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Antidepressiva

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

18.02.2014 | 20:27 Uhr

Hallo Ihr lieben Mädels,

ich lese hier viel und staune, wie viele Frauen von Euch in den WJ Antidepressiva nehmen, manche sogar gleich 2 gleichzeitig. Ich habe vor 2 Jahren auch kurzfristig Opipramol genommen. Gebracht hat es mir nix. Aber wenn es den Frauen während der sch... WJ auch mit der Psyche schlecht geht - denke ich, kann man das ruhig nehmen, wenn es denn hilft. - Psychopharmaka wird halt aber in der heutigen Zeit immer mehr verschrieben.

---Ach Sie haben Angst, Unruhe usw., ja das hängt mit den Hormonen zusammen. Nehmen Sie bitte dies und wenn das nicht hilft, melden Sie sich nochmal.....ha, ha, ha.

Ich möchte Euch nicht verunsichern - aber Frauen in den WJ werden viel zu oft nicht ernst genommen und gleich als psychisch labil eingestuft.

Mir kann heut kein Weißkittel mehr was sagen.......

Lieben Gruß - Fisch

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19.02.2014, 06:48 Uhr
Antwort

Hallo lieber Fischkopf,

ich fühle mich jetzt mal angesprochen, denn ich nehm zur Zeit zwei AD. Ab heute nur noch opi, weil das andere mir nicht hilft, habe den Eindruck es wird noch schlimmer.Das Opi hilft mir aber sehr gut beim Schlafen.Ich hab eine große Angst richtig depressiv zu werden und bin deshalb schon manchmal verzweifelt was ich noch machen könnte.Ich würde zum Beispiel sofort eine Verhaltenstherapie machen, habe mich angemeldet. Beginnen tut diese in einem halben Jahr,toll nicht.Und bis dahin?

Ich lenke mich ab mit einem Ehrenamt was ich mir gesucht habe. Da geh ich regelmäßig jeden Tag hin,aber im Moment geht es mir auch dort schlecht.Bei mir ist eigentlich nur noch die Psyche die rumspinnt, alle anderen Sachen wie Panikattacken,große Ängste ,Bluthochdruck, Herzgeschichten usw habe ich alles überstanden irgendwie.Ich habe vorher in meinem Leben nie Depressionen gehabt, ist neu für mich.

Ich bin bei Ärzten auch sehr vorsichtig geworden, geh nur noch hin wenns unbedingt sein muss und glaube auch nicht mehr alles, was sie mir erzählen.

 

Liebe Grüße

Schleo

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19.02.2014, 09:23 Uhr
Antwort

Depression in den Wechseljahren / perimenopausale Depression / klimakterische Depression

 

Mit Beginn der Wechseljahre steigt die Zahl der Ersterkrankungen an Depressionen deutlich an. Besonders häufig betroffen sind jedoch Frauen, die bereits depressive Episoden in der Vorgeschichte hatten, vor allem bei bekannter postpartaler Depression.

Als Auslöser gelten sowohl die hormonellen Schwankungen, als auch Veränderungen der Lebensumstände.

Die Symptome sind Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Hoffnungslosigkeit, Angst, Unruhe, Grübelneigung und Lebensmüdigkeit. Dazu bestehen oft Schlafstörungen, eine leichte Erschöpfbarkeit und diffuse körperliche Beschwerden.

Da 25 Prozent der Betroffenen eine schwere depressive Episode entwickeln, darf die Depression in den Wechseljahren nicht einfach als „normal“ abgetan werden.

Die Therapie erfolgt durch psychotherapeutische und gegebenenfalls medikamentöse Behandlung.

Die Gabe von Östrogenen als Augmentation zu einem Antidepressivum ist unter Umständen nach Abstimmung mit dem Gynäkologen erwägenswert; die alleinige Therapie mit Östrogenen zeigt in der Regel keinen Erfolg.

Literaturangabe:

http://www.frauen-depression.de/start/wechseljahren.html#Therapie (Stand März 2013) und Benkert, Hippius, Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie, 9. vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage, 2013 Springer Medizin Verlag Berlin Heidelberg

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19.02.2014, 15:20 Uhr
Antwort

Hallo lieber Fischkopf

Auch ich gehöre zu denen die AD s nehmen.Ich sollte eigentlich 2 verschiedene nehmen. Nehme aber nur das am Morgen.Ich habe mich auch lange dagegen gewehrt.Aber leider geht es wohl nicht ohne.Habe ja auch vorher homöopathische und pflanzliche Sachen ausprobiert,die leider immer nur kurzfristig geholfen haben.Bin aber auch manchmal am überlegen,ob das alles so richtig ist.

Ich war immer ein lebenslustiger Mensch und hatte nie Probleme mit Depressionen ,Ängsten usw.Wir verändern und halt in den WJ.

Liebe Grüsse

Doris

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19.02.2014, 19:37 Uhr
Antwort

Hallo lieber Fischkopf ,

auch ich reihe mich ein , denn für ein dreiviertel jahr habe ich auch Cipralex genommen .

Durch diese vielen neuen Zipperlein , die ich so nicht kannte , habe ich irgendwie das Vertrauen in meinen Körper verloren . Von heute auf morgen spielte mein Körper verrückt . Jeder Arzt sagte mir , es ist alles i.O. und sie sind gesund (Internist , Gyn. , Neurologe) .

Aber ich merkte doch , dass irgendetwas nicht stimmt .

So wie Doris schon schreib , ich war auch ein lebenslustiger Mensch und hatte nie mit der Psyche Probleme !

Habe dann noch eine Angststörung entwickelt und weil ich das Gefühl hatte , keiner kann mir helfen ( warum geht´s mir sooo sch..., wenn doch alles ok ist ) , wurde ich auch noch depressiv und war 2 Wochen in einer Klinik .

Mit knapp 40 hat mir niemand glauben wollen , dass es vlt. was mit den Hormonen zu tun hat . Sind ja auch alle Werte o.B. .

Da zwar mein Antrieb unter den Tabletten besser wurde , die Ängste aber immer noch da sind , habe ich die AD´s abgesetzt .

Psychotherapie mache ich noch und bin weiterhin auf der Suche nach des Rätsels Lösung .

Kurzfristig waren die ADs hilfreich , ich wäre nicht mehr auf die Beine gekommen , aber nun bin ich wieder soweit fit , meinen Weg weiter zu gehen .

Und wenn ich irgendwann mal weiß , was mit mir los ist , lass ich es Euch wissen :-(!

Viele liebe Grüße

Sternenmama

 

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20.02.2014, 09:46 Uhr
Antwort

Ich finde das die Ärzte sehr leichtfertig mit AD's umgehen. Die meisten AD's werden Frauen um die 40-50 verordnet, also gerade zur Zeit der WJ. Taffe Frauen bekommen auf einmal Ängste und depressive Verstimmungen. Man findet überall in der Literatur Berichte, wie Hormone die Psyche durcheinander wirbeln können, aber anstatt dort anzusetzen wird ein AD verschrieben, das bei hormonell bedingten psychischen Beschwerden meist nicht gut hilft. Bei Angspatienten wird inzwischen schon mit Progesteron therapiert, welches angstlösend wirkt, aber anstatt einer Frau in den WJ , die an einem PG-Mangel leidet und dadurch Ängste entwickelt PG zu geben, gibt es lieber Psychopharmaka.

Eine postpartale Depression ensteht in den meisten Fällen durch ein Hormonproblem. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, sobald die Hormone sich wieder beruhigen, beruhigt sich auch  die Psyche. Es hat nichts mit der Veranlagung zu einer Depression zu tun.

Eine Frau die eine postpartale Depression hatte, hat oft auch PMS und starke Beschwerden in den WJ. Das liegt aber daran, das sie sehr empfindlich auf Hormonschwankungen reagiert und Probleme mit der Psyche sind die Folge davon, nicht die Ursache.

ich will nicht bestreiten, das sich während der WJ auch eine Depression entwickeln kann und bstimmte Lebensumstände den Zustand verschlimmern, aber hier muss eine fachgerechte Differentialdiagnose gestellt werden. Es geht nicht an, das fast jeder FA gleich den Block für das AD zückt, nur weil die Frau über Ängste und depressive Verstimmungen klagt?

Ich kann diesen Satz, das kann nicht von den WJ kommen eigentlich nicht mehr hören:(.

LG Annemarie

 

 

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20.02.2014, 12:07 Uhr
Kommentar

Liebe Annemarie,

super - Deine Antwort! Unterschreibe jeden Satz.

Ich selbst habe auch verschiedene psych. Geschichtchen, die hatte ich schon vor den WJ, aber diese verstärken das Ganze noch. Immerhin habe ich den Hintern hochgekriegt und eine Therapie angefangen - keine Verhaltenstherapie, sondern eine tiefenpsychologische. Die hilft mir enorm mit meinen Ängsten umzugehen, gerade jetzt in den WJ. Es gibt immer wieder Tage oder Stunden, wo ich denke, es wäre mir lieber, eine Tablette zu nehmen und gut ist, aber ich habe jetzt auch ganz praktische Dinge an der Hand, die ich alternativ tun kann.

Und von Ärzten habe ich gehört, klar, das sind die WJ, machen Sie eine HET und alles ist gut. DEN Satz kann ich nicht mehr hören!! (Nur als Ergänzung zu dem Satz, den Du nicht mehr hören kannst :-))

LG Patti

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