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Ablehnung Verschlimmerungsantrag Schwerbehindertenausweis

Kategorie: Knochen-Gelenke » Forum Gelenkbeschwerden/Rheuma

23.11.2009 | 10:24 Uhr

Hallo liebe Forumer,
habe bisher erst einmal geschrieben, lese aber regelmässig die Beiträge im Forum und finde manch hilfreichen Hinweis. Dafür bedanke ich mich hiermit.
Nun zu meinem Verschlimmerungsantrag zur Anerkennung einer Schwerbehinderung. Bisher wurde ein GdB von 30 anerkannt. Vor sechs Wochen habe ich dann einen Verschlimmerungsantrag gestellt, da bisher noch keine Therapie bei meiner Olgioarthritia bei Psoriasis angeschlagen hat( habe heute auch mal eine Anfrage an den Expertenrat gestellt, da steht mehr dazu). Ich schildere also lang und breit in meinem Antrag, wie mich die Arthritis beeinträchtigt und bekomme als Antwort, dass eine fehlende Gebärmutter(die ich in dem Antrag nicht mal erwähnt hatte, da OP 1985 war) keinen GdB von 0 ausmacht und somit nicht als Behinderung gilt. Ich finde diese Antwort schon eine echte Frechheit, und werde mir wohl für den Widerspruch einen Anwalt von der Gewerkschaft stellen lassen.
Ich bin so sauer darüber, dass ich das mal loswerden musste.
LG tina

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24.11.2009, 01:28 Uhr
Antwort

Liebe Tina,
mir ist es ähnlich ergangen. Durch eine Krebserkrankung vor 14 Jahren, einer Skoliose und Depressionen wurde bei mir ein Grad der Behinderung anerkannt, 40% dank einem der 3 Diagnosen. Nun sollten bei mir Fibromyalgie, Ritzarthrose, Epikondylitis(Tennisarm) mit eingetragen werden. Das wird penetrant abgelehnt. Da ich am öffentlichen Leben teilnehmen könnte, bedürfe es keiner Eintragung einer Schwerbehinderung. Weder Erhöhung der bisherigen Eintragungen , was ich nicht verlangt habe, noch einer weiteren Erkrankung. Einspruch wurde abgelehnt, nun ist die Sache beim Sozialgericht. Mal sehen, wie es ausgeht. Auch ich hatte es genau erklärt, was zu meinem Antrag führt und erlebe dann diese, in meinen Augen schon dreiste Antwort. ich kann Dich sehr gut verstehen.
der Widerspruch ist wichtig. Damit keine Frist versäumt wird, kannst du direkt Widerspruch einlegen und dann wenn Du es beabsichtigst den Anwalt einschalten, für den weiteren Weg.
Es grüßt Dich
Renate

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24.11.2009, 08:24 Uhr
Antwort

Hallo Renate,
danke für deine Antwort. Darf ich dich fragen, warum dir die Eintragung der hinzugetretenen Erkrankungen so wichtig ist, wenn es dir nicht um eine Erhöhung des Gdbs geht.

Ich habe ja noch genug Zeit für den Widerspruch. Eine Begründung des Widerspruchs kann man ja auch nachreichen, für den Fall das ich nicht so schnell einen Rechtsanwalt bekoome. Zumindest wenn es einen Grund dafür gibt, warum diese Begründung nicht sofort eingereicht wird.
Für mich wäre die Erhöhung auf 50% schon interessant, da ich noch voll berufstätig bin und langfristig den besseren Kündigungsschutz gewiss gebrauche. Ich bin auch der Meinung das bei mittlerweile vier erfolglosen Therapieversuchen und diversen Gelenkentzündungen und Schmerzen in weiteren Gelenken, Muskeln und Sehnenansätzen 50% durchaus gerechfertigt sind. Die zusätzlichen fünf Urlaubstage gehen doch sowieso für Arzttermine weg.
LG tina

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24.11.2009, 10:34 Uhr
Antwort

Hallo Tina,

in der Regel wird momentan nahezu jeder Antrag erstmal abgelehnt, beim Einreichen eines Widerspruchs hat man dann oft etwas mehr Glück. Sicher ist es erfolgversprechend, sich professionelle Hilfe einzuholen, allerdings solltest Du darauf achen, dass der Anwalt versiert im Sozialrecht ist, oder du holst Dir Beistand bei einem Sozialverband (VdK oder SVD), letzteres ist allerdings nur gegen Mitgliedschaft möglich.

Ich wünsche Dir starke Nerven und natürlich viel Erfolg!
Übrigens: Du kannst Dich zum Erlangen des Kündigungsschutzes gleichstellen lassen mit einer Behinderung von 50% (Voraussetzung hierfür ist ein GdB von 30 %), zuständig ist die Argentur für Arbeit, allerdings hast Du damit noch keinen Anspruch auf den Zusatzurlaub.

Viele Grüße,

gamü

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25.11.2009, 10:58 Uhr
Antwort

Hallo Tina,
die aktuellen Erkrankungen werden nie mehr weggehen, die Fibro wird, so wie ich von Bekannten, die auch daran erkrankt sind, nicht bessern, sondern im Lauf der Zeit werden die Schmerzen stärker. Ob bei den Erkrankungen jetzt schon eine höhere Prozentzahl anerkannt wird weiß ich noch nicht, selbst wenn jetzt bei den neuen Erkrankungen die %zahl bei 40% bleiben würde, ist es wichtig, das schon dabei stehen zu haben, wie sonst soll ich später erklären, das ich das seit Jahren habe, aber versäumt habe, das mitzuteilen? ich selbst hoffe ja auch auf 50%. Ich bin zwar berufsmäßig im Angestelltenverhältnis, da ich sozusagen selbstständig bin, da ich Miethäuser habe und die Hausverwaltung selbst mache. Daher bleibt bei mir hauptsächlich die Berücksichtigung bei der Steuererklärung als Grund. Was die Gartenarbeit bei mir zu Hause und am Miethaus anbetrifft, mußte ich mir schon Hilfe holen, weil ich mich nach 30 Minuten Gartenarbeit erst mal kaum mehr normal bewegen kann, wegen Schmerzen. Eine Erhöhung der Prozentzahl der bisherigen Erkrankungen Skoliose und Zustand nach Colon-CA wird es nicht geben, da sich dabei zum Glück nichts verschlimmert hat. Aber die Fibro der Tinnitus und die Arthrose werden nicht besser im lauf der Zeit, sondern eher stärker. Da hoffe ich auf eine höhere Einstufung. Sauer auf die Mitarbeiter des Versorgungsamt bin ich deswegen, weil sie sich weigern, Krankheiten, die real vorliegen, anzuerkennen.
Mit der Begründung hast du recht, damit hast Du schon mehr Zeit, aber nicht endlos Zeit für den Widerspruch. Wie viel Zeit dafür ist steht meine ich auf dem Schreiben vom Versorgungsamt.
Wenn Du Dich an den VdK wendest und dort Mitglied wirst, würde mich mal interessieren, wie schnell und gut Du die zuständige Stelle für Dich und Deinen Wohnort erfährst. ich hatte mich erkundigt und wollte dort Mitglied werden, es war aber nicht möglich, die für mich zuständige Stelle zu erfahren.
Es grüßt Dich Renate
Es grüßt Dich Renate

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25.11.2009, 16:08 Uhr
Antwort

Hallo liebe Forumer
ich habe gerade alle Schreiben zu dieser Sache von Tina gelesen..und ich komme immer wieder zu dem gleichen Urteil...man kann es eigentlich nicht verstehen...da sind beweisbare Erkrankungen und man muß für jedes Prozent kämpfen. Es ist nicht gerecht , daß manche Bearbeiter wirklich unterschiedlich die Angelegenheiten bewerten....ich hatte (gott sei Dank) keinerlei Probleme bei meinem 1.Antrag auf Schwerbehinderung bei RA und habe gleich 60% bekommen. Darum kann ich manche Bearbeiter wirklich nicht verstehen....kommt wahrscheinlich auf deren Tagesform an..so traurig das auch klingen mag.
Aber trotzdem.....positiv Denken..und wenn nötig immer Hilfe holen....!
Lg Eka

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25.11.2009, 19:56 Uhr
Antwort

Hallo gamü,
der Zusatzurlaub ist leztlich zweitrangig. Wegen der Gleichstellung habe ich mal beim hiesigen Arbeitsamt nachgefragt. Da aber der Personalrat und der Arbeitgeber eine Stellungnahme dazu abgeben müssen, habe ich den Antrag nicht mehr gestellt. Ich will damit nicht sagen, dass mein Arbeitgeber dem Antrag generell negativ gegenüber steht, kann es aber auch nicht wirklich einschätzen. Ich finde es nur generell nicht wirklich sinnhaft, das ein Arbeitgeber Stellung nehmen soll. Wenn ein Arbeitgeber mit dem Gedanken spielt einen chronisch kranken Mitarbeiter zu entlassen, wird die Stellungnahme wohl entsprechend ausfallen. Die Gewerkschaft will ich einschalten, weil da nicht noch mal Beiträge für einen Verband anfallen. Der Beitrag für den VdK wird mich zwar nicht an den Bettelstab bringen, aber wenn lange Zeit zwei Kinder allein großgezogen hat, hat das sparen schon sehr verinnerlicht.
Hat nicht die Rheuma_lig Anschriften von entsprechend versierten Anwälten?
LG tina

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25.11.2009, 20:20 Uhr
Antwort

Hallo Renate,
Die für mich zuständige Stelle beim VdK zu erfahren war eigentlich ganz einfach. Ein Anruf beim VdK und ich hatte eine Telefonnummer und den Namen der zuständigen Sachbearbeiterin. Habe dann aber keinen Kontakt zu der Dame aufgenommen, weil Sie erst sechs Wochen später zu erreichen war. Da war die Frist für den Gleichstellungsantrag beim Arbeitsamt schon abgelaufen. Ich hatte mich aber zwischenzeitlich auch entschieden den Antrag nicht zu stellen, da unter anderem mein Arbeitgeber eine Stellungnahme hätte abgeben müssen.

Wenn du nach Möglichkeit doch einen GdB von 50% anerkannt bekommen möchtest, dann ist es ja auch wichtig dass alle Erkrankungen entsprechend gewürdigt werden.

Ich kann nicht so ganz verstehen, warum man bei den doch teilweise erheblichen Einschränkungen mit denen wir leben müssen, das Versorgungsamt sich so schwer einen GdB von 50% anzuerkennen. Die Teilhabe am öffentlichen Leben ist ja schon dadurch eingeschränkt, dass einem oft genug die Energie zur Teilhabe fehlt. Abgesehen davon geht doch sehr viel Zeit für diverse Arztbesuche, Teilnahme an der Funktionstherapie und anderen sportlichen Aktivitäten drauf, so dass ja auch gar nicht mehr soviel Zeit für die Geselligkeit mit Freunden übrig bleibt.

Auch mir geht es öfter so das ich Arbeiten, die ich eigentlich gerne mache, nicht mehr erledigen kann. So das meine Tochter letztes Jahr unseren Flur tepeziert hat. Mit meiner zu der Zeit stark enzündeten Schulter war das einfach nicht drin und mein Partner hat das selbständige tapezieren noch nicht drauf. Der Garten musste dann halt bis zum Frühjahr warten, was in einem privaten Garten ja auch möglich ist. Für die Hausarbeit habe ich eine Putzfrau, die ich mir vor einigen Jahren wegen einer Fortbilligung gesucht hatte und dann behalten habe.

LG tina

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25.11.2009, 20:56 Uhr
Antwort

Hallo Eka,
das es sich lohnt nicht gleich alles hinzunehmen haben wir heute offiziell bestätigt bekommen. Ich hatte meinem Vater vor zwei Jahren geholfen einen Verschlimmerungsantrag bei der Berufsgenossenschaft zu stellen. Der erst abgelehnt wurde, daraufhin haben wir Widerspruch eingelgt und Akteneinsicht gefordert. Damit war der Widerspruch dann gut zu begründen. Nach nochmaliger Begutachtung kam heute vom Sachbearbeiter der Bg die telefonisch Mitteilung, dass der Verschlimmerungsantrag anerkannt ist. Ich freue mich das meine Eltern mit der Nachzahlung für zwei Jahre jetzt ein nettes Weihnachtsgeld erhalten, das gibts ja für Rentner nicht so oft.

LG tina

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26.11.2009, 04:11 Uhr
Antwort

Hallo Tina

das ist toll....ja man muß wirklich kämpfen und nicht aufgeben....manchmal wird nach langer Zeit alles Gut. Ich freue mich auch für deine Eltern...und dir wünsche ich auch nochmals alles Gute für deinen Antrag.
Lg Eka

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