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Trimipramin ausschleichen

Kategorie: Neurologie » Forum Nerven & Psyche & Neurologie | Expertenfrage

11.04.2007 | 06:16 Uhr

Hallo Herr Kasten,
vielleicht können Sie mir ja einen Rat geben, ich bin ganz verzweifelt. 2003 war ich in einer psychosomatischen Klinik. Ich hatte eine generalisierte Angststörung. Ich bekam Trimipramin 25 mg, das ich bis vor kurzem nahm. Es ging mir damit entschieden besser, ich konnte gut schlafen, und auch die Panikattacken und depressive Verstimmungen hatte ich damit ganz gut im Griff. Ich habe auch eine VT gemacht. Vor vier Wochen wollte ich Trimipramin absetzen. Mein Arzt riet mir, es langsam auszuschleichen, d.h. ich sollte jede Woche 5 mg weniger nehmen, so dass ich nach vier Wochen jetzt nichts mehr nehme. Seit drei Tagen erlebe ich die Hölle, ich schlafe gegen 23.00 Uhr ein und bin dann um 3.00 Uhr wach. Ich traue mich kaum noch aus dem Haus und habe zu nichts mehr Lust.
Ich habe das alles meinem Arzt gesagt und der meinte, ich solle Trimipramin wieder nehmen. Ich habe Angst, dass ich da nie mehr von runter komme, ich nehem es ja schließlich schon vier Jahre. Ausserdem nehme ich noch Presomen 0,6 gegen Wechseljahrsbeschwerden. Ich bin jetzt 50 Jahre alt und kam mit 38 in dei Wechseljahre. Meine Frage: Wie lange darf, b.z.w. sollte man Trimipramin nehmen? Schadet es meinem Körper wenn ich es immer nehmen müßte? Mir geht es damit nämlich echt besser. Da mein Vater aber so viele Medikamente nahm, unter anderem hochdosiert Valium, habe ich eine große Angst Medikamente einzunehmen.
Ich bitte Sie recht herzlich um einen Rat.

Gruß
stardust

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12.04.2007, 12:12 Uhr
Antwort

Liebe S.,

es gibt eine Vielzahl von Kranken in der Psychiatrie, die dauerhaft Medikamente nehmen müssen, um eine gute Lebensqualität zu haben.

Es zeichnet sich bei Ihnen ab, dass Sie ein solches Medikament brauchen. Wenn das Mittel gut hilft und keine Nebenwirkungen verursachtm, würde ich es auch wieder nehmen.

Es gibt immer wieder große Vorbehalte gegen Medikamente. ich sehe das sehr pragmatisch. Was hilft Ihnen die Medikamentenfreiheit, wenn Sie die Freiheit verlieren, Ihre Wohnung zu verlassen.

Über die konkrete Verordnung eines bestimmgten Medikamentes sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt sprechen.

Mit freundlichem Gruß

Ihr

Th. Kasten

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12.04.2007, 16:06 Uhr
Antwort

Hallo Herr Kasten,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich weiß, dass ich mit meinem Arzt besprechen muß, welches Medikament und in welcher Dosierung ich es nehmen muß. Als Patient ist man aber derart verunsichert, weil es eine Vielzahl von Antidrepressiva gibt. Ich kam mit Trimipramin gut klar, gegen die Fressattacken (auch bei 25 mg) muß man angehen (statt Dickmann eine Mohrrübe). Ich höre und lese jedoch, dass es neuere und bessere? Medikamente gibt, also statt Trimipramin z.B. Remergil. Mein Arzt sagte mir, Trimipramin wäre ein altes Medikament, und es wäre auch das Mittel seiner Wahl, falls es ihm psychisch mal beschissen ginge. Mein Arzt ist auch schon älter (grins). Wenn ich schon ein Antidepressiva ständig brauche, gibt es doch sicherlich Erfahrungswerte in der Langzeittherapie, im Klartext: Welches Medikament ist auf Dauer am unschädlichsten?
Verstehen Sie mich richtig, falls Sie darauf nicht antworten können, dürfen oder wollen, wer kann mir das erklären? Und dann nochmal meine Frage aus der letzten Mail: Kann man Antidrepressiva ein Leben lang einnehmen ohne gesundheitlichen Schaden davonzutragen? Sehen Sie, es sind meine Ängste, ich möchte nur mal wieder glücklich sein, ohne Angst zu haben, dass mich ein Antidepressiva auf Dauer gesundheitlich schädigt. Können Sie das verstehen?

Liebe Grüße
stardust

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13.04.2007, 03:39 Uhr
Antwort

Liebe S.,

natürlich ist das schon ein älteres Medikament.

Leider ist die (auch längerfristige) Verträglichkeit eines Medikamentes sehr individuell und nicht wirkstoffspezifisch
vorherzusagen.

Wenn Sie also mit dem Trimipramin vor allem bezüglich der
Wirksamkeit gute Erfahrungen gemacht haben, gibt es keinen wirklichen Grund zu wechseln.

Insgesamt ist aber richtig, dass man die Medikamentengruppe, zu der Trimipramin gehört, als veraltet ansieht.

Wenn Sie also einen Wechsel wollen, müssen Sie ausprobieren.


Mit freundlichem Gruß

Th. Kasten

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23.09.2008, 11:01 Uhr
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