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Ich habe das Grauen mit Aptos-Fäden erlebt

Kategorie: Neurologie » Forum Nerven & Psyche & Neurologie

15.02.2006 | 05:15 Uhr

Ich habe nach langer Überlegung und vielen Gesprächen am letzen Freitag einen Eingriff vornehmen lassen, bei dem mir Aptos-Fäden eingesetzt werden sollten, um meine Nasolabialfalten zu straffen und vorallem, und das war von Anfang an mein Hauptproblem, meine Schlupflider beheben zu lassen, da ich, laut Arzt, durch das Absinken der Augenbrauen, Schlupflider bekommen habe, die mir sehr zu schaffen machen. Nun hat der Arzt,ein plastischer Chirurg aus Essen, diesen Eingriff unter örtl. Betäubung vorgenommen, was auch eigentlich kein Problem gewesen wäre, wenn es normal abgelaufen wäre. Ich bekam aber pötzlich während des Eingriffs schreckliche Schmerzen und fragte, warum das so grausam weh täte. Daraufhin entgegnete der Arzt, er hätte nur die Einstichstellen betäubt,nicht aber den gesamten Weg mit der Kanüle (von der Scchläfe zur Stirn, und von den Mundwinkeln bis über meine Ohren),weil er durch das Betäubungsmittel nicht mehr so leicht durch mein Gewebe durchkäme.Da müsse ich nun durch!!! Hat soetwas schon einmal jemand gehört? Ich wurde also komplett unbetäubt durchbohrt.Da aber nun eine Seite schon fertig war, blieb mir nichts anderes, als auch die andere noch durchzustehen. Obendrein verbohrte er sich noch und mußte einen Weg zweima gehen.Dann war ich fertig, in jeder Hinsicht und er rief mich zum Spiegel. Als ich dann aber in den Spiegel sah, bekam ich einen Schock, der so schlimm war, dass er sich noch bis heute durch Heulkrämpfe und ständiges Zittern äußert. Ich hatte viel schlimmere Schlupflider,als vorher. Meine Augenbrauen zogen sich über die Augen,meine Nasolabialfalten waren auch verschlimmert worden und ich hatte plötzlich ein komplett verzogenes, asymetrisches Gesicht,d.h. die rechte Wange zog sich hinauf, die linke hinunter. Ich muß dazu sagen, dass die Aptosfäden auch nicht, wie es mir bekannt ist, in einem Bogen eingesetzt wurden, sondern gerade diagonal nach unten komplett über beide Wangen verlegt wurden, wobei ich feststellen mußte, dass zwei (die obere links und gleiche auf rechter Seite)nicht symetrisch waren, sondern versetzt. Die Fäden, die meine Augenbrauen hochheben sollten wurden von den Schläfen zur Augenbraue verlegt, auch da frage ich mich, wie dann eine Braue gehoben werden sollte.Der Arzt erklärte mir auf meinen Schock hin, dass ich den objektiven Blick verloren hätte, er würde einen großen Erfolg sehen. Ich wollte dann meinen Mann rein rufen, der draußen wartete und das wollte der Arzt mir energisch verbieten, was ich aber trotzdem tat.Nachdem auch mein Mann mich gesehen hatte und nicht weniger geschockt war, bettelte ich unter Schock den Arzt an, mir sofort wieder die Aptos-Fäden zu entfernen. Der sehr erboste Arzt wollte uns beiden zuerst einreden, dass wir nur beide den Unterschied nicht sehen wollten, er ihn aber auf jeden Fall erkennen würde, dann erklärte er sich aber auf verstärkte Forderung meines Mannes hin widerwillig bereit, die Fäden zu entfernen. Ich wurde daraufhin an eine Beruhigungsinfusion angeschlossen. Als ich schon halb betäubt war, sah ich, dass der Arzt noch über meine zuvor abgegebene Unterschrift weitere Notizen handschriftlich machte.Trotz der Betäubung fragte ich ihn, was er da machen würde, denn es sei ja nich rechtmäßig, einfach etwas über eine Unterschrift zu setzen. Er legte mir dann eine Nackenrolle zur Unterstützung auf meine Liege, hob mich an, damit ich schreiben konnte, drückte mir eine Stift in die Hand und ließ mich unterzeichnen. Ich weiß nicht, was ich da in halb betäubtem Kopf unterschrieb, ich konnte die Schrift nicht mehr lesen.Dann bekam ich das nächste Mittel und fiel in einen Schlaf.Er zog mir aber statt aller Fäden, es waren insgesamt 6, nur 4, obwohl ich es verlangt hatte, dass er mir alle entfernt.Ich fragte, wieso er die zwei nicht entfernt hätte und er sagte so etwas wie: es war ihm zu umständlich!!! Ich muß zugeben, dass der Einfluß meines Schocks und der Narkose es mir auch nicht mehr möglich machte, noch verstärkter nachzufragen.Ich wollte nur gehen. Einen Tag darauf entzündete sich der Faden in der rechten Wange und die Schläfe schwoll extrem an. Daraufhin bin ich zum Krankenhaus gefahren und mein Blutbild war durch die Entzündung so schlecht, dass man mich direkt dort behalten wollte. Ich konnte aber nicht, wegen meines Sohnes und habe deswegen sehr starke Penicillin-Tabletten bekommen, die glücklicherweise etwas wirkten. Auch den darauffolgenden Tag mußte ich zur Kontrolle ins Krankenhaus.Der Oberarzt der plastischen Chirurgie kam extra wegen meines Falles und empfahl mir, dringend die verbliebenen Fäden zu entfernen, allerdings hatte er selbst mit Aptos-Fäden keine Erfahrung und wagte sich nicht daran. Heute hätte ich den OP-Termin bei einem bekannten Professor gehabt, nachdem ich am Montag schon bei ihm war, um die restlichen Fäden zu ziehen. Ich hatte diese Überweisung von einem befreundeten Arzt bekommen. Leider wurde mir heute mitgeteilt, dass ich noch nicht operiert werden kann, da der Professor lieber zuerst den OP-Bericht des Arztes haben möchte, der mich operiert hat und dieser seit Montag nicht erreichbar war, bzw. sich auch nicht zurück gemeldet hat. Als ich sehr geknickt das Krankenhaus verließ, da die Aptos-Fäden auch psychisch für mich sehr schwer hinzunehmen sind, denn sie erinnern mich ständig an dieses Grauen, habe ich es noch einmal, trotz meiner Angst zu diesem Arzt Kontakt aufzunehmen, versucht, ihn wegen des Berichtes zu erreichen. Da ich über die Handynummer meines Mannes anrief, wurde meine Nummer nicht erkannt und die Partnerin, die Ärztin, die bei der OP dabei gewese ist und ohne Mundschutz Bonbon lutschte währenddessen, meldete sich. Als sie hörte, wer ich war, wurde sie äußerst agressiv und wies mich mit den Worten ab, sie hätte mit der ganzen Sache nichts zu tun, da müsse ich mich schon an Dr. (ich möchte den Namen nicht offiziell nennen) wenden, an die Unterlagen käme auch sie nicht (in gleicher Praxis) woraufhin ich fragte, ob er denn anwesend wäre, bzw. wieso er denn nicht an sein Handy ginge. Plötzlich aber war es nicht mehr seine Handynummer, sondern angeblich ihre, obwohl ich nur diese Nummer hatte, weil er mich vor der OP immer über diese Nummer zurückrief, und sie mir sogar zum OP-Termin gab, falls etwas passieren sollte, damit ich ihn erreichen könne. Ich bat sie dann um seine Nummer, daraufhin legte sie auf. Ich versuchte es wieder, doch es war dann lange besetzt. Als endlich frei war, drückte sie mich weg, ca. 40mal versuchte ich es erneut und wurde jedesmal weggedrückt. Ich rief dann meinen Anwalt an, um zu fragen, wie ich nun an diese Unterlagen käme, und er empfahl mir, zur Staatsanwaltschaft zu gehen. Dort angekommen klingelte plötzlich das Telefon meines Mannes und Frau Dr. , die Partnerin, war dran. Sie schrie mich ohne Umschweife an, sie hätte heute ihren freien Tag und würde mir verbieten, sie weiterhin zu belästigen. Außerdem hätte ich das Fehlschlagen meiner OP selber provoziert (wie geht das???) und mich träfe ganze Schuld. Dann gab sie mir die Handynummer, unter der Dr. erreichbar sei. Es war für mich eine unglaubliche Überwindung, noch einmal mit diesem Mann zu sprechen, obwohl sogar die Psychotherapeutin, bei der ich seit Samstag bin, mir dringend davon abgeraten hat, diesem Mann nochmal zu begegnen.Aber ich wollte doch unbedingt den Bericht, damit ich schnell wieder von den Fäden erlöst werden kann. Dr. meldete sich und sein Sarkamus schrie zum Himmel. Zuerst beschimpfte er mich, dass mein Verhalten unmöglich und äußerst unfreundlich sei, weil ich mit dem Professor in Kontakt stehen würde. Ich könnte mit Folgen rechnen. Daraufhin sagte ich, dass auch weitere Wege einleiten würde, er lachte mich aber nur aus und antwortete, er würde sich schon auf diese Wege freuen. Ihm sei es auch vollkommen egal, wie es mir ginge, denn er würde ja sein Leben leben und was mit mir sei, würde ihn überhaupt nicht interessieren. Und dann kam nochmals die Aussage, die ich schon von seiner Partnerin hören mußte, nämlich dass ich mir alles selber zuzuschreiben hätte, die falschgelaufene OP, sowie auch das Nachspiel. Ich muß zugeben, dass dann da meine Nerven komplett am Ende angelangt waren. Ich bat ihn um die Unterlagen, dann brach mein Handy ab, denn durch all die Anrufversuche war mein Akku leer. Daraufhin versuchte es mein Mann nochmal über sein Handy. Er sprach kurz und knapp mit Dr., und forderte die Unterlagen. Zuerst hatte Dr. keine Unterlagen, sondern nur Fotos, die er uns schicken wollte. Als mein Mann dann aber entgegnete, daß es ja auch einen OP-Bericht geben müßte, fiel Dr. das plötzlich dann auch ein und er sagte, dass er uns das zuschicken würde, sich aber auch umgehend mit meinem Professor in Verbindung setzen würde. Dann behauptete er noch, ich hätte ja von Anfang an seine Handynummer gehabt, denn ich hätte ja schon viele Male über diese Nummer mit ihm telefoniert. Das ist niemals geschehen!!! Ich habe nur immer über seinen Praxisanschluß mit ihm gesprochen, bzw. wurde über die mir bekannte Handynummer angerufen, die ja dann wohl garnicht seine war. Dass auch der Professor es mehrfach versucht hatte, ihn anzurufen, stritt er auch ab, das war eine glatte Lüge, wie er sich ausdrückte. Wie man sieht, ist da ja irgendwie alles sehr faul und ich weiß noch nicht, wie ich dagegen angehen soll, alleine nur, um all die anderen Patienten zu schützen, die noch zu ihm gehen. Ich habe schon alleine bei meinen Besuchen bei ihm, vor meiner OP, vier junge Mädchen gesehen, die dort noch operiert werden sollten.
Ich sitze nun hier unter starken Schmerzen, total verschwollen und verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. Dabei wollte ich nur endlich einmal wieder mehr Licht sehen und nicht mehr so müde sein, weil meine Oberlider so auf meine Augen drücken.Ich bin 33 Jahre alt und frage mich, wie es nun weitergeht und woher ich all das Geld nehmen soll, um die ganzen Korrekturen zu bezahlen, um das, was der Arzt mir angetan hat, zu beheben, zumal ich nun schreckliche Angst davor habe. Ich stehe seit 5 Tagen unter starken Valiumtabletten und kann trotzdem diese Bilder und mein Zittern nicht verhindern. Das alles hört sich nach einem Horrorfilm an, aber er ist mir passiert und ich bin noch immer mitten drin. Wären doch nur diese Fäden endlich aus meinem Gesicht. Ich habe nun schon städnig Krämpfe an den Stellen, wo die Fäden liegen und es hat sich eine starke Verhärtung in der linke Wange gebildet. Ich habe furchtbare Angst !!!

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18.02.2006, 14:06 Uhr
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hallo Morgana,

.. du tust mir so leid *tröööööööööst*,
ich hoffe, dass ganz schnell die Fäden entfernt werden und du danach ein bisschen zur Ruhe kommst und das Erlebte verarbeitest, scheu dich nicht evtl. auch einen Therapeuten hinzuzuziehen !!

Im zweiten Schritt sind dann sicherlich Konsequenzen für den Arzt zu überlegen,
um anderen Patienten derart grauenvolle Erlebnisse zu ersparen. Wenn deine Anwältin sich nur mit Arzthaftungsrecht beschäftigt, dann wird sie dir auch die dann möglichen Schritte erläutern können.
Das Vorgehens deines Arztes ist mit NICHTS zu beschönigen oder zu erklären oder zu entschuldigen und muss auch Konsequenzen nach sich ziehen.

dir ganz lieben Gruß
Babs

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18.02.2006, 14:37 Uhr
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Ja, da hast du recht und ich habe dort, bei diesem Arzt, einige wirklich junge Mädchen gesehen, die höchstens 18-20 Jahre alt waren. Ich mit 33 habe natürlich auch noch nicht mein Leben hinter mir, aber sie waren ja alle noch viel jünger und am Anfang ihres Lebens. Ich werde auf jeden Fall, sobald ich innerlich wieder die Kraft habe, Weiteres unternehmen, das habe ich auch Dr. Muggenthaler versprochen. Die Rechtsanwältin macht schon alles von sich aus und ich muß eigentlich selber zum Glück nicht mehr viel tun. Ich habe glücklicherweise noch viele E-Mails und andere Dokumente über die Zeit vor der OP,bzw. Fotos von einem Tag nach der OP, die ich ihr vorlegen konnte. Auch die Unterlagen aus dem Krankenhaus, in dem ich am Tag danach als Notfall war, bzw. ein Gutachten meiner Psychotherapeutin , sowie eine Überweisung zu einer psychiatrischen Klinik für den Notfall, wenn ich es garnicht mehr schaffe. Gut ist auch, dass der Gesichtschirurg aus Duisburg mich schon vorher kannte, und direkt die Unterschiede, wie z.B. schiefstehende Augenbrauen feststellte, und er mag mich schon immer sehr und war deswegen sehr bestürzt. Er ist laut Aussage ein sehr enger Freund von Prof.Dr.Bull. Er wollte ihn auch noch anrufen.Alles in allem haben alle anderen Ärzte nur noch den Kopf geschüttelt, als sie mich sahen, aber leider ist es j so, dass sich die meisten Ärzte nicht über die Arbeit ihrer Kollegen offiziell äußern.
Um den Rest kümmert sich mein Mann, dessen Wut und Verzweiflung kaum zu beschreiben ist,da er ja alles life mitbekommen hat, denn die Glastür zwischen Wartezimmer und OP ist so dünn, dass er alles hören und vieles auch sehen konnte.

Ich hoffe, dass mich das alles etwas weiter bringen wird, nur im Moment möchte ich nur mein Gesicht wiederhaben, ohne Krämpfe, und entgleiste Gesichtszüge mit harten Beulen und tiefen Einbuchtungen. Ich kann zur Zeit nicht einmal mehr Wut oder Rache empfinden, ich habe wirklich nur furchtbare Angst, dass es das war und ich für immer damit leben muß.

Sicher gibt es noch viel Schlimmeres, das weiß ich, aber ich kann diesen Horror einfach nicht damit kleiner reden oder überwinden und fühle und sehe ihn ja noch ständig in mir, bei jeder Geste und jeder Bewegung.

Ich hoffe nur, dass irgendwann ein Gesetz dagegen verfasst wird, dass plastische Chirurgen, die keine ausgebildeten Gesichtschirurgen sind, weiterhin in Gesichtern rumfuhrwerken dürfen. Bis letzte Woche kannte ich nicht einmal den Unterschied.

Weißt du, ich bin nur so dankbar, dass es liebe Menschen, wie dich gibt, die einen verstehen und einem zuhören und Trost geben wollen. Leider sind das nur sehr sehr wenige Menschen auf der Welt. Und gerade,wenn es um eine Schönheits-OP geht, auch wenn es sich garnicht nur um die Optik, sondern um viel dreht,wird man ohnehin von vielen abgestempelt und sie gönnen es einem fast, das so etwas geschieht. Das Verständnis dafür ist nicht sehr oft anzutreffen und gerade, wenn man darüber reden muß, weil man es sonst garnicht verkraften würde, sind alle weg.

Ich melde mich, sobald ich weiter weiß.

Liebe Grüße

Morgana

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18.02.2006, 15:38 Uhr
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hi Morgana,

zu deinem posting könnte ich jetzt auch wieder ganze Romane schreiben ....

Vielfach liest man von Fällen, in denen NICHT-Plastische Chirurgen grauenvollen Pfusch hinterlassen, sei es Dermatologen oder HNO´s die sich in Sachen Fettabsaugung austoben, oder Fälle bei denen sich Gesichtschirurgen an Brustvergrößerungen versuchen !!

Die Ausbildung zum Plastischen Chirurgen sollte dem Patienten schon ein gewisses Maß an Sicherheit geben können, leider ist das nicht unbedingt so. Du bist nicht der einzigste Fall in den letzten Tagen, wo entsprechendes berichtet wird !!!

Der Reiz des schnell verdienten Euros ruft etliche Quereinsteiger auf Plan, die an dem immer noch bommenden Geschäft der Schönheitschirurgie mitverdienen wollen!

Ist dein ehemaliger Arzt tatsächlich plastischer Chirurg oder behauptet er das nur? Ich frage nur deswegen, weil in einem anderen Pfusch-Fall sich ein
Gesichtschirurg mehrfach als plastischer Chirurg nur ausgegeben hatte
.. es aber tatsächlich nicht ist!!


Wer gutachtet in deinem Fall, kann das wg. des Notfalles auch der Prof. Bull machen ?



LG Babs

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18.02.2006, 21:47 Uhr
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Das könnte er sicher, aber das kostet so viel, dass ich das nie im Leben aufbringen kann.
Dr. Muggenthaler, und auch meine Rechtsanwältin haben sich zu dem Arzt schon schlau gemacht. So, wie es aussieht, ist er wirklich plastischer Chirurg, nur kein Gesichtschirurg.
Da das ganze über die Gutachterkomission und zweigleisig bald auch über die Staatsanwaltschaft läuft, wird mir wohl ein neutraler Gutachter gestellt, wenn es soweit kommen muß. Ich hoffe es jedenfalls. Alleine das Entfernen der Fäden ist schon sehr kostspielig, aber ich würde alles geben, nur damit sie wieder raus kommen. Ich habe glücklicherweise schon einen ungefähren Betrag, was ich am Ende hinblättern muß, falls ich den Fall verliere. Ich hoffe natürlich, dass das nicht geschehen wird. Aber wenn auch ich mich deswegen abschrecken lasse, dann bin ich ja mit schuldig, wenn diese Fälle auch anderen immer wieder geschehen. Würden doch nur mehr den Mut haben, sich zu wehren, dann würde die Welt sicher schon ganz anders aussehen. Mir geht es auch wirklich nicht um einen Schadensersatz, das ist mir schon egal, ich möchte nur damit weitere andere schützen dürfen.Es ist ja so, dass man nach so einem Alptraum zu mürbe ist,um noch mehr zu unternehmen, und ich denke, dass viele Pfuscherärzte genau darauf auch spekulieren. Ich habe zum Glück einen sehr starken Mann, und der hat es sich nun zur Lebensaufgabe gemacht, diese Geschichte bis zum Ende zu gehen, komme, was wolle. Ich bete nur, dass einmal die Gerechtigkeit siegt, meistens gewinnen ja leider die Bösen. Aber ich gebe so schnell nicht auf. Bei meiner OP hat man wirklich den Sadismus riechen können. Irgendwie kam ich mir vor wie im Tierlabor, oder im KZ, mit einem sadistisch-grinsenden Arzt, der an mir seine Experimente gemacht hat. Ist ja auch ergiebiger, als es in der Pathologie auszuprobieren, da kann ja niemand mehr vor Schmerzen jammern, oder beim Anblick einen Schock bekommen. Nur Leichen können sich auch nicht wehren, daran sollte man bei solchen Experimenten auch denken.Dieser Arzt ist sich aber nach wie vor so siegessicher, dass er mich am Telefon ausgelacht hat und mir wörtlich gesagt hat: Ich freue mich schon auf Ihre Wege gegen mich, mir ist es SCH....egal, wie es Ihnen geht, ich habe ja mein Leben, und das lebe ich gut und will dabei auch nicht an meinen freien Tagen von Ihnen gestört werden.
Ja, was soll man dazu dann noch sagen??? Ich bin dann nur noch mehr zusammen gebrochen, ohne weitere Kraft. Und so war ich eigentlich nie zuvor. Ich bin Italienerin und hatte eigentlich immer noch soviel Fünkchen Kraft, um wütend zu werden. Aber jetzt kann ich es nicht mehr, ich kann nur noch heulen und bin mir in jeder Weise plötzlich so fremd.
Dieser Mensch, wenn es einer ist, hat mich erledigt. Aber irgendwann bekomme ich den Kopf wieder hoch, bestimmt...

Liebe Grüße

Morgana

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18.02.2006, 21:50 Uhr
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Ich danke dir sehr für deinen Beitrag, mir helfen zu wollen. Irgendwie schaffe ich das finanziell auch noch, aber der Trost, den ich hier finde, ist sehr wichtig für mich und gibt mir Hoffnung. das ist alles so lieb und zeigt mir, dass es auch noch nette Menschen gibt.

Morgana

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19.02.2006, 11:43 Uhr
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liebe morgana

mir fehlen die Worte. Ich will Dich einfach nur mal drücken und Dir wünschen, dass Du schnell von den Fäden erlöst wirst. Ist das geschehen, findest Du hoffentlich bald wieder zu etwas mehr Ruhe für Dich. Du bist in guten Händen, das ist wichtig. Lass nicht zu, dass man Dich besiegt. Das ist dieser Mensch nicht wert. Wenn Du einfach mal reden willst, ich hör Dir gerne zu, wenn auch nur zur Überbrückung der Zeit, vielleicht kann ich Dir damit helfen.

lieben lieben gruß
immer gerne
kadugel

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20.02.2006, 08:15 Uhr
Antwort

Liebe kadugel,

ich danke dir herzlich für dein Angebot. Ich freue mich so sehr über jeden Kontakt, den ich zur Zeit haben darf. Ich bin fast den ganzen Tag über alleine, da mein Mann selbstständig ist und erst sehr spät kommt und mein Sohn ist 13 und natürlich auch kaum noch bei mir. Er täte mir aber auch zu leid, wenn er seine Mama ewig so sehen müßte, wie ich mich wirklich fühle und wenn er dann da ist, versuche ich mich so gut, wie möglich, zusammen zu reißen, was allerdings sehr schwer ist, und meine Verzweiflung bricht dann doch immer wieder aus mir aus.Sonst gibt es leider niemanden mehr und aus meiner Familie sind alle schon tot. In dieser Einsamkeit wird meine Panik aber oft so groß, dass ich kaum noch atmen kann und die Wände rauf und runter laufen könnte, weil jeder Tag so endlos lang ist und niemand da ist, der mich beruhigt und vielleicht zuversichtlicher ist, als ich. Ich kann im Moment so garnicht mehr zuversichtlich sein. Deswegen ist dann jeder Brief und jede Hoffnung für mich ein wenig Lebensenergie, die mich über Wasser hält, ihr könnt euch garnicht vorstellen, was das für mich bedeutet. Ich bin sehr dankbar dafür, sehr!!!!
Heute habe ich wieder einen Termin beim Professor, ich hoffe, er kann mir dann mehr sagen. Vielleicht braucht er auch garnicht mehr die Unterlagen des Arztes, wo sich genau die Fäden befinden, da es ja meines Wissens nach garkeine Dokumentation dazu gibt. Aber seit gestern, durch starke, abschwellende Mittel, kann man die Fäden in meinen Wangen ertasten. Sie liegen höher, als alles andere und verlaufen durch Muskelverhärtungen, die sich inzwischen an mehreren Stellen gebildet haben, und die man auch sieht. Ich brauche nur leicht rechts an meinen Haaren ziehen, und links verzieht sich dann mein ganzes Gesicht zu einer Rinne bis zum Mundwinkel, genauso anders herum. Ich hoffe, dass das dem Prof. reicht, um diese Fäden zu orten. Bisher dachte ich ja, Röntgen oder Ultraschall würde das ganze sichtbar machen, aber das war wohl ein Irrtum. Lange kann das so nicht weitergehen, da ich nervlich inzwischen komplett am Ende bin, den ganzen Tag zittere ich und nachts kann ich von Alpträumen und Schmerzen kaum schlafen, weil ich nicht weiß, wie ich liegen soll, weil die Fäden mir sonst ins Gewebe stechen. Ich hoffe nur von ganzem Herzen, dass viele, viele, die diesen Eingriff in Betracht ziehen, meine Dokumentation dazu lesen und sich eine andere Methode suchen, um ihre Augenlider heben zu lassen, oder es einfach lernen, damit zu leben und garkeinen Eingriff vornehmen lassen, vor allem auf garkeinen Fall in einer essener Praxis !!!

Liebe Grüße und wirklich größten Dank

Morgana

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20.02.2006, 12:11 Uhr
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Liebe Morgana,
deine Beiträge habe ich mit Grauen gelesen, als wenn es mich selbst betroffen hätte. Ich habe mir gedacht, wie kann sie nur diese Aptos Fäden bei sich einführen lassen, das sind doch Fremdkörper. Schlupflider lassen sich doch fast komplikationslos durch eine Straffung wegmachen und die Nasolabialfalden evtl. durch Hyaluronsäure oder ähnlichem.
Dein Beispiel zeigt mal wieder, wie vielen Risiken der Patient ausgesetzt ist und wie dann diese Pfuscher versuchen, sich aus der Affäre zu ziehen. Es gibt schon viele schwarze Schafe in dieser Branche. Ich würde auf jeden Fall versuchen, den Arzt zu verklagen und Schmerzensgeld zu fordern. Mich würde in diesem Fall mal interessieren, ob dieser Arzt plastischer Chirurg ist.
Auf alle Fälle - du wirst wieder gesund werden, denn du bist bei deinem jetzigen Arzt ja in guten Händen. Ich wünsche dir viel Kraft und laß dich bitte nicht unterkriegen.
LG Wenke

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20.02.2006, 13:30 Uhr
Antwort

Liebe Wenke,

ich danke auch dir sehr für deine Antwort und deinen Trost. Im Nachhinein kann ich sagen, dass du natürlich absolut recht hast. Mir wurde aber intensiv eingeredet, dass alle anderen Eingriffe bedeutend risikoreicher sind, und nach allen Beiträgen im Internet über Aptos ist auch wirklich zu glauben, dass das der harmloseste Eingriff ist....wenn es dann auch so abläuft, wie vorgeschrieben.
Der Arzt ist tatsächlich ein plastischer Chirurg, allerdings ken Gesichtschirurg, wie sich inzwischen herausgestellt hat. Ich kannte vorher garnicht den Unterschied und dachte, wie sicher die meisten anderen, dass das das gleiche ist. Nun bin ich schlauer. Ich werde ihn auf jeden Fall verklagen, nur alleine um weitere Menschen zu schützen, bzw. anderen Opfern, da ich mir sicher bin, dass ich nicht die erste bin bei ihm, ein Vorbild zu sein, denn die meisten trauen sich ja nicht, etwas zu unternehmen.Meine Rechtsanwältin versucht seit Tagen diesen Arzt zu erreichen, es meldet sich aber nur der AB, bzw. der Faxanschluß ist dauerhaft besetzt....irgendwie skurril,oder???
Ich muß gleich meinen Termin beim Prof. abwarten, in der Hoffnung, dass ich dort einen OP-Termin bekomme, damit diese Horrorimplantate aus mir raus kommen, dann habe ich sicher auch schnell wieder neue Kraft, um weiteres einzuleiten. Ich halte euch alle aber auf dem Laufenden, vielleicht können ja andere noch aus meinem Fehler lernen, und dann war es ja zumindest alles für irgendetwas gut. Ich hoffe es....


Morgana

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