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Depressiv nach Mittagsschlaf?

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

01.07.2012 | 19:32 Uhr

Hallo Ihr Lieben,

ich hab gestern mal wieder, anstatt zu arbeiten, viel zu viel gegoogelt, und wie das so ist, mir damit mehr Angst gemacht, als zu helfen.
Ich hatte mich vorgestern so dumpf gefühlt - ging besser nach einer guten Therapiestunde. Bin dann zu meinen Pflegekatzis gefahren. Auch da war mir wieder so dumpf. Da waren - ist ja bei meiner Tierärztin - super süße Mopswelpen zum chippen - sieben Wochen alt - und dann kam noch eine Frau mit einem Korb mit zwei acht Tage alten Kätzchen drinnen, die von ihrer Katze nicht angenommen wurden. Die sollen jetzt zur Katze der Tierärztin, die genauso alte Katzen hat. Um die kümmerte ich mich eine Stunde lang. Ich fand das alles total süß, aber dieses Dumpfe innerlich... normalerweise geht mir sowas Niedliches durch und durch - an dem Tag nur so halbdurch - man, klingt das blöd. Bin dann noch mit der Tierärztin und einer Freundin Eis essen gegangen. Das war auch sehr schön. Wieder hier zuhause - wieder dumpf. Das war ganz bestimmt das drückende Wetter und Gewitter, das daran schuld war, und es wäre vermutlich jedem gesunden Menschen auch so gegangen, aber mir hat das eben mal wieder Angst gemacht, dass das psychisch wieder was losgeht. Gestern ging es dann, aber ich habe mich total übergoogelt". Heute, um dem vorzubeugen, habe ich den Vormittag gearbeitet, ging auch gut. Dann beim Mittagessen mal wieder negative Gedanken zugelassen und beim Essen traurig gefühlt. Hab dann eine Stunde Mittagsschlaf gehalten - ich weiß, man soll höchstens eine halbe Stunde, aber normalerweise konnte ich das jetzt schon wieder ganz gut ab. Als ich davon aufgewacht bin, dachte ich, ich werd nicht wieder. Ich hatte einen Kopf wie ´ne Melone und am hellichten Tag sowas wie Hitzewallungen. Dazu war ich nahezu depressiv. Puh, wie ätzend!!! Total platt und hoffnungslos und traurig. Wir haben dann draußen gesessen - das Wetter finde ich furchtbar, es ist warm aber bedeckt - und Kaffee getrunken und Eis gegessen. Danach an den PC wo ich merkte, dass die Laune stieg, ja sogar richtig gut wurde. Nach einer halben Stunde wieder ein Rutscher nach unten. Menno. Ich dann raus, Blumen gegossen und so, da wurde es wieder besser. Jetzt ist es auch wieder gut und ich hoffe, es bleibt so, aber ich bin echt schon wieder am Grübeln, dass sich wieder eine Depri einschleichen könnte.
Ich weiß einfach auch nicht mehr wie handeln. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Venlafaxin nach dem Wiederansetzen nur Nebenwirkungen machen, aber nicht mehr richtig helfen. Würde gerne umstellen auf was anderes, aber dann habe ich wieder diesen Absetzkram und nochmal stehe ich das nicht durch! Man, wenn ich bedenke, dass ich die vor ein paar Tagen noch niedriger dosieren wollte.

Tja, soviel vom Merlinchen-Ratlos

P.S.: Eigentlich ging es ja nur um die depressiven Gefühle nach einem Mittagsschlaf - kenne Ihr sowas?

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01.07.2012, 19:42 Uhr
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Hallo Merlin!
Das mit dem depressiv nach Mittagsschlaf kenne ich.Ich habe es in den letzten 7Jahren immer vermieden mich nachmittags hinzulegen-gerade auch wenn ich mekte irgendwas stimmt nicht.Ist jetzt in den wechseljahren natürlich sackschwer,weil man da ja oft platt ist,aber man kann sich ja hinlegen und z.B.eine Entspannungs CD hören.Ich vermeide es wirklich zu schlafen.Hoffe ich konnte Dir helfen..LG Mariza

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01.07.2012, 19:44 Uhr
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Natürlich muß ich noch dazunsagen,daß ich auch unter Depressionen leide-seit 14 Jahren..

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01.07.2012, 20:31 Uhr
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Hallo Merlin,

Mittagsschlaf halte ich nur noch sehr selten, weil ich danach so schwer wieder in Gang komme. Diese starken Stimmungsschwankungen habe ich an mir seit ein paar Wochen auch wahrgenommen, erst schlecht drauf und plötzlich alles super, alles prima...ist für mich so völlig ungewöhnlich.
Googel nicht so viel nach Krankheiten, das macht einen völlig kirre!

LG nanni

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01.07.2012, 21:12 Uhr
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Hi Merlin,
bei mir ist das ganz normal, daß ich nach einem Mittagsschläfchen den restl. Nachmittag nicht mehr so richtig auf die Beine komme. Deshalb leg ich mich auch ganz ganz selten mal hin. Gegen Abend wird das dann aber wieder besser.
Es ist auch ganz normal, daß man mal müde, lustlos, traurig oder so ist. Man kann ja nicht immer gut aufgelegt sein.
Das dumpfe Gefühl kenne ich schon, aber wenn das bei mir da ist, bin ich meist nur übermüdet. Ich denk nicht, daß das etwas mit Depressionen zu tun hat.
Wenn ich manchmal so überlege, war ich eigentlich immer schon so. Mal nicht so gut drauf, mal traurig, mal müde, nach einem Schläfchen untertags ganz benommen usw., nuuur ich hab mir früher nichts dabei gedacht!! Das ist es! Deshalb versuche ich momentan einfach, dieses, wie soll ich es nennen?, ich sag mal überbewerten dieser Zustände einfach zu lassen und sie zu ignorieren. Und meist funktioniert das dann auch. Ich bin halt dann zermatscht oder es zwickt irgendwo, na und? War früher auch so - wenn auch weniger- und ich lebe immer noch *gg*
Wie oft hab ich schon da gesessen und diese WJ verflucht, aber was hilfts, wir müssen da jetzt durch, ob wir wollen oder nicht.
Liebe Merlin ich würde dir von Herzen wünschen, daß du von den AD weg kommst.
Viele kraftvolle Grüße
von Lila

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02.07.2012, 11:13 Uhr
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Liebe Merlin,

vielleicht ist -Männe-einfach überfordert mit der Situation und er weiß nicht damit umzugehen. Aber zuhören sollte er trotzdem. Männer sind da manchmal komisch, der Fernseher läuft, sie gucken hin und wenn Du fragst: hörst du zu? kommt: ja sicher. Manchmal kann ich das auch nicht richtig einschätzen, ob er wirklich zuhört. Aber wie war das noch, Du bist doch in Therapie, oder? Versuch da über alles zu reden, dafür sind Therapeuten ja nun da.
Ich wünsche Dir alles Liebe.

LG nanni

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02.07.2012, 11:14 Uhr
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Hallo Merlin,

leider ist mein Kommentar versehentlich an die falsche Stelle gerutscht.

nanni

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02.07.2012, 09:37 Uhr
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Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure Antworten!
Ich sitze hier gerade mit Angst im Nacken. Gestern ging es mir dann tatsächlich noch sehr gut - war den Rest des Nachmittags/Abends dann fast noch besser gelaunt als sonst, hab noch gearbeitet, abends fern gesehen.
Heute Morgen im Badezimmer plötzlich so eine Art Flash-Back mit sehr lebendiger Erinnerung an die schlimmen Gefühle, bzw. eben NICHT Gefühle und die Hoffnungslosigkeit - die ganze schlimme Zeit lief vor dem inneren Auge ab. Dann die Tatsache, trotzdem frühstücken zu MÜSSEN, da man den Partner ja nicht noch mehr belasten will. Momentan wünschte ich mir mal wieder, alleine zu wohnen. Es gibt für mich nichts wirklich Hilfreiches oder Positives in dieser berührungslosen Beziehung. Wir sitzen am Frühstückstisch und Männes Blick ist nicht mir, sondern dem Fernseher zugewandt, obwohl da grad was von der EM läuft, was ihn eigentlich nicht interessiert. Es kommt die Frage, ob es heute Morgen nicht so gut ist - immerhin - ein kurzer mitleidiger Blick und dann: NICHTS! So war es schon vorher, als ich morgens noch bester Dinge, ruhig und gemütlich mit am Tisch gesessen habe. Manchmal frage ich mich, ob diese schrecklichen Anfälle von "nicht mehr fühlen" können in der Depriphase nicht auch Ausdruck davon waren, denn sie traten irgendwie immer in Verbindung mit Männe auf. Ich WILL hier wieder arbeiten können, will Freude, die ich ja habe, wieder unbelastet genießen können, wieder Vertrauen in mich haben. Immer kommen diese scheußlichen Gedanken und Ängste dazwischen. Ich versuche Techniken, um sie wegzubekommen und sie sind auch nicht mehr so automatisiert. Diese sch... Ärzte, die gesagt haben, wenn ich vor dem Absetzen der AD und der fiesen Absetzsymptomatik und Depression klargekommen wäre, bräuchte ich keine Therapie. Haben die einmal auch nur ansatzweise so etwas durchgestanden? Ich war davor immer ein Meister der positiven Selbstbeeinflussung - aber das ging da alles nicht mehr, da gab es keine positiven Räume mehr in mir. Da gab es nur noch Angst und Hilflosigkeit und Sinnlosigkeit und eine unglaubliche Unruhe. Hätten die sich ein kleines bisschen WIRKLICH interessiert, hätte der ganze Mist abgefangen werden können, denn am Anfang hätte ich einfach nur jemanden zum Zuhören gebraucht, der mir vielleicht ein bisschen Mut gibt und auch mal was erklärt. Statt dessen habe ich aus Hilflosigkeit gegoogelt und dann natürlich all die Horrorgeschichten und Verläufe psychischer Erkrankungen gelesen und in der Depression sind solche Geschichten reines Gift. Jetzt hat sich das inzwischen so richtig schön automatisiert.
Ich mag nicht jeden Tag alleine kämpfen müssen. Habe das Gefühl, mein Leben wird seit zehn Jahren immer mehr eingeschränkt, und mir wird nach und nach alles genommen, was früher Trost gegeben hat.
Durch die Endometriose kann ich keine Kinder bekommen. Da hatte ich mich damit getröstet, dass man ja adoptieren oder ein Pflegekind aufnehmen kann. Dann kam die Zwangserkrankung. Die Kontrollzwänge traten immer dann am meisten auf, wenn ich irgendwo hinwollte, wo ich mich doll drauf gefreut habe. Dadurch, dass ich durch die Kontrollen nicht aus dem Haus kam, verpasste ich die Dinge dann häufig oder kam viel zu spät. Irgendwann hat man dann nur noch Angst vor solchen ehemals tollen Sachen, denn sie bedeuten nur Stress. Nach einem Rehaaufenthalt wurde mir dann bewusst, dass es dann mit der psychischen Krankheit wohl auch unmöglich sein würde mit Kindern. Dann wurden die Zwänge besser, ich nahm ADs, konnte auf einmal aber nicht mal mehr ein Gläschen Wein am Abend ab - etwas, das ich früher sehr geliebt habe. Aber ich hatte ja noch meinen geliebten Mittagsschlaf. Wirklich, das war mein Tageshighlight. Ein bisschen lesen und dann wegschlummern - Zeit, einfach für mich. Ist jetzt auch nicht mehr ohne Angst möglich. Und jetzt bin ich auch noch selbstmitleidig und ich HASSE Selbstmitleid.
Ich muss jetzt arbeiten.
Habt alle einen schönen Tag.
Ganz liebe Grüße,
Merlin

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02.07.2012, 12:58 Uhr
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Hallo nanni,

nein, ich sagte ja, Männe war auch schon so, bevor ich so krank wurde. Er hatte dreieinhalb Jahre lang eine sehr gut funktionierende und trotz körperlicher Krankheit fast allseits gut gelaunte Frau an seiner Seite, die sich um seine Wehwehchen und Seelenleiden gekümmert hat, und auch da war er schon so. Er lebt eben sein eigenes Leben, was mir schon damals manchmal an die Nieren ging, aber da empfand ich es noch nicht als so existenziell. Beispielsweise als ich eine Bauch-OP hatte, die ihm nix abverlangt hat, noch nicht mal, mich in der Klinik zu besuchen oder abzuholen, denn das haben meine Eltern gemacht. Er kann gut kochen, das weiß ich aus der Zeit, wo wir noch nicht fest zusammen gewohnt haben. Und in so einer Zeit, finde ich zumindest, könnte man das dann ja einfach mal machen, auch wenn Frau sich noch auf den Beinen halten kann, nur eben, um sie mal ein bisschen zu verwöhnen und ihr eine Freude zu machen. Fehlanzeige. Es ist ja auch nicht so, dass ich meine Wünsche nicht äußern würde. Es wird daraufhin versprochen mal so etwas zu machen - und postwendend wieder vergessen. Wir reden relativ viel miteinander im Verhältnis zu vielen anderen Paaren, denke ich.
Ich hatte in der Deprizeit eine furchtbare Angst, ihn zu überfordern, obwohl ich sah, dass er uneingeschränkt sein ganz normales Leben weiterlebte, als wäre gar nix - denn ich weiß, wie sehr es mich selbst damals belastet hat, als er getrunken hat und dann aufhören musste und dauernd schlecht gelaunt war. Seine Antwort auf meine Sorge hin: "Nee, warum? Da musst Du doch durch, nicht ich!" Und so ist es bei ihm tatsächlich, das ist kein Schauspiel - für sowas habe ich LEIDER ganz gute Antennen. Kuscheln ist nur, wenn auch Sex ist - sonst ist das überflüssig von seiner Seite aus. Das sagt er auch so. Wenn ich mal einfach so frage: "Magst Du mir mal den Rücken massieren?" wird ein langes Gesicht gemacht. Ist ja unnütz, wenn es danach nirgendwo hinführt.

Nun mag man sich fragen: Warum verlässt sie ihn dann nicht? Tja, warum nicht. Es hat momentan finanzielle Gründe und ich habe ein schlechtes Gewissen, denn zumindest was die Hilfe im Haushalt angeht, hat er sich schon echt am Riemen gerissen und sieht teilweise selber, wenn was ansteht.
Therapie habe ich erst diese Woche die letzte probatorische Sitzung, das heißt an "Therapie" hat noch nix stattgefunden. Ich hoffe sehrsehrsehr, dass die mir ein wenig weiterhelfen wird.

Ganz liebe Grüße,
Merlin

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02.07.2012, 14:12 Uhr
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Hallo Merlin,

na, da hast Du ja ein ganz besonderes Exemplar von Mann, kuscheln gibts nur, wenn das auch zu was führt...Oh je, dann ist das natürlich nicht gerade schön. Weißt Du, ich denke jeder hat seine guten und schlechten Seiten, wichtig ist einfach, daß man mit den schlechten seines Partners zurecht kommt. Ich drücke Dir die Daumen, daß Dir die Therapie was bringt.

Alles Gute
nanni

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