Das Gefühl alt und sinnlos zu sein

Liebe Jani! Kenne ich alles. Ich bekommen jetzt ADs, weil es bei mir so schlimm war. Und toi, toi, toi, mir geht es wieder besser. Aber sitze manchmal auch und langweile mich. Man muß wieder lernen seine Zeit für sich zu nutzen. War jetzt gerade 14 Tage mit Grippe krank zu Hause, da hatte ich auch mal wieder das Gefühl, wie Du oben beschreibst. Bin im Moment auch alleine zu Hause. Mag ich auch nicht gerne. Aber alles das müssen wir wieder lernen. Aber die ADs helfen mir doch sehr. Traue mir auch wieder mehr zu. Liebe Jani, wir kommen da durch. Irgendwann können wir wieder Bäume ausreissen. :) Laß Dich einmal liebe drücken.
GGLG Lissy

guten Morgen Jani,
ich bin 55 Jahre und habe mein leichtes, fröhliches,mutiges und stets positives Wesen in den letzten Jahren auch verloren. Noch vor ca. 1 1/2 Jahren habe ich am Morgen in den Spiegel geschaut und hatte mit der Person, die mir da entgegenblickt gar nichts gemeinsam. Nicht nur mein Inneres, nein auch das Äußere haben sich komplett verändert. Diese Unlust, geringe Belastbarkeit, Müdigkeit und vor allem die fehlende Lebenslust usw. sind mir bestens bekannt.
Aber ich habe begonnen es zu akzeptieren, dass ich älter werde. Gegen die vielfältigen Beschwerden der WJ nehme ich Schüsslersalze und Sepia Globuli, trinke viel, jetzt in der kühleren Jahreszeit auch gerne wieder Tee, gehe viel an die frische Luft und mache regelmäßig meinen Sport. Da mein Jüngster vor über einem Jahr ausgezogen ist, kommt jetzt auch öfter mal das Gefühl der Nutzlosigkeit auf ( Bin nicht mehr beruftstätig ). Jetzt überlege ich, was ich noch sinnvolles machen kann. Mit Jobs sieht es in meiner Alterklasse nicht so gut aus, ich will aber auch nicht irgendetwas machen, sondern es soll sinnvoll sein und deshalb habe ich mir jetzt überlegt ein Seminar für die Betreuung Demenzkranker zu besuchen. Mal schauen, ob das was für mich ist.
Außerdem lese ich z.Zt. Bücher über positives Denken und die Macht unseres Unterbewustsseins. Dadurch erkennt man mal wieder sehr deutlich, wie sehr unsere Gedanken sich auf unser Befinden auswirken. Man muß an sich arbeiten, gerade jetzt in dieser Zeit der Hormonumstellung, wo unsere Gefühle und Empfindungen Achterbahn fahren. Das ist keine leichte Zeit, aber ich denke, wenn man erstmal anfängt zu akzeptieren, dass es nur ein vorwärts und kein zurück gibt, ( hatte ich große Probleme mit ) ist der erste Schritt getan in einen neuen Lebensabschnitt.
Ich schicke dir Kraft und viele positive Energieen und wünsche dir einen schönen Sonntag und allen anderen natürlich auch :-)
Lieben Gruß
Eva

Liebe Dicentra!
Ich bekommen Mirtazapin 15 mg. Nehme davon aber nur eine halbe abends vor dem Zubettgehen. Komme kanns gut damit zurecht und es geht mir wesentlich besser. So wie es vorher war, konnt es nicht weitergehen nur geheult und mich so nutzlos gefühlt.
GLG Lissy

Hallo liebe Eva!
Das hast Du alles sehr schön beschrieben. Hatte jetzt zwischendurch auch mal wieder so blöde Gedanken von wegen nutzlos. Weil ich ja nun 14 Tage mit Grippe flach lag und nur zu Hause war. Überlege auch gerade, jetzt wo ich mehr Zeit habe, war ich mir für ein neues Hobby zulegen kann. Habe überlegt mit dem Nähen anzufangen, muß ich natürlich aus erst lernen. Aber im Oktober gibt es eine Hobbymesse, da werde ich mal hingehen und schauen, ob für mich was dabei ist. Ich komme ja auch nicht damit zurecht, daß der Körper sich so stark verändert, die Haut wird schlaffer und die Kilos die noch dazukommen. Habe auch Kummer damit, weil ich dann immer denke, daß mein Mann mich nicht mehr attraktiv findet, weil er schlank ist und auch ein sehr sportlicher Mensch ist. Ich muß auch erst lernen, das alles anzunehmen.
Wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.
GLG Lissy

Hallo liebe Jani,

ich weiß jetzt nicht, ob Du noch diese Antwort lesen wist, da ich aber im Frühjahr das selbe Gefühl hatte, wollte ich dich schreiben.
Ich bin 45 Jahre alt, und wohl schon seit einiger Zeit in den WJ, allerdings erstmal ohne es zu merken. Als es Anfang des Jahres aber mit den Schweißausbrüchen losging, und zwar heftig, hat mich meine Gyn aufgeklärt. Und da brach erstmal meine Welt zusammen. Ich war doch immer die Junge ( meine Freunde und Kollegen sind älter als ich), die Attraktive, die sexuelle Aktive... Und nun war ich plötzlich alt!
Irgendwie habe ich denn aber doch gemerkt, dass mein Umfeld, und auch mein Partner, mich nicht anders wahrnimmt als vor drei-fünf Jahren.
Ich habe mich für eine HET entschieden, und komme damit auch gut klar. Die Gewichtszunahme hält sich in Grenzen (2 Kg), auch die psychischen Beschwerden. Natürlich merke ich, dass ich nicht mehr so leistungsfähig bin und auch, dass ich viel Emotionaler geworden bin (kann über jeder Kleinigkeit losheulen), dafür gehe ich auch alles etwas bedächtiger und überlegter an und bin auch nicht mehr so nachgiebig. Das Nein kann ich jetzt problemlos und jederzeit loswerden :-)
Und wir müssen hier ja durch! Leider! Ich versuche, mich zu arrangieren, und das klappt recht gut, wenn auch nicht immer.

Ganz liebe Grüße
Chris