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Angst vor Hormonersatztherapie - was soll ich tun?

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

18.01.2021 | 10:03 Uhr

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und weiß einfach nicht mehr weiter und würde mich daher über Eure Meinung freuen.

Kurz zu meiner Geschichte: ich bin 47 Jahre alt und habe bis November 2020 Antidepressiva genommen (acht Jahre lang - wir hatten eine sehr schwere Zeit mit meinem behinderten Sohn und einem aggressiven Pflegekind - 2014 kam dann noch unser Nachzügler und Wunschkind auf die Welt). Bis dahin war von den WJ noch nichts zu sehen und zu spüren. Nachdem es familiär ruhiger wurde, habe ich mich so stark gefühlt, dass ich die AD ausgeschlichen habe. Mitte November war ich damit fertig (meine Periode hatte ich auch im November das letzte Mal).

Und dann, pünktlich zum neuen Jahr, haben mich urplötzlich Panikattacken, Ängste, Schlafstörungen eingeholt. Ich hatte erst Angst, dass es was organisches ist, weil ich auch so Flattern im Bauch und im Hals hatte und ziemliche Rückenschmerzen. Mein Hausarzt vermutete gleich die WJ und schickte mich zum Frauenarzt. Da war ich vergangenen Freitag. Da wurde mir leider bestätigt, dass es sich um WJ-Symptome handelt. Ein Hormonstatus wurde vergangenen Sommer gemacht, da sagte sie schon, dass die Werte auf den Beginn der WJ hindeuten.

Mir wurde Utrogest 200 und Gynokadin Gel aufgeschrieben. Als ich die FÄ auf die Nebenwirkungen ansprach, sagte sie, dass wenn wir in der Behandlung unter 5 Jahren bleiben, keine Gefahr für Brustkrebs besteht. Mehr nicht.

Als ich wieder zu Hause war und mich über die HET und die mir verschriebenen Medis informiert hab, ist mir ganz schlecht geworden. Gefahr von Thrombose und Schlaganfall. Das sind eh so Erkrankungen, wovor ich echt Angst habe (mein Mann hatte schon einen Schlaganfall, ich bin da ein gebranntes Kind).

Und nun steh ich da und hab einfach Angst, die Medis zu nehmen, obwohl sie ja wirklich gut helten sollen und die Beschwerden dann wohl weniger werden.

Nun meine Frage an Euch: wie sind Eure Erfahrungen mit der HET, wie seid Ihr mit den Nebenwirkungen bzw. dem Wissen davon umgegangen. Oder habt Ihr euch nach Alternativen umgesehen? Vielleicht würde es reichen, wenn ich wieder AD nehme? Denn am meisten belastet mich die emotionale Unruhe und die Schlafstörungen. Und so kann ich einfach keine gute Mama sein für meinen behinderten Sohn und meinen sechsjährigen Sohn.

Ich freue mich auf Euer Feedback und danke schon mal recht herzlich.

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18.01.2021, 12:43 Uhr
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Hallo Kath, ich mache auch seid längerem die hormotherapie und komme damit zurecht, habe keine Nebenwirkungen und nehme auch weiterhin antidepressiva. Und da es mir so schlecht ging, und nach allem was man schon ausbrobiert hat, stand nach langem reden mit meinern Frauen Arzt fest, das ich die Therapie mache. Es geht mir besser, .vieleicht redest du noch mal mit deiner Frauen Ärztin über deine Ängste. Ich komme damit gut zurecht, und das Gel trage ich nur so auf wie ich es grade benötige,. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Wünsche dir viel Kraft, lg:IN LOVE:

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18.01.2021, 13:29 Uhr
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Hallo Kath,

ich kann Deine Bedenken verstehen.

Allerdings solltest Du ein Blutbild machen lassen, um Deine aktuellen Hormonwerte bestimmen zu können. Ich lese aus Deinem Posting nicht raus, dass das gemacht wurde, richtig?

Gynokadin wirkt transdermal, das Progesteronpräparat kannst Du auch vaginal verwenden. Damit sind einige Nebenwirkungen schon mal ausgeschlossen.

Ich bin auch kein Fan von Chemie, habe bei den ersten WJ-Symptomen mit pflanzlichen Mitteln "gearbeitet", aber irgendwann war kein Effekt mehr zu spüren. Gynokadin und Progestan gelten als "naturidentische" Hormone, das ist vielleicht ein beruhigender Aspekt. Mir geht es mit der HET gut, zwar immer wieder Beschwerden, aber nicht von den Präparaten, sondern von meinen schwankenden Hormonwerten. Ich hatte Ende letzten Jahres massive Probleme, als ich die HET wegen Menstruation abgesetzt hatte. Man, gings mir mies...

Wichtig ist, dass Du die Präparate "einschleichst", also nicht gleich von 0 auf 100. Dann kann Dein Körper sich daran gewöhnen.

Ich muss ehrlich sagen: Ich sehe bei den Hormon-Präparaten wesentlich weniger Risiken als bei ADs.

LG

Claudia

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18.01.2021, 13:55 Uhr
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Liebe Claudia, liebe Ank,

ich danke Euch recht herzlich für Eure Antwort.

Das letzte Blutbild mit Hormonstatus war im Sommer 2020. da hat sich schon gezeigt, dass die Wechseljahre im Anflug sind.

Ich denke, dass es mich jetzt so krass eingeholt hat, da ich das AD ausgeschlichen habe und jetzt mein Körper quasi Platz hat für die WJ. Ich muss auch noch dazu sagen, warum ich so sehr Angst vor den Nebenwirkungen habe: meine Oma hatte Brustkrebs. Das ist das eine. Und das andere, dass ich nicht die Schlankeste bin, mein BMI bewegt sich so um die 30 rum. Und das steht ja im Beipackzettel, dass das dann nicht unbedingt gut ist, wenn man diese Medis nimmt.

Ach Mensch, diese blöden Ängste machen mich echt fertig und nehmen mir so viel Lebensqualität. Aber ich komme momentan da irgendwie nicht raus.

Liebe Grüße!

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18.01.2021, 17:25 Uhr
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Hallo Kath,

ich kann dir vielleicht ein klein wenig die Bedenken nehmen. Ein AD habe ich auch  genommen. Dies habe ich auch ausgeschlichen Seit Nov. 2019 bin ich das Zeug endlich los.:) War nicht einfach, aber ich habe es geschafft. Im Februar 2020 habe ich auch mit Gyno. + Fam. angefangen. Leider nicht eingeschlichen(wurde ich nicht darauf hingewiesen). Habe dann gleich 200mg Fam. + 1 Hub Gyno Morgens und Abend. Die erste Zeit hat es mich ganz schön umgehauen. War ein auf und ab.

Jetzt geht es mir deutlich besser. Mal so kleine Ausreißer, aber vieeeeel besser als vorher.

Den Beipackzettel hatte ich natürlich auch vorher gelesen und bin fast aus den Socken gefallen, aber ehrlich, mir ging es so mies, da waren mir die Nebenwirkungen erst mal egal.

Jetzt weiß ich vieles besser und weiß, das diese Hormone bioidentisch sind und man den BPZ ignorieren soll. 

Fang einfach mit 50/50 an. Kapsel aufstechen und vaginal vercremen. Wenn du es gut verträgst, dann erhöhe auf 100/100. Gyno würde ich erst später dazu nehmen. 

Solltest du bei FB sein, dort kann ich eine Gruppe empfehlen, die sich mit dem Thema super auskennen und dir auch weiterhelfen.

Ich nehme auch noch Mag. , B12, Vit. D3 und K2 dazu.

LG

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19.01.2021, 06:50 Uhr
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Liebe Kath, 

 

ich mach auch eine het und hatte ähnliche Bedenken wie du jedoch haben sich diese relativ schnell aufgelöst. 

Es dauert jedoch wirklich seine Zeit bis sie wirken( einige Wochen) als auch, die richtige dosis für sich zu finden.

 

In diesem forum bist du gut aufgehoben und dennoch kannn ich dir auch die sisters of Progesteron " auf Facebook wärmstens ans Herz legen

Geballtes wissen!

 

Hb eine gute Zeit und hör gut in dich rein 

 

Liebe Grüße 

 

Polly 

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19.01.2021, 09:35 Uhr
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Hallo liebe Kath,

welche Antidepressiva hattest Du denn bis November genommen? Wenn es ein SSRI wie Citalopram oder ein SNRI wie Venlafaxin war, können es auch verspätete Absetzsymptome sein, die Dich zusätzlich zu den Wechseljahren noch quälen.
Da ist es oft um die sechs Wochen lang gut  (bis auf bisschen Schwindel und Übelkeit und so) und dann holt es einen doppelt ein.
So war es bei mir vor 10 Jahren, als ich versucht habe, sie abzusetzen (obwohl ursprünglich keine Ängste oder Depressionen der Einnahmegrund waren, sondern eine Zwangserkrankung) und so kenne ich es auch von meiner Cousine.

Ich habe sie damals wieder genommen und zugelassen, dass man sie im Krankenhaus auf die vierfache Menge von vorher hochschraubt, obwohl es mir da eigentlich schon wieder einigermaßen gut ging - wofür ich mir jetzt noch in den Hintern treten könnte.

Da bist Du mit einer Hormontherapie (auch ich war damals am Beginn der Wechseljahre) bestimmt besser beraten.

Du hast wirklich Glück, dass Deine Gyn Dir die bioidentischen Hormone aufgeschrieben hat, und würde sie an Deiner Stelle auch probieren und langsam einschleichen.

Meine Gyn hatte mir vor zwei Wochen leider ein Kombipräparat mit zwei künstlichen Wirkstoffen aufgedrückt. Da ging es mir nach zwei Tagen dann so schlecht (ich kannte das schon von der Pille), dass ich  sie wieder gelassen habe.

Mit den bioidentischen Hormonen soll das nicht passieren, wenn man sie einschleicht. Nutze die Gelegenheit!

Ich hatte auch zwischen damals und heute fast neun Jahre lang Ruhe, bis sich Anfang des Jahres die Postmenopause mit Ängsten und Stimmungsschwankungen (trotz Antidepressiva) anschlicht.
Auch ich habe Angst vor einer Hormontherapie, werde aber wohl auch nicht drum herumkommen, wenn ich wieder auf einen grünen Zweig kommen will.

Dir alles Liebe und Gute - alles wird wieder gut!!!

Liebe Grüße
Claudia


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20.01.2021, 03:00 Uhr
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Liebe Claudia,

ich habe Trevilor 37,5 mg genommen, das ist im Prinzp Venlafaxin. Nur war das ja im vergangenen Jahr eine zeitlang nicht lieferbar, daher mussten wir auf das Ursprungspräparat ausweichen.

Von Einschleichen hat meine FÄ gar nichts gesagt und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich die Utrogest oral nehmen muss oder vaginal. Hab ich wahrscheinlich vor lauter Aufregung und Durcheinander vergessen.

Angefangen hab ich (leider) immer noch nicht, weil ich irgendwie diese Angst davor nicht aus meinem Kopf bekomme, trotz Eurer vielen positiven Nachrichten. Muss ich mir wirklich keine Sorgen machen wenn ich die HET starte?

Ich danke Euch und bin froh, Euch gefunden zu haben. Jetzt versuche ich mal ins Bett zu gehen und zu schlafen.

Liebe Grüße,

Kathrin

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20.01.2021, 12:08 Uhr
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Hallo Kathrin ,

Ich kann dich soooo gut verstehen !

Ich steh gerade mit dem gleichen Problem da hatte nur keine Antidepressiva genommen hab seit 15 Jahren mit Angst und Panik ect.zu kämpfen Mal mehr Mal weniger .

Hab 2019 aufgehört Pille zu nehmen bin 51 und kämpfe seitdem mit den Wechseljahren.

Ich sollte jetzt femoston nehmen bin aber auch seeehr unsicher da ich 2019 auch einen Pap 4 hatte und eine konisation .das ist jetzt alles wieder im grünen Bereich sprich Pap 1!

Dennoch habe ich einen heißen Respekt vor den Hormonen ,nur leider auch viele unschöne symthome der Wechseljahre und der Angststörung :TIRED:

 

Ich hab gestern Abend dann die erste femoston genommen bin dennoch immer am hadern .

Du siehst du bist nicht alleine Mal abwarten ob es was bringt bzw.wie ich weiter mache?!

Hat jemand Erfahrung mit femoston 1/10??

LG und Kopf hoch wir schaffen das:-*

Wechselbiene

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21.01.2021, 13:50 Uhr
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Hallo Kath 14,

bei mir in der Familie gab es 2 Brustkrebsfälle (Oma (Mutter meiner Mutter) und meine Mutter). Aus diesem Grund rät mir meine Frauenärztin immer ab, Hormone zu nehmen. 

Im November hatte ich aber gebeten, mir ein Präparat aufzuschreiben, welches bioidentische Hormone enthält. Leider hat sie mir eins aufgeschrieben, welches ein bioidentisches Östrogen enthält, aber ein chemisches Gestagen. Meine Freundin (PTA) hat mir davon abgeraten und ich habe das Rezept im Müll entsorgt. Ich werde es erst einmal ohne Hormone und mit natürlichen Mitteln versuchen.

Da ich gerade ein Buch von Andreas Kalcker lese (Gesundheit verboten), bin ich auf Borax (Bor) und Maca Pulver gestossen. Ich werde jetzt meinen Lieferanten anschreiben und mal nachfragen! (Sunday Natural)

Könntest Du mir vielleicht einmal beschreiben, wie das "Flattern" sich anfühlt? Ich habe auch Vibrationen im Körper und so ein "Blubbern" (wie ein Pudding, der beim Kochen im Topf Blasen schlägt, so beschreibe ich das immer) oder auch so Zuckungen im Körper (überall, selbst im Hals und auf den Schulterblättern und im Bauchraum, den Beinen und Armen)...

LG 

Susanne

 

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23.01.2021, 14:48 Uhr
Antwort

Keine Sorge. Wenn du keine Vorerkrankungen hast, im goldenen Fenster beginnst, bioidentische Hormone bekommst, sollte es dir bald besser gehen. Die alten Ängste zu Brustkrebs und so stammen aus alten Studien mit Hormonen aus den 90ern, die vom Pferd stammten.

Ich empfehle dir das Recht neue Buch "Woman on fire" von Sheila de Liz. Das ist super locker von einer Gynäkologin geschrieben und ich empfehle das allen Frauen ab 40, da hier auch für Gründe zu unregelmäßigen Blutungen etc. erklärt werden. Ist übrigens innerhalb 1es Monats auf die Bestsellerliste vom Spiegel gerutscht. Keine Angst. Es ist auf deutsch und super locker zu lesen. Auch wie die Werte zu den Studien entstanden sind, erklärt die hier. Ich finde, dieses Buch ist ein Muss für jede halbwegs belesene gebildete Frau, die sich für ihren Körper interessiert. Ein allgemeines zum Körper der Frau hat die auch geschrieben. 

Ich werde jetzt auch mal zu meiner Ärztin düsen.. L. G. 

 

 

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26.01.2021, 16:00 Uhr
Kommentar

Hallo Beafrey,

was bedeutet denn das goldene Fenster?

Vorerkrankungen hab ich keine, nur Hashimoto.

Bei mir hat sich jetzt herausgestellt, dass ich auch an einer Angststörung leide, daher auch meine Panik vor den Hormonen und aber auch noch vor anderen Sachen. Jetzt werde ich gerade auf AD eingestellt. Ich hoffe bloß, dass die Tabletten bald wirken, denn das nicht schlafen können macht mich sowas von fertig. Das Hormonthema ist daher gerade nicht aktuell. Jetzt hoffe ich, dass das AD schnell anschlägt und es mir bald besser geht. WJ-Symptome habe keine mehr, also das Schwitzen ist weg. Jetzt geht es nur noch um die Angst und das Schlafen und da ist die Frage, kommt dass von den WJ oder der Angst.

Keine Ahnung, was gerade mit mir los ist, ich hoffe, dass es bald aufwärts geht.

Liebe Grüße!

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26.01.2021, 14:45 Uhr
Antwort

Hallo Beafrey ,

Das Buch bin ich gerade auch am zu Ende lesen.

Ich kann deine Aussage nur unterschreiben ein super Buch!

Ich nehme jetzt seit 10 Tagen femoston 1/10 und bin bis jetzt mehr als zufrieden .

Meine symthome haben sich merklich verbessert manche sind sogar ganz weg.das durchschlafen  hapert noch etwas dennoch bin ich ruhiger und ausgeglichener.

Also alles in allem eine deutsche Verbesserung!

Wir haben ja zunehmender Mond damit hab ich oft Probleme deshalb mache ich mir jetzt auch noch keinen Kopf.

Bin gespannt wie es weiter läuft,traue dem ganzen guten noch nicht so richtig wäre echt fast ein Wunder wenn es so weiter laufen würde .

Die Hoffnung soll man nie aufgeben!!

Das  innerliche brummen  auch im Ohr ist sogar fast ganz weg :-)

In diesem Sinne wünsche ich euch allen gute Tage:-P

LG Wechselbiene

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