Hallo,
gibt es Möglichkeit durch die Prostatabiopsie ein vielleicht vorhandener Krebsknoten aktivieren und Krebs zu provozieren?
Ich habe Angst .
MfG
Serg
Wie gefährlich die Prostatabiopsie ist?
Kategorie: Männermedizin » Forum Prostatakrebs
Antwort
Hallo Serg. Das ist theoretisch gefährlich. Hackethal hat ein Horrorbild gezeichnet von den vielen Millionen Krebszellen, die anlässlich der Biopsie ins Blut geschwemmt werden und Mikrometastasen bilden würden. Hinzu kommen alle sonstigen Risiken einer Operation, denn die Biopsie ist eine kleine Operation: Infektion, Entzündung, Sepsis, Blut im Urin. Es ist auch eine sehr unangenehme Sache an einem sehr empfindlichen männlichen Körperteil.
Die These Hackethals wird von den Medizinern heutzutage bestritten (obgleich nicht widerlegt). Die Risiken des Eingriffs sind durch den hohen Stand medizinischer Vorsorge minimiert.
Und als wichtiges Argument kommt hinzu, dass man die Biopsie machen lassen muss, um überhaupt mit Sicherheit zu wissen, ob man Krebs hat und und wie agressiv der Krebs ist. Letzteres ist wichtig für die Wahl der Therapie.
Eine wesentlich schonendere und auch aussagefähigere Art der Biopsie ist die Feinnadel-Aspirationsbiopsie, die aber nur wenige Ärzte in Deutschland machen und interpretieren können. Darüber kannst Du Dich informieren in der von der Gmünder Ersatzkasse herausgegebenen Broschüre Prostatakrebs - Diagnose und Prognose, welche auch im Internet als PDF-Datei verfügbar ist: www.gek.de Bereich Service - Broschüren - Therapie Broschüren.
Gruss, Reinardo
Antwort
Hallo, Reinardo!
Besten Dank für Ihre rasche Antwort und fachmännischen Rat ! Das Forum ist wirklich eine tolle Sache !
MfG
Serg
Antwort
Hallo,
leider ist es nicht so, daß eine Biopsie, gleich welcher Couleur, die an der Prostata vorgenommen wird, sichere Ergebnisse zeitigt. Krebs kann damit zwar diagnostiziert werden. Es ist aber nicht zu verhindern, daß nach gewöhnlich 8 durchgeführten Ausstanzungen auch hundertprozentig auszuschließen ist, daß kein Krebs vorliegt, weil man die Nadeln womöglich an diesem vorbeigeführt hat.
Frdl. Gruß
Kurt Schmidt
Antwort
Wegen angestiener PSA-Werte in Folge (4,3; 4,52; 5,13) jeweils im Jahresrhythmus bestimmt, hatte mein Urologe im Dezember 2006 dringend zu einer Biopsie geraten. Ich hatte die gleichen Ängste, dass durch Biopsie erst recht eine Streuung im gesamten Blutkreislauf stattfinden würde. Ich habe mich biopsieren lassen -mein Urologe hatte mit verrsichert, es gäbe keine nachgewiesenen Folgemetastasen durch eine Prostatabiopsie. Außerdem sei in meinem Alter (59 J.) die Methode wait and see nicht anzuraten, nur die Biopsie können helfen, zu klären, wo der erhöhte PSA-Wert herrührt.
Es wurden dann 12 Stanzen durchgeführt, wobei sich dann in zwei Stanzen ein Karzinom bestätigte.
Weiterhin ließ ich dann noch im Januar eine PET-Cholin-CT durchführen, die die Biopsieergebnisse bestätigte.
Das Problem als Betroffener ist nun tatsächlich, dass nichts zu tun, die Angst vor dem Krebs nicht auflöst! Auch bei einer Biopsie ohne Befund hätten Stanznadeln an Karzinombereichen vorbei stechen können, klar. Deswegen mein Schritt, die PET-Cholin-CT zusätzlich zu machen, obwohl mir mein Urologe davon abriet. Nur, jetzt hatte ich aus zwei Untersuchnungsverfahren dasselbe Ergebnis!
Es bleibt aber: die Angst eines möglichen Streuens kann einem niemand wirklich nehmen.
Auch die Angst, dass der Krebs wiederkommt - ich wurde inzwischen mit Seeds behandelt - bleibt .....
Die Entscheidung ist und bleibt schwer, mir haben letztlich nur intensive Informationen - auch aus diesem Forum, Gespräche mit verschiedenen Ärzten und mit Angehörigen, Freunden weitergeholfen, eine Entscheidung für mich selbst zu treffen, eine Entscheidung, die einen NIE jemand annehmen kann.
Reinard K.