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Blutspende und BK

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Brustkrebs

20.06.2009 | 12:48 Uhr

Hallo an Alle und an Traudel, Du schriebst, dass Du kein Blut mehr spenden darfst, ich kann nicht nachvollziehen warum nicht. Während der Therapie ist es verständlich, aber warum nicht danach wenn alle Laborwerte ok sind? Wie sieht es mit der Organspende aus, kann ich da meinen Ausweis nun zerreißen? Wer weiß näheres darüber? Gruss Angi

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20.06.2009, 04:05 Uhr
Antwort

Hallo Angi,
ich habe es auch zuerst nicht verstanden und habe mich sogar zweimal erkundigt. Die Ärztin hat dann im Katalog nachgesehen und meinte Brustkrebs direkt steht nicht drin, aber bei Krebs allgemein ist Blutspenden tabu. Sicher geht man davon aus, dass z.B. bei der Bestrahlung das Blut verändert werden kann. Bei manchem wird ja auch das Rückenmark bestrahlt. Vielleicht hängt es auch mit dem Arimidex zusammen. Denn bei manchen Medikamenten, so auch Hormonen, darf man nicht spenden. Abschließend hat die Ärztin aber noch gemeint, wer weiß wie man das in 5 Jahren sieht, wenn ich dann mit Arimidex fertig bin, vielleicht?! Wenn ich mich mal wieder bei der Blutspende melde, kann ich ja noch einmal nachhaken. Sie sind sehr nett und hatten mir sogar eine Weihnachtskarte geschickt.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. LG Traudel

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20.06.2009, 05:02 Uhr
Antwort

Hallo Angi,
mir wurde vom DRK gesagt, dass ich mit Brustkrebs kein Blut mehr spenden kann. Sie haben mich auch aus der Spenderdatei gelöscht.
Ich habe auch beim DKMS nachgefragt, da ich mich vor etlichen Jahren typisieren lassen habe. Dort wurde mir gesagt, dass ich nun nicht mehr in Frage komme, nach heutigen Richtlinien ein Leben lang.
In meinen Organspendeausweis habe ich eine kurze Notiz eingetragen mit dem Hinweis auf BK und der Medikation ( Zoladex und TAm). Ich denke, die sollen dann selber entscheiden, was sie damit machen, falls der Fall zum Tragen kommt.
Dir noch ein schönes Wochenende
Viele Grüße von
Claudia

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20.06.2009, 07:54 Uhr
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hallo Angi,
auf meine Nachfrage noch in der Klinik im Brustzentrum wurde mir ganz klipp und klar gesagt, dass ich den Organspender- und Blutspenderausweis wegwerfen kann.

Es stimmte mich einen Moment lang sehr traurig, weil ich mir plötzlich so wertlos vorkam, aber ich habe es auch eingesehen.

Wolltest Du eine Blutspende oder ein Organ von einem Spender haben, der irgendwann an Krebs erkrankt war? Höre einfach in Dich hinein und ich glaube, Deine Antwort wird nein sein. Das Risiko wäre Dir doch sicher zu groß, oder nicht?

Auch wenn der Krebs behandelt wurde, Chemo erfolgte und bestrahlt wurde, wer garantiert, dass nicht irgendwelche Zellen vorhanden sind, die derzeit nicht aktiv sind, es aber irgendwnan werden könnten?

Das ist doch generell auch unser Problem!

Und deshalb ist man von Krebs, egal wo er ist oder war, NIEMALS geheilt. Wenn ich dieses Wort geheilt höre, könnte ich aus der Haut fahren! Man ist nach den Behandlungen zwar erstmal aus dem Gefahrenbereich heraus und wird, besser als andere, kontrolliert, aber es gibt keine Garantie, dass irgendwo Zellen schlummern die jederzeit wieder entarten können.

Ich habe mich jedenfalls, wenn auch mit einer gewissen Trauer, von allen Spendermöglichkeiten distanziert, weil ich es ganz realistisch verstanden habe.

Wenn Dir das Spenden wichtig ist, kannst Du es in finanzieller Form tun, alle diese Organisationen von DRK bis DKMS und noch Weitere freuen sich über jede Spende. Ich mache das jetzt jedenfalls so.

Ich hoffe, ich habe den richtigen Ton getroffen und evtl. einen akzeptablen Rat gegeben.

Schönes Wochenende für Alle!
Gabriele

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20.06.2009, 09:54 Uhr
Antwort

Hallo Angi,
ich finde die Antwort von Gabriele sehr gut und bin der selben Meinung wie sie. Ich wurde ebenfalls aus der Kartei der DKMS herausgenommen.
Eigentlich schade, denn auch ich wollte auf diese Weise anderen helfen können. Aber es gibt ja auch andere Wege dies zu tun.

Liebe Grüße von Silke

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21.06.2009, 09:49 Uhr
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hallo Gabriele
vielleicht fährst du ja nun aus der Haut aber ich fühle mich seit meiner OP am 4.6. 2009 als geheilt... Beide Brüste sind total operiert und Metas hatte ich nicht das heißt für mich:
da wo nichts mehr ist, kann auch nichts mehr kommen.
Mag sein, dass ich dies sehr naiv betrachte jedoch ist es mir im
Moment schnurzpiepe ob in Jahren irgendein Krebs wiederkommt.
Ich kenn in meiner Familie eh keine andere Diagnose.
Aber bis dahin will ich ohne Angst leben und nicht jeden Tag darüber
nachdenken, ob oder ob nicht irgendwo irgendetwas schlummert.
Die Gesunden denken auch nicht darüber nach und ich hab auch noch keinen Verkehrsteilnehmer erlebt, der nicht unbekümmert die
Straße überquert und garantiert nicht ständig darüber grübelt,
dass der nächste Verkehrsunfall ihn treffen kann.
Ich bin ein unverbesserlicher Optimist. ... und hoffe, es noch ewig zu bleiben........ freundlich grüßt Jutta
PS ein positive Einstellung unterstützt schließlich auch die Heilung
und ich persönlich finde es nicht gut, wenn immer wieder
auf evtl. Gefahren hingewiesen wird. DAS zieht nur runter.

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21.06.2009, 09:51 Uhr
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Hallo, danke für Eure Antworten. Ich habe mir ehrlich gesagt über das Thema Organspenden in Zusammenhang mit Bk keine Gedanken gemacht. Neben dem BK habe ich noch eine Hepatitis C und von daher darf ich kein Blut spenden. Allerdings ist die Organspende bei Hep C so geregelt, dass meine Organe als 2 Wahl Organe transplatiert würden, d.h. bevor ein Mensch verstirbt wird das Risiko eingegangen, dass er ein Hep Infektion bekommt. Eure Argumente stimmen mich nachdenklich und ich werde am Montag beim Arbeitskreis Organspende nachfragen. Gruss Angi

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21.06.2009, 11:58 Uhr
Antwort

Liebe Jutta,

ich war geheilt - Deiner Meinung nach. Und dann kam eine Diagnose, die noch viel schlimmer ist als die Diagnose Brustkrebs, nämlich die Diagnose Metastasen. Ich glaube nicht, dass es Dir im
Moment schnurzpiepe ist, ob in Jahren irgendein Krebs wiederkommt. Ich glaube, Du willst nur nicht daran denken (und das sind zwei verschiedene Sachen). Vielleicht ist das für Dich im Moment gut so, aber solltest Du mal Metastasen bekommen (was ich Dir nicht wünsche!!), dann erlebst Du eine noch schlimmere Zeit als diejenigen, die darauf einigermaßen vorbereitet waren ... Vielleicht zieht DICH das alles runter, das gilt aber nicht für ALLE.

Eine positive Einstellung unterstützt zwar die Heilung, verhindert die Metastasen aber nicht.

Freundlich grüßt eine andere Optimistin
Babs

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21.06.2009, 13:53 Uhr
Antwort

Hallo Juta
Ich kann dich gut verstehen, denn ich denk eigentlich genau so. Bin vor 17 Monaten an BK erkrank und hab das volle Programm bekommen.
Zur Zeit fühl ich mich gesund, vielleicht auch geheilt. Ich denk nicht darüber nach, ob und wann der Krebs wieder kommen könnte. Sicher, wenn es einen wieder erwischt ist es Sch..., aber was soll man machen, es ist dann.
Ich konnte mir an fünf Fingern anzählen, dass ich an BK erkranke, da meine Mutter so wie meine Oma BK hatten. All die vergangenen Jahre hätte ich dann in Angst leben müssen.
Was sollen denn meine erwachsenen Mädchen sagen, auf welche Zeitbombe sitzen die denn. Sie haben auch keine Angst, ob und wann sie es bekommen.
Ich weiß nur eins, Angst ist ein sehr schlechter Ratgeber. Ich mach mir erst dann einen Kopp wenn es so weit ist. ICH LEBE JETZT und das ist wichtig. Sollte ich irgendwann vielleicht mal Metas bekommen, Pech gehabt, dann noch mal das volle Programm.
Ich mach mich nicht verrück.
Liebe Grüße.... Vera

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21.06.2009, 23:16 Uhr
Antwort

Hallo Jutta,
ich respektiere, wie Du für Dich mit der Erkrankung umgehst, ich fahre deshalb nicht aus der Haut ;-)
Ich bin sicherlich kein Pessimist, dann hätte ich mir alle Behandlungen ersparen können und auf den Tod warten können. Ich habe die Sache ja auch angepackt.
Allerdings bin ich auch realistisch genug, um die Gefahr zu kennen.

Im Moment möchte ich behaupten, dass ich gesund bin, mir fehlt nämlich nichts! Aber als geheilt betrachte ich mich weder jetzt noch zu irgendeinem anderen späteren Zeitpunkt. Leider tickt da eine Bombe, ob sie explodiert, ist eine andere Sache. Wünschen tun wir uns das Alle nicht.

Sollte die Krankheit wieder kommen, werde ich jedenfalls nicht aus dem Wolkenkuckucksheim fallen. Ich bin der Meinung, dass man mit einem Feind, den man kennt, besser umgehen kann, als wenn man überfallen wird. Das war bei mir vor 1 Jahr der Fall und das war schlimm.

Ich wünsche Dir weiterhin so viel Unbeschwertheit.
Gabriele

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