Hallo zusammen!
Achtung das wird jetzt sehr lange!
Heute habe ich endlich meine Blutwerte bekommen, eigentlich bin ich am Montag nur mit meinem Mann mitgegangen, weil er sich zum Blutabnehmen angemeldet hatte und mich gleich mit, aber eine Kontrolle kann ja nicht schaden.
Einige Werte machen mich etwas besorgt, wenn auch nicht extrem. Z.B waren meine Leberwerte alle erhöht, aber nicht extrem stark, jedoch immerhin aufs doppelte. Ich hatte am Montag aber auch den ganzen Tag Magen- und Rückenschmerzen. Vielleicht hängt das auch zusammen. Ich werde mich im neuen Jahr auf jeden Fall mal beim Internisten anmelden um das genauer abzuchecken.
Was mich ebenfalls erschrocken hat war mein niedriger Serotoninwert. Bei einem normalen Blutbild wird der ja gar nicht gemessen. Ich hatte den aber erbeten und mein Wert liegt bei 10 ng/ml bei einem Referenzwert von 40 bis 200. Das ist also ein echt extrem niedriger Wert. Man kann den Serotoninspiegel im Gehirn jedoch nicht messen und angeblich kann man keine Schlüsse vom gemessenen Serotoninspiegel im Blut auf den Serotoninspiegel im Gehirn ziehen. Aber ich schätze mal, wenn der Wert im Blut so gering ist, wird es im Gehirn nicht viel besser sein.
Serotonin wird im Gehirn und im Darm gebildet, 80 bis 90 % davon befinden sich im Verdauungstrakt. Es kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden und muss daher im Gehirn selbst gebildet werden. Das heißt man kann es dem Gehirn nicht künstlich zuführen. Isst man zB serotoninhaltige Lebensmittel wie Bananen, Nüsse oder Ananas, so kann dies den Serotoninspiegel im Gehirn nicht erhöhen, da dieses Serotonin nicht ins Gehirn gelangt. Tryptophan, eine Aminosäure, ist eine Vorstufe zum Serotonin. Isst man jedoch tryptophanreiche Nahrung, wie zB Eier, Fisch, Fleisch oder Geflügel, dann kann man damit den Serotoninspiegel im Gehirn ebenfalls nicht erhöhen. Dies liegt daran, dass das Blut durch eine proteinhaltige Mahlzeit neben Tryptophan auch mit sovielen anderen Aminosäuren geflutet wird, die alle ins Gehirn wollen, dass nur ein ganz kleiner Teil des Tryptophans ins Gehirn gelangt, viel zu wenig um den Serotoninspiegel zu erhöhen. Es wurde erforscht, dass, nimmt man eine reine Kohlehydratnahrung zu sich, die Tryptophanaufnahme im Gehirn erhöht wird. Dies erfolgt dadurch, dass bei einer kohlehydratreichen Mahlzeit Insulin ausgeschüttet wird wodurch alle anderen Aminosäuren vom Körper absorbiert werden, außer Tryptophan, welches dadurch freie Bahn ins Gehirn hat. Man kann sich allerdings nicht auf Dauer nur von Kohlehydraten ernähren. Es gibt allerdings die Möglichkeit mit 5HTP dem Gehirn Tryptophan zuzuführen. 5HTP konkurriert nicht mit den anderen Aminosäuren, wie das Tryptophan und gelangt dadurch direkt ins Gehirn. 5 HTP darf man allerdings nicht mit SSRI kombinieren.
Sorry wenn ich euch mit so einem langen Text vollquatsche, ich lese mir das gerade selbst so zusammen und versuche, durchs Schreiben meine Gedanken zu sortieren. Man kann jedenfalls mit Sport, UV-Licht, Omega3 Fettsäuren, Vit D und noch einigem anderen den Serotoninspiegel heben. Licht ist halt im Winter schwierig, überhaupt jetzt, wo es so düster ist. Ich will aber auf jeden Fall jetzt wieder mit Vit D beginnen, das habe ich jetzt länger nicht genommen, und zumindest mit dem Hometrainer fahren. FitnessCenter hatte ja lange zu, bzw. sperrt bei uns sicher bald wieder zu (3. Volllockdown kündigt sich schon an) und punkto Corona fände ich es dort momentan auch nicht so prickelnd. Trotzdem ist es wohl kaum möglich, einen derart niedrigen Serotoninspiegel im Blut auf natürliche Weise stark zu erhöhen schätze ich. Ich frage mich, ob das bei mir schon angeboren ist, ich hatte ja schon in meiner Kindheit stark unter Zwangsgedanken/handlungen gelitten und denke mir, das könnte eine Erklärung sein.
So nun zu einigen Werten, die mich ebenfalls umgehauen haben, das sind meine Hormone. Das blöde ist zwar, dass ich vom Zyklus her gar nicht sagen kann, an welchem Zyklustag bzw. In welcher Zyklusphase mir Blut abgenommen wurde, weil mein Zyklus bereits sehr unregelmäßig ist. Seit der letzten Blutung waren es 23 Tage, aber was sagt das schon, das letzte Mal hatte ich einen Zyklus von 2 Monaten. Nach FSH, LH, Ö und Pg befinde ich mich jedenfalls bereits in der Postmenopause, dabei habe ich noch einen (wenn auch unregelmäßigen) Zyklus. Aber daraus kann ich wahrscheinlich lesen dass es (hoffentlich) mit den Blutungen bald vorbei ist. Mein Ö-Wert war zB 7,3. Ich weiß zwar nicht, mit welchem Referenzwert ich ihn vergleichen soll, weil ich ja nicht weiß ob ich mich in der Follikelphase (eher unwahrscheinlich am 23 Tag), am Peak (wäre auch spät dafür, aber möglich) oder in der Luthealphase (wäre bei einem 28Tage-Zyklus der Fall, aber wer weiß, wie lange es noch bis zur nächsten Blutung dauert) befinde. Allerdings wäre der geringste mögliche Wert in der Follikelphase, also am 1. Tag der Blutung, wenn das Ö am tiefsten ist und erst wieder beginnt zu steigen. Und da wäre der Wert 13, meiner ist 7,3 pg/ml und das an Tag 23, lange nach dem Eintreten der letzten Blutung. Mein FSH, also das follikelstimulierende Hormon, das normalerweise nach der Blutung das Ö wieder ansteigen lässt um ein Ei heranreifen zu lassen, liegt bei 88,6 mIU/ml, dieser Wert ist so hoch, dass er nur im Postmeno-Referenzbereich zu finden ist. Pg liegt hingegen bei nur 0,2 ng/ml was dem geringsten möglichen Wert der Follikelphase entsprechen könnte, was eher unwahrscheinlich ist, also passt es auch in die Postmenopause (Referenzwert 0,1 - 0,8). Wie ihr seht steuere ich laut den Hormonwerten also voll auf die Menopause zu (na ja, ist ja auch nicht anders möglich mit 55 ;-)) Aber dass sie schon so niedrig sind hätte ich doch nicht erwartet, da ich heuer immerhin noch neun Blutungen bis heute hatte, bis zum Jahresende könnte noch eine dazukommen.
So, vielleicht war das für die ein oder andere von euch interessant zu lesen
Ich wünsche allen ein schönes 4. Adventwochenende
LG
Toffifee