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Bin ratlos

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

19.04.2022 | 10:11 Uhr

Guten Morgen!

Ich bräuchte bitte Eure Meinung bzw. Euren Rat:

Schon immer habe ich gerne gelernt und gelesen. Nun kann ich seit vielen Jahre aus gesundh. Gründen nicht mehr arbeiten und das Lernen und Lesen hat meinen Alltag bereichert. Ich wohne mit meinem Partner zusammen, der berufstätig ist.

Nun wollte ich vor einigen Jahren eine Fortbildung über Fernstudium machen. 2 Jahre. Aber schnell bekam ich "Kalte Füße" und meldete mich wieder ab. Das war der Anfang des Dilemmas. Ich geriet bei der Fortbildung unter exteemen Stress (den ich mir selbst auferlegte) und tilte schließlich. Das kannte ich so bisher nicht. Allerdings muss bei mir immer alles "passen" und ich lege Wert auf gründliche und genaue Bearbeitung. Das ist wohl nicht gerade ideal, oder? Ich weiß das, aber kann da inzwischen nicht mehr aus meiner Haut.

Na ja. Also ich dachte, dass ich bleiben lassen sollte. Nach 2 Jahren war mein Wunsch nach der Fortbildung wieder da. Ich dachte, dieses Mal mache ich es besser. Sus Erfahrung lernt man ja. Und wummms... Mich überkam wieder der Stress und die Angst den Zeitrahmen nicht einhalten zu können und ja, die meldete mich erneut ab.

Mir fiel auf, dass mit dem Voranschreiten der Wechseljahre  (ich bin jetzt 55) alles schlimmer wurde. Ich bekam Probleme mit der Konzentration, konnte kaum noch eine Buchseite aufmerksam lesen und ich fing an - das belastet mich besonders - "mal so und mal so" über etwas zu denken. Also jetzt in diesem Moment war die Sache X ganz toll und ein paar Stunden später nicht mehr. Dann war die Sache Y der Favorit. Und das ständig im Wechsel, Und so geht das seit Monaten. Ich verzweifle daran, weil ich so zuvor nie war. Dazu die ständige Antriebsschwäche.

Und nun - nach weiteren 2 Jahren - habe ich  wieder die Fortbildung ins Auge gefaßt. Es ist ein kleiner Traum von mir, den ich mir schon immer erfüllen wollte. Aber natürlich spuken jetzt die letzten beiden Fortbildungs-"Erfahrungen" in meinem Kopf und ich traue mich schlichtweg nicht mehr. Dazu kommen die täglichen Befindlichkeiten, die mich arg verunsichern.

Als ich jünger war, hätte ich nicht darüber nachgedacht, ob ich das schaffe oder nicht, sondern ich hätte es einfach gemacht und bestimmt auch locker gewuppt.

Und nun? Ich habe Angst, dass mein Kopf nicht mehr mit macht (Kopfkino Krankheit) oder können das die Hormone in den Wechseljahren sein? Wird das wieder besser? Sollte ich noch warten? Was meint Ihr? Soll ich meinen Traum aufgeben und akzeptieren, dass ich offenbar mir selbst im Weg stehe und es nicht (mehr) schaffen kann diese Fortbildung zu machen?

Ich freue mich über jede Meinung.

LG

Kröte4

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19.04.2022, 10:50 Uhr
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Liebe Kröte,

knn es sein, das du unter einer Angsstörung leidest? Da habe ich  schon seit Jahren, und das was du B´beschreibst, erinnert mich stark daran. Bei mir waren es immer Termine, die ich einhalten musste, die mir Angst gemacht haben, ich hatte zum Beispiel ein Vorstellungsgespräch, ich dachte: ist ja kein Problem. Ich hatte ja schon viele in meinem Leben. Dcoh aufeinmal, war da die Angst, das nicht bestehen zu können. Also habe ich es verschoben mit einer Notlüge.Dann wieder einen neuen Termin vereinbart, aber es passierte genau das gleiche. Ich war gelähmt vor Angst. Und das war nicht nur einmal so. Sondern in vielen unterschiedlichen Situationen. Bahn fahren war nicht mehr möglich, einkaufen nur mit Panikattacken etc. Ich hatte Angt um meine Gesundheit, um die der Kinder  und meiner Familie. <mitlerweile geht es mir besser, weil ich eine Verhaltenstherapie gemacht habe. Aber es gibt immer wieder Tage, wo gar nichts geht, wo ich meine fast über zu schnappen. Auch das mit der fehlenden Konzentration kenne ich auch, Ich habe auch gerne viel und oft gelesen. Jetzt muss ich eine Seite 3 mal lesen ums sie zu verstehen.

Vielleicht wäre eine Therapie ja auch das Richtige für dich?

Liebe Grüße

Summer 52

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19.04.2022, 11:03 Uhr
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Liebe Summer,

vielen Dank für Deine Zeilen.

Ja, das könnte durchaus sein, wobei ich aufgrund meiner Gesundheit eh schon immer sehr verunsichert bin. Es ist grob gesagt so, dass ich arge Probleme von jetzt auf gleich bekommen kann. Da würde die beste Psyche nicht helfen, weil man immer mit dieser Ungewissheit lebt. Termine sind auch ein Problem, aber weil ich nicht weiß, ob ich es gesundheitlich schaffe. 

Deshalb habe ich auch gedacht, dass ein Fernstudium die Lösung wäre. Nicht aus dem Haus müssen und genau genommen mehr als genug Zeit, um diese Fortbildung zu schaffen.

Ich lebe sehr zurückgezogen, weil ich u.a. strenge Diät halten muss und selbst Gespräche amstrengend sein können. Ich bin für andere Menschen eher eine Belastung und zudem eben "unzuverlässig", weil ich ggf. von jetzt auf gleich Treffen absagen müsste. Ich denke auch, dass ich mich im Laufe der sehe vielen Jahre verändert habe und somit für andere Menschen eine Art "Spaßbremse" bin. Das habe ich schon akzeptiert. Aber dass ich so gar nichts mehr wuppen kann?

LG

Kröte4

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19.04.2022, 11:55 Uhr
Antwort

Hast du schon mal überlegt anders an die Sache ran zu gehen? Du machst die Fortbildung doch nicht, um einen Abschluß zu bekommen, sondern du machst die Fortbildung, um deinen Kopf anszustregen und etwas zu lernen. Es ist doch komplett egal, ob du den Zeitrahmen einhalten kannst oder den Abschluß machst, es geht darum, dass du dann etwas machst, wann du kannst und auch Spaß daran hast.

Wenn du dich davon verabschiedest, dass du irgendwas machen "musst", sondern nur du alleine das Maß aller Dinge bist, dann hast du vielleicht eine andere Einstellung dazu. Den Typen im Fernstudium ist es völlig egal, ob du irgendwas bearbeitest, Hausptsache die bekommen ihr Geld. 

Ich weiß nicht, was es für eine Fortbildung ist, aber in der Regel bekommt man das komplette Material zugeschickt, egal wie schnell man es bearbeitet. D.h. du kannst es auch später noch bearbeiten. Das Einzige, was dir dann vielleicht fehlt ist die Prüfung, aber wenn du dich nicht gerade irgendwo bewerben möchtest und die Schein dringend brauchst, ist es doch egal. Gelernt hast du es trotzdem. 

Wenn es dir unangenehm ist, wegen der Prüfungen, dann hast du ja auch noch jederzeit die Möglichkeit deinem Betreuer zu erklären, dass du wegen Krankheit nicht so schnell arbeiten kannst, vielleicht bieten sie dir sogar eine andere Lösung an. 

Letztendlich kann es ja auch sein, dass du anfängst und merkst, dass es gerenerell nichts für dich ist, also ganz unabhängig von einer Krankheit, das kann jedem passieren. Auch dann sollte man sich nicht gezwungen fühlen, es weiter machen zu müssen, nur weil man sich angemeldet hat. 

Und andersherum, wenn du dich gar nicht anmeldest, wirst du auch nie wissen, ob es dich nicht vielleicht doch einnimmt und dir so viel Spaß macht, dass es gar nicht so schwer ist, wie du vielleicht erwartest. Es kann ja auch das Selbstbewusstsein stärken, wenn man etwas macht, was deinen Kopf fordert.

Viel Erfolg! 

 

 

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19.04.2022, 22:28 Uhr
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Vielen Dank! Deine Meinung stimmt mich positiv!

LG

Kröte4

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20.04.2022, 07:59 Uhr
Antwort

Du hörst dich eher an, als würdest Du in Verhaltensweisen fallen, die Du Dir vorher in jüngeren Jahren nicht getraut hast: probieren, machen wieder aufhören vor und zurück..... Vielleicht ist das weniger körperlich bedingt als dass dir das Älterwerden den Teppich legt, Perfektion loszulassen. Dass das unbefriedigend ist, ist nachvollziehbar. Aber so wie vorher scheint es auch nicht mehr richtig. Schau mal genauer hin, was deine Bedürfnisse jetzt sind, ob du die Fortbildung noch brauchst und willst oder nur denkst, sie zu brauchen..... :-)

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