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Alternative zu Fem7 Pflaster

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

01.02.2013 | 15:32 Uhr

Hallo,
ich habe jetzt für knapp 4 Wochen die Hormonpflaster von Fem7 ausprobiert gegen meine Beschwerden. Die ersten 2 Wochen mit dem reinen Östrogen-Pflaster klappten gut, ich konnte länger am Stück schlafen und tagsüber ging es mir auch besser. Mit dem Kombi-Pflaster Östrogen/Progest. kamen aber alle Beschwerden verstärkt zurück.
Meine FA meinte, das wäre bei vielen Frauen leider so, da könne man nichts machen, ich brauche ja unbedingt das Progest wegen der Gebährmutter, und Alternativen gäbe es nicht. Eine Creme wäre da nicht ausreichend. Hormonstatus bestimmen hält sie auch nicht für notwendig, da er sehr schwankt und eine einmalige Blutabnahme nicht viel aussagt.
Wie sind Eure Erfahrungen? Habt ihr ähnliches erlebt? und was könnte man sonst machen?

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01.02.2013, 16:09 Uhr
Antwort

Hallo Brandy
Ich habe es auch mit einem Kombipräpart in Tablettenform probiert. Nach 7 Tagen fühlte sich bei mir von Kopf bis Fuss alles total geschwollen an. Ich habe die Tabletten abgesetzt und habe 2 Wochen später festgestellt, dass es mir ohne einfach besser geht. Wenn sich die Probleme häufen ,mache ich eine Kur mit Cimifemin, so 3-6 Monate und mir geht es gut damit.
Liebe Grüsse und viel Erfolg
Babs

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02.02.2013, 15:56 Uhr
Antwort

Hallo brandy,

ich habe deine Frage auch bei den beiden Expertenärzten gelesen und mich etwas geärgert, dass Prof. Bohnet dir nicht mitteilt, dass im Kombipflaster ein künstliches Gestagen ist, welches stärker wirkt, als das naturidentische Progesteron.
Wenn es dir unter der reinen Östrogengabe gut geht und erst wenn das Gestagen dazukommt wieder schlecht geht, könnte ich mir das so erklären, dass das Gestagen für dich "zu stark" ist und den Östrogeneffekt zu sehr unterdrückt.
Naturidentisches Progesteron gibt es nur in den Utrogestkapseln oder in Progesteroncremes. Die Progesteroncremes werden aber bei vielen Frauen nur sehr ungenügend, also viel zu schwach über die Haut aufgenommen.
Also wären die Utrogestkapseln, meiner Meinung nach, die Alternative für das künstliche Gestagen, die du zumindest mal ausprobieren solltest. Man kann sie oral einnehmen oder vaginal (vag. wirken sie stärker).
Als Östrogen könntest du entweder ein Ö-Gel (gibt es von verschiedenen Herstellern) nehmen. Ö-Gel wird gut über die Haut aufgenommen. Oder du nimmst ein reines Östrogen-Pflaster (plus Utrog.Kapseln), oder es gibt auch oral einzunehmende Tabletten mit natürlichem Östradiol (ohne Gestagen) und dann dazu wieder Utrog.Kapseln.
Verstehst du, es geht darum, dass du möglichst beide Komponenten - Östradiol und Progesteron - als naturidentische Varianten einnimmst. Darauf achten die Frauenärzte meistens nicht und sie erklären einem auch meistens nicht den Unterschied, weil sie nicht an einen Unterschied glauben.
Ö-Gel und Prog.-Kapseln haben außerdem den Vorteil, dass man die Dosis jederzeit individuell variieren kann, wenn man das Gefühl hat, es ist zu viel oder zu wenig.

Gruß-Freesie

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03.02.2013, 13:19 Uhr
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Hallo Freesie,
ganz lieben Dank für Deine Antwort. Da bin ich jetzt aber auch von meiner FA enttäuscht, dass sie mir nur sagte, es gäbe keine Alternative... Vielleicht wechsele ich einmal zu jemand anders, der mir dann auch die von Dir genannten Präparate verschreibt.
Tabletten nehme ich ungern wegen Magenproblemen, deshalb war ich so froh über das Pflaster. Ist denn das Östrogen beim Fem7-Pflaster auch synthetisch, alson nicht naturidentisch? Wie heißen denn die Präparate, wenn ich mich für das Östrogen-Öl entscheide? Und Progestogen .- würde da vielleicht diese 3%ige gut wirken, die man sich anrühren lassen muss (habe schon viel darüber gelesen). Wie würde man denn feststellen, ob eine Creme ausreicht oder nicht? Nur durch Untersuchung beim FA? Ich würde mich freuen, wenn Du mir ncoh einmal antworten könntest. Schon einmal vielen Dank. brandy

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04.02.2013, 01:36 Uhr
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Hallo brandy,

das Östrogen beim Fem7-Pflaster ist ein naturidentisches Östradiol. In den Wechseljahrspräparaten (egal ob Pflaster, Tablette etc.) ist das Östrogen meistens, oder zumindest oft, ein naturidentisches Östradiol. Das ist also schon mal ganz ok!
Nur das Gestagen ist in den Wechseljahrspräparaten nahezu immer ein künstliches Gestagen. Da bleiben, wie gesagt, nur die Utrogest-Kapseln und die Prog.Creme, wenn man natürliches Gestagen (Progesteron) nehmen möchte.
Wenn man Östrogen zuführt und noch seine Gebärmutter hat, muss man immer darauf achten, dass man auch ausreichend Gestagen (Progesteron) zuführt, weil durch Östrogen grundsätzlich die GM-Schleimhaut wächst. Das Gestagen widerum bremst praktisch das Wachstum der GM-Schleimhaut in der 2. Zyklushälfte ab. Wenn zu wenig Gestagen da ist, kann die GM-Schleimhaut unkontrolliert weiterwachsen und -wuchern und es kommt zu sehr starken Blutungen, Myomen oder im schlimmsten Fall zu bösartigen Gewächsen (Krebs). Deshalb gehen die Mediziner gerne auf "Nummer-Sicher", indem sie lieber ein stärkeres Gestagen geben, um eben bloß kein Wuchern der GM-Schleimhaut zu riskieren.
Die Prog.-Creme könntest du riskieren, wenn du gar kein Östrogen zuführen würdest. Aber wenn du Östrogen zuführst, würde ich dir zu den Utrogest-Kapseln raten, weil da die Wirkung sicherer ist. Ich selbst nehme die Kapseln seit 4 Jahren, immer vaginal, so umgeht man den Magen-Darm-Trakt, und komme sehr gut damit zurecht. Ich würde dir auch zu der vaginalen Einnahme raten.
Ob man genügend Gestagen hat, merkt man entweder daran, wie es einem geht (ist aber ein unsicherer Indikator), oder daran, ob man Schmierblutungen und/oder sehr starke Blutungen hat, was immer ein Zeichen für zu wenig Gestagen ist. Ganz sicher feststellen kann man es allerdings nur im Ultraschall der GM. Der Arzt misst dann die Höhe der GM-Schleimhaut.
Das Östrogen-GEL (nicht Öl!), was die meisten nehmen, heißt "Gynokadin-Gel". Dasselbe von einem anderen Hersteller heißt "Estreva-Gel". Das Gel gibt es in der Tube oder in einem Dosierspender. An deiner Stelle würde ich anfangs die einfache Tube nehmen, da kannst du soviel herausdrücken, wie du willst, um die für dich richtig Dosis zu finden. Es ist ein Spatel dabei, auf dem du abmessen kannst, wieviel es jeweils ist - das hat man schnell drauf.
Es gibt aber auch das Pflaster, wo nur Östradiol drin ist, also so, wie du es jetzt schon in den ersten 2 Wochen nimmst. Das gibt es von vielen Herstellern, musst du selbst mal googeln. Wahrscheinlich gibt es auch Fem7-Packungen ohne das Kombipflaster in der 2. Zyklushälfte drin. Es kann aber sein, dass deine Ärztin dir das nicht verschreiben will, weil sie Angst hat, dass du ohne Gestagen im Pflaster zuviel an Östrogen bekommst.
Sag ihr doch, du hast dich erkundigt und würdest gerne das natürliche Progesteron (Utrogest) als Gestagen ausprobieren, statt des künstlichen. Als Östrogen lasse dir entweder das Gynokadin-Gel (das schmiert man dann übrigens auf den Arm oder Bauch oder Oberschenkel) verschreiben oder eben die Pflaster "mit nur Östrogen" drin.

Wenn du noch Fragen hast, frage mich gerne nochmal! Ich helfe gerne weiter, wenn ich kann!

Liebe Grüße
Freesie

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04.02.2013, 09:19 Uhr
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Hallo Freesie1965,

na Du Nachteule...grins.
Wenn Du Utrogest und Gynokadin nimmst, kannst Du meines sehr gerne haben .Es liegt hier eh nur rum.
Weiss jetzt nur nicht, wie wir in Kontakt treten können, falls Du Interesse haben solltest.
Lieber Gruss
Anne

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05.02.2013, 18:05 Uhr
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Hallo Fressie,
ganz lieben Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich finde es total toll, dass Du Dir soviel Zeit genommen hast! Ich hoffe, Du leidest nicht an Schlaflosigkeit aufgrund von WJ-BEschwerden... So langsam blicke ich jedenfalls durch - durch diesen Hormondjungel :-)
Ich werde mich also auf die Suche nach einer neuen FA machen, die mir genau zuhört und mich gut berät.

Noch eine Frage: In welchem Fall nimmt man denn 'nur' Progest? Du schreibst ja, dass man dann ruhig die Creme nehmen könnte.

Hat die Progest.-Creme ähnliche Nebenwirkungen wie Utrogest? Ich weiß nicht warum, aber irgendwie ist mir die Creme 'sympathischer'... Ist natürlich riskant, die Creme zu nehmen. Da müsste ich dann sicher nach einer gewissen Zeit die GM untersuchen lassen. Blutungen habe ich übrigens seit 3 Monaten nicht mehr, davor hatte ich sie 4 Monate wieder total regelmäßig, davor 1,5 Jahre sehr unregelmäßg.

Ganz lieben Gruß
brandy

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06.02.2013, 02:53 Uhr
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Hallo brandy,

wann nimmt man "nur" Progesteron?: Also, ich nehme eigentlich fast nur Progesteron seit 4 Jahren. Gynokadin-Gel habe ich erst in wenigen Monaten genommen, aber dazwischen auch wieder mal nicht. Ich nehme es "nach Bedarf" (das soll man lt. Ärzten eigentlich nicht machen, aber ich habe halt in manchen Monaten noch keinen Östrogenmangel und in anderen schon.)
Eigentlich fangen die Wechseljahre damit an, dass das Progesteron zu wenig wird. Erst viel später ist auch zu wenig Östrogen da. Bei manchen Frauen macht sich dieser stufenweise "Abstieg" scheinbar nicht bemerkbar, bei anderen ja - z.B. bei mir! Ich hatte seit dem 41. Lebensjahr plötzlich in der 2. Zyklushälfte immer Schmierblutungen, meine Regel aber ganz normal alle 4 Wochen und stark. Das ist ein Zeichen, dass Progesteron fehlt, aber noch kein Östrogen. Außerdem ging es mir in der 2. Zyklushälfte immer ziemlich schlecht, d.h. ich war schlecht gelaunt, erschöpft, also wie PMS, nur eben immer volle 2 Wochen lang. Meine FÄ verschrieb mir sofort Utrogest. Ich habe es damals auch noch nicht gleich genommen, weil ich damals auch dachte, das seien künstliche Hormone und "Ich fang doch jetzt mit 41 nicht schon mit Wechseljahrshormonen an!" Dann habe ich mich im Internet umfassend informiert und festgestellt, dass Utrogest naturidentisches Progesteron ist und nicht vergleichbar mit den künstlichen Gestagenen und dass es sogar gut ist, in den WEchseljahren naturidentisches Progesteron zu nehmen. Ich hatte vorher erst Mönchspfeffer genommen, der ja Prog. ähnliche Wirkung hat, aber der hat nur ein bisschen geholfen. Schließlich hatte ich die Faxen dicke und habe mit Utrogest angefangen. Ich habe diese Kapseln immer aufgestochen (auch das habe ich in einem anderen I-Net-Forum gelesen), der eigentliche Wirkstoff ist in einer Lotion-ähnlichen Flüssigkeit in der Kapsel und habe davon ein kleines Bisschen, also ca. einen Stecknadel-großen Tropfen vaginal eingeschmiert. So habe ich die Dosis langsam gesteigert und auch die Wirkung gut gespürt und immer an meinem Befinden gemerkt, wenn ich mehr brauche. Bis heute führe ich die Kapsel nicht als solche ein, sondern steche sie auf und drücke den Inhalt heraus und nur den führe ich mir ein. Dadurch kann ich immer nach Bedarf dosieren. Ich brauche mal mehr und mal weniger.
Es gibt auch Frauen, die z.B. starkes Brustspannen in der 2. ZH haben. Die brauchen auch "nur" Progesteron. Hier ist eben auch die Creme besonders geeignet. Ich selbst habe aber mit Brustspannen nie zu tun.
Ich habe im letzten August einen Hormonstatus beim Arzt machen lassen, da waren alle Hormone noch wie die einer "jungen" Frau, also Östrogen hoch und FSH niedrig. Es hieß, das sind noch keine Wechseljahre. Da man aber weiß, dass die Hormone in den WJ jeden Monat schwanken, mache ich jeden Monat einen FSH-Test, den man, wie einen Schwangersch.Test zu Hause machen kann. Außerdem messe ich seit vielen Jahren meine Basaltemperatur und mache die "sympothermale Methode". Dadurch weiß ich relativ genau, wie es jeweils um meine Hormone steht. Manchmal ist der FSH-Test negativ, manchmal positiv (selten bisher) - dann habe ich mit dem Gynokadin-Gel mein Östrogen sozusagen ein wenig "ergänzt", natürlich weil ich auch seit längerem feststelle, dass es mir nun auch in der 1. ZH genau so schlecht geht, wie früher in der 2.

Da du aber schon so deutliche Blutwerte hattest und auch seit 3 Monaten keine Regel, und dir auch das Östrogen aus dem Pflaster in der 1. ZH. sehr gut geholfen hat, sieht es ziemlich sicher danach aus, dass du auch Östrogen brauchst, also mit Progesteron allein nicht mehr auskommen wirst.
Ich verstehe, dass dir die Creme sympathischer erscheint, aber wie gesagt, sie wirkt über die Haut wohl deshalb nicht so gut, weil die Moleküle des Progesterons sehr groß sind und nicht in die Haut eindringen können (in die Schleimhaut dagegen sehr gut). Das haben wir hier alles schon aus den Expertenärzten herausgekitzelt, weil das eben viele von uns interessiert hat. ;-)

Aber letztlich musst du natürlich nach deinem eigenen Gefühl entscheiden und auch ausprobieren, was dir am besten bekommt. Vielleicht, wenn du erstmal mit wenig Östrogen anfängt, reicht vielleicht auch die Prog.-Creme. Du kannst natürlich auch nur mit der Prog.-Creme anfangen (ohne Östrogen) und sehen, was passiert. Vermutlich wird dir dann aber das Östrogen fehlen.
Ach ja: In der Creme und in den Utrogest-Kapseln sind in beidem naturidentisches Progesteron und jeweils die nötigen Zusatzstoffe, um den Wirkstoff in eine Medikamenten-Form zu bringen.

Tja, alles ganz schön kompliziert und nicht einfach zu entscheiden ... wem sagst du das! ;-)

Meine Schlafstörungen habe ich schon mein Leben lang, aber sie sind seit den Wechseljahren natürlich noch schlimmer geworden!

LG Freesie

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06.02.2013, 03:09 Uhr
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Ach so, du hattest noch nach Nebenwirkungen gefragt.
Also, wenn du die Müdigkeit bei Utrogesteinnahme meinst - die ist bei der vaginalen Einnahme nicht vorhanden, nur bei der oralen Einnahme (habe ich selbst auch mal ausprobiert).
Eine Zeit lang hatte ich in Phasen, als ich sehr viel Utrogest nahm (2 Kapseln pro Tag), eine sehr trockene Scheide bekommen und dementsprechend Hautirritationen, also Rötungen und Jucken. Ich habe dann tagsüber eine spezielle Pflege-Fettcreme benutzt, dadurch wurde es besser und überhaupt wurde es nach einiger Zeit besser. Jetzt brauche ich aber nicht mehr soviel Progesteron, sondern nur noch 1 oder knapp eine Kapsel pro Tag.
Andere Nebenwirkungen hatte ich nicht.

LG Freesie

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05.02.2013, 00:52 Uhr
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Hallo Anne,

lieben Dank für dein Angebot, aber ich habe zur Zeit auch genügend Vorrat gebunkert! Aber vielleicht kann es brandy gebrauchen, oder eine andere Frau, die das Zeug nicht so leicht von ihrer FÄ verschrieben bekommt.

Trotzdem nochmal Danke!
Lieben Gruß - Freesie

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