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Heftige Wechseljahrebeschwerden?

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

18.07.2018 | 12:46 Uhr

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und erhoffe mir Hilfe und Antworten auf meine Fragen ;)

Ich hoffe, ich schreibe nicht zu verwirrt….wenn ja, dann entschuldige mich im Voraus   dafür.

 

Also, ich versuche mal:

Angefangen hat alles im Dezember/ Januar mit der Einnahme von zwei verschiedenen Antibiotika, nach einer zweifachen Pneumonie. Ich hatte bis dahin regelmäßig meine Menstruation (alle 28 Tage, 5-6 Tage lang). Zudem hatte ich KEINERLEI Beschwerden, die auf die Wechseljahre schließen ließen! Plötzlich blieb meine Mens komplett aus und es kam Nachtschweiß, in Form von Schweiß an den Beinen und plötzliche Atemnot - wie bei einem Asthmaanfall - hinzu. Wegen des vermeintlichen Asthmaanfalls wurde ich zum Lungenfacharzt überwiesen, der Asthma und eine Schädigung (nach Pneumonie) der Lunge ausschließen konnte. Einen derartigen Anfall hatte ich seitdem auch nicht wieder.

 

Seit März kamen dann Schlaflosigkeit (wenn es mal 1-2 Stunden Schlaf am Stück waren…) hinzu, wie auch:

 

- sehr starke Vergesslichkeit, sowohl Kurzzeit- wie auch Langzeitgedächtnis

- starke Verwirrtheit

- Wortfindungsschwierigkeiten

- beim Schreiben vergesse ich Buchstaben

- extreme Müdigkeit

- kein Geruchs- und Geschmackssinn mehr

- kann nicht mehr richtig hören, akustisch wie auch inhaltlich nicht. Geräusche kann ich nicht mehr richtig zuordnen….

- Doppelbilder und verschwommenes Sehen

- Artikulationsprobleme

- immerwährendes Frieren (momentan haben wir bis zu 30°C)

- Kopf fühlt sich wie in Watte gepackt an

- plötzlich keine Höhenangst mehr (!!!) – ich hatte so eine starke Höhenangst, dass ich nicht mal eine Rolltreppe im Kaufhaus benutzen konnte. Jetzt kann ich auf einer Höhe von 3-4m stehen ohne Angst….

- Kopfschmerzen

- starke Konzentrationsschwierigkeiten

- Verwechslung von Silben – gestern noch wollte ich Fauxpas sagen, sagte aber Pasfaux….

- traue mich kaum noch aufgrund meiner Verwirrtheit, mich mit Leuten zu unterhalten….

 

Blutbild, resp. Schilddrüsenwerte, wie auch CT vom Gehirn sind ohne Befund.

 

Hormonwerte beim Gyn stehen noch aus...habe leider noch keinen Termin (dauert bis zu 2 Monaten) und ich möchte so lange nicht mehr warten. Soll ich einfach aus Dringlichkeit ohne Termin hingehen? So geht es einfach nicht weiter! Jeden Tag wird es schlimmer.

 

Ich bin TOTAL verzweifelt! Am Schlimmsten ist diese unerträgliche VERGESSLICHKEIT! Das geht so weit, dass ich bsplw. einen Wasserhahn aufdrehe, daneben stehe und nicht weiß, warum ich diesen angestellt habe.

 

Außerdem koche (kochte) ich für mein Leben gerne (3-5 Gänge), das ist aber nicht mehr möglich, weil ich mir mehrere Sachen auf einmal nicht mehr merken kann – soll heißen: ich kann ggf. Pommes noch selber herstellen oder eine Tüte, resp. Dose öffnen :(

 

Sicherlich habe ich jetzt noch Einiges vergessen! Und ja, ich musste diesen Text mindestens zehn Mal korrektur lesen…. (Bin studierte Sonderschulpädagogin).

Sind das alles wirklich Beschwerden der Wechseljahre?

Danke im Voraus für`s Lesen und Beantworten!

 

Liebe Grüße,

 

Gänseblümchen

 

 

 

 

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18.07.2018, 14:07 Uhr
Antwort

Liebes Gänseblümchen,

ohje, das ist ja der Hammer!

Gut, dass du so einiges schon hast untersuchen lassen, Ausschlußverfahren ist bei solchen komplexen Symptomen wichtig und es nimmt Angst.

Im Vorfeld, könntest du denn vom Alter her in den Wechseljahren sein?

Bevor meine WJ Symptome losgingen, hatte ich ähnliche Konzentrationsprobleme, konnte beim besten Willen keine Telefonnummer heraussuchen obwohl die Liste direkt vor meiner Nase hing...  mein Kopf fühlte sich wie in Watte an, als wäre ich innerhalb weniger Tage dement geworden, hatte Hörprobleme etc. Ich wurde daraufhin vom Orthopäden zum CT geschickt, er stellte ein HWS Problematik fest und verordnete mir Physiotherapie..  schon nach 2 Anwendungen konnte ich wieder denken.

Zusätzlich stellte man auch noch eine CMD (craniomandibuläre Dyfunktion fest)

Vllt hilft es dir bisschen weiter

LG

Honigbienchen

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18.07.2018, 14:37 Uhr
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Liebes Honigbienchen,

 

ganz Lieben Dank für Deine rasche Antwort! :THUMBS UP:

 

Ich bin 51 Jahre alt ;)

 

An eine HWS-Problematik habe ich auch schon gedacht, macht das aber so eine umfangreiche/ vielfältige Symptomatik?

 

Es ist einfach zermürbend nicht zu wissen was los ist und jeden Morgen mit stärkeren Symptomen wach zu werden!

Ich war bis jetzt selten krank und um so mehr ist es für mich belastend, die kleinsten Dinge des Alltags nicht mehr so wie früher bewerkstelligen zu können :-(

 

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18.07.2018, 15:20 Uhr
Antwort

Liebes Gänseblümchen,

vom Alter könnte es mit Wechseljahrssymptomen zusammenhängen, muss aber nicht. Wie du hier im Forum lesen wirst, gibt es die mannigfaltigsten Beschwerden die unter den WJ zustandekommen können, durchs Absinken des Progesterons ergibt sich zuerst eine Östrogendominanz, die macht einem die Hölle heiss, die verrücktesten Symptome können sich einstellen. Indem dann auch das Östrogen sinkt, wird das Nervensystem unter Stress gestellt.  So zumindest erkläre ich mir all meine psychischen, neurologischen und physischen Zustände die nichts mehr mit gesund fühlen zu tun haben.  Erst wenn eine gewisse Balance erreicht wird, findet sich der Körper mit diesen Defizit zurecht und schaltet auf "normal". 

Einige Frauen haben kaum Probleme, andere die heftigsten. 

Früher konnte ich tagelang arbeiten, feiern, hab nebenher meine Kinder bespaßt und noch die Wohnung gestrichen..nun mach ich nach einmal Rasenmähen schlapp und denke ich muss sterben.

HWS ist zumindest eng an die WJ Probleme gekoppelt, versuchs einfach mit einem kleinen Rezept, schaden kann es nicht, zumindest hättest du Klarheit.

Als Symptome der HWS hatte ich :

- extreme Konzentrationsschwierigkeiten

- Wortfindungsschwierigkeiten

- extreme Müdigkeit

- extrem Geräusch- und Geruchsempfindlich

- schwerhörig

- Kopf fühlt sich wie in Watte gepackt an

- Kopfschmerzen

Ansonsten nochmal einen Neurologen aufsuchen. Doppelbilder sind ernst zunehmen.

LG

Honigbienchen


03.09.2019 14:54 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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18.07.2018, 20:09 Uhr
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Hallo Honigbienchen!

Denkst du ist es sicher so, dass sich nach einer Weile eine Balance einstellt und dann die Symptome verschwinden? Ohne dass man Hormone nimmt? Manche schwören ja auf Hormone. Ich frage mich aber, was ist wenn man dann mal die Hormone absetzt, dann beginnt doch das ganze wieder von vorne, oder? Ich meine jede Art von Hormonen auch bioidentische.

Oder ist es so dass wenn die Hormone dann ganz stark zurückgegangen sind, fehlt dann dem Körper vielleicht etwas und man kann sich gar nicht gesund fühlen? Aber dann hätten ja immer alle Frauen im Wechsel Hormone nehmen müssen um sich jemals wieder gut zu fühlen? 

Und wie lange dauert es, bis sich die Hormone wieder auf natürliche Weise einpendeln. Ist das erst in der Menopause, wenn man keine Blutung mehr hat? (Ich bin 53 und blute noch immer).

LG

Toffifee

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18.07.2018, 21:47 Uhr
Kommentar

Liebe Toffifee,

es gibt ein sehr gutes Buch von Prof. Römmler: * Die Wahrheit über Hormone* .Er erklärt darin sehr gut verständlich, was mit dem Körper passiert, wenn es auf Dauer zum Hormonmangel kommt. Mir hat es immer wieder sehr geholfen. Lieber Gruß Marijam

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18.07.2018, 22:45 Uhr
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Danke Marijam! Nimmst du denn Hormone?

LG Toffifee

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19.07.2018, 16:46 Uhr
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Ja Toffifee, ich nehme Hormone.Gleich als die WJ anfingen, habe ich mich an eine Hormonärztin gewandt. Was du mit deiner Mutter erlebt hast, tut mir sehr leid. GLG Marijam

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19.07.2018, 11:13 Uhr
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Liebe Toffifee,

ja, es soll tatsächlich so sein, dass sich der Körper irgendwann an den niedrigen Werte gewöhnt und aufhört falsche Signale, wie Hitzewallungen, Scwindel, Depris, Angst zu senden.

Bei der einen dauerts 5, bei der anderen 10 Jahre und sogar länger. Die eigene Akzeptanz des Wechsels soll auch seinen Teil beitragen, je wohler man sich in seiner Rolle fühlt, umso leichter macht es einem der Körper. Frauen berichten, dass sie die schwere Phase überwunden haben und Ängste und Schwitzerei aufhörten und sie wieder glücklich waren. 

Dann gibt es da die Warnungen, dass der weibliche Körper nach den Wechseljahren auseinander bröselt, Östeoporose, Haut, Herz-Kreislauf, Arteriosklerose und es wird sogar vor Demenz gewarnt.

Auf der anderen Seite kenne ich viele alte Frauen, die noch mit 85 geistig fit sind, natürlich nicht mehr so beweglich sind wie mit 50, aber dennoch auf ihren zwei Beinen laufen können, einige bewältigen sogar noch ihren Haushalt und gehen auf Reisen - und alles ohne je ein Hormon zu sich genommen zu haben. Man kann auch viel mit guter Ernährung erreichen, Bewegung und Zusatzhilfen wie Omega 3, Vit B , D etc... 

Dass wir der Natur mit Zusatzgabe von Hormonen ein Schnippchen schlagen und uns jünger halten ist so eine Sache, die Gefahr von Thrombose und Krebs ist zwar nicht mehr ganz so hoch wie mit den künstlichen Gestagen und Östogenen, dennoch sind sie da, wenn auch geringer.

Sollte man nun als 70 jährige mit den Hormonen aufgrund irgendeiner Erkrankung aufhören, OP etc, fällt diese Frau in ein tiefes Loch, welches heftige Entzugserscheinungen mit sich bringt.  Mit 50 vllt noch ertragbar, mit 70 möchte ich mir das nicht zumuten.

Ich verstehe sehr gut, wenn man es nicht mehr aushält, wenn die Lebensqualität dermaßen sinkt, dass man keine andere Wahl hat und die Risikos auf sich nimmt.  Das muss jeder mit sich selbst ausmachen und ggf mit Konsequenzen klarkommen.

Ich habe mich gegen die Kombi Progesteron und Östrogen entschieden, nehme nur natürliches Progesteron vaginal, also transdermal ein. Auch wenn es mir vllt mein Leben einfacher gemacht hätte, hatte ich zuviel Angst.

LG Honigbienchen

 

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19.07.2018, 12:30 Uhr
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Danke für deine ausführliche Antwort Honigbienchen! Ich habe mich ja schon länger für natürliches Progesteron interessiert, aber selbst das ist nicht so leicht zu bekommen wie ich dachte. Jetzt warte ich mal ab. Ich werde das individuell entscheiden, je nachem wie es mir geht.Wobei ich, wenn, auch nur natürliches Prog nehmen möchte. Aber selbst das muss man dann ja irgendwann mal absetzen. Ich habe jetzt einige Zeit auch verschiedene Nahrungsergänzungen genommen, Omega 3, Vit D, usw. aber ich habe momentan damit aufgehört, weil ich dadurch keine Verbesserung gespürt habe. Meine Mutter ist 83 und ist körperlich noch halbwegs fit, sie führt ihren Haushalt alleine. Sie hat so um die 50 herum die Gebärmutter rausoperiert bekommen, weiß nicht ob die Eierstöcke auch rausgenommen wurden. Sie hat aber nie Hormone genommen aber direkt nach der OP war sie eine Zeit lang ein psychisches Wrack. Ich denke, da ist sie medizinisch sehr schlecht betreut worden. So von einem Tag auf den anderen in den Wechsel, das ist für den Körper sicher schwer zu verkraften, wenn man nichts zusätzlich bekommt. Aber früher wurde diese OP glaube ich auch viel öfter und leichtfertiger gemacht als heute.

Mein FA hatte das letzte Mal als ich dort war übrigens gemeint, wenn es mir nicht besser geht mit dem pflanzlichen Mittel, das er mir mitgegeben hat (hat natürlich nix geholfen), dann würde er mir Hormone verschreiben, aber nicht nur Progesteron, denn davon bekomme man Depressionen. Ich hatte nach bioidentischem Progesteron gefragt. Ich denke, der kennt das gar nicht und hat von Nebenwirkungen von syntethischem Progesteron geredet. Er wollte mir wenn es nicht besser wird ein Kombipräparat mit angeblich bioidentischem Progesteron verschreiben, wobei mir hier im Forum gesagt wurde, es gäbe gar keine Kombipräparate mit bioidentischem Prog. Jetzt gehe ich schon seit 27 Jahren zu diesem Arzt und war immer zufrieden, aber jetzt habe ich kein Vertrauen mehr zu ihm.

 

LG

Toffifee

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19.07.2018, 13:51 Uhr
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Liebe Toffifee,

viele Monate lang habe ich ein teures miconisiertes Yamsöl gekauft, es war aber zu schwach, sodass sich trotzdem meine Gebärmutterschleimhaut aufgebauen konnte. Meine Frauenärztin riet mir zu Utrogest, einem bioidentischen Progesteron welche aus der Yamswurzel hergestellt wird und von den Krankenkassen übernommen wird. Seitdem nehme ich es, konnte mit Hilfe dessen die Schleimhaut abbluten und eine Ausschabung umgehen. Habs dann weiter genommen, weil ich damit besser schlafe und es allein für sich keine Risiken birgt, sogar stabilisieren soll und vor Brustkrebs schützt. Gibt da gute Forschungsergenisse von einem Dr. Lee aus den US, der hat 30 Jahre darüber geforscht und Ergebnisse gesammelt. Auch habe ich die Fa Kade angeschrieben und mir genaue Infos geben lassen. Die sind da offen.

Gynokadin ist auch ein körpereigenes Östrogen, wird transdermal benutzt und umgeht die Leber. Aber wie gesagt, zusammen mit Prog kann es auch ne Bombe sein.  (Kann, muss nicht...)

Von einem Kombipräparat habe ich auch noch nichts gehört, vllt meinte dein FA ja die Kombi aus Utrogestkapseln vaginal und Gynokadingel.

Wie hat sich der Gemütszustand deiner Mutter weiter entwickelt, konnte sie wieder ihre Ausgeglichenheit finden oder war sie zeitlebens ein Nervenwrack?

Liebe Grüße

Honigbienchen

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19.07.2018, 15:03 Uhr
Kommentar

Hallo Honigbienchen!

Nein, mein FA hat damals definitiv ein Kombipräparat genannt - nur einen Namen - ich hab ihn mir leider nicht gemerkt. Als ich Cremen und Gels erwähnte bei denen das Präparat über die Haut aufgenommen wird meinte er das kann gar nicht wirken, ich hatte den Eindruck der kennt das gar nicht. Die Produkte, die du nennst weiß ich nicht ob’s die in Österreich auch gibt. 

Mit meiner Mutter - das ist eine schwierige Frage. Meine Mutter ist sehr viel schuld an den Ängsten die ich heute habe, bzw. mein ganzes bisheriges Erwachsenenleben hatte. Als ich noch ganz klein war kam mir meine Mutter normal vor. Ein kleines Kind kann sowas ja noch nicht einschätzen. Vielleicht war sie ja damals noch normal....ich hatte immer angenommen, dass sie erst als ich älter wurde so ein schwieriger Mensch wurde. Rückblickend denke ich aber heute, dass sie schon damals so war, nur weil ich klein war fiel mir das nicht auf. Solange ich alles gemacht habe was meine Mutter wollte war ich das brave Kind. Sie hat mich total überängstlich erzogen und hat mich immer vor allem und jedem gewarnt. Andererseits ging sie als ich noch ein Baby war ohne mir zum Einkaufen und ließ mich ganz alleine. Sie hat mir mit vielen Dingen Angst gemacht. Als ich älter wurde und anfing einen eigenen Willen zu haben wurde sie sehr bösartig, ich konnte nie Vertrauen in sie haben. Ich bin dann schon mit 18 ausgezogen weil ich es zu Hause nicht mehr ausgehalten habe. Sie hat sich immer sehr viel mit Esoterik und Übersinnlichem beschäftigt und hat angefangen Astrologie zu machen. Als sie die Gebärmutter entfernt bekam hat sie, meiner Meinung nach aufgrund des Hormonchaos, eine Art Psychose bekommen. Sie hat in der Astrologie den Weltuntergang kommen sehen und wollte sich dann umbringen. Sie hat eine Überdosis von irgendeinem Medikament genommen, aber sie wurde gefunden, weiß nicht mehr ob das mein Vater oder mein Bruder war und kam in die Psychiatrie. Nach einer kurzen Zeit dort kam sie wieder heim, ich habe da aber nicht mehr zu Hause gelebt, ich kann mich nur erinnern, dass sie danach eine Zeit lang noch sehr seltsam war. Irgendwie ist mir ihr Blick danach immer so tot vorgekommen. Meine Therapeutin meint, dass meine Mutter sicherlich psychisch krank war, also nicht nur zu der Zeit damals sondern generell. Vor 16 Jahren ist mein Vater an Krebs gestorben und seither lebt meine Mutter alleine. Sie hatte zwar eine Zeit lang einen Lebensgefährten, der aber auch schon vor einigen Jahren gestorben ist. Sie ist jetzt 83 und macht ihren Haushalt noch alleine. Trotzdem träumt sie immer noch von einem Mann und macht immer wieder im Internet auf Datingseiten Bekanntschaften, bei denen sie nicht erkennt, dass es Betrüger sind. Immer wieder glaubt sie, es wird einer kommen und sie heiraten aber dann plötzlich, welch Überraschung, kurz vor der geplanten Anreise passiert etwas und der arme Mann braucht dann Geld überwiesen oder Handys zugeschickt usw. Man kann mit ihr nicht normal reden, sie glaubt diese Geschichten immer wieder und meint ich vergönne ihr keinen Mann wenn ich sie warne. Wir hatten deshalb schon oft Streit, auch mein Bruder und teilweise monatelang keinen Kontakt. Sie ist unbelehrbar und außerdem verträgt sie nicht die leiseste Kritik und empfindet alles als Einmischung. Sie war schon immer so, dass sie sich absolut nichts sagen und vorschreiben lassen wollte und sich jegliche Einmischung verbietet. Na ja, was soll ich sagen....sie ist ein extrem schwieriger Mensch deshalb kann ich das mit dem Nervenwrack gar nicht beantworten, weil sie meiner Meinung nach psychisch immer schon bedient war. Sie hat noch den Krieg als Kind miterlebt und vielleicht dadurch einen Schaden erlitten.

Sorry, das würde letzt sehr lange

LG

Toffifee

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19.07.2018, 17:14 Uhr
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Liebe Toffifee,

oh, danke, dass du so ausführlich erzählt hast, ich denke auch, dass wir viel von unseren Eltern übernehmen können, besonders wenn es um Ängste und Komplexe geht. Ich las ein Buch über die Folgen des Krieges, wie Frauen diese bedrohliche Zeit verarbeitet haben und was sie alles bis in die zweite Generation weitergaben. Als ich im Krankenhaus gearbeitet habe, gab es eine Patientin, die bei Gewitter unter das Bett kroch, klar waren wir verwundert und wollten die arme Frau schon als sonderbar abtun, doch später erzählte sie, dass sie sich das von ihrer Mutter angeeignet hat, denn diese war von den Bomben des WW2 so traumatisiert, dass sie diese Angst bei jedem Gewitter neu durchlebte und an ihre Kinder weitergab.  Krass, nicht wahr?

Während meiner Arbeitszeit im KH habe ich gern die älteren Patientinnen zu den WJ befragt, die meisten hatten wenig WJ Probleme, von Depressionen und Ängsten sprachen sie sehr selten, lediglich von Hitzewallungen.  Damals dachte ich, dass diese Generation ganz andere Sorgen als ihre Psyche hatten, vllt ändern sich die Krankheiten auch mit der Zeit, so wie im 19Jhrd die Hysterie berühmt umschrieben wurde, sinds im 21 Jhrd eher die Depressionen und die Angststörungen.

Was ich aber weiss, ist, dass die Frauen der Nachkriegsgeneration viel mit sich selbst ausmachten, im stillen Kämmerlein weinten und nach außen hin sorglos taten. Meine Mutter sprach nie darüber, saß aber oft weinend am Tisch während sie Kartoffeln schälte, sicher war ihr Leben traurig genug, doch nun bin ich mir sicher, dass ein Teil ihrer Trauer durch den Hormonmangel verstärkt wurde.

Die Möglichkeit so wie wir hier reden können, gabs damals leider nicht.

Ach und: In Österreich gibt es kein Utrogest, sondern nur Utrogestan, und Gynokadin unter dem Handelsnamen "Estrogel" , beide bioidentisch.

Liebe Grüße

Honigbienchen

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19.07.2018, 22:23 Uhr
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Danke für deine Infos, werde mir den Namen Utrogestan mal vormerken. Ja ich glaube auch,das frühere Generationen ganz andere Sorgen hatten, da ging es ja oft ums Überleben. Vielleicht geht es uns heute einfach so gut, dass wir uns zu sehr auf uns selbst konzentrieren können. Aber andererseits heißt es auch, dass von früheren Generationen Traumas an nachfolgende Generationen weitergegeben werden. Und da ist unsere Generation stark betroffen, da unsere Großeltern und oft auch noch die Eltern den Krieg miterlebt haben. So haben auf andere Weise oft auch noch wir damit zu kämpfen.

LG

Toffifee

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20.07.2018, 13:51 Uhr
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Liebe Toffifee,

wenn man die Hormone absetzt reagiert der Körper sehr unterschiedlich darauf. Deshalb schleicht man auch aus. 

Es gibt Frauen, die damit proplemlos zurechtkommen und Frauen, bei denen es erst nach längerer Zeit klappt.

Da man aber nicht wie früher eine HET gibt also eine Hormonersatztherapie, bei der man so hohe Dosen gegeben hat, das es tatsächlich ein Ersatz der eigenen Hormone gewesen ist, sonder eine HT macht also eine Hormontherapie bei der nur so viel gegeben wird, wie man zur Linderung der Beschwerden braucht, ist das schon ein großer Unterschied.

Du erreichst mit den bioidentischen Hormone in der Standartdosierung keine Werte wie in fruchtbaren Jahren, ergo der Körper muss sich trotzdem an weniger gewöhnen und das tut er ja auch.

Prof. Bohnet hat gerade einer 60 jährigen Frau erklärt das es praktisch keine Zeitbegrenzung mehr bei einer HT mit natürlichen Hormonen gibt laut der Fachärzteschafft. Es dei den es bestehen bestimmte Risikofaktoren. Man braucht aber mit der Zeit nur noch sehr wenig.

Eines der Hauptprobleme in den WJ ist, wie schnell sich der Hypothalamus und die Hypophyse an die neuen Gegebenheiten anpassen, denn diese beiden Drüsen sind eines der Hauptfaktoren für unsere Beschwerden und die sind relativ unabhängig von der natürlichen HT.

Eine HT mit einem synthetischen Gestagen hat da schon viel mehr Einfluss darauf.

Es gibt hier im Forum Frauen ohne Hormone, denen geht es nach der Menopause wieder gut, andere bluten bis 56 und wieder andere haben in der Postmeno oder mit 65 noch Hitzewallungen.

Jeder Fall ist individuell und das macht es leider so kompliziert. 

Der große Vorteil heutzutage ist, das uns Frauen eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Man muss nur das Richtige für sich herausfinden also gaaaanz einfach.

;-)

 

LG Ringelblume

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20.07.2018, 14:10 Uhr
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Liebe Ringelblume,

ich finde du hast das wunderbar erklärt, dankeschön:THUMBS UP:!

Mein ehemaliger Gyn., der sich auf HT spezialisiert hat, erzählte gern, das seine Frau niemals ohne ihr Ö-Gel das Haus verläßt, und seine 90 jährige Mutter noch ein Hormonpflaster trägt in niedriger Dosierung.

VG Marijam

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20.07.2018, 16:15 Uhr
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Liebe Ringelblume!

Ja das ist es ja: gaaanz einfach:GIRL 101:

Danke für deine gute Erklärung, da ist mir doch einiges etwas klarer. Du solltest professionelle WJ-Beraterin werden. Zu welcher der Gruppen ich gehören werde, kann ich noch nicht sagen. Ob ich eine HT machen werde (jetzt habe ich erst den Unterschied zur HET verstanden, danke), oder ob ich ohne Hormone auskomme wird sich erst zeigen. Ich blute jedenfalls noch mit 53, bin heute aber schon am 30 ZT und  tut sich noch nix. Körperliche Beschwerden hatte ich in letzter Zeit keine und psychisch geht es mir jetzt wieder besser, wenn auch nicht ganz wie früher. Daher möchte ich noch nichts überstürzen. Ich schätze aber mal, dass es immer ein auf und ab geben wird. Wenn mal die Menopause eintritt beruhigt sich das ganze vielleicht, jedenfalls hoffe ich das.Aber es gibt auch welche die schreiben, da hätten ihre Probleme erst angefangen......

LG

Toffifee

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20.07.2018, 18:50 Uhr
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Liebe Toffifee, wenn du damit so klarkommst musst du nichts machen, sollte es schlimmer werden kannst du immer noch überlegen. Wichtig ist, das man anfängt wenn der Körper noch weiß was Hormone sind also nicht schon völlig verarmt ist. Also alles eng an der Menopause ist noch ok.

LG Ringelblume

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18.07.2018, 20:53 Uhr
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Liebes Honigbienchen,

 

deine Symptomatik ist ja mit einigen Symptomen von mir identisch! Ich werde auf jeden Fall wegen der HWS bei meinem HA nachfragen.

Was aber bei mir auch passt, ist das Knacken und "ausgerenkt" anfühlen des Kiefers...Hatte ich verdrängt oder aber auch vergessen!

 

LG

Gänseblümchen

 

 

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23.07.2018, 10:20 Uhr
Kommentar

Zitat: "..nun mach ich nach einmal Rasenmähen schlapp und denke ich muss sterben"

Bei diesem Satz musste ich direkt lachen. Mir geht es genauso. Nach dem Rasenmähen fühle ich mich, als ob ich den ganzen Tag schwer gearbeitet hätte. :-(Das ging mir aber schon immer so - kommt wohl von der Schilddrüsenerkrankung auch.

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18.07.2018, 19:17 Uhr
Antwort

Liebes Gänseblümchen, 

zum Neurologen solltest du auf jeden Fall gehen. Ausserdem würde mich interessieren,  wie das Antibiotika hieß.  Dann wäre es toll, wenn du kurz deine Schilddrüsenwerte hier einstellen könntest. TSH, FT3 und FT4 mit Referenzwerten. 

Lass dich nicht unterkriegen.  

LG Schneckchen

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18.07.2018, 20:56 Uhr
Kommentar

Liebes Schneckchen,

 

ganz lieben Dank für Deine Antwort!

 

Die Antibiose war beim ersten Mal der Pneumonie Amoxi-Clavulan 875/125mg (hier hatte ich das Gefühl, dass das AB gar nicht anschlug) und beim Rückfall ein paar Wochen später Azithromycin 500.

Ich habe zwei Mal die Schilddrüsenwerte bestimmen lassen. Das erste Mal war vor 4 Wochen beim HA, mir wurde lediglich am Telefon von der Helferin gesagt, dass alles in Ordnung sei….

Das zweite Mal war ich am letzten Freitag bei einer Internistin, die meine Schilddrüse geschallt und Blut abgenommen hat, Werte erfrage ich morgen ;) Lt. Ultraschall o.B.

Eine Überweisung zum Neurologen habe ich auch bekommen.

 

 

LG

 

Gänseblümchen

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20.07.2018, 13:04 Uhr
Antwort

Hallo, das klingt ja recht anstrengend was du hast.

Mein Tipp:

ab zum Neurologen, MRT kopf inkl. HWS verlangen (CT wurde zwar gemacht, MRT wäre besser hinsichtlich deiner problematik)

aus meiner Sicht (wäre ich Du) gehören noch ein paar diagnosen sicher ausgeschlossen bevor ich alles auf die WJ schieben könnte.

jedenfalls Demenz/Alzheimer (frontallappen!) - hier muss das MRT her, kann man sofort ausschliessen darauf.

Eventuell MS, denke aber nicht das es das ist da du ja keine motorischen Ausfälle hast, aber auch da gibt es spezialformen. Sprich deinen neurologen an.

Komplettes Blutbild wurde gemacht? Das wäre auch noch wichtig inkl. Vitamin D und Vitamin B Komplex, Eisen (Hämoglobin in Zusammenhang damit) ..

Dann erst , oder parallel würde ich mich dem Hormonthema widmen.

Alles Liebe, du wirst sehen  es ist nichts schlimmes und du wirst dem Rötsel sicher auf die spur kommen! lg Panini

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