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Symptome unterhalb der rechten Rippe?

Kategorie: Magen-Darm » Forum Sodbrennen

27.11.2008 | 12:28 Uhr

Hallo,

ich bin 25 Jahre alt. Während meinem Studium machte ich mich selbstständig und bis dies nun auch nach meinem Studium. Ich habe seit ca. 1,5 Jahren Beschwerden im Magen. Kurz nach meiner Doppelbelastung (Studium, Selbstständigkeit) fingen diese an. Die Probleme waren von Anfang an eher unterhalb der rechten Rippe.

Vier Wochen nach dem Auftreten der Symptome damals habe ich mich durchchecken lassen. Blutwerte ok, Ultraschall bei den anderen Organen alles ok. Dann Magenspiegelung. Diagnose: Entzündung der Magenschleimhaut und im Zwölffingerdarm. Kein Helicobacter. Meine Magenklappe ist leicht geöffnet und nicht gut genug geschlossen. Ich bekam Nexium 40 verschrieben. Die Probleme besserten sich und waren einige Wochen verschwunden.

Mein Arzt führt die Beschwerden auf meinen Stress zurück. Ich empfinde zwar im Kopf nicht so viel Stress aber im Endeffekt habe ich sehr viel zu tun und führe das auch auf Stress zurück. Meine Ernährung ist nicht die allerbeste aber auch nicht katastrophal.

So.. das war die Vorgeschichte. Jetzt komme ich zu meinem Problem. Die Beschwerden treten immer wieder auf und sind jetzt seit 5-6 Monaten ununterbrochen da. Vor 3 Monaten habe ich wieder eine Magenspiegelung machen lassen. Immer noch (oder wieder) ist Magen und Zwölffingerdarm entzündet, die Magenklappe natürlich immer noch etwas offen (das wird sich ja auch nicht ändern). Nexium nehme ich nun seit 6 Monaten und es ist mal für ein paar Tage weg und dann wieder für einige Tage da. Nachdem ich beim Arzt war und wusste, dass es keine Geschwüre sind, waren die Schmerzen für 2-3 Wochen komplett weg. Irgendwie ist es also auch psychisch vermute ich. Ich habe Angst vor Geschwüren seitdem ich Probleme im Magen habe und die Gewissheit, dass es keine sind tat gut.

Jetzt nochmal kurz eine Beschreibung meiner Symptome:
- Drücken / Brennen unter dem rechten Rippenbogen.
- Leichtes Brennen unter dem Brustbein.
- Häufiges Aufstosen nach dem Essen (ich würde es aber definitiv nicht als sauer bezeichnen.. vielleicht minimal)
- Beim Konsum von Cafe, Cola oder Schokolade erhebliche Erhöhung des Drückens unter dem Rippenbogen. Deshalb: In den letzten 1,5 Jahren habe ich vielleicht 2 Tassen Kaffee und 2 Gläser Cola getrunken und ein paar Stücke Schokolade gegessen. Schon ein Nippen erhöht aber das Unwohlsein. Das Brennen unter dem Brustbein erhöht sich nicht.

Ich würde beides definitiv nicht als Schmerzen bezeichnen sondern eher als störendes Gefühl.

Mich verwundert das Drücken unterm Rippenbogen so sehr. Mein Arzt sagt mir, dass man die Schmerzen im Bauch nicht genau lokalisieren kann, da die Nervenenden ganz verschieden sind. Das Drücken unter dem Rippenbogen deutet er als die Symptome aus dem Zwölffingerdarm.

Meine Fragen:
- Da es rechts drückt denke ich so häufig, dass es gar nichts mit dem Magen zu tun hat. Kann es auch der Darm oder die Leber sein!? Was meint ihr? Leber wurde ja geultraschallt und Blutwerte genommen die ok sind. Darmspiegelung wurde noch nicht gemacht.
- Nexium hilft mir definitiv. Kann Nexium auch Beschwerden im Darm lindern? Oder kann ich dadurch dass mir Nexium hilft sicherstellen, dass ich nichts am Darm habe?
- Und am wichtigsten: Habt ihr auch Beschwerden unterhalb des Rippenbogens? Ist euch das bekannt?

Ich würde mich über Antworten freuen.

Vielen Dank
Sebastian

PS. Ich habe das Forum hier ausführlich studiert. Mein Rat an alle: Macht unbedingt eine Spiegelung wenn ihr Beschwerden habt. Die ganzen Argumente ich kann aus psychischen Gründen keine Magenspiegelung machen etc. finde ich nicht nachvollziehbar. Dann sollte man auch nicht klagen. Unter Betäubung bekommt man doch eh nichts mit. Ich habe vor den Spiegelungen auch einen totalen Horror davor gehabt. Aber ich habe mir von Anfang an gesagt, dass ich sofort eine Spiegelung machen lasse, falls nötig. Ich habe beide Spiegelungen übrigens beim vollen Bewusstsein machen lassen, ohne Beruhigungsmittel und irgendwelche Rachensprays. Es ist nicht schön. Es tut aber definitiv gar nicht weh sondern ist eben einfach nur unangenehm.

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02.12.2008, 08:12 Uhr
Antwort

Hallo Sebastian,

eine Verbesserung der Funktion des Mageneingangs kann durch reichlichen Konsum von Eiweiß erzielt werden.

Ihre Magenbeschwerden sind möglicherweise auf die lange Therapie mit Nexium zurückzuführen, weil mit der damit unterdrückten Magensäure auch die für die Verdauung notwendige Bikarbonatproduktion verhindert wird. Den basenliebenden Organen (Leber, Bauchspeicheldrüse, Galle, Dünndarm) fehlt damit ein notwendiges Element, um den Nahrungsbrei aus dem Magen zügig weitertransportieren zu können.

Der Konsum von säurehaltigen Nahrungsmitteln, wie Sie sie angeben, ist unter diesen Umständen natürlich kontraindiziert.

Wichtig zu beachten, ist auch eine ausreichende Wasserversorgung (2,5 l tgl. ohne Kohlensäure), am besten 30 Min. vor und 2,5 Std. nach den Mahlzeiten.

Gerade bei viel Arbeit muß man sich auch ausreichend Zeit nehmen, um in Ruhe zu essen, dabei jeden Bissen 30 x kauen. Achten Sie auch auf die notwendigen Abstände zwischen den Mahlzeiten (3-6 Stunden je nach Bestandteilen).

Frdl. Gruß
Kurt Schmidt

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09.12.2008, 03:25 Uhr
Antwort

Hallo Herr Schmidt,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Eine neue und eine bestehende Frage habe ich noch:

Zuerst die neue:
Ich habe Ihre anderen Beiträge hier im Forum gelesen. Sie weisen immer wieder mit Nachdruck auf die negative langfristige Wirkung von Nexium hin. Jetzt meine Frage als Laie: Wieviel Bicarbonat braucht denn mein Körper? Ist Bicarbonat nicht das Hydrogencarbonat aus dem Mineralwasser? Ist es sinnvoll Heilwasser zu trinken (z.B. Fachingen) um dem Körper mehr Hydrogencarbonat zuzuführen?

Jetzt die Frage aus meinem ersten Beitrag:
Sind die von mir geschilderten Symptome wirklich auf die Säure zurückzuführen (so wie mein Arzt das behauptet). Wie gesagt: Meine größten Beschwerden habe ich unterhalb der rechten Rippe. Wenn ich im Internet lese, lese ich immer nur von Beschwerden hinter dem Brustbein. Schmerzen unter der rechten Rippe werden meist mit der Leber in Verbindung gebracht.

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian

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16.12.2008, 09:03 Uhr
Antwort

Hallo Sebastian,

wieviel Bikarbonat Ihr Körper braucht, kann nicht quantifiziert werden. Es kommt im wesentlichen darauf an, eine ausgewogene Ernährung zu kultivieren. Vor allem, keine künstlichen Barierren aufzubauen, wie etwa mit Nexium.
Jedenfalls muß gewährleistet sein, daß im Dünndarm ein neutrales Milieu vorherrscht und dieses kann nur durch Bikarbonat aus der Bauchspeicheldrüse erfolgen oder, wenn diese beeinträchtigt ist, durch Substitution.

Zu Ihrer 2. Frage kann ich leider keinen Kommentar abgeben. Wenn Sie befürchten, daß Ihre Leber betroffen ist, muß ein Leberfunktions-Test gemacht werden.

Frdl. Gruß
Kurt Schmidt

PS: Sollten Sie nicht weiterkommen, müßten Sie auch an eine Funktionsschwäche der Bauchspeicheldrüse denken.

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18.12.2008, 08:08 Uhr
Antwort

Hallo Sebastian,

ich habe mir noch einmal Gedanken über meine gestrige, vielleicht nicht ganz befriedigende, Antwort gemacht.

Es ist natürlich sinnvoll, ausreichend Wasser zu trinken, und zwar 30 ml pro kg Körpergewicht. Am besten 30 Minuten vor und 2 1/2 Stunden nach den Mahlzeiten. Dabei kann Wasser mit einem hohen Anteil an Hydrogencarbonat natürlich günstig sein. Dabei kommt es aber auf die bei Ihnen anzutreffende Übersäuerung an. Ob daher Wasser alleine ausreicht, steht dahin. Auf jeden Fall muß es sich um kohlensäurefreies Wasser handeln.
Je nach dem, wie übersäuert Ihr Körper ist, käme daher eine Ergänzung von Natriumhydrogencarbonat in Tablettenform hinzu.

Sie können den Grad Ihrer möglichen Übersäuerung provisorisch dadurch feststellen, daß Sie mittels Teststreifen aus der Apotheke den Morgenurin aus dem Mittelstrahl messen, welcher dauerhaft mindestens den Neutralwert 7 erreichen sollte. Da die Teststreifen aus der Apotheke nicht billig sind, käme evtl. auch der Erwerb einer preiswerten Packung Bullrichsalz vital aus der Drogerie in Betracht, der solche Teststreifen beiliegen.

Verläßlich ist allerdings nur eine Harn- Titration durch ein Labor.

Hinsichtlich einer ausgewogenen Kost sollten Sie sich an 80% Obst und Gemüse und 20% übrige Nahrungsmittel halten.

Säurelieferanten sind:
alle Fleisch- und Wurstwaren,
alle Fischsorten,
Milchprodukte, vor allem Hartkäse und Quark,
Weißmehlprodukte (Kuchen, Brötchen, Toastbrot, Nudeln),
geschälte und polierte Getreideprodukte wie Reis,
Erd-, Para- und Walnüsse,
Margarine,
Rosenkohl,
Dosengemüse,
konserviertes Obst (auch Marmelade),
Zucker, Schokolade, Süßwaren aller Art,
Kaffee, Schwarztee, Kakao,
Alkoholika.

Frdl. Gruß
Kurt Schmidt

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22.02.2018, 11:52 Uhr
Antwort

Hallo Sebastian,

Ihr Beitrag ist schon zehn Jahre her und ich bin zufällig darüber gestolpert, als ich online gesucht habe.
Ich habe jetzt exakt die gleichen Symptome wie Sie damals und bin etwas verzweifelt, da die Ärzte nach der Spiegelung und Verordnung von PPI's das Thema als erledigt angesehen haben.
Befund der Spiegelung war leichte Gastritis, leichte Duodenitis und leichte chronische Entzündung der Speiseröhre.
Ich muss sehr oft Luft aufstoßen und habe ständig Schmerzen am rechten Rippenbogen.

Vielleicht können Sie mir ja mitteilen, was damals bei Ihnen herausgekommen ist?

Vielleicht haben Sie einen Tipp oder Anregungen für mich, wie ich die Symptome in den Griff bekomme.

Ich wäre darüber sehr froh.

Danke und Grüße
Brenda

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26.02.2018, 15:28 Uhr
Kommentar von Community-Managerin

Hallo Brenda,

vielen Dank für Ihren Beitrag in unserem Nutzerforum.

Ich melde mich hier nur kurz, denn wie Sie ja schon gesehen haben ist der Beitrag bereits einige Jahre alt und der fragestellende Nutzer als auch alle antwortenden sind nicht mehr aktiv und haben sich von der Portalseite abgemeldet.

Es ist daher davon auszugehen, dass Sie keine Antwort mehr erhalten werden.

Bei Fragen können Sie sich aber auch immer an unsere Expertenräte bei Lifeline wenden. Sie finden unter diesem Link alle Expertenräte die wir auf unserem Portal anbierten:

https://www.lifeline.de/expertenrat/

Dies also zu Ihrer Information.

Wir wünschen Ihnen alles Gute.

Viele Grüße

Victoria Martini

Lifeline - Community-Managerin

 

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