10 Tage Post Op, wie gings euch?

Hallo Nathalie,

das mit der Flüssigkeit hatt ich nicht, habe aber schon öfter davon gehört. Würde es an Deiner Stelle aber vorsichtshalber mit Deinem PC abklären, ist vielleicht eine Wundheilungsstörung oder eine Entzündung?

Aber Du hast ja auch gefragt, wie es uns so ging nach 10 Tagen. Und da fiel mir ein, daß ich für ein anderes Forum mal einen Bericht meiner ersten 11 Tage nach OP geschrieben habe. Vielleicht ist das für Dich und andere ja auch hier mal ganz spannend:

07.04./1. Tag Post-OP : Nachdem ich ja am Vortag zweimal operiert werden musste, kann ich am Tag nach OP erst so gegen 17.00 Uhr die Klinik verlassen. Fühle mich supermüde und schwach, bin aber froh endlich zuhause zu sein. Außer im Rücken keine Schmerzen, aber starke Bewegungseinschränkungen in den Armen. Lasse abends gleich noch ein Glas fallen, weil ich es nicht richtig halten kann. Komme aber wider Erwarten von Anfang an schon recht gut aus dem Liegen alleine hoch. Nicht schmerzfrei, aber es geht (leicht seitlich abgestützt auf den Arm, danke an die Trainer im Fitness-Studio, die mich mit den Übungen für die schräge Bauchmuskulatur gequält haben). Für die Nacht nehme ich trotzdem vorsichtshalber eine Schmerztablette, rechne immer noch damit, dass irgendwann Hammer-Schmerzen kommen- kommen aber nicht.

Nur die Rückenschmerzen habe ich mir nicht so schlimm vorgestellt. Kann nur ungefähr 3 Stunden schlafen, stehe immer wieder auf, laufe im Kreis, versuche im Sitzen zu schlafen usw. Irgendwann nachts gegen halb Vier gebe ich die Schlafversuche auf und stehe auf....

08.04. /2 Tage Post-OP: Die Rückenschmerzen machen mich fast wahnsinnig. Ansonsten : Ungläubiges Staunen, dass ich – solange ich die Arme nur vorsichtig bewege - sonst keine anderen Schmerzen habe. Stärkere Armbewegungen verursachen aber schon ein unangenehmes bis schmerzhaftes Gefühl, und es fehlt auch einfach Kraft in den Armen. Hohe Schränke gehen gar nicht (sollen ja auch nicht). Will ein Fenster schließen, das auf Kipp steht : Aua!!! Hosenknopf einer Jeans zumachen: Uiiiii. Lieber doch eine bequeme Legging ohne Knöpfe anziehen…. Bischen Katzenwäsche sitzend in der Badewanne geht dafür schon ganz gut, nur Haarewaschen muss mein Mann für mich machen….
Ansonsten ist so ein Tag unendlich lang, wenn man nur so wenig schläft und nicht viel machen kann. Highlight des Tages ist ein kurzer Spaziergang mit Hund und Mann.

09.-11.04./03.-05. Tag Post-OP : Am 03. Tag kann ich nicht mehr zuhause rumsitzen, gehe deshalb zum Friseur und mache meinen ersten kleinen Einkauf im 2km entfernten Supermarkt, merke aber nach wenigen Metern wie schwer 2 kg Äpfel werden können. Ab 04. Tag schaffe ich das mit dem Haarewaschen über die Dusche gebeugt schon alleine. Bin die ganze Zeit nicht müde, habe keinen Hunger, fühle mich super und muß mich fast zur Schonung zwingen. Lege mich alle 1,5 – 3 Stunden für eine halbe Stunde mit Kühl-Pads auf das Sofa oder ins Bett. Verschiedenste Experimente gegen die Rückenschmerzen (vor allem nachts) führen nur langsam zu Besserung. Beweglichkeit der Arme wird jeden Tag besser.

12.04. / 06. Tag Post-OP: Die erste Nacht fast ohne Rückenschmerzen liegt hinter mir. Die Nacht ist für mich aber nach wie vor sehr kurz. Der heißersehnte Tag zur Nachkontrolle beim PC ist da. Ich fahre das erste Mal alleine Auto (klappt gut). Der PC entfernt den Verband und ich kann meine zum ersten Mal so richtig sehen: Sooo schön, bin total euphorisch und superhappy. Beweglichkeit der Arme wird deutlich besser, aber im Narbenbereich spüre ich hin und wieder mal ein Ziepen, über das ich mich am Anfang erschrecke, scheint aber im Heilungsprozess normal zu sein…

13.-15.04. / 07.-09. Tag Post-OP: Die Euphorie hält an , es wird alles jeden Tag besser. Leichter Appetit kommt langsam zurück. Mehr als 3-5 Stunden nachts kann ich aber nach wie vor nicht schlafen. Erster kleiner Rückschlag bei den Ostereinkäufen, das war dann doch etwas zu viel….

16.04. / 10. Tag Post-OP: Habe zum ersten Mal überhaupt keine Zeit, mich tagsüber auch nur 5 Minuten hinzulegen (ist ja auch Ostersonntag). Obwohl die Beweglichkeit schon wieder super ist, merke ich , dass mir manchmal noch die Kraft in den Armen fehlt. Außerdem spüre ich durch die Anstrengung und durch die fehlende Kühlung an diesem Tag stärker eine Art leichten Wundschmerz. Abends bin ich dann sehr geschafft und schlafe das erste Mal seit der OP mehr als 5 Stunden.......

Heute, am 11. Tag Post-OP, ist der letzte Tag Schonfrist. Morgen geht der normale Alltag wieder los und ich muß wieder arbeiten. Ich fühle mich eigentlich fit genug dafür. Es wird aber noch nicht wieder so sein wie vor der OP. Als Erklärung für gewissen Einschränkungen (z.B. schwere Sachen aus hohen Schränken holen) muß ich mir noch eine Erklärung einfallen lassen. Vielleicht ein eingeklemmter Nerv....

Insgesamt sind die Tage ganz anders abgelaufen, als ich sie mir vor der OP vorgestellt habe. Einiges war schlimmer (z.B. die Rückenschmerzen), vieles war besser (z.B. Wundschmerzen), über andere Dinge hatte ich mir vorher gar keine Gedanken gemacht (z.B. Schlaflosigkeit oder Langeweile). Auch wenn der Heilungsprozess bei jedem anders verläuft, ist es auf jeden Fall so, daß jeder Tag besser wird als der vorherige, und im Nachhinein ist der Zeitraum mit den Schmerzen und Unannehmlichkeiten zumindestens für mich doch absolut überschaubar gewesen, während ich mich über meine neuen hoffentlich noch ganz lange freuen kann.....

Liebe Grüße
Zahnfee

Liebe Nathalie,

dann wird Dich Dein PC ja hoffentlich beruhigen können. Drücke Dir auf jeden Fall die Daumen dafür. Würde mich freuen, wenn Du berichten könntest, was er gesagt hat...

Lg
Zahnfee

Liebe Zahnfee
Bin gerade zurück. Es ist alles ok. Flüssigkeit kam noch etwas aus der Stelle wo die Drainage war. Die Fäden zieht er erst am nächsten Smastag. Das Brennen scheint eine Allgergie auf das Pflaster zu sein, die Wunde ist nicht entzündet, aber unter dem Pflaster sind Bläschen, also eine Überempfindlichkeitsreaktion der Haut.
Bin sehr beruhigt.

Hallo Hope,

ich war ja schon schnell wieder relativ fit, hatte mir zwar eine Ausrede für die ersten Arbeitstage zurechtgelegt (beim Sport Nerv eingeklemmt), für den Fall, daß es Kollegen aufgefallen wäre. Aber obwohl in den ersten Tagen schon noch ein paar Einschränkungen da waren, habe ich Die Ausrede dann gar nicht gebraucht. Ich kam immer irgendwie zurecht, so daß es niemand gemerkt hat.

Telefonieren und PC waren sowieso kein Problem. Leichte Pakete auch nicht. Schwieriger waren dann Abläufe, wo ich die Arme hoch nehmen oder weit ausstrecken mußte. Z.B. Ordner aus hohen Schränken holen oder mal den hoch liegende Lichtschalter vom Deckenfluter anmachen oder in der Tiefgarage den Parkausweis aus dem Autofenster raus vor das Lesegerät halten. Ich hätte z.B. auch die Kofferraumklappe von meinem Auto nicht schließen können, wenn ich sie versehentlich geöffnet hatte. Aber im großen und ganzen ging es viel besser als ich vorher gedacht habe...

Von anderen, die nicht so schnell wieder fit waren wie ich, habe ich gehört, daß sie als Ausrede im Büro eine Rippenprellung (z.B. Treppe runtergefallen) genutzt haben, weil die Symptome da ähnlich sind.

Viele Grüße
Zahnfee

Hallo Hope,

das mit der Einsatzfähigkeit ist wohl auch immer sehr unterschiedlich. Ich will Dir nicht vorenthalten, daß ich auch schon von Mädels gehört, die 2-3 Wochen lang Schmerzen hatten. Deshalb kann ich Dir nicht versprechen, daß Du genauso schnell wieder fit sein wirst. Aber nach 1 1/2 Wochen ist es zumindestens nicht ungewöhnlich. Und ich kenne viele Mädels, die innerhalb weniger Tage wieder fit waren. Also scheint ein Zeitraum von 1- 11/2 Wochen nicht so ungewöhnlich zu sein.

Warum das sooo unterschiedlich ist, kann ich auch nicht so genau sagen. Hat sicher auch viel mit dem persönlichen Schmerzempfinden aber auch mit der OP-Technik des jeweiligen PCs zu tun.

Aber auch mal unabhängig davon halte ich es für extrem wichtig, daß man 100%iges Vertrauen zu seinem PC hat. Wenn Du mit dem Ergebnis der OP nicht zufrieden bist oder wenn es zu Komplikationen kommt, kannst Du nicht mal eben schnell alles rückgängig machen. Es ist schon irgendwie eine Entscheidung fürs Leben... Deshalb solltest Du Dir ganz sicher sein, daß Du Dein PC nicht nur kompetent ist und viel Erfahrungen damit hat, sondern auch versteht, was Du möchtest, sich Zeit für Dich nimmt. Und daß Du das Gefühl hast, daß ihm wirklich daran gelegen ist, das für Dich beste Ergebnis zu erreichen!!!

Und auf Deine Frage, ob ich sofort Vertrauen zu meinem Arzt hatte: Ja, hatte ich . Hätte ich vorher auch nie gedacht. Und objektiv würde ich auch jedem empfehlen, eher mehr BGs zu machen, um auch mal andere Meinungen zu hören, und um sich wirklich sicher sein zu können, daß man den besten PC für sich gefunden hat.

Aber ich habe das trotzdem nicht gemacht. Ich hatte nach dem ersten BG bei meinem PC (Dr. Pullmann) gleich so ein gutes Gefühl, daß ich wußte: Wenn ich die OP machen würde, dann nur bei ihm. Und ich habe es nicht bereut. Bin suuuuperhappy damit, wie alles gelaufen ist, hätte mir für mich keinen besseren vorstellen können.

Aber bei Dir höre ich ein bischen raus, daß du noch nicht so ganz überzeugt bist??? Wenn Du noch Zweifel hast, würde ich Dir wirklich ganz dringend raten, noch andere BGs zu führen. Wenn Du das über den DÄS machst, fallen dafür - soweit ich weiß - zwar noch mal Kosten an. Aber meine ehrlich Meinung dazu ist, daß diese Euros im Verhältnis dazu, daß Du mit den Folgen der Entscheidung ganz, ganz lange zu tun haben wirst (im positiven Sinne, daß Du Dich über das Ergebnis freuen kannst und Du es als zu Dir gehörig akzeptierst und im negativen Sinne, daß Du unglücklich mit dem Ergebnis bist oder vielleicht sogar Komplikationen hast), nur eine untergeordnete Rolle spielen sollten...

Ich hoffe sehr, daß Du den für Dich richtigen PC findest...

Liebe Grüße
Zahnfee