Hallo an Euch!
Hat jemand von Euch den selben Befund - Tumor Status Her-2-Neu 3+?
Wie geht Ihr damit um? Mich macht die Diagnose momentan sehr unsicher und einigermassen deprimiert - um nicht zu sagen: Aussichtslos.
Die OP liegt bereits hinter mir, es war nur 1 Tumor ca, 2,2 cm und alle entnommenen 10 LK waren frei. Heute wurde mir der Port für die Chemo gesetzt ( 6x FEC) und im Anschluß bekomme ich 20 Bestrahlungen sowie zugleich Antihormontherapie. Mein Onkologe ist eigentlich sehr gut auf seinem Gebiet, allerdings spricht er nicht mit mir. Bezüglich meiner Frage nach Heilung und Lebenserwartung hat er mir keine Antwort gegeben. Und das beschäftigt mich sehr stark, ich bin 40 Jahre alt, alleinerziehend, bisher voll berufstätig mit 2 Kindern, 12 und 14 Jahre. Falls bei jemand von Euch ebenfalls diesen Typus diagnostiziert wurde - wie geht ihr damit um? Was habt Ihr für Auskünfte bzw. Infos bekommen?
Vielen Dank schonmal - und Euch allen viel Kraft!
HER-2-Neu 3+
Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Brustkrebs
Antwort
Liebe Christiane!
Deine Antwort hat mich tief berührt und wieder einmal erstaune ich, wie viel Kraft doch in Euch allen steckt. Ich bin sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben und empfinde den Austausch als große Bereicherung. Es werden auch so viele andere Themen angesprochen und das hilft mir auch, einigermassen den Überblick zu bekommen, wie es weitergeht, was noch kommt - und vor allem: Wie andere mit der Situation klarkommen!
Dein Rezept gefällt mir sehr gut und ich glaube, ich werde mich auch daran halten! Ich sehe diesen Therapieberg auch so, dass jede Untersuchung und jeder Termin und jede Anwendung die ich hinter mich bringe - letztendlich dann schon nicht mehr vor mir liegt. Irgendwann hab ich dann den großen Berg hinter mir! Und ich glaube, an diesem Gedanken möchte ich mich festhalten.
Ja, die Familie, die Freunde und auch Ihr hier im Forum.... das gibt ebenfalls sehr viel Kraft und ich bin dankbar dafür! Auch das Mitlesen in den anderen Beiträgen gibt schon sehr viel Mut!
Vielen Dank, Christiane, für Deine Worte und auch Dir wünsche ich viel Kraft und Gottes Beistand!
Herzlichst grüßt Dich
Christine
Antwort
Liebe Christine,
möchte mich auch noch mit einem Beitrag anhängen, hatte längere Zeit nicht ins Forum geschaut.
Auch ich bin HER2neu 3+ G3, habe 6 x FEC hinter mir, 28 Bestrahlungen und bekomme seit September 2007 (OP war Januar 2007) Herceptin.
Wächterknoten und 2 Lymphknoten waren nicht befallen.
Nach den Bestrahlungen war ich in der Reha in Triberg, danach ging es mit Herceptin los. Die Chemotherapie war gut auszuhalten, ich habe mir immer während der Infusion gesagt, das hilft mir. In der ersten Woche mal leichte Übelkeit, ab der 3. Woche war alles ganz normal.
Nach der 1. Herceptingabe bekam ich Schüttelfrost und Fieber, durfte ein Schmerzmittel nehmen und am nächsten Tag war alles vorbei. Dies nur beim ersten Mal. Jetzt gehe ich alle 3 Wochen in die Klinik, die Infusion dauert etwa 1 Stunde, ich merke überhaupt nichts und der Tag ist wie jeder andere.
Eine Freundin hat mir, als ich aus dem Krankenhaus kam, ein Tagebuch geschenkt und ich habe alles aufgeschrieben, von der Diagnose bis Chemo und Bestrahlungen vorbei waren. Danach nur noch sporadisch. Vor ein paar Tagen habe ich alles nochmal durchgelesen und es war sehr, sehr interessant, die Gedanken von damals zu lesen. Vor allen Dinge habe ich gemerkt, wie weit weg schon alles für mich ist.
Wir können glücklich sein, dass es Herceptin gibt, es ist das beste was man haben kann. Früher bekamen das nur Patientinnen mit Metastasen, seit Mai 2006 alle Her2-Patientinnen.
Ich wünsche Dir, dass Du alles gut durchstehst. Du weisst ja, Du bist nicht allein und kannst auch hier immer wieder Fragen stellen.
Alles Liebe von Sigrid
