf unserem Portal akzeptiert haben. Bei Verstoss gegen unsere Nutzungsbedingungen sind wir berechtigt Beiträge zu löschen und das Profil gegebenenfalls zu sperren.

Viele Grüße

Victoria

Lifeline - Community-Managerin

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30.06.2019, 21:09 Uhr
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Liebe Jorinde, 

Hab doch gleich den Artikel nochmal gelesen.... Danke für diesen Anstoß. Und ja, für Adrienne ihr Anliegen sehr passend. 

LG,

Conche

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29.06.2019, 12:13 Uhr
Antwort

Hallo Adrienne,

Sorry dass ich das jetzt so sage aber es kommt mir vor als wenn du hier Recherche für deinen Beruf betreibst. Ich möchte dir die Sorge um deine Freundin und den Wunsch ihr helfen zu können nicht absprechen aber das solltest du dann persönlich mt ihr zusammen machen. Du kannst uns natürlich um Rat fragen welche Optionen es zur Linderung der Wechseljahre Symptome gibt  oder ihr den Link zu diesem Forum hier schicken.

Trotzdem gebe ich jetzt mal meinen Senf dazu, vielleicht ist es ja für einen guten Zweck.

 

Das Wichtigsts für Frauen in den Wechseljahren ist ein gut ausgebildeter Arzt, der sich genau in der Materie auskennt, der sich Zeit für die Patientin nimmt und der möglichst offen für alle Behandlungsmöglichkeiten vom Pflanzlichen bist über Hormone Ist.  Wechseljahre sind keine Erkrankung aber Sie können Krankheitswert erreichen.

Das Problem ist, dass Frauen oft über ihren eigenen Körper nicht genügend Bescheid wissen, welches Hormon zu welchem Zeitpunkt im Zyklus produziert wird und was dieses Hormon für Auswirkungen hat. Noch heute werden in der Wissenschaft Östrogenrezeptoren entdeckt von denen man vorher keine Ahnung hatte und die wichtig für Körperfunktionen sind.

Über die Auswirkung  der Wechseljahre gerade was die Psyche angeht klärt ein kein Arzt vernünftig auf. Wenn die Frau über Panikattacken Ängste und depressive Verstimmung klagt dann wird ihr ein Burn out diagnostiziert, sie bekommt ein AD oder man rät ihr in eine psychosomatische Klinik zu gehen.

Dadurch  dass die Hormontherapie ungerechtfertigterweise so einen schlechten Ruf heutzutage hat wird Frauen diese Methode häufig gar nicht angeboten. Die Ärzte der großen WHO Studie bei der das erhöhte Krebsrisiko sozusagen herausgefunden wurde ,haben sich inzwischen bei den Frauen entschuldigt, da diese Studie,wie man heute weiß ,nicht richtig aussagekräftig gewesen ist. Die Studie wurde an älteren Frauen durchgeführt mit Vorerkrankungen und Hormondosen wie man sie heutzutage gar nicht mehr verwendet .

In Frankreich gibt es seit mehreren Jahrzehnten die HT mit natürlichen Hormonen und sehr guten Erfahrungen  damit  Die Frauenärzte dort werden ausgiebig geschult, um Frauen in den verschiedenen Lebensphasen ausreichend begleiten zu können. Dort werden die Frauen mit ihren Beschwerden ernst genommen. Bei uns muss man zu einem endokrinologischen Gynäkologen gehen, damit man überhaupt ausgiebig untersucht wird.

In anderen Ländern gibt es Wechseljahreberater als anerkannten Beruf zu dem die Frauen gehen können, um sich beraten zu lassen.

Was Yoga und Entspannungsübungen angeht können diese begleitend helfen aber meiner Erfahrung nach, wenn die Hormone Tango tanzen, ist auch das oft nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. 

 Die Wechseljahre sollten fachübergreifend behandelt werden. Viele Frauen haben zum Beispiel  Schilddrüsenprobleme im Klimakterium da gerade dieses System  in den WJ gerne aus dem Takt gerät. Auch AutoImmunerkrankungen  kommen häufiger in den WJ vor. Das liegt daran, dass das weibliche Immunsystem aggressiver ist als das Männliche was zum Schutze des ungeborenen Kindes und der Mutter sehr wichtig ist. In den Wechseljahren ist das eher ein Nachteil.

Du siehst also das Thema ist sehr komplex, fängt an bei A und hört auf bei Z zum Beispiel Zähne in den WJ auf. Wie schon geschrieben A wie Arzt ist die erste Anlaufstelle für die Frau und da läuft schon das Meiste schief. Der Arzt deiner Freundin warnt vor einer Hormontherapie, was nicht undedingt gerechtfertigt ist, der nächste Arzt schickt sie zum Psychologen oder ihr wird gesagt, sie solle sich mal nur nicht so anstellen unsere Großmütter haben das auch geschafft etc.

Dieses Forum sollte eigentlich Pflichtlektüre für jeden Frauenarzt sein.

Es gab neulich eine Sendung über die Wechseljahre da waren verschiedenen Fachkräfte zu Wort gekommen. Jede hatte eine andere  Methode im Angebot von der sie überzeugt war, dass es die Richtige ist. Wenn diese Menschen Ihr Angebot kombinieren würden Pflanzliches mit psychologischer Beratung oder Hormontherapie mit Yoga wäre das eine coole Sache aber da jeder sein eigenes Süppchen kocht wird das wohl nichts. So müssen die Frauen selbst herausfinden, was es gibt und helfen könnte.

Das Schlimmste ist, finde ich, wenn den Frauen suggeriert wird sie wären selber an ihren Beschwerden schuld, weil sie das Älterwerden  nicht annehmen wollen, sich nicht neu gebären möchten oder sich einfach nicht genug zusammenreißen.

Natürlich spielt viel da hinein Angst vor dem Älterwerden, Kinder verlassen das Haus, Stress in dieser Lebensphase durch zu pflegende  Eltern etc. aber dem zugrunde liegt das Klimakterium eine völlige Umstellung oder Einstellung des Hormonhaushaltes. Das muss ersrmal gewuppt werden uns so manch  einem arroganten FA wünsche ich mal ein ganzes Jahr mit den Beschwerden. Die WJ dauern ca. 8-10 Jahre.;)

So nun habe ich dir eine ganze Menge geschrieben, vielleicht zum nachdenken. Ich bin inzwischen 9 Jahre dabei. Geholfen hat mir eine gute Hausärztin, eine endokrinologische Gyn, eigene Recherche und natürlich dieses Forum. Ich gehe inzwischen ganz offen mit dem Thema um. Mir ist da nichts mehr peinlich.

Buchtipp Weisheit der Wechseljahre

 

LG Ringelblume

 

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29.06.2019, 12:37 Uhr
Kommentar

Liebe Ringelblume, das hast du super auf den Punkt Gebracht! Geht es dir denn besser mit der Sommergrippe? Kannst du dich trotzdem ein bisschen erholen? Glg Jorinde 

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29.06.2019, 13:15 Uhr
Kommentar

Liebe Jorinde

das zieht sich leider etwas. Es geht schon besser aber ich bin noch ziemlich schlapp und Halskratzen und Nase sind nicht so schön. Deshalb schreibe ich auch noch.

;-)

Mein Mann ist jetzt gerade ohne mich nach Berlin gefahren. Das hätte mir so nicht viel Spaß gemacht.

Ich hoffe dir geht es bei der Hitze einigermaßen gut? Die letzten beiden  Tage waren bei uns im Norden ja recht angenehm. 

LG Ringelblume

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30.06.2019, 11:11 Uhr
Kommentar von Community-Managerin

Liebe Ringelblume,

ich wünsche Ihnen weiterhin gute Besserung und heute einen schönen Sonntag.

Viele Grüße

Victoria

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30.06.2019, 12:09 Uhr
Kommentar

Vielen Dank und ihnen auch einen schönen Sonntag.

LG Ringelblume

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30.06.2019, 15:49 Uhr
Kommentar

Liebe Ringelblume, ich finde die Hitze herausfordernd, mein Kreislauf zickt. Aber ich bemühe mich ja, jeden Tag so zu nehmen wie er kommt und das Beste draus zu machen. Nur Wechseljahre und Hitze passt nicht. Da freu ich mich, wenn es normalere Gradzahlen hat.

Dir wünsche ich, dass es bald wieder aufhört mit Kratzen im Hals und so, gute Besserung und möge der restliche Sommer angenehm temperiert und frei von zusätzlichen Zipperlein sein. Glg Jorinde 

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30.06.2019, 20:14 Uhr
Kommentar

Ich wünsche dir ebenfalls einen wohltemperierten Sommer ohne Zipperlein.

:KISSING:

LG Ringelblume

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29.06.2019, 13:16 Uhr
Antwort

Hallo liebe Jorinde und liebe Ringelblume.

danke für eure tollen Beiträge. und ihr habt natürlich recht ich kenne mich mit dem Thema tatsächlich nicht genug aus. Darum finde ich es auch toll, dass ihr mir da einen Einblick gewährt.

hätte nicht gedacht, dass meibe Frage so eine Diskussion lostritt. Aber vermutlich bin ich da selber schuld, da ich etwas übers Ziel hinausgeschossen bin.

ursprünglich wollte ich mir eigentlich nur mal eine Meinung von euch einholen, wie es euch emotional erging. Um besser zu verstehen, was in einem vorgeht, wenn die menopause kommt und man sich mit neuen Situation auseinander setzt. Eben weil es meiner Freundin damit eben nicht gut geht und ihr das wohl auch etwas unangenehm ist. 

Je mehr ihr mir darübee berichtet habt, desto mehr dachte ich, dass das Frauen Vielleicht viel mehr ünterstützung bräuchten. Und Angebote. die sie bei der Menopause auch seelisch unterstützen.

und um euch zu beruhigen, nein ich suche hier keine berufliche nische. Ich habe einen ganz wunderbaren Job. Den ich liebe und weiter ausüben will. Ich arbeite in einer kreativagentur. ich beschäftige mich eigentlich täglich damit Probleme von Kunden und Marken kreativ zu lösen. Und als ich von den Problemen die man in der menopause oft mit Ärzten, mit der Medikamentierung der psyche usw. hat gehört habe, habe ich sofort überlegt wie man Probleme lösen kann. nicht nur für meine Freundin, sondern für alle Frauen. Hatte das ganze dann aus einem größeren Blickwinkel betrachtet.   dies ist wohl eine Berufskrankheit von mir, :) dass ich Sofort Dinge besser machen will. Bin darauf wohl durch meinen Job gepolt. Aber ja, je mehr ihr mich über das Thema wissen lässt, desto mehr begreife ich wie komplex das ganze ist. Und wie schwer es ist dem gerecht zu werden. Ich wollte tatsächlich nur helfen. Es war einfach eine Idee, die mit euch teilen wolle. aber ich danke euch sehr für eure tollen Input und die Diskussion. Es war eine Bereicherung für mich Alles liebe adrienne  

 

 

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29.06.2019, 13:45 Uhr
Kommentar

Hallo Adrienne,

es freut mich, das wir dir ein wenig Einblick geben konnten. Das mit der Recherche war von mir nicht bös gemeint, aber ich spreche so etwas jetzt auch mal an, wenn es mir komisch vorkommt.

Wir haben hier schon so einige interessante Dinge mit angeblichen Forumsteilnehmern durch. Also nichts für ungut

Was mir noch einfiel. Es gibt ein neues medizinisches Feld der endokrinologisches Psychologie, da sich Störingen in diesem Bereich massiv auf die Psyche auswirken können. Leider noch sehr neu und noch nicht weit verbreitet. Wäre für uns alle interessant.

Es war übrigens ernst gemeint, deiner Freundin dieses Forum zu empfehlen. Sie ist herzlich willkommen und du in den WJ natürlich auch, aber bis dahin bin ich hoffentlich nicht mehr hier.;)

Die erste Stufe der WJ beginnt so mit 40 und nennt sich Prämenopause. Manchchmal auch schon ab 35. Nur, das du schon mal bescheid weißt, wenn du zum Arzt gehst.

Ich wünsche dir aber möglichst beschwerdearme Wechseljahre.

LG Ringelblume 

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29.06.2019, 13:46 Uhr
Kommentar

Sorry für die Schreibfehler.:-[

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30.06.2019, 15:55 Uhr
Antwort

Hallo Adrienne, es ist hier ja ein offenes Forum, du kannst also ohnehin mitlesen und ggf. recherchieren. Wir finden es hier nur immer netter, wenn jede ganz offen sagt, warum sie hier fragt, liest, schreibt. Und keine Gründe vorschiebt oder so tut als ob. Aber vielleicht kam es ja tatsächlich durch deine Freundin, der ich alles Liebe wünsche, und dir natürlich auch. Glg Jorinde 

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01.07.2019, 09:29 Uhr
Kommentar

Hey Jorinde, hey Ringelblume.

ich kann das gut verstehen und es ist ja auch völlig ok, die Diskussion hier kritisch zu hinterfragen. Wie gesagt, in meinem Fall steht wirklich keine größere Absicht dahinter. Ich habe nur überlegt, was man machen könnte, um Frauen in der Menopause noch weiter zu helfen. Weil ich einfach so typ bin, der immer schaut wo man wie besser machen kann. 

Meiner Freundin werde ich dieses Forum mal ans Herz legen, ich find es toll, wie offen ihr euch hier austauscht. Das ist wahrschienlich schon die größte Hilfe, wenns einem Mal nicht so gut geht. :)

Für euch alles Liebe und dass ihr möglichst bechwerdearm durch die Wechseljahre kommt.

Viele grüße 

Adrienne

 

 

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