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Beta Blocker bei RA

Kategorie: Knochen-Gelenke » Forum Gelenkbeschwerden/Rheuma

04.07.2008 | 07:39 Uhr

Hallo ihr Lieben,

gestern verschrieb mir mein HA Nebivolol (Beta Blocker), weil mein Langzeitblutdruckmessen einen ziemlich erhöhten Wert zeigte und einen zu hohen Puls.
Jetzt habe ich angst, weil ich ausser Pleon, Prednison für die RA schon ein Blutdruckmittel nehme (Ramipril).
Immer mehr Tabletten und immer neue gesundheitliche Probleme.
Mein Arzt lenkte von meinen Bedenken ab und meinte, es müsse sein.
Hat jemand von euch Erfahrung mit Beta Blocker?
Wäre froh, wenn ihr mir berichtet.

Danke und liebe Grüße an alle

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04.07.2008, 02:59 Uhr
Antwort

Hallo Gina,

also die Medikamente kenn ich und diese werden eigentlich auch gut vertragen von den Patienten( ps: arbeite als Sprechstundenhilfe), allerdings reagiert bzw verträgt ja jeder Mensch anders die Medis. Du solltest es ertsmal ausprobiren, wenn sie dir nicht bekommen rede mit deinem Arzt,dann wird er dich sicher umstellen auf ein anderes Medikament. Allerdings ist mit einem hohen Blutdruck nicht zu spaßen und deshalb wird dein Arzt dir auch die Medis verschrieben haben. Probier es aus!

Liebe Güße und alles Gute Gabi

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05.07.2008, 07:51 Uhr
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gamü, 05.07.08:

Hallo Gina,

ein zu hoher Blutdruck kann viele, ernsthafte Folgeerkrankungen auslösen, und gehört somit behandelt. Welches Medikament das Mittel der Wahl in Deinem Fall ist, das kann nur Dein Arzt entscheiden.
Viele Basismedikamente, und auch NSAR (z.B. Coxibe: Celebrex, Arcoxia) können als unerwünschte Nebenwirkung zu Blutdruckerhöhungen führen, aber auch die Erkrankung selber, und vor allem ständige Schmerzen können den Blutdruck erhöhen.
Bei Beta-Blockern hat man, vor allem in der Anfangszeit gerne mal vermehrt mit Müdigkeit und Schwindel zu kämpfen, meist legt sich das aber in den ersten Tagen, nach der Eingewöhnung wieder von selber. Ansonsten sind Beta-Blocker lange erprobt und auch recht gut verträglich. Eines sollte man aber beachten, diese Medikamente können eine bereits vorhandene Psoriasis verschlimmern, und sollten bei bekannter Psoriasis oder Psoriasisarthritis somit nicht unbedingt eingesetzt werden.
Ich selber nehme seit langem bereits eine Kombination aus Diuretika (Entwässerungsmittel) und einem sogenannten Angiotensin II- Rezeptor- Antagonisten. Lange Jahre habe ich meinen Blutdruck einfach nicht in den Griff bekommen, habe alle möglichen Präparate ausprobiert, von Beta-Blockern über ACE-Hemmer, usw., und jetzt endlich ist mein Blutdruck sehr gut unter Kontrolle. Auch vertrage ich dieses Medikament sehr gut, und das ist immer das Wichtigste!

Viel Erfolg und liebe Grüße,

gamü

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05.07.2008, 10:59 Uhr
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Danke für Eure Antworten und vor allem an Gamü.
Wie immer hast du voll den Durchblick!!
Ich traue meinem HA nicht richtig, weil er nicht auf das Ergebnis meines LangzeitEKG´s wartet und sofort mit den Betablockern ankam.
Ich nehme schon seit über einem Jahr ein Blutdruckmedi (Ramipril) ein, was er schon wieder vergessen hatte.
Das soll ich zusätzlich jetzt abends nehmen. Mir ist das schlichtweg zu gefährlich, zumal er bald 2 Wochen in Urlaub ist.
Ich gehe am 25.7. zum Rheumadoc und werde das mit ihm besprechen. Denke drüber nach, den HA zu wechseln.
Ich bin 49 Jahre alt und weiß das es viele Ursachen für Bluthochdruck (sehr schwankend) und erhöhten Puls gibt. Z.B. Schilddrüse, Wechseljahre oder meine RA-Medis.
Liebe Grüße

Gina

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06.07.2008, 07:19 Uhr
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gamü, 06.07.08:

Hallo Gina,

vielleicht besorgst Du Dir ein Blutdruckgerät (falls nicht schon vorhanden, die gibt es ja bereits in Discountern zu günstigen Preisen), und kontrollierst bis zu diesem Termin mal regelmäßig selber Deinen Blutdruck. Dann kannst Du dem Arzt diese Werte beim Termin vorlegen, so bekommt er bereits eine ersten Eindruck. Dann könnte man auch noch eine 24 Std. Blutdruckmessung durchführen, das gibt u.A. Aufschluß über Dein Blutdruckverhalten bei Alltagssituationen und in der Nacht.
Manchmal ist ein Hausarztwechsel, auch nach Jahren, sinnvoll und bringt wieder neue Ansätze in die Behandlung. Aber ich weiß selber, wie schwer man sich damit tut (von wegen langjährige Treue, etc. ...).

Lieben Gruß,

gamü

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06.07.2008, 07:54 Uhr
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Guten Morgen, Gamü,

genau, wie du sagst. Es ist schwer den Arzt zu wechseln, aber manchmal sinnvoll.
Mehrmals hatte ich ihm schon meine, zu verschiedenen Tageszeiten selbstgemessenen Blutdruckwerte mitgebracht. Das Blatt hat er kaum beachtet, ebenso die Ergebnisse vom 24 h Blutdruckmessen. Genau das ist der Punkt. Und das Ergebnis vom 24 h EGK steht noch aus.

Nur habe ich in meinem Umfeld keine große Auswahl an Ärzten, bzw. die als gut bekannten sind überlaufen und nehmen keine Patienten mehr an.
Momentan habe ich auch noch Ischias und quäle mich so dahin. Muß wohl morgen wieder zu meinem HA. Aber was jammere ich dir den Kopf voll, du hast ja selbst genug am Hals.
Ein schönes schmerzfreies Wochenende mit liebem Gruß,

Gina

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06.07.2008, 16:21 Uhr
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gamü, 06.07.08:

Hallo Gina,

es ist schwer, da einen Rat zu geben, leider!
Jedenfalls jammerst Du mir doch den Kopf nicht voll! Es tut doch gut, wenn man sich mal dazu äußern kann, und dafür habe ich immer ein offenes Ohr....!

Mach`s gut,

gamü

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18.07.2008, 08:48 Uhr
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Hallo zusammen,
also Betablocker ist mal nicht gleich Betablocker. Es gibt b1-selektive, was die besonderst guten sind, da ist, zumindest bei niedrigeren Plasmaspiegeln zumindest nicht mit bronchospasmen zu rechnen ( dazu gehören Atenolol, Bisoprolol und Metoprolol ); Sotalol sollte wegen proarhythmischer Effekte vermieden werden, wird eher eingesetzt bei VHF als zu Blutdruckkontrolle. Patienten, mit reynaud-syndrom ( Finger bzw. Zehen werden nicht richtig durchblutet ) sollten Betablocker ebenso mit Vorsicht genießen wie Psoriasis Patienten. Weiter hin kommt es nicht selten zu depressiven, ja sogar psychotischen Störungen. Das liegt daran, dass einige Betablocker besser die Blut-Hirn-Schranke passieren als anderen. Sehr gut verträglich bei Depressionen in der Vorgeschichte ist Atenolol, was allerdings eine sehr kurze Halbwertszeit hat, sprich, kein 24h Schutz. Darum sollte man diesen Betablocker mind. 2*/Tag nehmen. Bisoprolol hat die höchste Halbwertszeit von knapp 10h, jedoch passiert es náhezu am besten die Blut-Hirn-Schranke, was eben zu psychiatrischen Störungen führen kann. Bei allen Betablockern sollte man auch daran denken, dass es zu eine Zunahme der Augentrockenheit und Mundtrockenheit kommen kann. Und in einer klinische Studie wurde herausgefunden, dass 1 von 144Patienten innerhalb von 10Jahren ein Diabetes mellitus entwickelt. Zuletzt sei noch erwähnt, dass Patienten unter Betablocker-Therapie öfters auch an Gewicht zunehmen. Sehr gut erwiesen haben sich bei der Senkung die Sartane, sprich die AT1-Antagonisten wie Lorsartan/Telmisartan etc. In Kombination gibt es diese auch mit dem Thiazitdiuretikum Hydrochlorothiazit. Bei vielen Menschen reicht eine Monotherapie nicht aus. Auch Ärzte kommen davon ab, in Betablockern ein Mittel der ersten Wahl zu sehen. Bei weiteren Fragen steh ich gerne zur Verfügung

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