Herzklopfen und Schlafstörungen

Hallo Finch,

es wäre grundsätzlich wichtig, dass Du einen Hormonstatus machen lässt, um zu sehen, wie hoch dein Östrogen und Progesteron ist. Wurde bei der Gyn ein Bluttest gemacht? Manche Gynäkologen wollen das nicht, weil sie denken, der Spiegel schwankt zu stark in den WJ. Dennoch braucht man einen Anhaltspunkt, auch um das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron zu sehen: nur so erkennt man, ob Du in einer Dominanz steckst. Zudem wäre es wichtig, die Schilddrüsenwerte zu checken, da diese von den WJ auch beeinflusst werden und auch Einfluss auf die Hormone haben.

Wie Heike50 schrieb, sollte man Östrogen morgens nehmen, Du kannst den Hub auch teilen und mit etwas Abstand cremen. Auch Progesteron am besten 2x nehmen mit Abstand, da Progesteron ein kürzere Halbwertzeit hat. Progesteron kann man sublingual nehmen und auch auf andere Schleimhäute verschmieren - am besten die Stellen abwechseln, dann bilden sich bessere Rezeptoren. 

Und Last but  Not least, man sollte auch die Nährstoffe nicht außer Acht lassen wie Magnesium, Vitamin D mit K2, Selen, Zink etc.

Ich empfehle Dir das Buch "Woman on Fire", das auf leicht verständliche Weise alles gut erklärt über die WJ und die Substitution mit Bioidentischen Hormonen. Und bei Facebook gibt es eine tolle Gruppe, die berät und viel Wissen hat: "Bioidentische Hormone / Progesteron - Sisters of Progesteron".

Ich hatte auch viele Probleme mit Herzrasen (tagsüber plötzlich nach dem Frühstück ca 10 Uhr) und Herzstolperern sowie seit Februar nun Durchfall und Blähungen. Das Herz wird immer besser, weil ich meine Hormone erhöht habe (2 Hub Gynokadin und 400mg Progesteron auf 2-3x täglich). Der Durchfall wird viel besser, da ich Darmaufbaupräparate bekommen habe und die Ernährung umgestellt habe (glutenfrei, kaum Zucker, insgesamt wenig Kohlenhydrate und wenig Blähendes). Es wurde beim Gastroenterologen eine Zöliakie festgestellt... Ehrlich gesagt hatte ich schon immer einen empfindlichen Magen-Darm, aber sehr verschlimmert hat es sich jetzt in den WJ.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen helfen. Alles gute und ich hoffe, Du bekommst das schnell in den Griff, da ich weiß wie sehr vor allem das Herz belastet.

LG Peleno

Liebe Peleno! 

Danke schön für die Antwort! Ich habe in einer knappen Woche tatsächlich einen Termin bei einem Endokrinologen, der auch Frauenarzt ist und möchte dort einen großen Bluttest machen lassen. Die schauen sich nach ihrer Web-Seite auch die Schilddrüse an. Das gynokadin steigere ich langsam auf ca. 1,5 Hub, und dann habe ich ja auch schon den Arzttermin. Ich glaube ja, daß mein Östrogen noch etwas zu niedrig ist, vor allem weil an Tagen an denen es mir schlecht geht ich genau die Symptoe habe wie vor der Verabreichung der BiH: ich habe dann Herzrasen, Schlafstörungen, Durchfall, Appetitlosigkeit und depressive Verstimmungen. Und genau das hatte ich ja auch vor der Therapie, also mit niedrigen Östrogenspiegel. Schwierig finde ich, daß es so lange dauert bis sich meine Rezeptoren und der gesamte Körper einpendeln. 

Das Buch habe ich gelesen. Und ich nehme auch die Spurenelemente. Das Progesteron sollte ich komplett Abends einnehmen nach meinem Gyn. Wegen der Schlafproblematik. Ich werde das mit dem Endokrinologen besprechen, ob ich die Einnahme aufteilen oder auch erhöhen sollte. Macht ein Zuviel nicht eventuell depressiv?

Nach Darmaufbaupräparaten frage ich auch mal, obwohl der Durchfall mit der steigenden Gynokadinmenge abzunehmen scheint. 

Hast Du auch mit Schlafproblemen zu kämpfen? Wie lange nimmst Du die Hormone (wenn ich das fragen darf). Ich brauche Durchhalteparolen

LG Finch

Hallo liebe Finch,

sorry, dass ich es gestern nicht mehr geschafft habe, Deine Fragen weiter zu beantworten.

Ich bin grade 54 geworden und nehme schon einige Jahre HET. ZUerst ca. 4 jahre Rimkus Kapseln und seit 1,5 Jahren nun über meine Frauenärztin Gynokadin und Utrogest/Famenita. Und ja, ich habe auch Schlafprobleme. Manchmal kann ich schwer einschlafen - aber meistens geht es darum, dass ich nachts mehrfach aufwache und auf die Toilette muss und dann sehr füh wach bin. Im Winter geht das, weil ich früher schlafen gehe; aber jetzt, wo es oft heiß ist, schlafe ich recht spät ein weil ich warten muss, bis das Schlafzimmer etwas abgekühlt hat. Also fühle ich mich meistens unausgeschlafen.

Mit meiner Erhöhung des Gynokadin von 1 Hub auf 2 Hübe (morgens und vormittags), ist das nächtliche Aufwachen weniger geworden. Ich weiß, dass ich sowohl Gynokadin als auch Progesteron hochfahren muss und meine Schilddrüse ist auch ein kleineres Thema. Ich habe gestern Blutwerte nehmen lassen und bin gespannt, ob man die Erhöhung schon sieht. Das erhöhen geht bei mir erst jetzt relativ einfach, da mein Körper nicht mehr so viel Östrogen (schwankend) selbst produziert. Letztes Jahr im Mai hatte ich plötzlich 300% Östrogen zuviel. Aber wie vorab erwähnt, ich würde Deine Blutwerte abwarten und dann entsprechend vorgehen. Wertvolle Ratschläge und Hilfestellung liefert Dir die oben erwähnte Gruppe auf Facebook (da kannst Du Deine Blutwerte posten). Denn leider sind in deutschland unsere Gynäkologen kaum ausgebildet auf dem Gebiet der HET, da sist ein Fakt. Das Buch "Woman on Fire" bringt auch Licht ins Dunkel. Es ist elementar wichtig, sich selbst zu bilden und den eigenen Körper ut zu beobachten und zu spüren - dann kann man auch die HET bedarfsweise anpassen.

Für mein Herz nehme ich übrigens Thromcardin Complex (hat mir mein Kardiologe empfohlen) und ab und zu Kalium Brausetabletten (hilft v.a. bei Herzstolperern). Zudem nehme ich regelmäßig und viel Magnesium und auch täglich Vit D mit K2. Das Vit D ist wichtig, wirkt fast wie ein Prohormon für die Schulddrüse und auch für die Hormone. Auch dazu gibt es einige dateien in der erwähnten Facebook-Gruppe.

Ich weiß, das waren sehr viele Infos und vielleicht ist es etwas verwirrend. Du kannst Dich gerne dazu melden!

Ach, und was meinem Herzen wirklich gut tut: Spaziergänge, walken und radfahren...das entspannt und ist wie ein leichtes Cardio-Training. Denn wenn mein Herz anfängt zu spinnen, hilft mir jedes Mal Bewegung. Ist das bei Dir auch so?

LG Peleno

Wie gesagt: meine Frauenärztin und auch die Autorin von "Woman on Fire" bestätigen, dass das Thema Bioidentische Hormone und Wechseljahre so gut wie NICHT vorkommt im Studium. Wir (Ärzte und wir Frauen) müssen uns selbst weiterbilden und auch Studien/Veröffentlichungen. Ich ziehe mir viele Infos auch von Veröffentlichungen aus den USA, und teilweise gibt es auch bei uns einige Infos. Aber man muss tatsächlich danach suchen!

Melde Dich doch noch mal, wenn Du Deine Hormonwerte hast und auch magst. Es würde mich interessieren, was dabei rauskommt, da Du ähnliche Beschwerden hast wie ich.

Übrigens, wenn es bei mir schlimm ist, nehme ich vor dem Schlafen Melatonin (gibt esmittlerweile in der Apotheke. Ich bestelle immer das Sleep bei BrainEffect, online).

Bis bald vielleicht und LG

Peleno

Ich melde mich wenn ich die Werte habe! Melatonin habe ich schon versucht und leider depressiv darauf reagiert. Wirklich schade. Ich bekomme Opipramol, aber leider hilft es nicht immer.

LG Finch

Hallo Finch!

Peleno13 hat das super erklärt!Kann dem noch hinzufügen,daß Östradiol auf Fettgewebe gehört u. Progesteron ein nätürliches Antidepressivum ist.Die Ärzte verschreiben wohl gerne andere Antidepressiva,hatte ich am Anfang auch,aber nicht wirklich dran geglaubt u. auch nicht lange genommen.Habe auch erst Anfang März mit Bioidentischen Hormonen angefangen.Langsam eingeschlichen u. langsam erhöht.Seit Ende April/Anfang Mai bin ich bei Östradiol morgens u. abends je 1 Hub,Progesteron morgens,nachmittags,abends je 100 mg.Erst dann hab ich wirkliche Besserungen gemerkt,u.a. keine Depris mehr.Der Schlaf hat sich erst diese Woche gebessert,nehme dafür mittlerweile 5HTP-Kapseln.Hoffentl bleibt es so.Selbst Kolleginnen meinen,ich hätte mich zum Positiven verändert.Warte aktuell auch auf die neuesten Blutergebnisse.

LG Sunflower51