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Ausschließlich psychische Beschwerden: Wechseljahre?

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

08.07.2007 | 11:46 Uhr

Ich habe seit ich 38 bin psychisch bedingte Herzbeschwerden und in den letzten 8 Jahren zweimal Psychotherapie hinter mir. Hat mir durchaus gut getan und ich bin auch weiter gekommen, mein Leiden bin ich aber nicht los geworden.
Jetzt bin ich 47 und seit zwei Jahren leide ich immer mal aus heiterem Himmel unter Angst- und Unruhezuständen und den unterschiedlichsten Mißempfindungen am und ums Herz. Auch das EKG ist manchmal auffällig.
Jetzt bleibt immer wieder mal meine Regel völlig aus und beim Sport schwitze ich deutlich mehr als früher. Das hat mich auf die Idee gebracht, dass ich vielleicht mittlerweile in den Wechseljahren bin. Bei meiner Suche nach Information bin ich auf diese Seite gestoßen und lese mit Erstaunen, dass sich viele von Euch mit ähnlichem herumplagen wie ich. Trotzdem kann ich nicht so recht glauben, dass all meine Symptome von den WJ herrühren - die körperlichen Anzeichen scheinen mir nicht ausreichend zu sein. Ich denke immer noch, es sei eine psychische Macke (sorry an alle mit einem psychischen Leiden. Ich meine das durchaus liebevoll und nicht abfällig!), und ich müsste es irgendwie in den Griff bekommen können.
Gibt es hier noch einige unter Euch, die mehr psychisch als körperlich leiden, aber schon gesichert (Hormonspiegel z.B.) in den WJ sind? Und: Was hilft Euch dagegen?

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09.07.2007, 10:26 Uhr
Antwort

Ich bin 46 Jahre alt und habe im letzten Jahr das erste Mal Hitzewallungen gehabt und gleichzeitig blieb meine Regel aus. Habe das aber nicht auf die Wechseljahre geschoben. Wie es kam, so ging es auch wieder. In diesem Jahr werde ich wieder von Hitzewallungen heimgesucht und meine Regel bleibt wieder aus.

Mit den Hitzewallungen kann ich leben, die sind nicht so schlimm. Aber ich bekomme zeitweise Panikattacken, bin mutlos, und habe vor allem und jedem Angst. Das schwankt jedoch von Tag zu Tag. An manchen Tagen habe ich das Gefühl, dass mich die kleinste Kleinigkeit aus der Bahn wirft und ich mich dem nicht mehr stellen kann. Am liebsten möchte ich mich dann zu Hause einschließen und niemanden sehen und mit niemandem sprechen.

Ich habe mich noch nicht wirklich untersuchen lassen, aus Zeitgründen (bin selbständig) schaffe ich es meistens nicht, zum Arzt zu gehen. Und dann denke ich auch wieder, was soll ich beim Arzt, das was ich habe (oder auch nicht), ist wahrscheinlich total lächerlich. Ich habe das zwar kurz bei meinem Hausarzt angesprochen, dass ich psychische Probleme habe, vermutlich wegen der WJ, und der gab mir eine Musterpackung Antidepressiva mit, die ich nie genommen habe. Nachdem ich die Packungsbeilage gelesen hatte, war mir klar, dass es mir ohne wahrscheinlich besser geht.

Ich habe schon immer unter mangelndem Selbstwertgefühl gelitten, aber in den letzten Monaten fühle ich mich nur noch als Versager. Ich habe auch nicht wirklich jemanden, der meine Stimmungsschwankungen verstehen könnte. Mir wird nur immer wieder gesagt, ich wäre so schlecht drauf, dass es manchmal nicht zu ertragen wäre. Und man wendet sich ab. Das hilft natürlich nicht wirklich. Und nachdem ich von meinem Hausarzt mit einer Packung Tabletten abgefertigt wurde, fühle ich mich mit dem Problem noch mehr alleingelassen.

Ich kann also nicht wirklich eine Antwort auf Deine Frage geben, sondern Dir nur erzählen, dass es mir ähnlich geht.

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09.07.2007, 13:03 Uhr
Antwort

Hallo Schlange!

Mich machten die extremen Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen zu schaffen...die anderen Symptome haben mich beunruhigt aber mich nicht richtig belastet..

Es gibt viele Frauen bei denen die Psyche sehr belastet wird..und deswegen man fast nie denkt..es könnte vielleicht hormonel bedingt sein..

Bei mir war es auch so..ich dachte ich bin psychisch krank und muss für immer ein Antidepressivum nehmen

Ich litt am Anfang der Pubertät unter (mit 13 Jahren) Stimmungsschwankungen, innere Unruhe, Ängsten usw.

Als ich 18 wurde wurde es besser..Mir ging es gut dann hatte ich ein paar Tage wo es mir einfach schlecht ging..bin einmal zum Psychodoc gerannt: Er sagte schreiben Sie auf, wenn Sie sich nicht gut fühlen..dann ging es mir wieder gut, dass ich das nicht gemacht habe... Es war immer wieder dasselbe..sich mies fühlen, dann war wieder alles ok..und habe die Trauer einfach total vergessen.. Als ich die Pille nahm ging es mir besser.

So und bald werde ich 40 Jahre jung..Die Symptome sind seit ich 38 geworden bin stärker geworden, ob die 2 Schwangerschaft es verursacht hat, das weiß ich nicht..Tatsache ist: es hört nicht auf..
Eine Zyklusstörung (Diagnose meiner Frauenärztin) ist es lange nicht mehr..PMS ist es auch nicht mehr..

Weißt du wie ich erfuhr, dass das Ganze immer hormonel bedingt war? Als ich zum 2 Mal Schwanger wurde. Mir ging es am Anfag der SS psychisch gut, obwohl ich das Antidepressivum ganz schnell abgesetzt hatte..

Ich war nur genervt, weil ich gar nicht schwanger werden wollte.. na ja als ich wußte, dass mein kleiner Engel gesund war (nach Fruchtwasseruntersuchung) habe ich mich auf ihn gefreut..Ich hatte vor dieser SS ein Antidepressivum genommen und in der 7 SSW abgesetzt..ich hatte Angst, das Medikament hätte vielleicht dem Embryo geschadet..

So und mir ging es gut..es war alles i.O. und plötzlich fingen die extremen Stimmungsschwankungen an..ich fühlte eine Traurigkeit habe Stunden lang geheult..nur so..ich wollte heulen und traurig sein..

Es war ein Hin und Her..du kannst es dir nicht vorstellen ..Meine Hausärztin sagte zu mir: Ihr Baby ist schon gemacht, Sie können das Antidepressivum wieder nehmen..das wollte ich natürlich nicht..

Dieses Durcheinander hat mir gezeigt, was Hormonschwankungen oder/und Hormonmängel hervorrufen können..morgens ging mir nicht gut, nachmittags ging es wieder..es war unglaublich..

Nach der Geburt meines Babys nahm ich 7 Monate lang wieder das Antidepressivum, ich hatte Angst vor einer Postpartale Depression..In dieser Zeit habe ich angefangen zu recherchieren und habe festgestellt, dass ich seit der Pubertät unter PMS gelitten habe..Das Wort PMS hatte bis dahin kein Arzt erwähnt..

Jetzt nehme ich körperidentisches Progesteron, das ist ein Hormon. und zusätzlich nehme ich ein sehr komplettes Multivitaminpräparat + Calcium und Magnesium, Omega 3 Fettsäuren, Gingko und ein paar Aminosäuren, die bei Stimmungsschwankungen sogar bei Depressionen und Ängsten helfen können..

Leichte Schwankungen habe ich, aber die sind nicht so stark wie vor einem Jahr..Ich denke, ich werde endlich Ruhe haben, wenn ich kein Zyklus mehr habe..und meine Regel nicht mehr bekomme..

Wenn du die Pille nicht nimmst, empfehle ich dir deine Temperatur jeden Morgen bevor du aufstehst zu messen..
Schreibe deine Symptome und Beschwerde auch auf..Mir hat das sehr, sehr geholgen..

Ich habe dadurch feststellen können:

- Ob ich Eisprünge habe oder nicht= wenn du kein Eisprünge mehr hast, hast du in der 2 Zyklushäflte Progesteronmangel..und das verursacht eine Menge Beschwerden

- Wie es mir in der 1 Zyklushälfte und in der 2 ZH geht

- Wann die Symptome auftreten

Und vieles mehr..!!

Jetzt weiß ich, dass es mir immer nicht gut geht, wenn die Hormone ganz unter oder ganz oben sind. D.h. in der Mitte des Zyklus oder ein paar Tage vor, während und nach der Regel..

Mir geht es auch viel besser, wenn ich keinen Eisprung habe..

Ich habe auch ein paar Psychotherapien gemacht..viel geholfen haben die auch nicht...

Ich las in einem Buch: Sie sind nicht verrückt, es sind ihre Hormone!

Eine Ärztin schreibt auch in ihrem Buch, dass sie es erstaunlich findet, wie einige Frauen die immer selbstbewußt und mit ihrem Leben zufrieden waren..auf ein Mal (Mitte oder Ende 40) Versagensängste bekommen, sind unsicher, verzweifeln an sich selbst usw. usw.

Hier findest du eine Tabelle für das Temperaturmessen:
http://www.urbia.de/services/zykluskalender/

Und hier findest du ein PMS Kalender:
http://www.petibelle.de/pms_kalender/index.php

So..ich hoffe, dir irgendwie geholfen zu haben..

Liebe Grüße, Reina

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09.07.2007, 13:14 Uhr
Antwort

Hallo, ich bin 47 Jahre alt und habe auch mit diesen Problemen zu kämpfen. Ich habe allerdings auch mit körperlichen Symptomen zu tun, aber auch mit Ängsten, Panik und Depressionen. Habe nun seit 6 Monaten keine Periode mehr und bin definitiv lt. Frauenärztin in den WJ. Ich habe schon einiges ausprobiert, sprich Heilpraktiker, pflanzliche Mittel, aber es hilft mir nichts. Habe lange mit mir gehadert, zwecks Hormone, aber so wie es momentan mir geht, bin ich nicht mehr bereit, diesen Zustand weiter zu ertragen. Habe nun vorige Woche mit einen niedrig dosierten Hormonpräparat angefangen, in der Hoffnung, dass es mir mal wieder besser geht. Kann aber noch nicht berichten, ob es hilft, dauert ja auch eine Weile bis die Wirkung eintritt. Vom Hausarzt Depressiva zu nehmen ist auch nicht so ratsam, da er sich in dieser Materie nicht so gut auskennen kann, dann lieber mal mit einen Neurologen sprechen.
LG
Druschi

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09.07.2007, 14:03 Uhr
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Hallo Druschi!

So sehe ich das auch..Antidepressiva sind sehr starke Medikamente..dass ein Hausarzt sie verschrieben darf, finde auch nicht ok..

Was ist mit Aufklärung? wegen Nebenwirkungen, Erstverschlimmerung und und und..?

LG, Reina

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09.07.2007, 14:32 Uhr
Antwort

Hallo Lareina,hab auch welche vom Hausarzt hier liegen.
Aufklärung,Nebenwirkungen Erstverschlimmerung? Er dachte sicher ich kann lesen ;-))
Sie liegen ja gut in der Ecke
Ein Hausarzt darf es weil die Termine zumNeurologen/ Psychiater mittlerweile auch Monate dauern und total überlaufen sind


LG Webmaus

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09.07.2007, 22:29 Uhr
Antwort

Vielen, vielen Dank für Eure Antworten!
Es hilft mir enorm, zu lesen, dass ich nicht alleine bin mit meiner Symptomatik.
Ich leide zeitweise wirklich extrem - dann bin ich wieder eine Weile richtig gut drauf. Und das immer aus heiterem Himmel, ohne dass ich in den äußeren Umständen einen Grund finde. Bei mir ist so im Leben nämlich eigentlich alles wirklich okay und ich fühle mich im Großen und Ganzen vom Glück begünstigt (Familie, Lebensumstände usw.). Ich hatte auch nie größere Probleme mit meinem Hormonhaushalt. Umso erstaunter bin ich dann immer, wenn es mir dermaßen mies geht.
Ich werde Lareinas Tips befolgen (vielen Dank für die vielen Details!) und genau alles dokumentieren und dann nochmal zu meiner Gyn. damit gehen.
Mit Nahrungsergänzungen und Naturheilkunde habe ich auch schon vieles probiert, aber nie halbwegs dauerhaft Linderung erfahren.
Was mich noch erstaunt, ist, dass von all den Ärztinnen (Frauen!), mit denen ich so zu tun hatte, nie eine was von Wechseljahren gesagt hat. Ich meine, wenn ich hier so nachlese, scheint das ja nicht allzu abwegig zu sein. Warum kommt keine von denen auf die Idee?
Ich habe auch schon ein Antidepressivum zu Hause rumliegen, dass ich nicht nehme und diverse Untersuchungen hinter mir. Nur mein Hormonspiegel hat nie jemanden interessiert. Merkwürdige Sache. Woran liegt das?

Liebe Grüße, Schlange

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19.07.2007, 07:37 Uhr
Antwort

Guten Morgen, Schlange und Connie!

Mir geht es genauso wie euch...ich bin 47 Jahre alt und seit einem Jahr in den WJ. Meine Begleiterscheinungen sind die gleichen wie eure auch:
Angstzustände, Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Stimmungsschankungen, ab und zu Hitzewallungen, kein gute Selbstbewußtsein und Selbwertgefühl mehr, Erschöpfung und immer müde....Situationen die mich auch gleich aus der Bahn werfen, bis hin zu Depressionen (die ich früher nie hatte) :-(

Ich erkenne mich überhaupt nicht wieder!!!

Allerdings: unter PMS leide ich schon seit ganz langer Zeit!

Meine ganze Familie leidet unter meinen unausgewogenen Hormonhaushalt - mein Mann und mein 11jähriger Sohn!!!

Ich bin jetzt ganz feste dabei, endlich eine Lösung für mich zu finden - so geht das nicht mehr weiter...

Seit Ende letzten Jahres nehme ich Laif900, das mir auch am Anfang sehr geholfen hat...aber jetzt auch nicht mehr *heul*

Schlange, du hast nach PROGESTERON in einem späteren Thema gefragt....das du auch eröffnet hast!
Hast du denn vor dies zu nehmen?

Ich selber bin aufmerksam geworden und werde mich auf der angegebenen Seite mal durchlesen *zwinker*

Soweit ich bis jetzt lesen konnte, muss ich aber dann das Laif900 (Johanniskraut) absetzen?

Ich werde weiter berichten, wofür ich mich entschieden habe - was ich sonst noch ausprobiere.

Liebe Grüße von Matokai,
die sich freut auch von euren Ergebnissen zu lesen...

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19.07.2007, 13:30 Uhr
Antwort

Hallo Matokai,
vllt. ist Dir geholfen, wenn Du statt des Laif900 auf ein anderes Johanniskrautpräparat wechselst. Ich habe das so schon öfters im Zusammenhang mit anderen pflanzlichen Mitteln (Cimicifuga, Agnus Castus) gelesen; und es so für mich gedeutet, dass Frau sich dran gewöhnt...und dann die Wirkung nachlässt. Der Wechsel zu einem gleichgearteten Mittel (aus einem anderen Haus) wäre dann evtl. eine Lösung.

Ich creme seit über einem Jahr mit der nat. Progesteroncreme, erfolgreich.
Es muss nicht sein, dass die Creme von einem Johanniskrautpräparat beeinträchtigt bzw. geschwächt wird, da die Aufnahme des Hormons hier über die Haut und den Blutkreislauf erfolgt.
Erwiesen ist meines Wissens, dass das Schlucken (Pille!) von Hormonen diese in der Wirkung abschwächt, wenn gleichzeitig ein Johanniskrautpräparat verabreicht wird.
Es wird nämlich beides über die Leber abgebaut und das Johanniskraut schränkt hier die Hormonmenge (aus der Tablette) ein, reduziert sie.

Liebe Grüße
Doro

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20.07.2007, 12:37 Uhr
Antwort

Hallo Doro,

tausend Dank für deine Antwort und deinen Tipp!!!
Das ist eine Alternative, mal einfach ein anderes Johanniskrautpräparat zu nehmen (obwohl das Laif900 der Absoute Renner ist!).
Ja, ich denke das auch ich mal einfach die Progesteroncreme ausprobieren möchte - ich bin nur vorerst dabei, alles zu studieren *zwinker*

Im Übrigen geht es mir wie den meisten Userinnen, mein Arzt hat sich auch keine Mühe gemacht und mir Antidepressiva verschrieben...............die ich auch, wie die meisten - nie angerührt habe ;-)


Danke Doro und einen lieben Gruß von Matokai (Marion)

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