Hallo ihr lieben

Hallo Dior,

ich habe mich hier Ende 2010 das erste Mal in völliger Verzweiflung angemeldet, weil ich beim Einkaufen wie von Geisterhand in ein Regal geschubst wurde und danach meine erste Hitzewallung hatte. Darauf folgten massive Schwindelattacken (Liftschwindel, Dreh- und Schwankschwindel). Ungefähr 3 Jahre hatte ich mit abnehmender Tendenz Schwindel, dafür zunehmend Hitzewallungen, Schlafstörungen und nachts Schwitzattacken (ich beschreibe es immer als Krieg im Körper in dem Moment, wenn die Schwitzattacken anfingen). Dazu kamen Muskel- und Gelenkbeschwerden. Eine Weile half mir transdermal Diosgenin Öl. Als die Schlafstörungen und nächtlichen Schwitzattacken schlimmer wurden, versuchte ich es mit Femi-Loges (dies erhält einem zumindest die Östrogenrezeptoren). Im September 2019 war ich auch durch Depressionen am Ende und ließ mir vom Arzt Gynokadin Gel und Utrogest verordnen. Nur 3 Tage nach Einnahmebeginn war die Depression weg, ich konnte endlich wieder ein paar Stunden am Stück im Tiefschlaf verbringen. Die Hitze- und Schwitzewallungen gingen weg, ebenso die Muskel- und Gelenkschmerzen. Ich war so glücklich. Wie neugeboren. Und dann wurde bei mir dieses Jahr im Juli hormonabhängiger Brustkrebs diagnostiziert. Sofort musste ich die Hormone absetzen. Für mich waren die Konsequenzen daraus das Schlimmste (ich hatte eh als psychischem Schutz das Gefühl, dass die Diagnose und mein Name auf den Papieren nix miteinander zu tun hätten, dass es ein Fehler sein müsste). Nach 6 Wochen (als der Hormonspiegel absank) setzten dann langsam wieder alle Symptome ein, leider einschließlich des Schwindels. Eine befreundete Gynäkologin riet mir zu Sérélys, was keinerlei Hormonwirkung hat (steht auch im Beipackzettel, dass auch Frauen mit hormonabhängigem Brustkrebs dies einnehmen können). Und nur 1,5 Wochen nach Einnahmebeginn waren die Hitzewallungen und Schlafstörungen weg. Leider nicht der Schwindel. Aber jetzt habe ich keine Angst mehr wie 2010, ich weiß, dass es hormonell bedingt ist und kein Hirntumor oder sonst etwas dahinter steckt. 

Die Gyn-Freundin meinte, dass die WJ-Beschwerden weg gehen, wenn man durch ist mit der Menopause. Dafür kann man dann Osteoporose bekommen, die Schleimhäute werden pergamentartig dünn. Keine schöne Aussicht. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann auch ein Mittel, dass dagegen hilft (wie das Sérélys gegen Hitzewallungen und Schlafstörungen).

Das war meine Geschichte, ich hoffe, es hilft Dir etwas weiter.

Herzlichst, Medi

Guten Morgen liebe meditarranea, es tut mir von Herzen so leid mit deiner Brustkrebs Diagnose :-(. Da läuft man durch die Hölle findet dann was hilft und wird wieder in die Hölle geschmissen. Ich hoffe das du alles gut verkraftest. Das Leben kann manchmal so gemein sein. Ich hab es selber erfahren müssen. Bin jetzt 42 Jahre alt. Ich denk 2018 har es bei mir angefangen, aber frauenarzt immer wieder gesagt nein da ist niches mit wechseljahren. Ich war glücklich mit meinem leben, 4 Kinder großgezogen, immer gearbeitet. Keine Problem weder zu Hause noch auf der Arbeit. Und dann wirst du eiskalt von Ärzten in die Psychoecke geschoben. Ich habe was durch gemacht das sag ich dir. Der Schwindel hat mein Leben im Griff gehabt nicht ich den schwindel. Ich hatte Angst, ist es ein tumor, krieg ich Schlaganfall usw mit meinen Gedanken. Ich bin nicht mehr raus gegangen wollte niemanden mehr sehen, ich wollte kein Mitleid mir war alles zuviel. Ich konnte ein Buch schreiben aber ich lass es :-). Seit 4 Wochen weiss ich von der endokrinologin das ich im Wechsel bin. Habe vor 17 Tagen mit gynokadin und 100mg uterogas angefangen. Ich hab noch keine Ahnung ob es mir helfen wird, weil ich zur Zeit nur verstärkt schwindel habe. Du schreibst das du dadurch auch Brustkrebs bekommen hast, das macht mir auch angst, also von anfang an, das sind ja keine Bonbons, es sind hormone. Wir Frauen haben es wirklich nicht leicht. Trotzdem wünsche ich dir, daß du wieder gesund wirst, an deinem Leben weiter teilnimmst und alles schlechte hinter dir lässt. :-). Unsere Gesundheit ist das wichtigste im Leben, alles andere kommt und geht. Lg nessi 

Liebe Neesi,

vielen Dank für Deine Anteilnahme, das tut sehr gut. 

Ich kann Dich aber beruhigen, die Hormone hatten damit nix zu tun, auch wenn der Tumor hormonabhängig war (nur Östrogen, nicht Progesteron). Hormone "machen" keinen Brustkrebs, sie können nur vorhandene Tumorzellen fördern. Die Zeit der Einnahme war dafür auch zu kurz. Alle Ärzte sagten mir, dass ich den Tumor auch ohne Hormoneinnahme bekommen hätte. Das wichtigste ist, dass das eigene Immunsystem gut arbeitet, um Krebszellen zu erkennen und zu vernichten. Wir haben täglich ca 20.000 Krebszellen im Körper, aber unser Immunsystem schafft es normalerweise diese in Schach zu halten (Apoptose nennt sich der vom Immunsystem herbeigeführte Zelltod kranker Zellen). Ich glaube, dass mein Immunsystem nicht gut arbeiten konnte, weil letzten Sommer mein Vater nach einer Wirbelsäulen-OP an einer Sepsis gestorben ist und ich diesen Prozess begleitet habe (musste gegenüber den Intensivmedizinern den Willen meines Vaters durchsetzen, dass alle Geräte abgeschaltet werden, damit er sterben kann). Gleichzeitig wurde meine Mutter am Oberschenkelhalsbruch operiert nach einem Sturz beim Besuch im Krankenhaus. Sie ist dadurch pflegebedürftig geworden. Das war wohl zu viel für mein System. Dazu kommt jetzt noch, dass der Mann, mit dem ich seit dem Frühjahr zusammen war, mit der Diagnose abgetaucht ist. Hab nie wieder was von ihm gehört. Gut, weiß man auch, dass man an dem nix verloren hat. Aber in so einer Situation allein gelassen zu werden, ist schon schrecklich. Dafür habe ich aber so wunderbare Freundinnen, und auch neue Freundinnen im Patientinnenkreis gewonnen, dass ich wunderbar aufgehoben und getragen wurde. Ich habe eine sehr gute Prognose, da der Wächterlymphknoten frei war und ich keine Metastasen hatte. Aber meine Entscheidung, keine brusterhaltende OP machen zu lassen, sondern auf beiden Seiten alles Drüsengewebe rausnehmen zu lassen und durch Implantate zu ersetzen (subcutane Mastektomie), erspart mir Bestrahlung UND ich hatte auf der angeblich gesunden Seite bereits eine Krebsvorstufe (Carcinom in situ), was nicht in der ach so tollen Tomo-Mammographie entdeckt wurde. Meine Aussage, dass ich nicht nächstes Jahr mit der anderen Seite dran sein möchte, hätte sich bewahrheitet. Guter Instinkt, sagte mein Arzt. Chemo und Tamoxifen (Östrogenunterdrücker) habe ich abgelehnt, weil ich das Gefühl habe, das Erste bringt mich um und das zweite hat ebenfalls schlimme Nebenwirkungen. Dafür mache ich alle möglichen Naturheilverfahren mit erfahrenen Ärzten (hochdosiert Vit C Infusion, Hyperthermie, Ozontherapie, Misteltherapie ....). Schaun wer mal, wenn ich mich in 5 Jahren immer noch hier melde, dann war es die richtige Entscheidung. :-)

Tut mir sehr leid, dass ich das jetzt so ausführlich geschrieben habe. Ich wollte Dir nur die Angst nehmen, dass die Hormone Brustkrebs machen. Dem ist nicht so. Aber vielleicht solltest Du die Dosis etwas reduzieren und erst langsam steigern, wenn Du solche Probleme am Anfang damit hast. Ging meiner Schwester auch so.

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag, herzliche Grüße, Medi

Oh man da hast du schon was mitgemacht, das Tut mir so leid. Eltern sind das wichtigste im Leben, und dann sie so zu sehen und alles mitzuerleben, das geht auf die psyche. Wir haben auch so ein Fall in Der Familie, ein Onkel der ist 85 und liegt nur noch, wird gewickelt usw. Der hat ein tumor im Bauch gehabt, normal war er kurz vorm Sterben, was wir ihm auch gewünscht haben, aber neee Ärzte müssen noch Geld machen, die haben den tumor entfernt und der arme liegt und weiss gar nicht wo er ist, wer er ist. Das so traurig das er so leiden muss. Zu deinem ex Freund, scheiss drauf was willst mit so einem. Wer in schlechten Zeiten nicht neben mir steht braucht auch nicht in guten aus meinen Töpfen zu essen :-)))so Männer nen ich Hunde, obwohl Hunde besser sind wie die. Also scheiss drauf. Deine Gesundheit ist wichtiger wie so ein dummer Mensch der nichts in seinem Leben gelernt hat. Deine Worte helfen mir sehr weil viele einen Angst machen wegen hormone und Krebs. Glaub an dich, lieb das Leben sogut du kannst, mach was du schon immer machen wolltest. Sag dir das du gesund wirst und auch diese scheiss Zeit überstehen wirst. Das wünsche ich dir und das wirst du auch. Lg nessi 

Ganz herzlichen Dank, liebe Neesi, für Deine anteilnehmenden und aufbauenden Worte.

Ich wünsche Dir auch das Allerbeste, dass Dir die Hormone genau so gut helfen wie mir (natürlich ohne Krebs ;-) ).7

Fühl Dich umarmt und lass mich wissen wie es bei Dir weiter geht.

Herzlichst, Medi

Das werde ich machen liebe medi, und werde dich in meinen gebeten erwähnen das es dir bald gut geht und du Krebs frei bist. Die Hoffnung stirbt zum Schluss, lg nessi 

Ich danke Dir sehr, dass Du mich in Deine Gebete einschließt. Es gibt sogar einen wissenschaftlichen Beweis, dass ein Beten von vielen Personen wirklich hilft. 

Ich gelte allerdings schon jetzt als krebsfrei (weil kein Brustdrüsengewebe mehr da ist, der Wächterlymphknoten frei war und keine Metastasen gefunden wurden). Aber damit das auch so bleibt, sind Gebete jederzeit willkommen und werden mit großer Dankbarkeit entgegengenommen 

Gebete sind sehr wichtig im Leben, der Glaube ist mir egal, Hauptsache man glaubt an eine Kraft. Bleib gesund und lass ab und zu was von dir hören, ich kann ja noch nicht viel sagen ausser starken Nebenwirkungen :-) lg nessi 

Das sehe ich genauso. Mit der menschengemachten kirchlichen Institution möchte ich nix zu tun haben. Aber an eine Macht/Kraft glaube ich sehr wohl.

Ich melde mich jetzt bestimmt wieder öfters und lass es Dich/Euch wissen wie es bei mir weiter geht.

Ich glaube auch an eine Kraft :-)

P.S. Ich habe jetzt übrigens die schönsten Brüste ever. Dafür bin ich dem Krebs dankbar, denn an die Verkleinerungs-OP habe ich mich nie ran getraut ohne triftigen Grund. 

Immerhin etwas positives oder :-)?? Geniess dein Leben. Wir Frauen müssen uns so annehmen mit unseren kurven und kanten. Ein Mensch muss nicht schon sein, der Karkter eines Menschen macht ihn schon:-) lg nessi