Liebe Damen,
viele unter euch scheinen unter Ängsten zu leiden. Ängste sind eine ganz normale Begleiterscheinung bei Depressionen. Während einer Depression reagieren wir ängstlicher auf alltägliche Begebenheiten. Die Angst soll uns schützen, weiterhin verschwenderisch mit körperlichen und geistigen Ressourcen umzugehen. Das zuviel an negativem Stress hat krank gemacht.
Unser Gehirn speichert Situationen in denen wir ängstlich waren ab und unbewusst werden neue Situationen mit alten Erfahrungen abgeglichen. Das kann bei Depressiven fatale Auswirkungen haben.
Z.B. Ein ohnehin gestresster Depressiver hat einen (fast immer) anstrengenen Tag hinter sich gebracht, setzt sich ins Auto und fährt Autobahn. Das ist auch für gesunde Menschen mehr oder wenig stressig, aber es kann meist ohne nennenswerte Anstrengung bewältigt werden. Der Depressive reagiert krankheitsbedingt mit Ängstlichkeit bei dieser Anstrengung. Und nun passiert der Fehler im Gehirn: Ich habe Angst beim Autofahren. Die Angst wird mit einer bestimmten Situation in Verbindung gebracht. Das hätte aber auch genau so gut zu Hause beim Überlaufen eines Kochtopfs passieren können, nachdem ein gestresster Depressiver mit der Schwiegermutter gezofft hat. Ich kann nicht mehr Spagetti kochen, wenn ich einen Topf sehe , krieg ich Angst. Das sagt aber keiner, weil der Kochtopf in unsere Kultur keine ernstafte Bedrohung darstellt. Beim Autofahren ist das schon anders. Komplexer Vorgang und es gibt Unfälle auf der Autobahn. Also gefährliche Situation, sagt unser Unterbewusstsein. Hilft nur eins: ruhigen Tag aussuchen, vorher Aufregung und Stress vermeiden und wieder auf die Autobahn! Gelingt sicher, notfalls nimmst einen Fahrlehrer oder guten Bekannten mit. Klappt 100%. Und das gilt für alle anderen Situationen auch. Übrigens Angst ist ansteckend, ebenso wie das Glück. Also jemanden suchen, der sich in der ausgewählten Situation sicher fühlt und dich mit Sicherheit ansteckt. Nur Mut!!!
VG
aurelia
Generalisierte Angststörung
Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre
Antwort
ich bin total perplex hier sowas gutes zu lesen! wow! das hast du richtig toll erklärt!
ich habe/hatte auch mal eine generalisierte angststörung und eine psychlogin erklärte mir das exakt genauso. ich finde, das wissen um diese mechanismen hilft einem mit der angst umzugehen.
spitze eintrag!
Antwort
Hallo Aurelia,
es gibt einen großen Unterschied zwischen depressiven Verstimmungen und echten Depressionen.Wer eine echte Depression hat ist ernsthaft krank und wird wohl wenig mit diesem Wissen anfangen können da es schon allein an der Umsetzung hapert. Der Körper ist innerlich wie gelähmt,man will kann aber einfach nicht und je länger der Zustand anhält umso schwieriger wird es den Weg heraus zu finden.Eine echte Depression ist etwas, was fachkundig auch therapeutisch behandelt werden behandelt sollte evtl. auch mit ADs ,das muß herausgefunden werden.
Leichte Depressionen, begleitet mit Angst und Panikattacken kann man sicher so in den Griff bekommen indem man aktiv gegen die Angst vorgeht,Schritt für Schritt wieder in die richtige Richtung.Da muß man auch die Gedanken umlenken und es gibt auch andere kleine Hilfen wie Atmung beachten,meist ist sie in Angssituationen zu flach,Notfalltropfen wenn sie helfen usw.
LG Webmaus
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@ der tipp mit der begleitung ist gut; es ist hilfreich, anfangs jemanden an seiner seite zu haben, da man dadurch seine ängste auf den anderen überträgt. jedoch sollte man auch irgendwann seinen inneren schweinehund überwinden u den schritt alleine wagen wobei ich von panikattacken im allgemeinen ausgehe, die ja bekanntlich nicht immer von depressionen begleitet sind. allerdings kann es einen regelrecht depressiv machen, wenn man situationen nicht mehr gewachsen ist, wenn einem harmlose alltagssituationen als unüberbrückbar erscheinen.
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Liebe webmaus,
Danke für die guten Hinweise und die Unterscheidung leichte, mittlere und schwere Depression. Den Begriff ADs habe ich in diesem Zusammenhang noch nicht gehört, handelt es sich dabei um ein Medikament?
Ich stimme dir zu, bei schweren Depressionen ist die Gefühllosigkeit eingetreten, dagegen sind leichte Depressionen wie ein Schnupfen. Aber rechtzeitiges Gegensteuern ist sehr wichtig, denn wir brauchen positive Erfahrungen , damit unsere Psyche wieder ins Gleichgewicht kommt. Angeblich ist der Mensch für den Menschen wie Opium. Wir tanken auf, wenn wir gute Kontakte zu den Mitmenschen haben. Damit meine ich echte Begegnungen. Ich war früher rund um die Uhr für Menschen da, war sehr oft in der Rolle der Gebenden. Das war auch oft sehr schön für mich. Dankbarkeit ist auch eine Form der Anerkennung. Aber irgendwann trat eine Schieflage ein, immer nur geben und nie was bekommen, also selbst mal seine Ängste oder scheinbaren Sorgen mitzuteilen, tut nicht gut.
Ich habe Menschen kennen gelernt, die sehr unter Panikattacken litten. Ich denke, wir alle haben unsere Unsicherheiten und Ängste. Aber es gibt Menschen, die sind die besseren Schauspieler, denen merkt man ihre Ängste nicht an. Aber was soll daran besser sein? Ich kann darin keinen Vorteil erkennen. Erst das Zugeben einer (vermeintlichen) Schwäche macht den Menschen sympathisch. Auf das Marionettengezapel, wo jeder etwas versucht darzustellen, was er eigentlich nicht ist, kann ich gut und gerne verzichten.
LG
aurelia
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Hallo aurelia,
doch vor dem Kochtopf habe ich schon Angst,wenn es der alte Dampfdruckkochtopf ist,der explodieren könnte ;-))))
Marie Curie hat gesagt:
Man braucht nichts im Leben zu fürchten,man muß es nur verstehen.So habe ich es immer nachgemacht,sie war auch ein Vorbild für mich.
Die Symptome und Dauer bei der Angst/Depression sind recht unterschiedlich.Oft wird es von zu Hause abgeschaut,wenn ein Elternteil ängstlich ist.Aber wenn man rechtzeitig dagegensteuert,muß es kein lebenslanges Schicksal sein,das einem das Leben vermiest.
Man kann den Frauen nur raten,wenn sie nicht alleine aus der Angstsituation herauskommen,daß sie eine Verhaltenstherapie machen.Habe schon mal auf Lundbeck.de hingewiesen,da ist manches darin beschrieben.
Es gibt auch viele gute Bücher mit Anleitung im Handel.
Man darf nur nicht klein beigeben und die Situationen vermeiden !!!
Man muß raus,sich der Situation stellen.
Hier ein preiswertes Buch,Angstzustände und Panikattacken erfolgreich meistern,Shirley Trickett von Goldmann.
Theodore Roosevelt hat es auch gewußt:Ich habe oft Angst gehabt.
Aber ich habe nicht klein beigegeben.
Ich tat einfach so,als hätte ich keine Angst
und bald verschwand die Angst.
Gutes Gelingen
LG
Dahlia
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Aurelia,AD heißt Antidepresssivum und es ist ein Medikament demzufolge.Wollte nur nochmal den Unterschied verdeutlichen da es auch schwere Ausmaße ohne Hilfe annehmen kann.
Ich schließe mich ansonsten voll deiner Meinung an.Leider kann ich mich selbst dem genannten Negativen berufsbedingt nicht entziehen und muß funktionieren, da muß dann auch schaupielern schon manchmal sein
Ansonsten hab ich überhaupt kein Problem damit Schwächen auch zuzugeben denn irgendwo hat sie ja jeder mehr oder weniger stark.
Lieben Gruß und schönen Tag Webmaus
Antwort
danke ihr lieben ,
für die aufschlussreichen beiträge,jetzt verstehe ich vieles besser.
noch einen schönen tag.
liebe grüße.
salia