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Diagnose mit 78 Jahren

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Brustkrebs

05.05.2008 | 08:23 Uhr

Guten Morgen

Bei meiner Grossmutter wurde an Ihren 78. Geburtstag die Diagnose gestellt, dass der Knoten welcher Anfang Jahr in der Brust gefunden wurde bösartig ist. Die Frauenärztin stellte daraufhin zwei Operationsmöglichkeiten in Aussicht. Den Knoten mit einem kleinen Schnitt entfernen, danach jedoch 5 Wochen lang jeden Tag zur Bestrahlung oder aber die ganze Brust inkl. der Drüsen unter dem Arm entfernen. Das ist für meine Grossmutter eine wahnsinnig schwere Entscheidung. Jetzt kommt bei Ihr sogar der Gedanke auf Was wäre wohl wenn ich gar nichts machen lasse? Der Gesundheitszustand ist soweit in Ordnung und bei der Blutuntersuchung vor 1 Monat waren überhaupt keine Anzeichen vorhanden (Entzündungen, usw) das etwas nicht stimmt. Wir wären sehr froh wenn uns jemand seine Erfahrungen oder Meinungen mitteilen könnte da wir nicht wissen wie oder was wir raten sollen. Ganz lieben Dank schon jetzt!

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05.05.2008, 08:57 Uhr
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Liebe Andrea. Auch wenn man kein Patentrezept hat, würde ich bei allgemein recht gutem Gesundheitszustand auf jeden Fall die Operation machen (je nach Tumorfortschritt auch die Lymphknotenentfernung etc.). Die ist wirklich das geringste Übel.
Bei meiner Mutter wurde mit 87 Jahren Darmkrebs festgestellt und sie hat sich trotz unserer Bedenken für eine OP entschieden, obwohl sie gesundheitlich nicht gut drauf war (Pflegestufe 1). Sie hat das aber erstaunlich gut überstanden und ist heute mit 89 Jahren immer noch am Leben und hat den Krebs vergessen.
Ich selbst bin im April 07 brusterhaltend operiert mit Lymphknotenentfernung, dann 6 Chemos, 28 Bestrahlungen und Antihormonpillen. Die OP ist wirklich zu schaffen!!!!
Viel Glück. Marion

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05.05.2008, 09:44 Uhr
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Hallo Andrea, wenn der Gesundheitszustand soweit ok ist, wie Du ja schreibst, sollte sie die OP machen lassen. Bei einer kleinen OP ist man normalerweise nur etwa eine Woche im Krankenhaus. So wie ich das im Krankenhaus gesehen habe, können die meisten schon am Tag nach der OP aufstehen und zumindest allein zur Toilette gehen. In meinem Zimmer lag eine 78jährige Frau, der die ganze Brust abgenommen wurde. Auch die war ganz gut drauf.
Welche Art der OP die bessere für Deine Großmutter ist, kann natürlich nur der Arzt entscheiden. Vielleicht sucht Ihr Euch ein Brustzentrum in Eurer Nähe (findet man im Internet). Dort ist man auf diese Fragen spezialisiert. Eine zweite Meinung ist auf alle Fälle gut.
Zu den Nebenwirkungen einer Bestrahlung findest Du hier im Forum sicherlich einiges. Ich selbst habe keine großen Probleme. Es ist vielleicht em ehesten mit Sonnenbrand zu vergleichen. Über die tägliche Fahrerei bräuchte sie sich keine Gedanken machen. Sie würde einen sogenannten Transportschein erhalten und würde dann jeden Tag mit dem Taxi abgeholt und wieder nach Hause gebracht werden. Die Bestrahlung selbst ist eine Sache von Minuten.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein kleines bißchen helfen
Viele liebe Grüße
Klara

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05.05.2008, 12:25 Uhr
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Hallo Andrea, Es tut mir so leid für Deine Grossmutter, dass sie ausgerechnet an ihren Geburtstag mit dieser Diagnose konfrontiert wurde. Was mich an Deiner Anfrage stutzig macht, ist der zeitliche Rahmen. Von Anfang des Jahres bis Anfang Mai bzw. Ende April ist m.E. eine sehr lange Frist. Die Ärztin hat 2 Empfehlungen ausgesprochen, die in dieser Form aber nicht eintreffen müssen. Eine Operation ist unumgänglich. Über Art und Umfang entscheiden jedoch die Ärzte in der Klinik. Nach der OP und dem neuen histologischen Befund wird in der Tumorkonferenz über die anschließende Therapie entschieden. Die Größe und der Sitz des Tumors sind hierbei von ausschlaggebender Bedeutung. Klarheit erfahren die operierenden Ärzte oftmals erst während des Eingriffs. - Während meines Klinikaufenthalts in Februar hatte ich eine Bettnachbarin im gleichen Alter wie Deine Grossmutter. Sie hat den Eingriff trotz eines sehr labilen Allgemeinzustandes sehr gut überstanden. Währen der Strahlentherapie haben wir uns wiedergesehen und ich habe mich über die körperlich und seelisch gute Verfassung dieser betagten Dame sehr gefreut. Ich wünsche Deiner Grossmutter von Herzen einen gleich guten Erfolg. Mit der Unterstützung Ihrer Familie wird es gelingen. LG Dorothea

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06.05.2008, 08:34 Uhr
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Ganz lieben Dank für Eure Erfahrungen und Meinungen

Liebe Grüsse

Andrea

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29.05.2008, 09:48 Uhr
Antwort

Mein Grosi hat sich für das entfernen der Brust entschieden und wurde am 13 Mai operiert. Während der op wurde eine Probe der Lymphknoten unter dem Arm entnommen und untersucht. Der Befund war negativ und so wurden diese nicht entfernt. Die op hat es eigendlich recht gut überstanden und ihre Gynäkologin hat nach der op (bei ihrem einzigen Besuch vorher und nachher!) meinem Grosi gesagt, dass die Lymphen nicht befallen sind und sie somit alles überstanden habe. Da mein Grosi in letzter Zeit sehr Mühe mit dem Gedächnis hat, hat es die Nachricht so aufgenommen dass es kein Krebs war und alles überstanden ist.

Nachdem wir als Angehörige nie etwas von der Ärztin gehört haben was den Verlauf der OP betrifft haben wir dann tel. selber nachgefragt und da sagte die Ärztin letzte Woche am Telefon sie habe jetzt gerade einen Fax erhalten, dass sich bei einer Probe der Lymphknoten nach 2 Tagen doch noch Zellen gebildet haben und man diese jetzt dann wohl doch noch entfernen müsse. Man müsse jetzt aber noch einmal den Gesundheitszustand checken da die Operation wieder ca. 1 Stunde dauern werde und 4 Tage Krankenhausaufenthalt nötig sein werden. Seit diesem Tel sind wieder 10 Tage vergangen und heute ist der Termin bei der Ärztin. Wir haben es nicht über uns gebracht meinem Grosi zu sagen dass es noch einmal operiert werden müsse da es schon letztes Mal wahnsinnig grosse Angst davor hatte. Daher wird heute wohl eine Welt zusammenbrechen und wir befürchten nun dass wieder lange Zeit vergehen wird bis die Abklärungen gemacht sind ob der Gesundheitszustand soweit gut ist dass die OP gewagt werden kann. Dabei hat der Knochentest ergeben dass die Knochen und Organe frei von Metastasen sind und wir sind der Meinung dass es da noch mehr eilen würde, die befallenen Drüsen unter den Armen zu entfernen, Aber eben, wir sind keine Ärzte und haben oft zu viel Ehrfurcht vor den Göttern in weiss.
Langsam haben wir den Verdacht, dass die Ärztin denkt: Sie ist ja schon 78, was wollen wir da noch gross unternehmen. Ich werde bei meiner Mutter darauf drängen, wenn heute nicht umgehend die Termine für den Check und die op fixiert werden, dass wir einen neuen Arzt aufsuchen. Aber auch da wird wieder wertvolle Zeit vergehen. Manchmal fühlt man sich hilflos.

Vielen Dank, dass ich das alles aufschreiben durfte

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29.05.2008, 12:08 Uhr
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Hallo Andi, bei mir war es auch so , dass die Untersuchung der Lymphknoten wären der OP das Ergebnis OK ergab. Etwa 1 Woche später erhielt ich den Befund.:Mikrometastase in einem Lymphknoten. Die Ursache liegt darin begründet, das im Schnellschnitt die Probe anders zur Untersuchung aufbereitet wird, während der endgültige Befund und somit eine äußerst gründliche Untersuchung des Präparates erst nach ca 1 Woche vorliegt.
Zunächst sind ja erst mal die befallenen Lymphknoten entfernt und die Knoten die nun noch entfernt werden müssen dienen der Sicherheit; häufig ist es so, dass diese dann frei von Krebszellen sind.
Ich würde in jedem Fall die Ärztin immer persönlich aufsuchen und wenn diese nicht sonderlich entgegenkommend ist, sie hat ja Vorgesetzte!! Das Verhalten dieser Gynäkologin ist in meinen Augen absolut unmöglich!!! Lasst euch nicht alles gefallen!! Ich wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit. Gruss Angi

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