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Grad der Behinderung

Kategorie: Knochen-Gelenke » Forum Gelenkbeschwerden/Rheuma

11.02.2010 | 11:27 Uhr

Hallo, ich habe seit längerem Morbus BEchterw mit schmerzhaften Folgen. Vor ungefähr 5 Jahren habe ich einen Grad der BEhinderung von 30 zugesprochen bekommen. Nun wäre es aus beruflicher Sicht für mich sehr wichtig diesen auf 50 zu erhöhen. Da meine Erkrankung sich verschlimert hat müsste das möglich sein. Leider wurde mein Antrag aber abgelehnt, da ich ja die gestiegne Schmerzintensitätund damit größere Einschränkung im Alltag schwer nachweisen kann. Wer kann mich bei der Frage um den Grad der Behinderung beraten oder mir weiterhelfen? Wohin kann ich mich wenden? Liebe Grüße und Danke für alle eure Antworten!

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11.02.2010, 12:59 Uhr
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Hallo Springer,

beraten lassen kannst du Dich von Selbsthilfegruppen (www.bechterew.de), oder von den Sozialverbänden, wie beispielsweise vom VdK oder SVD (letztere gegen Mitgliedschaft).
Ein Widerspruch ist auf jeden Fall hilfreich, Du musst nur die Frist einhalten, notfalls vorweg ein formloses Widerspruchsschreiben schicken, mit Begründung folgt angeben.
Wichtig ist, dass du all Deine Funktionseinschränkungen in einem Begleitschreiben genau beschreibst, denn das ist wichtig, nur so kannst Du darauf hoffen, dass Du auch so eingestuft wirst, wie es Deinem Zustand entspricht. Wichtig ist hierbei auch die Angabe Deiner Medikamente und der notwendigen Kontrollen, denn das hat ein Gesunder nicht zu bewerkstelligen.

Viel Erfolg und Grüße,

gamü

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12.02.2010, 03:31 Uhr
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Vielen herzlichen Dank für deine Information gamü. Ich habe mal bei der DVMB angerufen und die konnten mich an einen Arzt weiterverweisen, der sich mit Bechterew auszukennen scheint. Meine bisherigen Ärzte bei mir in der gegend waren eher horrormäßig. Einer hat mich beispielsweise mal eingerenkt und danach in sein Diktaphon gesprochen ich sei geheilt. Leider war das Gegenteil der Fall uind ich hatte nur mehr Schmerzen, aber na ja. Vielleicht kann mich dieser neue Arzt ja bei meinem Antrag auf Verschlimmerung unterstützen. Ich weiß nur nicht wie ich dem Versorgungsamt zeigen oder beweisen soll, dass ich wirklich mehr Schmerzen habe als damals. Die vom DVMB haben gesagt ich solle mal meine Schmerzen und Einschränkungen dokumentieren. Bisher habe ich, leider muss ich nun sagen, eher Ärzte aufgrund meiner schlechten Efahrungen gemieden und mir halt immer nur die Medikamente abgeholt. Gibt es da vielleicht noch irgend einen Tipp, wie ich dem Amt meine Einschränkungen so vermitteln kann, dass diese auch ernst genommen werden. BEispielsweise kann ich mich meist nur noch unter starken Schmerzen etwas bücken und somit meine Schuhe nur schwer allein anziehen. Dazu kommt noch, dass auch meine Schmerzen Schwankungen unterworfen sind und ich eigentlich sehr ungerne beim Arzt sitze und ihm etwas vorjammer, auch wenn es wirklich weh tut. NAja, wie gesagt, wenn mir jemand einen Tipp hat wie ich meine Probleme gut dem Amt vorweisen kann, dann würde ich mich über eine Mitteillung sehr freuen. Gibt es vielleicht so etwas wie Vordrucke für den Antrag oder schreibe ich den frei?
Alles gute und vielen Dank.

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12.02.2010, 06:08 Uhr
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Hallo!

vielleicht hilft es dir, wenn du mal ein Schmerztagebuch führst. Das kannst du dann auch beim Versorgungsamt vorlegen. Ich habe meines damals, wenn ich mich richtig erinnere, von der Firma Merck erhalten zusammen mit dem Opioid-Ausweis.
Ansonsten ist es leider sehr schwierig, dem Versorungsamt klar zu machen, was es heißt, Schmerzen zu haben. Ich habe auch sehr lange um eine angemessene Einstufung gekämpft und wurde dann letztendlich zu einem Gutacher geschickt.

Alles Gute und viele Grüße

Any

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12.02.2010, 08:47 Uhr
Antwort

Hallo Springer,
ein Schmerztagebuch fordere ich mir gratis bei www.hexal.de unter Broschüren/Ratgeber an. Leider ist es nur schwer möglich Schmerzen zu erläutern und anzudeuten. Allerdings wenn eine organische Ursache dahinter zu erkennen ist mag es eigentlich nur menschlich sein, wenn die Schmerzen die ertragen werden müssen anzuerkennen sind. Ich verstehe dich sehr gut und auf jedem Fall solltest du dir Hilfe suchen wie z.B. mit Hilfe des Links auf dieser Seite
rechts Behandlungsfehler. Dieses habe ich auch mit Erfolg genutzt, zumal dies auch kostenlos ist. Der dir zugewiesene Anwalt könnte auch weitere Schritte einleiten und dir somit Hilfestellung geben auf diesem Gebiet.
Vordrucke habe ich noch nicht entdeckt. Ich lasse mich auch von einer Anwältin vertreten. Diesen Wiederspruch durchzufechten erfordert unsagbar viel Kraft und Nerven, obwohl es uns offensichtlich zusteht. Hoffe konnte dir ein paar Fragen beantworten.
Alles Gute und viele Grüße Heike

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13.02.2010, 10:08 Uhr
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Hallo Springer,

Vordrucke für den Verschlimmerungsantrag, so nennt man das, kannst du Dir in der Regel bei jeder Stadtbehörde holen, oder auch im Internet herunterladen, einfach unter google: Versorgungsamt, oder Schwerbehindertenausweis Antragsformular und das Bundesland eingeben, in dem Du wohnst, dann bekommst Du schon gute Hinweise auf brauchbare Seiten.
Die Schilderung der Funktionseinschränkungen nimmst Du am besten auf einem Extrablatt, das Du dem Antrag beilegst vor. Wie bereits gesagt, je ausführlicher und exakter beschrieben, desto besser. auch ist es immer gut, aktuelle ärztliche Befundberichte, aus denen die Krankheit und der derzeitige Krankheitsstand hervorgeht, beizulegen. Die Behörden können (und sollen) sich zwar die Befunde anfordern, bei den jeweiligen Ärzten oder Kliniken, aber in der Realität sehe ich immer wieder, dass das nicht geschieht. Das Führen eines Schmerztagebuches ist auch sinnvoll, damit kannst Du die Schmerzsituation auch dokumentiert beilegen.
Jeder, der sich mit, gerade rheumatischen Erkrankungen, auskennt, weiß, dass sich gerade diese Erkrankungen durch einen wechselhaften Verlauf auszeichnen, schmerzärmere Zeiten wechseln sich mit akuten Schüben ab, das sollte auch so berücksichtigt werden.
Bist du denn bei einem Facharzt in Behandlung? Welche Medikamente nimmst du ein, bekommst Du eine sogenannte Basistherapie (eine dauerhafte entzündungshemmende Behandlung)? Denn damit kann man den Krankheitsverlauf durchaus günstig beeinflussen, gerade bei Morbus Bechterew gibt es gute Therapieerfolge mit diesen Medikamenten. Auch solltest Du regelmäßig Krankengymnastik betreiben, denn das ist das A und O bei Morbus Bechterew.
Wenn Du Dich in eine gute ärztliche Behandlung begibst, dann hat das ja mit Jammern nichts zu tun, aber es kann Deinen Krankheitsverlauf entscheidend mit beeinflussen.

Viel Erfolg und Grüße,

gamü

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