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@ Anna - wegen Euthyrox

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

14.04.2018 | 07:45 Uhr

Hallo Anna,

will kurz was fragen. Du kennst Dich ja mit diesem Schilddrüsengedöns gut aus. In dem Fall meine ich nicht die WJ, eher früher als junge Frau (ca. 22 J.). Da musste ich über mehrere Monate Euthyrox 100 nehmen. Da ich immer schon eher untergewichtig war, sagte mir dann eine andere Hausärztin und auch ein Radiologe, für mein Gewicht wären Euthyrox 100 zu viel und ich soll es einfach komplett weglassen. Das tat ich dann auch und ca. 4 oder 5 Wochen später hatte ich eine Panikattacke vom Feinsten mit anschließendem psychischem Absturz.

Noch heute frage ich mich manchmal, ob es einen Zusammenhang damals gab, weil ich von 100 auf 0 bin und ob man das Euthyrox nicht besser hätte ausschleichen sollen? Vielleicht war es aber auch nur Zufall und andere psychische Belastungen haben damals diese Psychokacke ausgelöst? Ich weiß es bis heute nicht, habe aber immer wieder daran gedacht. Oder ist es an sich unproblematisch von 100 auf 0 zu gehen, wie man es mir damals "angeraten" hat?

LG Schyn (Cora)

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14.04.2018, 11:14 Uhr
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Liebe Cora,

deine Vermutung ist völlig richtig. Du hättest ausschleichen müssen.

100 µg SD-Hormone sind je nach Körpergewicht ein Großteil der SD-Eigenproduktion, die bei entsprechend normal großer SD unterdrückt wird und somit langsam erst wieder zur Arbeit angeregt werden muss. Da die SD in alle Körperfunktionen eingreift, ist bei einem plötzlichen Absinken der Hormonsituation in einer solchen Dimension natürlich auch mit entsprechend massiven Beschwerden zu rechnen. Die Halbwertszeit von SD-Hormonen beträgt ca. 7 Tage. Danach ging es wahrscheinlich rapide bergab und es kam zu einer Eskalation bevor sich die Eigenproduktion wieder auf einem genügenden Niveau befand.

Eines der schlimmen Unterfunktionssymptome sind psychische Probleme und in deinem Fall war es sicher das "Loch", welches es gegeben hat, bevor die Eigenproduktion wieder angesprungen ist.

Ich kenne jetzt deinen Krankheitsverlauf nicht und bin mal davon ausgegangen, dass du deine Schildi noch in ausreichender Größe hast.

Magst du mir mitteilen, warum damals das Euthyrox verschrieben wurde (evtl. Kinderwunsch?)? Wieviel nimmst du heute und wie ist dein Befinden?

LG und schönes WE

Anna

 

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14.04.2018, 13:09 Uhr
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Hallo Anna!

Du weißt ja, dass ich in einer Woche in dem Schilddrüsenzentrum bin. Mir geht es psychisch immer noch nicht gut, bzw. sehr wechselhaft. Ich war diese Woche auch beim Neurologen, ich nehme ja wie du weißt seit 17 Jahren AD. Ich hatte aber die Dosis vor einem halben Jahr ein bisschen gesenkt, weil es mir damals so gut ging. Beim Arzt war ich deswegen nicht, war das letzte mal 2005. Seither ging es mir psychisch fast immer gut. Der Arzt war nicht begeistert dass ich das AD einfach gesenkt habe, bzw. dass ich es ohne ärztliche Begleitung so lange genommen habe. Nicht jetzt bezogen auf die Dauer der Einnahme sondern weil ich es eigenständig gemacht habe. Aber da es mir immer gut ging sah ich keine Veranlassung zum Arzt zu gehen. Na ja, als es mir jetzt psychisch so schlecht ging habe ich von einer Dreivierteltablette wieder auf eine ganze erhöht und er hat mir geraten noch etwas zu erhöhen, jetzt nehme ich eineinviertel Tabletten. Er meinte meine Dosis war sowieso an der untersten Grenze und da bin ich noch darunter gegangen. Diese Art von Medikament braucht aber 4- 8 Wochen bis die Wirkung richtig eintritt.

Jetzt meine Frage: Wenn ich tatsächlich einen Hashimoto-Schub hatte, dann wäre ich ja kurzfristig in eine ÜF gerutscht. Das würde auch meine innere Unruhe, das Kribbeln in Armen und Beinen, die Appetitlosigkeit, das Herzklopfen erklären. Aber ich war auch von Anfang an depressiv und das passt ja eigentlich nicht zu einer ÜF? Oder? Ich möchte nur wissen, ob meine derzeitigen psychischen Probleme von der Schilddrüse kommen können, oder ob sie sich durch die Krankheit und ev Hashimoto-Schub und dadurch psychische Belastung gebildet haben, weil ich halt sehr sensibel bin. Wahrscheinlich kann mir das niemand genau sagen. Was meinst du? Wenn es nämlich nicht von der Schilddrüse kommt, dann würde mir in dieser Hinsicht ein Schilddrüsenmedi auch nicht helfen. 

Ich werde also auf jeden Fall TAK, TSH, T3, T4 und Nebenniere ansprechen wenn ich dort bin. Ultraschall und Szinti machen die sowieso. 

 

LG

Toffifee

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14.04.2018, 19:39 Uhr
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Liebe Toffifee,

eine Ferndiagnose zu stellen ist eigentlich nicht wirklich möglich.

Nun ist dein Hashi ja tatsächlich diagnostiziert, so dass es da keine Frage gibt. Symptome der Unter- und Überfunktion sind fast gleich, so dass eine Zuordnung schwer fällt. Fakt ist aber, dass große Anstrengungen und medizinische Ereignisse, wie eine Grippe z. B., die SD sehr belasten und das merkt man dann auch am Befinden, ob nun Schub oder nicht. Es ist eben keine gesunde, leistungsfähige SD, die du hast. Das Problem bei dir ist auch, dass das AD Symptome z. T. überdeckt, so dass diese schwer zuzuordnen sind.

Was die Einnahme von SD-Hormonen zur Behandlung deines Hashis angeht, hatte ich dir ja schon geschrieben. Die Ansichten der SD-Ärzte und Endos gehen da, je nach Ausbildung von "Ich mach da lieber nichts, da kann ich nichts falsch machen." bis "Ich therapiere von Anfang an nach Befinden, um eine stabile Hormonlage zu erhalten und späteren Schäden vorzubeugen."

Allerdings je später eine Therapie begonnen wird, desto schwieriger wird das Einschleichen sich evtl. gestalten und es kann auch zur Erstverschlimmerung kommen. Also: Pille einwerfen und alles wird gut - das wird so nicht funktionieren.  SD-Hormone gleichen die fehlenden Hormone aus und entlasten so die SD. Das braucht schon etwas Geduld bis man die "Wohlfühldosis" gefunden hat. Ich verstehe deine dahingehende Angst.

Aber ich denke, es könnte sich für dich und deine Gesundheit lohnen. Und wenn es ganz gut läuft, kannst du vielleicht das AD ganz ausschleichen.

Dies alles musst du aber mit den Ärzten besprechen. Wie gesagt, Ferndiagnosen sind gerade bei Hormonsachen kaum möglich. Man kann da nur von Erfahrungswerten ausgehen. Erst mal müssen natürlich die neuen Werte her und auch die Sono. Sprich die SD-Therapie an, wenn du möchtest, und lasse dir alles erklären. Vielleicht hast du ja Glück mit den Ärzten und sie sind aufgeschlossen.

LG Anna

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15.04.2018, 01:02 Uhr
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Ok danke Anna, ja so werde ich das machen. Ich glaube schon dass die Ärzte dort gut sind, vor eineinhalb Jahren hat mich eine Ärztin dort untersucht und aufgrund von Ultraschall und Szinti sofort Hashi diagnostiziert. Sie hätte mir damals auch schon ein Medi verschrieben, aber es war noch nicht zwingend notwendig und wegen meiner Angst vor Herzrasen usw. meinte sie es genügt, wenn ich regelmäßig die Blutwerte kontrolliere. Mal sehen was sie zu meinen Beschwerden seit der Grippe sagen. Dass ich das AD mal ausschleichen könnte, davon wage ich nicht mal zu träumen. Vor allem, weil ich das ja schon brauchte, lange bevor die SD je ein Thema war. Ich möchte einfach nur wieder die alte sein, wie früher. Dann wäre ich schon glücklich.

LG

Toffifee

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15.04.2018, 10:19 Uhr
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Ja, Toffifee, ich denke, da bist du gut aufgehoben. Die Ösis sind eben doch die besseren....

Wir freuen uns auch schon total auf unseren Wanderurlaub im Kleinwalsertal. Neben unserem kleinen Hotel ist eine Arztpraxis, die wir jederzeit aufsuchen können. Das ist für meinen Mann sehr beruhigend, da er vor ein paar Jahren einen Herzinfarkt hatte und seitdem natürlich auch Ängste entwickelt hat. Ich musste damals den gerufenen Notarzt fast zwingen, meinen Mann mit ins Krankenhaus zu nehmen. Er war nämlich der Meinung, er hätte nichts. Im Krankenhaus eskalierte die Situation und mein Mann musste sofort operiert werden. Ich darf gar nicht dran denken, da wird mir gleich wieder schlecht.

Liebe Toffifee, ich hoffe, dass du wenigstens an einer "Front" Ruhe bekommst und es dir dann ein Stück weit besser geht.

Du kannst dich immer an mich wenden, egal mit was. Alles weiß ich zwar auch nicht, aber aussprechen ist ja auch wichtig.

LG Anna

 

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15.04.2018, 12:16 Uhr
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Das ist lieb, Danke Anna!

Ja bei uns ist es eigentlich kein Problem mit der SD versorgt zu werden, man muss schon länger auf einen Termin warten, weil das anscheinend sehr gefragt ist, aber mein Bruder zB, der geht in selbe Zentrum, bei dem wurde Struma festgestellt, der bekam auch sofort ein Medi. Eine Freundin von mir geht woanders zum SD Arzt, bekam auch sofort Medi verordnet, im Blut war zwar nix feststellbar bei ihr glaub ich, aber man hat’s im Ultraschall gesehen. Also was ich hier oft lese wie das in D ist, das ist schon seltsam.

LG

Toffifee

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14.04.2018, 13:43 Uhr
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Hallo Anna,

danke für Deine Antwort - so oder ähnlich habe ich mir es nämlich vorgestellt, also der Zusammenhang. Ich war damals 15 Jahre, als ich es nehmen musste, also hatte nichts mit Kinderwunsch zu tun. Später wurde die Schilddrüse immer mal wieder getestet und war im Laufe der Jahre wohl normal. Heute nehme ich nix mehr. Der Super-Gau von damals brauch ich kein zweites Mal.

LG S / C

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14.04.2018, 14:30 Uhr
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Oh, ich ging von 22 J. aus.

LG Anna

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14.04.2018, 17:17 Uhr
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Hallo Anna, hast du meine Frage weiter oben übersehen?

LG

Toffifee

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