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Ich verzweifle langsam

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

18.09.2019 | 18:42 Uhr

Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier und hoffe, ihr könnt mir ein wenig Verzweiflung nehmen. Ich bin Steffi und 41. Einige Jahre nach der Geburt meiner Tochter hatte ich einmalig vor der Periode Herzrasen, Untersuchungen wie EKG waren alle unauffällig. Seit dem letzten Jahr passiert das aber immer häufiger. Ca. ne Woche vor meiner Periode werde ich plötzlich innerlich unruhig, schlafe schlechter, die Haut ist empfindlich und ich gereizt, Druckgefühl im Brustkorb, Hitzegefühl im Wechsel mit frieren, ich fühl mich zitterig, mache mir um alles mögliche Gedanken und eben diese Anfälle von Herzrasen. Immer aus der Ruhe, teilweise aus dem Schlaf heraus. Ich tiegere dann ne halbe Stunde, teilweise länger durch die Gegend, mache Entspannungsübungen, trinke was usw., irgendwann gehts dann. Letzten Monat hat mein Mann den Notarzt gerufen, weil der Puls auf fast 160 hoch ging, Blutdruck war auch erhöht (170/105). EKG beschleunigt, aber sonst unauffällig, Blutwerte top, nach 2 Stunden war der Spuk vorbei und ich durfte nach Hause. Ist die Periode vorbei ist alles wieder supi und mir gehts gut.

Mein Hausarzt und auch der Gynäkologe schauen mich nur komisch an, wenn ich das erzähle. Mich belastet das mega, jedes Mal kommt natürlich die Angst, dass doch was mit dem Herz ist, auch wenn alle gemachten Untersuchungen ok waren.

Kennt das jemand? 

 

LG Steffi 

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18.09.2019, 21:23 Uhr
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Hallo Steffi

Kann es sein, dass du an PMS leidest? Hier gibt es ja auch unzählige Beschwerdebilder.

Wenn das regelmässig während dem Zyklus auftritt, würde ich mir nicht allzu grosse Sorgen machen. Ich weiss, das ist häufig sehr schwer.

Aber PMS soll sich ja in den WJ angeblich auch verstärken.

Obwohl ich meine Beschwerden einige Zeit aufgeschrieben habe, konnte ich leider nie eine Regelmässigkeit feststellen. Das hätte mich sicher beruhigt.

Liebe Grüsse :IN LOVE:

Bürogummi84

 

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19.09.2019, 09:55 Uhr
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Liebe Steffi,

die Hormone fangen ja so ab 30 an kontinuierlich runterzufahren. Die Phase der Prämenopause beginnt schon Jahrzehnte bevor die Regel endgültig ausbleibt. Bei vielen Frauen - ich war und bin davon auch betroffen - kommt es gerade vor der Regel zu heftigen Beschwerden, sei es von der Stimmung her, sei es körperlich mit Wassereinlagerungen, Brustbeschwerden. Du bildest dir das also nciht ein, es ist ganz typisch und viele Frauen sind betroffen.

Ich nehme mal an , die "Pille" kommt nicht in Frage für dich? Sonst wäre das eigentlich was, was Gynäkologen oft noch vorschlagen. Die brächte dich in eine ausgewogenere Hormonlage (hat aber natürlich ein paar andere Nachteile...).

Ansonsten kannst du es mit Agnus Castus probieren, den Zyklus zu regulieren. Das ist Mönchspfeffer und pflanzlich. In deinem Alter kann das oft noch helfen. Ansonsten schreiben hier viele Frauen, dass die Progesteroncreme Beschwerden linderte in der Phase. Aber dazu sagen dir bestimmt andere noch etwas. Der nächste Schritt wäre, bioidentisches Progesteron als Kapseln auszuprobieren, wobei du da aus meiner Sicht noch recht früh dran wärst.

ich kann es dir jedenfalls gut nachfühlen, bei mir war es ab 40 auch vermehrt so, dass ich zwei Wochen im Monat energiemäßig beschwingt und gut drauf war, dann vor der Regel begann das PMS und in der Woche danach war ich oft nur noch platt und hätte 24 Stunden am Tag schlafen können.

Im Nachhinein muss ich sagen, wäre ein längerfristiger Versuch mit Mönchspfeffer in dem Alter bei mir sinnvoll gewesen, aber ich bin auch sehr ungeduldig und dachte, ich komm schon zurecht, das wird wieder... Erst mit Mitte Vierzig waren dann die Beschwerden so heftig, dass ich doch einsehen musste, dass es hormonell nicht von selbst besser wird...

Nicht verzweifeln, liebe Steffi, überlege dir, womit du dich "anfreunden" kannst und schau vielleicht auch, was du dir gutes tun kannst, wo du ein bisschen zurückrudern kannst in Sachen Belastung. Mehr Entspannung und Erholung - Stressreduktion wo immer möglich, auch im Alltag, man kann nicht früh genug damit anfangen.

GLG Jorinde

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19.09.2019, 10:01 Uhr
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Hallo Steffi,

herzlich willkomen hier.

Ich habe ein bißchen Lektüre für dich, damit du weißt, womit deine Beschwerden zusammhängen.

Wichtig ist zu wissen, das die WJ in der Prämenopause nicht immer leise anklopfen, sondern auch mit brachialer Gewalt über einen hereinbrechen können, wie du ja selbst erfahren hast.

Ich war Anfang 40 und bei mir ging es von einem Tag auf den anderen los, so daß mein PMS nun den ganzen Monat andauerte zusätzlich zu Angstgefühlen, Schlafproblemen etc. Der Grund ist ein Ungleichgewicht zwischen den Hormonen wie in den Artikeln beschrieben.

https://oestrogen-dominanz.de

https://www.bild.de/infos/wechseljahre/wechseljahre/praemenopause-10294410.bild.html

https://lemondays.de/wechseljahre/wechseljahre-erste-sichere-anzeichen/

LG Ringelblume

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19.09.2019, 10:25 Uhr
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Vielen lieben Dank für Eure Antworten :-*, es entlastet mich schon mal sehr, dass ihr das kennt und ich mir das offenbar nicht einbilde. Das schlimme ist, dass ich sonst mit Stress und Anspannung gut umgehen kann, aber in der Zeit das alles nicht wirklich wirksam ist. Gerade wenn der Brustkorb drückt und das Herz rast, da sind nur Katastrophengedanken in meinem Kopf und ich neige eigentlich nicht zum katastrophisieren

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20.09.2019, 08:46 Uhr
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Liebe Steffi! Vielleicht kann ich dich auch ein wenig beruhigen. Ganz zu Beginn der WJ bin ich auch einmal im KH gelandet.  Es war kurz nach Weihnachten.  Ich hatte Herzrasen Beklemmungen etc. Zu der Zeit war der Gedanke an WJ bei mir überhaupt noch kein Thema - so dachte ich jedenfalls.  Damals ging ich zum Internieren. Alles durchgecheckt.  Als ich dort auf der Untersuchungsliege liege sagt mir ein relativ junger Arzt:"Ach, wissen Sie, in Ihrem Alter haben diese Beschwerden viele Frauen, aber das vergeht wieder!" Ich war perplex. Was sollte, das denn heißen, in meinem Alter???? Ich hätte ihm die Augen auskratzen können. Aber er hatte rückblickend betrachtet recht.  Es war der Beginn der WJ. Ich habe dann noch einen anderen Arzt aufgesucht.  Der hat mit versichert dass mein Herz vollkommen in Ordnung ist und gemeint ich solle meine Symptome ignorieren. Das habe ich dann ganz beharrlich gemacht. Und siehe da, es wurde wieder besser, allerdings nur das Herz. Monate später kam dann die ganz dicke Keule, wo die Psyche, Schwitzerei etc. begonnen haben. Aber jetzt weiß ich, dass meine "Herzprobleme" damals der Startschuss für die WJ war und dieser Arzt, man muss es eingestehen, vollkommen recht hatte. Vielleicht hilft dir das ein wenig.  Liebe Grüße Sonnenblume

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20.09.2019, 18:33 Uhr
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Vielen Dank Ihr Lieben :-)

War gestern beim Hausarzt. Er hat mir noch ne Überweisung zum Kardiologen für ein Belastungs- EKG und ggf. noch andere Untersuchungen gegeben, um auf Nummer sicher zu gehen. Werd versuchen, ruhiger damit umzugehen, auch wenn das nicht so einfach ist.

Liebe Grüße :ROSE:

 

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20.09.2019, 22:29 Uhr
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Ein guter Vorsatz! Du schaffst das. Mir hat es geholfen

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