Hallo! Ich habe für RA,Depressionen,Herzklappenfehler und Bluthochdruck 30% zugesprochen bekommen. Habe Widerspruch eingelegt und soll diesen nun begründen. Weiß aber nicht wie,was ich schreiben soll. Ich wohne in einem Dorf in Thüringen und habe keine Ahnung wer mir helfen kann. Weiß jemand einen Rat?
Gruß Moni!

Widerspruch GdB
Kategorie: Knochen-Gelenke » Forum Gelenkbeschwerden/Rheuma

Antwort
Hallo Moni,
Du hast schon viele hilfreiche Antworten bekommen.
leider ist es in der Tat so, dass gerade bei Erstanträgen häufig kein angemessener GdB bewilligt wird. Daher loht sich ein Widerspruch in jedem Fall.
Hilfe bekommst Du auch beispielweise auch noch beim SVD (Sozialverband Deutschland), bei Selbsthilfegruppen oder auch teilweise bei Rathäusern (spezielle Sprechstunden).
Wichtig ist immer, dass Du im Widerspruch ganz deutlich all Deine Funktionseinschränkungen und Beeinträchtigungen im Alltag, im Arbeitsleben und auch im Haushalt und in der Freizeit beschreibst. Denn es werden ja gerade diese Probleme begutachtet, denn der GdB bewertet nicht Krankheiten, sondern vom Gesunden abweichende Beeinträchtigungen und Behinderungen. Daher ist dies genaue Beschreibung so wichtig.
Viel Erfolg und Grüße,
gamü

Antwort
Hallo,
ich habe gerade auch 30 Prozent anerkannt bekommen, in der Begründung steht Leberentzündung und bleibende Einschränkungen der Bewegung. Jetzt habe ich eine Frage: mehrere Diagnosen sind dort nicht aufgeschrieben, bedeutet das, dass man die nicht bewertet hat? (Tinitus, Thyreoiditis, Polyarthritis, Sicca Syndrom und Verdachtsdiagnose SLE). Ich bin hier noch absoluter Neuling. SInd die 30 Prozent normal oder nicht auch zu gering und ich sollte Widerspruch einlegen? Also ich fühle mich schon sehr krank, bin nahezu immer müde und nicht gerade einsatzfähig, habe trotz Tramal (täglich 400mg) keine schmerzfreien Zeiten. (Nehme täglich mindestens 10mg Cortison, 150mg Immurek, MTX wäre ideal vertrage ich aber nicht) Hab noch Anämie und Vitamin B12 Mangel. Die Erkrankung ist für mich immer spürbar und schränkt mich sehr ein, eigentlich sogar 24 Stunden, da ich auch schlecht schlafe, egal wie müde ich auch bin. (schlechter Schlaf wegen Schmerzen und wegen Sicca Syndrom, muss mehrfach in der Nacht Augentropfen nehmen) Die Polyarthritis betrifft hauptsächlich Hände Füße und eine Hüfte sowie Arthrose im Nacken. Gehen und alles was mit Anpacken zu tun hat ist nicht wie bei einem gesunden Menschen möglich (Kaffeetasse halten/ Schmerz, Bügeln, Kartoffeln schälen Buch halten, Tür aufschließen etc Schmerz)
Was ratet ihr mir? Widerspruch? Leider habe ich auch nicht viel Energie, immer und überall zu kämpfen und möchte fast den Kopf in den Sand stecken und mich eben mit 30 zufrieden geben????
Würdet ihr Widerspruch einlegen? Oder erst in kommender Zeit einen Verschlimmerungsantrag? Wann ist das machbar? Mein Arzt ist leider mit seinen Beschreibungen schnell fertig und nicht besonders willig. Warum eigentlich? Kennt ihr das?
Ich schicke euch liebe Grüße und bitte um viele Antworten!
Vielleicht macht mir das wieder Mut.
Anne

Antwort
Hallo Anne,
bitte entschuldige, dass ich erst heute antworte.
Wenn es mich betreffen würde, dann würde ich Widerspruch einlegen. Leider teilst du das Schicksal mit vielen Antragstellern. Oftmals wird gerade beim Erstantrag ein nicht angemessener GdB bewilligt.
Beschreibe Deine Funktionsbeeinträchtigungen ganz exakt, alles was du gegenüber einem Gesunden nicht kannst, oder was Dich deutlich einschränkt. Denn es werden nicht die Krankheiten bewertet, sondern in erster Linie die Funktionsbeeinträchtigungen, die Dich behindern. Wenn Du Unterstützung brauchst, wende Dich an den VdK, oder an einen Sozialverband, auch Selbsthilfegruppen bieten Unterstützung.
Leider findet man nicht bei jedem Arzt Unterstützung, viele sind auch aus Zeitmangel nicht bereit, einen ausführlichen Bericht zu verfassen. Trotzdem würde ich nicht aufgeben, und evtl. alle behandelnden Ärzte um einen Befundbericht bitte, vielleicht hast Du so mehr Erfolg.
Wenn der Widerspruch abgelehnt wird, bzw. wenn als nächste Instanz die Klage vor dem Sozialgericht ansteht, lohnt es sich, abzuwarten, und nach einem halben Jahr einen Verschechterungsantrag zu stellen, denn die Verfahren vor dem Sozialgericht ziehen sich in aller Regel auf zeitweise über 3 Jahre hin, da bist Du mit einem Verschlechterungsantrag deutlich schneller bedient.
Alles Gute, und viel Erfolg, lieben Gruß,
gamü