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Fieber durch Cortison unterdrückt?

Kategorie: Knochen-Gelenke » Forum Gelenkbeschwerden/Rheuma

01.11.2009 | 04:34 Uhr

Hallo,
es stimmt doch, dass bei Einnahme von Cortison Fieber unterdrückt sein kann oder bin ich falsch informiert?
Und dass deshalb schwere Infekte unauffälliger ablaufen können?
Fühle mich seit einigen Tagen ganz schlecht und schlapp, fühle mich, als hätte ich Fieber, ist aber nicht so, zwischendurch schüttelfrostähnlich aber eben kein Fieber.
Magen Darm Probleme heftig, grippegefühl Was ratet ihr?

Unter Cortisontherapie können Entzündungen im Körper sein, ohne dass im Blut Entzündungswerte auftreten oder? Ein Arzt meinte zu mir, dass sei reiner Unsinn, habe ich also falsche Infos?
Danke.
Anne

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01.11.2009, 06:55 Uhr
Antwort

hallo anne!
ich hab mir grad den beipackzettel von prednisolon (kortison) durchgelesen. da ich grad schmerzen habe und da dann eh noch eine frage reinstellen werde.
also magenprobleme in zusammenhang mit magengeschwüren kommen gelegentlich vor.
dann: VErdecktung oder verschlimmerung von bestehenden erkrankungen - na dann such dir was aus.
letztendlich kommts aber drauf an wie lange du das kortison schon nimmst und wieviel.
ich kann dir nicht raten den beipackzettel zu lesen - da wird einem schwindlig und es ist nicht unbedingt stimmungs hebend.

dein beschriebener zustand erinnert mich an den beginn meiner meno-pause. ich hab sogar grippe-tabletten genommen weil ich mich so grippig gefühlt habe und dann war aber nix. und irgendwann wieder schweißausbruch....
also frau kann auch läuse und flöhe haben.... und wechseljahre wäre ja nun das geringste aller übel - auch wenn ich das damals NICHT so sah...
arzt fragen ist sicher noch das beste - das kann vielleicht auch ein allgemein-arzt klären, was mit deinem magen los ist.
alles gute
tinka

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02.11.2009, 08:48 Uhr
Antwort

Hallo Anne,

das hast Du richtig vermutet, alle immunsuppressiv wirkenden Medikamente, zu denen ja auch Kortison zählt, können selbst schwere Infekte verschleiern, d.h. sie verlaufen atypisch, es tritt kein Fieber auf, und was fatal ist, auch die Laborwerte können nicht wegweisend auf eine Infektion sein.
Ich kenne das bei mir selber auch, ich weiß dass ich einen Infekt habe, wenn es mir so geht, wie Du es beschrieben hast, und dann wird es höchste Zeit für ein Antibiotikum. Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich diese Warnzeichen deuten konnte.
Ärzte, die immunsuppressive Medikamenten nicht anwenden, kennen diese Zustände leider nicht, und schnell wird man abgestempelt, was u.U. fatale Folgen haben kann.

Viele Grüße und gute Besserung,

gamü

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02.11.2009, 09:58 Uhr
Antwort

Hallo Gamü,
du würdest also nochmals einen Arzt aufsuchen? Woran kann ich denn erkenne, ob es mehr Befindlichkeitsstörung oder ernsterer Infekt ist? Wie weiß ich, jetzt muss ein Antibiotikum her? Hast du einen Rat? Also ich friere ständig, so ganz plötzlich und auch wenn ich warm eingepackt bin. Und dann ist es so wie Schüttelfrost, schrieb ich ja schon. Schmerzen an den Lymphnoten (Speicheldrüsen Ohrspeicheldrüsen), Kopfschmerzen, Durchfall. Übelkeit. Aber KEIN FIEBER.

Können denn rheumatische Entzündungen vorliegen wenn BSG und CRP in Ordnung sind? (bei Cortisoneinnahme jetzt 12 mg) Ich würde die Zusammenhänge gerne besser verstehen.

Also mir hat nun ein Arzt an den Kopf geknallt, wenn BSG und CRP ok sind, liegt KEIN entzündliches Rheuma vor, wär Cortison überflüssig?????????? Sobald ich aber das Corti unter 10 versuche, bekomme ich Fieberschübe mit starken Gelenkproblemen, schlechtestem Allgemeinbefinden. Was ist richtig?

Wie genau erkennst du, ob ein Infekt verschleiert ist, oder es Rheumaprobleme sind???
Danke für deine Antwort und alles Gute.
Anne

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02.11.2009, 16:35 Uhr
Antwort

Hallo Anne,

das ist eben eine Schwierigkeit, die Erkennung von Infekten. Auch ich habe, wie bereits geschrieben, sehr lange gebraucht, um für mich zu erkennen, wann ein Infekt vorliegt, und wann nicht. Daher kann ich Dir leider keine allgemeingültigen Tipps hierzu geben.

Die Entzündungswerte können durchaus negativ, d.h. unfauffällig sein, und es liegt trotzdem eine entzündlich rheumatische Erkrankung vor, das ist ja gerade das Schwierige! Beispielsweise bei der Psoriasisarthritis kommt das garnicht so selten vor, dass die Laborwerte nicht aussagekräftig sind.
Allerdings verstehe ich die Konsequenz Deines Arztes nicht ganz, einerseits verordnet er (sie) Kortison, dazu noch in einer garnicht so geringen Dosierung, andererseits ist er überzeugt, dass keine entzündlich rheumatische Erkrankung vorliegt. Ich würde mir das nochmals genauer erläutern lassen.

Im akuten Rheumaschub kann auch mal die Temperatur erhöht sein. Schüttelfrost kann auch ein Anzeichen eines Schubes sein, aber genauso naürlich ein Hinweis auf einen akuten Infekt. Es ist also nicht einfach. Nur Dein behandelnder Rheumatologe, der Dein Krankheitsbild und den Krankheitsverlauf gut kennt, kann beurteilen, wann ein Infekt vorliegt, und wann es sich eher um Symptome der Grunderkrankung handelt.

Alles Gute und viele Grüße,

gamü

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02.11.2009, 19:59 Uhr
Antwort

hallo anne!
der satz: Also mir hat nun ein Arzt an den Kopf geknallt, wenn BSG und CRP ok sind, liegt KEIN entzündliches Rheuma vor, stimmt mich bedenklich. habe hier einen rheuma-arzt (niedergelassen) und eine ärztin (in der klink) mit beiden komme ich sehr gut klar. und beide haben mir erklärt, dass bei rheuma nichts unmöglich ist, also: gelenksschäden ohne schmerzen, entzündung ohne die entsprechenden werte und umgekehrt hohe werte aber keine aktiven entzündungen usw.
dir gehts schlecht und was auch immer es ist, es gehört behandelt. es kann ja auch sein, dass du von einem medikament weniger brauchst.... oder eben das von gamü angesprochene antibiotikum. gibts denn keinen arzt ärztin wo du gleich mal hingehen kannst - oder eben klinik notfall-ambulanz für interne medizin ???????
denke ein blutbild könnte da klarheit schaffen -
alles gute
tinka

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05.11.2009, 08:21 Uhr
Antwort

Hallo Gamü,
ich habe vielleicht ein bisschen wenig geschrieben, was irritiert hat. Ich bin in Behandlung bei einem pr. Arzt der nach längerer Odyssee durch Arztpraxen bei mir auf die Idee Rheuma kam, endlich. Ich bekam Cortison, wurde dann zur Rheumaklinik geschickt und man bestätigte Rheuma, konnte aber nosologisch nicht zuordnen. Man sagte mir, das sei häufiger der Fall, es sei mit großer Wahrscheinlichkeit SLE, auf jeden Fall mit Arthritis der Hände und Füße. Man riet mir, die SLE Selbsthilfegruppe aufzusuchen, informierte mich ausgiebig über die Erkrankung. Außerdem verordnete man mir Azathioprin, damit ich langfristig Cortison einspare. Ich war froh, wenigstens eine Diagnose zu haben, wenn auch fraglich bzgl SLE. Sicherheit wäre natürlich irgendwie einfacher.
In der Folgezeit konnte ich durch Azathioprin das Corti absenken, aber nicht bis zur gewünschten Grenze, dann gibt es immer wieder Fieberschübe mit ganz schlechtem Allgemeinbefinden. Die gibt es auch trotz 10mg Corti, aber nicht so oft und heftig, dann soll ich Corti erhöhen, auf bis 50mg, oft reichen 40.

Seitdem bin ich lediglich bei meinem Hausarzt, der aber bei Fragen Kollegen zuzieht und in der Rheumaklinik Kontakt aufnimmt. Ich fühle mich da gut, menschlich, ganzheitlich und ernsthaft betreut. Nun hatte ich den GdB beantragt, 30 bekommen und auf Raten meines Arztes Widerspruch eingelegt, da man alleine schon 40 bekommen müsste, bei langfristiger Immunsuppression und seiner Meinung bei meinem Bild erheblich mehr.

Es folgte der Gang zum Gutachter und das war der, der meinte, Corti sei überflüssig, ich hätte kein entzündl. Rheuma, wieso ich überhaupt Azathioprin bekäme u.s.w. Ich hatte den Eindruck, der Arzt hat mich überhaupt nicht ernst genommen. Also am Anfang meinte er: ich hab mir hier ihre ganzen Beschwerden mal durchgelesen, aber so kann das nicht sein. (hatte alle Beschwerden aufgezählt, mit Einschränkungen und Häufigkeit,alles wahr!!! und durch meinen Hausarzt bestätigt, der mich mindestens drei mal meist öfter im Monat sieht.) Er meinte: nennen sie mir mal die drei wichtigsten Beschwerden. Die schrieb er auf, der Rest blieb unbeachtet. Dann hatte er angeblich alle Befunde gelesen, wusste aber nicht mal davon, dass ich in Kur war 4 Wochen Rheumaklinik. Er laß kurz nach und meinte dann, es sei kein Rheuma festgestellt, sei ja alles nicht konkret. Die Therapie sei unnötig!!! Ich war total verunsichert. Bei kurzer körperl. Untersuchung konnte ich meinen Rücken ganz gut bewegen, sollte mit den Händen zum Boden bei durchgedrückten Beinen und er meinte, ich sei nicht in der Bewegung eingeschränkt. Er schaute kurz auf meine Hände: keine Schwellung, also kein Rheuma, keine Einschränkung. Er schaute in meinen Hals: angeblich keine Trockenheit, keine Probleme beim essen, dabei kann ich nichts trockenes essen, wegen Sicca Syndrom. Im Bericht stand noch, dass immer wieder Kollapszustände auftreten, mit der Folge von Armbruch, Gehirnerschütterung, Prellungen, Platzwunde. Er meinte, das seien keine eindeutigen Verletzungen durch Sturz bei Ohnmacht, da würde man sich erheblicher verletzen. Ich sollte sagen, wann der letzte Kollaps war, im August, davor Mai und März. Da war ich aber nicht in der Klinik, das liegt länger zurück. Ich kenne das ja und es wird eh nichts gemacht in der Klinik. Ich konnte nur erzählen, hatte keine Beweise, also wurde es nicht notiert. Dann hieß es noch, dass Infekte nicht so dramatisch seien, so lange kein oder geringes Fieber auftreten (mein Argument mit Corti und Fieberunterdrückung: Unsinn).
Und dann hieß es noch, da ich in der letzten Zeit keine Spezialisten aufgesucht hätte, könnte ich nicht diese Beschwerden haben und nicht ernsthaft erkrankt sein.
Ich hatte volles Vertrauen zu meinem Hausarzt, der sehr informiert, interessiert und verantwortungsvoll ist, ja wie geschrieben auch Rücksprache hält, wenn er unsicher ist. Aber das zählte nicht. Ich hätte am liebsten gesagt, dass ich so die Nase voll hatte, vom Durchreichen durch die Praxen und in Frage stellen meiner Beschwerden, was ich ja vor der Diagnose erlebt hatte. Und dass ich so einem Blödmann nicht mehr begegnen wollte, wie er einer sei. Habe ich natürlich nicht gemacht. Ich habe gesagt, dass mir dass oftmals zu anstrengend sei, ich dem Arzt vertraue und außerdem meine ganze Erkrankung im Hintergrund stand, weil erstens mein Mann einen Infarkt hatte und dann mein Kind Krebs, was sehr belastet. Darauf ging er mit keinem Wort ein. Ich wurde nur noch kleinlauter, bin eh schon sehr still. Dann noch das: ich habe eine Autoimmunschildrüsenerkrankung (2008), trotz hoher Hormondosen bleibt es in der Unterfunktion mit schlechten Werten. Darauf meinte der Gutachter, das gäbe es nicht, ich würde meine Tabletten nicht nüchtern und nicht regelmäßig einnehmen. So war der Termin. Ach ja. Ich nehme Tramal, recht hoch dosiert und ghabe dennoch Dauerschmerz der Hände und Füße, des Rückens und der Hüfte(dort oft, nicht immer). Es hieß nur, das könne nicht sein und eine leichte Coxarthrose mach keinen Schmerz... u.s.w.
Ich war völlig erledigt, fühlte mich verletzt, wütend, ja gedemütigt. Hätte ich keine Familie und die Verantwortung dafür, wäre ich auf dem Rückweg gegen einen Baum gefahren, so ging es mir. Mit mehr als einer Woche Abstand geht es etwas besser, aber es sitzt noch. Ich wünschte mir, dass ich den blöden Antrag nie gestellt hätte, denn da kommt ja eh nichts heraus und Kraft, mich dann nochmal zu wehren, nein die habe ich nicht.

ich war wirklich unsicher, ob meine Therapie falsch sei. Ob das mit dem Fieber und der Unterdrückung durch Corti nicht stimmt u.s.w.. Langsam bekomme ich wieder ein etwas besseres Gefühl. Nun habe ich hier viel geschrieben, zu viel...ich wollte aber auch nicht alles so unklar lassen.
Wie geht man mit so was um?

Du hast also nach wie vor auch Probleme, Infekte und Schub auseinander zu halten? Dann liegt das bei mir ja wenigstens nicht an Unfähigkeit. Was meinst du, was habe ich bei dem Gutachter falsch gemacht, dass es mich so behandelt hat? Ich habe täglich und bereits langfristig heftige Beschwerden und Einschränkungen, täglich. Aber der Gutachter weiß alles besser.

Ich bin dankbar, dass es diese Forum gibt. Danke dir für deine Antworten und ich wünsche dir alles Gute.
Anne

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05.11.2009, 08:22 Uhr
Antwort

Hallo Tinka,
habe bei Gamü geantwortet, auch dir lieben Dank.
Anne

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05.11.2009, 10:22 Uhr
Antwort

Hallo Anne,

bitte suche die Schuld nicht bei Dir!
Leider gibt es solche Ärzte, vornehmlich in den Reihen der Gutachter, vieleicht wollen sie sich so irgendwelche Sporen verdienen, ich weiß es nicht. Eines weiß ich aber: Ein solches Gutachten hätte ich persönlich angefechtet, man muss sich nicht alles bieten lassen!!! Es fragt sich sehr, in welcher Fachrichtung dieser Arzt seine Tätigkeit ausübt?
Natürlich ist es immer besser, wenn man einen Facharzt zur Betreuung hat, aber wenn der Hausarzt etwas von der Erkrankung versteht, und im engen Kontakt mit dem Facharzt (internistischer Rheumatologie) steht, dann ist dagegen nichts einzuwenden, und das kann auch nicht gegen den Patienten gewertet werden. Mir scheint bei diesem Gutachten eine Menge schiefgelaufen zu sein! am besten stellst du nach 6 Monaten erneut einen Verschlimmerungsantrag, vielleicht hast Du dann mehr Erfolg? Denn jetzt noch dagegen anzugehen, wird wahrscheinlich nicht sehr erfolgversprechend verlaufen, und Dich nur unnützen Ärger und Nerven kosten.

Alles Gute und: Gib nicht auf!
viele Grüße,

gamü

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06.11.2009, 08:27 Uhr
Antwort

Hallo Gamü!

Danke für deine Worte, der Arzt war Internist, obwohl ich das kaum glauben kann....
Je mehr Tage vergehen, desto mehr sackt alles, was ich da erlebt habe und ich hoffe, wieder ruhiger zu werden, aber das hat mich schon extrem aus der Bahn geworfen. Ich versuche die schlechten Gedanken weg zu schieben, denn ich brauche meine Kraft für ganz andere Dinge, eigentlich. Manchmal hat man aber schon das Gefühl, dass sich alles nicht mehr lohnt.
Vielleicht mach ich das mit dem Verschlimmerungsantrag, aber muss ich da nicht wieder zum gleichen Gutachter?

Dir ein Danke und auch alles Gute.
Anne

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