Sehr geehrte Herr Doktor!
Ich habe ein Antibiotikum verschrieben bekommen, in dem steht, dass man Angstzustände bekommen kann (in den Nebenwirkungen). Falls diese auftreten, soll man sich mit einem Arzt in Verbindung setzen. Meine Frage wäre folgende: Geht diese Störung wieder weg sobald man die empfohlene Dosis aufgebraucht hat? Oder bleibt solch eine Störung auch nach der Behandlung bestehen?
Ich glaube nicht, dass ich so etwas bekomme, aber interessant wäre es schon. Ich habe im Januar bereits dieses Mittel verschrieben bekommen und habe seitdem div. körperliche Beschwerden, die meine Ärztin als Panikattacken erkennen will. Dabei hab ich gar keine ANgst. Nach der Einnahme dieses Mittels fing alles an: Ständiger Hustenreiz, Schwindel, Herzklopfen, Absinken des Blutdruckes, vermehrtes Durstgefühl, vermehrter Urin, extrem kalte Hände und Füße....usw.
Es mag sein, dass mir eine Therapie sicher gut tut, aber im Moment steht bei mir im Leben nichts an, was diese Beschwerden von jetzt auf gleich ausgelöst haben könnte.
Und ich habe diese Beschwerden zu ganz unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten. Beim Kochen (was ich sehr gerne mache), beim Arbeiten, beim Einkaufen, beim Fernsehen, beim Lesen....
Aber ich schweife ab!
Meine eigentliche Frage war ja, ob sowas nach der Behandlung von selbst weggeht oder für immer bleibt.
Danke für Ihre Hilfe!
Liebste Grüße
Lena, 27
Antibiotika - Angstzustände?
Kategorie: Neurologie » Forum Nerven & Psyche & Neurologie | Expertenfrage
Antwort
Liebe Lena,
es gibt sehr viele Angstpatienten, die Ihre Angst fast ausschließlich in Form von körperlichen Symptomen erleben. Wenn wir aber Ihre Beschwerden zumindest als psychosomatisch interpretieren, sollte man mal schauen, wann das genau angefangen hat und ob man einen Bezug zu wichtigen Ereignissen (Versuchungen, Versagungen) herstellen kann. Im Rahmen meiner eigenen Psychotherapieausbilding habe ich mir über die Symptombildung etwas gemerkt: Das die Symptombildung einem sehr ursprünglichen menschlichen Bedürfnis folgt - dem Bedürfnis, sich mitzuteilen. Ein Weg zur Besserung kann also im Verständnis der Symptome liegen oder anders gesagt, sie werden so lange bleiben, wie Sie sie brauchen.
Ich denke auch nicht, dass diese Beschwerden mit dem Antibiotikum zusammenhängen. Wenn es allerdings an dem ist, müssten sie nach dem Absetzen des Mittels restlos verschwinden.
Mit freundlichem Gruß
Ihr
Th. Kasten