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Extreme Hitzewallungen mit mieser Stimmung

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

30.12.2020 | 19:37 Uhr

Hallo Ihr Lieben,

mein Name ist Joana, ich bin 49 Jahre alt und seit etwa neun Jahren in den Wechseljahren.

Meine letzte Regelblutung müsste jetzt drei Jahre her sein. Hitzewallungen und Schlafstörungen habe ich leider noch immer und momentan sehr stark. Eigentlich konnte ich damit immer sehr gut umgehen.

Seit dem Frühjahr kamen aber phasenweise sehr aufdringliche negative Gedanken dazu, die sich jetzt schon mehrfahr für jeweils ein bis zwei Wochen so sehr verstärkt hatten, dass  ich davon regelrechte Angstanfälle bekam. Da das fast zyklisch vorkam, denke ich, es geht vielleicht mit Hormonschwankungen einher.

Nun bin ich seit Heiligabend aber wieder in so einem Kreislauf aus Gedanken, wobei diese anfangs auch "nur" zu Ängsten führten und mich nachts um den Schlaf brachten. Was mir dabei jedes Mal auffiel, ist, dass in diesen Phasen meine Hitzewallungen extrem verlängert (halbe Stunde bis Stunde) sind, also vom Aufbau des komischen Gefühls vorher, dann Herzklopfen, dann Schweißausbruch mit Hitze. Sonst dauern die nur wenige Minuten.

Vorletzte Nacht dann plötzlich ein ganz widerliches Gefühl der Verzweiflung. Es ist, als könnte ich gleichzeitig schreien und heulen - wie vor einem Heulkrampf, nur viel stärker. Dabei Hitze im Hals- und Brustbereich. Ich saß aufrecht im Bett und habe mich vergebens versucht, zu entspannen, um dieses entsetzliche Gefühl irgendwie auszuhalten. Gleichzeitig fühlte ich mich (wie überhaupt sehr oft in den letzten Tagen) ziemlich unterzuckert. Also habe ich einen halben ungesüßten Joghurt gegessen und eine Omega 3 - sowie eine Vitamin B-Tablette genommen. Das extreme Gefühl ging danach weg, die Unruhe blieb und ein leicht depressives Gefühl. Ich habe danach dann grad noch anderthalb Stunden schlafen können.

Gestern ging es tagsüber stimmungsmäßig, zwar wieder starke Hitzewallungen, aber die alleine stören mich nicht. Also beschloss ich, abends noch Einkaufen zu gehen. Dort das gleiche wie in der Nacht zuvor: Mir wurde schrecklich heiß und wieder dieses extreme Gefühl. Das hielt dann auch den ganzen Abend an, dabei immer wieder Hitzewallungen. Hab mich dann vor den Computer gesetzt, um mich abzulenken, und nahm eine Opipramol, um endlich mal schlafen zu können. Die haute so rein, dass ich es gerade noch ins Bett geschafft habe. Das blöde Gefühl ging davon auch weg, aber wieder blieb so eine unangenehme depressive Stimmung. Bin dann aber zügig weggedämmert und habe auch schlafen können. Bin häufig zwischendurch total nass geschwitzt und zitternd aufgewacht, aber immer wieder eingeschlafen. Heute Vormittag ging es so la la, fühlte mich weinerlich und müde, was aber vielleicht auch nach den anstrengenden Tagen relativ normal ist.

Wollte dann mit meinem Hund Fahrrad fahren. Eine kurze Strecke, drei Kilometer. Nach der Hälfte fühlte ich mich plötzlich, als würde alle Krauf aus mir herausgezogen und wieder dieses "hysterische" Gefühl - das zusammen war einfach nur schrecklich. Ich habe es mit Müh und Not und total nass geschwitzt nach Hause geschafft. Zur Ruhe gekommen, wurde es besser. Nach dem Essen konnte ich mich ein bisschen hinlegen und kurz wegdämmern. Und es ging insgesamt recht gut.

Vorhin mit meiner Schwester telefoniert, da ging es wieder los: Extreme Hitzewallungen, eine nach der anderen und dabei Stimmungsschwankungen bis hin zu einem depressiven Gefühl. Das hat sich jetzt grad wieder aufgelöst.

Schlittere ich grad direkt in eine Depression (was eigentlich nicht sein dürfte, ich nehme seit 14 Jahren 150 mg Venlafaxin)., was meine wirklich extrem große Angst ist, oder sind es "nur" mal wieder die Wechseljahre, die jetzt noch mal mit voller Wucht durchkommen?

Genau genommen hatte es Heiligabend damit begonnen, dass ich die negativen Gedanken nicht schnell genug weg bekam und deshalb in Angst geriet. Aber kann das so eine Symptomatik nach sich ziehen?

Ich erreiche momentan leider auch keinen meiner Ärzte. Sollte ich doch mal eine Hormontherapie machen? Ich habe Angst davor, weil ich derzeit schon auf die normale Pille mit Östrogenen mit Weinerlichkeit und Ängstlichkeit reagiert hatte. Gestagene vertrug ich, naturidentisches Progesteron allerdings nicht so sehr (fühlte mich wie ein Sandsack damit).

Kennt das jemand von Euch, dass Hitzewallungen mit so argen Stimmungszuständen einhergehen? Ein leicht depressives Gefühl habe ich auch bei den normalen, kurzen Hitzewallungen, bevor sich der Körper nach der Wallung wieder entspannt - das stört mich dann auch nicht, ich ja schnell wieder vorbei. Aber das hier ist wirklich eine ganz andere Hausnummer und macht mir grad große Angst.

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04.01.2021, 11:55 Uhr
Antwort

So, ich hab nun heute gleich um 16:45 Uhr einen Termin bei meiner Gynäkologin bekommen.

Drückt mal bitte die Daumen, dass alles einigermaßen klappt. Müsste eigentlich, nachdem beim letzten Test der Östrogenwert ja schon unter 5 war, noch ein Bluttest zur Hormonbestimmtung gemacht werden?

Nachdem gestern Morgen das "Magnesiumtief" abgeklungen war, ging es den ganzen Tag lang gut und ich habe auch ohne Schlafmittel sieben Stunden (mit Unterbrechungen, aber das ist schon seit 9 Jahren "normal") schlafen können.

Fühle mich heute ängstlich, habe aber schon gut was an Schreibkrams erledigen können.
Manchmal frage ich mich, was von diesem ganzen Gedöns bei mir auch wirklich nur der Kopf ist und eine sehr rege Fantasie (die die Angst vor Symptomen mitunter sehr groß werden lässt - was ja wiederum auch stresst).

Wenn ich richtig abgelenkt bin, geht es mir meistens gut. Ab einer gewissen Anspannungsschwelle ist es nur manchmal echt schwierig sich abzulenken. :-/

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