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CRP - ab wann ist er als hoch zu bezeichnen?

Kategorie: Knochen-Gelenke » Forum Gelenkbeschwerden/Rheuma

19.08.2008 | 02:18 Uhr

Hallo,

ich habe seit ca. 3 Jahren eine RZA (Vaskulitis/Riesenzellenarteriitis Aorta abdominalis). Mein CRP-Wert, sowie auch die Blutsenkung haben sich bis heute immer noch nicht stabilisiert; obwohl seit ca. 1 1/2 Jahren in den bildgebenden Verfahren keine Entzündungen mehr nachweisbar sind.

Derzeit nehme ich 6 mg Cortison (ausschleichend) und seit Jan. 2008 MTX-Spritze. Vor 1 Woche haben wir nunmehr das MTX von 15 mg auf 20 mg erhöht.

Mein CRP-Wert liegt seit Anfang dieses Jahres grundsätzlich zwischen 10 mg/dl und 20 mg/dl. Mit ganz ganz wenigen Ausnahme auch mal bei 7 mg/dl. Der CRP war aber auch mal zwischendurch wieder bei 25 mg/dl.

Die Blutsenkung bewegt sich im Minimum bei 35/65 und erst vor kurzem wieder bei 51/81 (da ging es mir auch wieder recht schlecht).

Kann man bei diesen Werten grundsätzlich von einer GERINGEN ERHÖHUNG der Entzündungsparameter sprechen??? Oder sind diese Werte doch eher als HOHE WERTE zu bezeichnen?

Schon mal vielen Dank für die Antwort und liebe Grüsse
ingrid-anna

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19.08.2008, 02:55 Uhr
Antwort

Hallo ingrid-anna,

die BSG ist auf jeden Fall erhöht. Bei Frauen unter 50 Jahren sollte der erste Wert unter 20 sein, bei Frauen über 50 kann er auch etwas höher ausfallen, sollte aber unter 30 bleiben.

Was den CRP angeht, so kommt es auf die Referenzwerte des jeweiligen Labors an. Die sind normalerweise mit angegeben. An den Referenzwerten kannst Du ablesen, ob dein Wert erhöht ist oder nicht. Bist Du sicher bei Maßeinheiten? Normalerweise wird der CRP in g/l angegeben. Bei den meisten Labors sollten die ermittelten Werte zumindest einstellig sein.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.

Liebe Grüße
Tina

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19.08.2008, 03:24 Uhr
Antwort

SORRY!!!! Ich meinte den CRP-Wert mg/l :-(((


Hallo Tina,

lieben Dank für Deine schnelle Antwort.

Von meinem Labor wird der Wert in mg/l abgegeben und der Normbereich ist von
0 - 5 mg/l.

Bei meiner Frage ging es mir auch darum, ob ein CRP-Wert zwischen 10 mg/l - 20 mg/l als hoch (weil 2fach bzw. 4fach erhöht) oder eher als geringe Erhöhung unter dem Aspekt meiner Vaskulitis-Erkrankung angesehen werden kann.

Viele Grüsse
ingrid-anna

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19.08.2008, 03:40 Uhr
Antwort

Hallo ingrid-anna,

ich bin natürlich auch keine Ärztin, aber ich weiß, dass der CRP auch noch deutlich höher steigen kann. Aber wenn Du zwischen 10 und 20 liegts bei einem Normwert von 0-5, dann ist das natürlich schon eine deutliche Erhöhung.

In jedem Fall ist das wohl ein Zeichen dafür, dass die Entzündung bei dir aktiv ist.

Tut mir Leid wenn ich dir nicht mehr sagen kann. Vielleicht weiß ja jemand anderes mehr...

Liebe Grüße
Tina

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19.08.2008, 04:24 Uhr
Antwort

gamü, 19.08.08:

Hallo ingrid-anna,

Deine Entzündungswerte sind auf jeden Fall erhöht, jedoch nicht extrem. Allerdings sollte man diese Werte immer mit den Ausgangswerten vor der Behandlung, als auch mit den Verlaufskontrollen unter der Therapie, sowie mit Deinem Allgemeinbefinden zusammen interpretieren. Man sollte immer nach dem Motto verfahren: Man therapiert keine Laborwerte, sondern sieht immer das Gesamtbild eines Patienten, unter Berücksichtigung aller Faktoren. Daher ist es auch schwierig, nur von hohen, oder nicht hohen Werten zu sprechen, sie alleine sagen noch garnichts aus.
Es gibt ja beispielsweise auch viele rheumatische Erkrankungen, wo die Entzündungsparameter kaum etwas anzeigen, aber trotzdem eine schwere Erkrankung vorleigen kann.

Viele Grüße,

gamü

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19.08.2008, 08:33 Uhr
Antwort

Danke gamü, so sehe ich das auch.
Es gibt für meine Frage auch noch ein kleinen Hintergrund. Bei einer ärztlichen Stellungnahme (GdB-Antrag) wurden meine Erkrankung/Werte wie folgt kommentiert:

...entzündliche Gefäßerkrankung, welche unter der Kombinationstherapie mit Cortison und MTX in der Bildgebung nicht mehr nachzuweisen ist und die im Labor nur zu einer geringen Erhöhung der Entzündungsparameter führt...

Es ist leider bei dieser Erkrankung so, dass mein Allgemeinbefinden extrem von den Entzündungsaktivitäten abhängt. Ich habe bei dieser Vaskulitis-Art keine Schmerzen, dafür geht es mir ausnehmend schlecht (extreme Müdigkeit und körperliche Schwäche), wenn der CRP ein bißchen ansteigt.

Die bildgebenden Untersuchungen zeigen zwar (was für ein Glück) seit einem Jahr keine Entzündungsaktivitäten mehr an, aber der CRP und BSG wollen einfach nicht nachziehen.

Lieben Dank noch mal und viele Grüsse
ingrid-anna



Die Verlaufskontrolle der Therapie sieht leider so aus (wie bei vielen anderen Rheuma-Patienten auch), dass es bisher nicht geklappt hat, den CRP konstant in den oberen Normbereich zu bekommen (z. B. 5 mg/l) - außer bei hochdosierter Cortisongabe -. Das Corti musste allerdings reduziert werden, deshalb auch jetzt MTX dazu, da ich seit ca. 1 Jahr eine cortisonbedingte Myophatie (Muskelschwäche) entwickelt habe, von der Osteoporose ganz zu schweigen.

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19.08.2008, 09:39 Uhr
Antwort

Hallo Tina, danke für Deine Antwort.

Ja, der CRP kann noch sehr viel höher steigen. Zu Beginn meiner entzündlichen Gefäßerkrankung (es hatte über 3/4 Jahr gedauert, bis sie diagnostiziert war) war mein CRP fast 40fach erhöht, das heißt, dass ich schon einen bakteriellen Infekt (Sepsis) hatte. Aber die Ärzte wussten damals nicht, wo der herkommt.

Bin dann 4 Wochen lang im Krankenhaus mit Antibiotika behandelt worden, um den CRP wieder so einigermaßen runter zu kriegen (war dann im Schnitt immer noch 7fach erhöht).

Damals hatte eine Assistenzärztin schon den Verdacht auf eine Entzündung der Hauptarterie. Aber leider hat keiner der Chefärzte auf sie gehört. Ich hätte mir damals viel ungenutze bzw. unbehandelte Zeit mit der Erkrankung ersparen können. Erst 9 Monate später wurde dann durch eine internistische Rheumatologin
die Diagnose der Vaskulitis gestellt und dann endlich mit Cortison behandelt.

Liebe Grüsse an Dich
ingrid-anna

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20.08.2008, 01:08 Uhr
Antwort

Hallo ingrid-anna,
also was die entzündung angeht würde ich sowohl den neuro-radiologen, neurologen und rheumatologen fragen ( ob mrt bzw. mra mit diffusionsgewichtung angewendet wurde und ob man die bildgebenden verfahren hinsichtilich der hohen entzündungswerte nicht überschätzt; ob man evtl. eine biopsie macht, etc ). crp ist, wenn auch nicht ganz unumstritten, ein kardiovaskulärer risokomarker und sollte eher unter 3mg/l liegen, was, wie du selbst schon geschrieben hast, sehr schwer ist. hier muss man entscheiden, ob eine höhere medikamentation oder der höhere crp-wert eine schlechtere prognose stellt.

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20.08.2008, 01:16 Uhr
Antwort

hallo gamü,

prinzipiell stimmt die aussage, don´t treat the teater, crp ist jedoch ein akute-phase-protein mit einer halbwertszeit von 24h und zeigt deshalb eine momentan ablaufende entzündung sehr deutlich an. bei bakteriellen entzündungen sind diese werte wesentlich höher als bei nicht bakteriellen und können dabei um weit mehr als das 100fache ansteigen. werte zwischen 10-50mg/l kann man als leichtere entzündungen einstufen, jedoch liegt ganz sicher eine entzündung vor und somit auch bei ingrid-ann.

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20.08.2008, 02:24 Uhr
Antwort

Hallo Thomas, vielen Dank für Deine Antwort.

Das ist ja interessant mit der Diffusionsgewichtung! Was heißt/bedeutet das genau?

Eine Biopsie der Bauchaorta (die von der Entzünddung befallen ist/war) ist nicht möglich - zu gefährlich.

Ich war Anfang Mai 2008 in der Uniklinik Erlangen und wurden wegen den doch permanent recht hohen Entzündungswerten und meinem daraus resultierenden schlechten Allgemeinbefinden 1 Woche lang stationär untersucht.

Es wurden PET, MRT und CT + zusätzlich MRT des Schädels gemacht. Mit dem Ergebnis:

...die Laborbefunde können durch die bekannte Riesenzellarteriitis erklärt werden

...die Ergebnisse der PET-CT und des MRT-Schädels ergeben aktuell keine Indikation für eine weiterführend Diagnostik, da keine Hinweise für einen aktu entzündlichen Prozess bezüglich der Riesenzellarteriitis vorliegen

Ich hatte zum Beginn meiner Erkrankung gelesen, dass eine RZA (Riesenzellarteriitis) sehr gut mit Cortison alleine zu behandeln wäre und nach ca. 2 Jahren die Erkrankung in Remission gehen könnte. Nur bei mir scheinbar nicht :-(((.

Mein Gefühl, dass evtl. noch eine unentdeckte Gefäßentzündung für die weiterhin erhöhten Entzündungsaktivitäten verantwortlich sind, hat sich nach den Untersuchen in der Uniklinik nicht bestätigt. Jetzt weiß ich irgendwie auch nicht weiter, wo ich noch wegen dem erhöhten CRP/BSG ansetzen könnte.

Das mit dem kardiovaskulären Risikomarker habe ich auch schon mehrfach gelesen.
Wie kann ich ihn abklären lassen? Am besten wohl durch Untersuchungen beim Kardiologen? Worauf wäre dann zu achten?

Mhm, jetzt sind es doch noch ein paar Fragen geworden.

Danke für die Beantwortung und liebe Grüsse
ingrid-anna

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