Hallo Ihr Lieben,
"Anori" ist das Inuit-Wort für "Wind". Den Namen habe ich mir gegeben, weil ich in letzter Zeit ziemlich oft durch den selbigen bin - ohne genau sagen zu können, wieso eigentlich.
Ich bin auf dieses Forum gestoßen, als mir neulich ein leiser Verdacht kam, woran es liegen könnte, dass ich plötzlich so ... hmmmm.... dünnhäutig geworden bin. Und siehe da: Bingo, würde ich sagen. Klar lag ich in letzter Zeit nachts öfter wach mit einem Puls, den man nun wirklich nicht mehr als Ruhepuls bezeichnen kann (kann ja mal vorkommen. Habs mit dem Training vileicht etwas übertrieben ...). Klar habe ich ab und zu im Bett die Decke von mir geworfen, obwohl ich normalerweise eher eine Frostbeule bin (im Sommer wars ja auch echt warm manchmal!). Klar habe ich seit dem Absetzen der Pille letzten Winter keine Blutungen mehr. Aber Wechseljahrsbeschwerden? Ich? Auf keinsten!
Ausgelöst durch ein paar äußere Umstände kommen aber nun Dinge zum Vorschein, die ich nicht mehr so einfach übergehen oder ignorieren kann, weil sie mich massiv nerven und so gar nicht zu mir, wie ich mich eigentlich kenne, passen.
Ich (normal): Ausgeglichen, meist fröhlich, zupackend, lösungsorientiert, ziemlich resilient und ordentlich belastbar, sowohl physisch als auch psychisch. Gibt wenig, was mich aus der Umlaufbahn kegelt. Und wenn, dann nicht für lange Zeit.
Ich (momentan): Unausgeglichen, oft traurig, antriebslos, problematisch, heulsusig und deutlich weniger belastbar, zumindest psychisch. Ich gehe mir damit selber auf die Nerven und befürchte, auch meinem Umfeld. Was mich natürlich noch trauriger macht.
Im "Real Life" habe ich zwei enge Freundinnen, die etwas älter sind als ich und die ich fragen könnte. Aber jede hat, wie ich auch, einen mehr als ausgefüllten Alltag, und schon ohne die coronabedingten Kontaktbeschränkungen waren Treffen logistische Herausforderungen. Also guckt man mal, was es im Netz so gibt.....
Die ersten tröstlichen Erkenntnisse, die ich beim Querlesen im Forum gewonnen habe: Es sind wohl typische Wechseljahressymptome, die sich bei mir bemerkbar machen. Und: Ich bin nicht allein, ich rede mir nix ein, und ich stelle mich auch nicht blöd an. Ich habe fürs erste also die Antworten bekommen, die ich gesucht habe.
Warum ich mich dennoch entschlossen habe, mich anzumelden? Ich merke, dass es mir hilft zu schreiben, um meine Gedanken zu sortieren. In meiner Teenagerzeit habe ich Tagebuch geschrieben. Das könnte ich auch jetzt wieder tun, bleibt aber zwangsläufig ein Monolog. Indem ich hier schreibe, was mich bewegt, kann aus dem Monolog ein Dialog werden. Und genau darauf hoffe ich ein wenig, um über diese komische Zeit zu kommen. Pubertät rückwärts, sozusagen.
Ich denke, die Fragen werden kommen, denn es ist vieles, was mir gerade so durch den Kopf geht. Ich werde versuchen, das nach und nach hier zu formulieren und würde mich sehr über Eure Gedanken, Anregungen und Tipps freuen.
Herzliche Grüße
Anori